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Integrationspolitik

Integration in Schule und Beruf

Seit dem 1. Januar 2005 ist das Zuwande­rungsgesetz in Kraft, das die Zuwande­rung regelt und auch die Integrationsför­derung beinhaltet. Zuwanderung und Integration gehören eng zusam­men, denn die zugewanderten Menschen müssen auf Dauer erfolgreich eingegliedert werden. Des-halb erhalten alle Neuzuwanderer, die sich rechtmäßig und dauerhaft in Deutsch­land aufhalten, ein Grundangebot zur In­tegration. Doch das ist nur die rechtliche Seite. Damit Integration dauerhaft gelingt, müssen die Menschen im Alltag aufeinan­der zugehen.

Ein besonderes Problem ist die mangel­hafte Schulbildung. Sie ist Folge davon, dass selbst in der dritten Generation vor allem viele türkischstämmigen Kinder sehr schlecht Deutsch sprechen können. Aufgrund der schlechteren Schulabschlüs­se haben ausländische Jugendliche auch schlech­tere Chancen auf dem Arbeits­markt. Nur knapp ein Drittel der Jugend­lichen findet einen Ausbil-dungsplatz.

M 2 Ziele der Integrationspolitik

Die Gestaltung von Zuwanderung und In­tegration gehört zu den wichtigsten Auf­gaben der nächsten Jahrzehnte. Sie erfor­dert eine langfristig ausgerichtete Politik.

  • Deutschland muss weiterhin seine Ver­antwortung und Verpflichtung als Mitglied der interna­

tionalen Staatenge­meinschaft wahrnehmen. Das gilt ins­besondere für die Verpflichtungen aus der

Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskon­vention. Wir setzen uns

für die weltwei­te Achtung der Menschenrechte und die Stärkung des Völkerrechts ein und ge-

währen politisch Verfolgten Schutz.

  • Zuwanderung muss so gestaltet wer­den, dass sie auch im Bewusstsein der Bevölkerung eine

Be­reicherung für un­ser Land darstellt. Dies setzt unter an­derem voraus, dass die inländische Ar­-

beitslosigkeit abgebaut, die Integration der hier lebenden Zuwanderer verbes­sert und die der

Neuzuwanderer geför­dert wird. Integration ist eine dauer­hafte politische und gesellschaftliche

Aufgabe, die alle im Land lebenden Menschen betrifft.

  • Maßnahmen zur Förderung der Inte­gration sollen den Zuwanderern eine gleichberechtigte Teil­-

habe am wirt­schaftlichen, gesellschaftlichen, poli­tischen und kulturellen Leben ermög­lichen.

Zugleich müssen Toleranz, Akzeptanz und wechselseitiger Respekt zwischen den Bevölkerungs-

gruppen gestärkt werden. Integrationsangebote müssen bereitgestellt werden. Zuwan­derer sind

berechtigt und gehalten, sie wahrzunehmen.

(Zuwanderung gestalten - Integration fördern, S. 2; hrsg. v. Bundesministerium des Innern, Berlin 2001)

M 3 Quote für Ausländer

Deutschland braucht eine Migranten-Elite und sollte sie deshalb gezielt fördern. Deutschland ist ethnisch und kulturell vielfältiger als angenommen. Von den ins­gesamt 82,4 Millio­nen Menschen in Deutschland kommen 15,3 Millionen aus dem Ausland oder sind Nachkommen von Einwanderern. Wirft man jedoch einen Blick auf Institutionen, Medien, Lehrer­kollegien, Hoch-schulen, Ministerien und Gerichte, so bleibt die Zuwanderung der letzten 50 Jahre unsichtbar. Viel Talent bleibt meist schon viel früher auf der Stre­cke, denn Kinder von Migranten haben es in deutschen Schulen ungleich schwerer als ihre deutschen Mitschüler.

Die Politik steht unter Zugzwang. Die Bundesregierung kündigte auf dem Inte­grationsgipfel im Sommer an, das Thema Bildung in den Mittelpunkt ihrer Integra­tionsbemühungen zu stellen. Wissen­schaftler betonen seit langem, dass sich auch die Einstellungspolitik öffentlicher Institutio-nen und privater Unternehmen ändern muss, um Menschen mit Migrati­onshintergrund für die Bandbreite aller Berufsfelder zu gewinnen.

Prominente Identifikationsfiguren könn­ten auch eine wichtige Rolle dabei spielen, Auslän­der zu motivieren, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Wenn es nor­mal ist, von einem Richter türkischer Her­kunft vor Gericht angehört zu werden, rückt auch die Mehrheitsgesellschaft nä­her an die Realität ihres Landes. Vielleicht ist ja bald die Zeit reif für einen deutschen Außenminister tür-kischer Herkunft oder eine französische Präsidentin, deren Mut­ter einst aus Kamerun nach Frank-reich einwanderte.

(J. Novy, S. Stemmler, www.zeit.de, 4.9.2006, gekürzt und leicht verändert)

Aufgaben

  1. Werten Sie M5 aus: Beschreiben Sie die dargestellten Lebensverhältnisse und formulieren Sie mögliche Zukunftswege für ausländische Kinder und Jugendliche. Welche Ziele sollte eine Integrationspolitik verfolgen?

  2. Erläutern und bewerten Sie die Maßnahmen der Integrationspolitik in Deutschland (M2).

  3. Nehmen Sie zu den Argumenten in M3 Stellung und diskutieren Sie darüber.

  4. Informieren Sie sich über die Integrationsmaßnahmen in der Republik Bealrus.

M 6 Hilfe für Flüchtlinge

Der UNHCR wurde 1950 in Genf gegrün­det und hat heute Büros in 114 Staaten. Er hat zwei große Aufgabengebiete. Er ver­sucht einerseits, Flüchtlinge zu schützen, und andererseits, dauer­hafte Lösungen für ein neues Leben in einer sicheren Um­gebung zu finden. Als Sofortmaßnahme bei großen Flüchtlingsbewegungen z. B. in­folge von Kriegen stellt er sauberes Trink­wasser, Nah­rungsmittel, Unterkünfte und Medikamente zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützt und über­wacht die Or­ganisation aber auch die dauerhafte Ansiedlung der Flüchtlinge. Das kann sowohl bei der Rückkehr ins Herkunftsland sein als auch im Asyl. Hier wird den Flüchtlin­gen z. B. mit Saatgut, landwirtschaftlichen Geräten und Baumaterial geholfen.

UNHCR = United Nations High Commissioner for Refugees (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen

Pro Asyl wurde 1986 als deutsche Men­schenrechtsorganisation gegründet, die heute etwa 13 000 Mitglieder hat. Mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit setzt sie sich für den Schutz von Flüchtlingen und Asylsuchen­den in Deutschland ein. Gleichzeitig hilft die Organisation aber auch konkret z.B. bei Behördengängen und Prozessen vor Gericht oder bei der Verbesserung der Le­bensbedingungen in den Flüchtlingsun­terkünften.

Aufgaben

  1. Die Integrationsproblematik wirft immer wieder Schlagzeilen auf. Sammeln Sie Zeitungsberichte

zu dem Thema und werten Sie sie aus.

  1. Informieren Sie sich in Gruppen über je eine Flüchtlingshilfsorganisation und stellen Sie ein

Projekt „Ihrer" Organisation vor.

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