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Unser Verständnis von Arbeit

Arbeiten, um zu leben

Mit Arbeit verdienen Menschen Geld. Arbeit sichert die Existenz einzelner Men­schen und häufig auch ganzer Familien. Ohne Arbeit wäre aber auch ein Staat nicht überlebensfähig, denn Arbeit finanziert über Steuereinnahmen den Staat. Neben der materiellen Seite von Arbeit gibt es aber auch ideelle Aspekte. Durch Arbeit werden Ideen und Wünsche ver­wirklicht.

Arbeit als Last

Arbeit schafft aber auch Abhängigkeiten und bedeutet Mühsal. Sie schränkt z.B. unsere freie Zeit ein. Die Arbeitszeit dik­tiert unseren Lebensrhythmus. Während der Arbeitszeit folgen wir eher selten un­seren privaten Bedürfnissen. Lange Zeit wurde Arbeit gleichgesetzt mit Mühsal und Qual. Der Zwang zur Arbeit lastete wie ein Fluch auf den Menschen. Im Gegensatz zum Paradies, in dem alles Notwendige ohne eigenes Zutun im Über­fluss vorhanden ist, ist der Mensch ge­zwungen zu ar­beiten, um zu überleben. Wer immer es sich leisten konnte, überließ die schwere körperliche Arbeit Sklaven oder Besiegten.

Erst um 1500 n. Chr. zur Zeit der Refor­mation wurden Fleiß, Arbeitseifer und Disziplin zu Tugenden, an denen die Men­schen gemessen wurden.

Arbeit als Teil der eigenen Identität

Heute versteht man unter „Arbeit" in ers­ter Linie die Erwerbsarbeit. Ansehen und Bedeu­tung eines Menschen werden häufig durch seine Arbeit oder seinen Beruf bestimmt. Sie dient nicht mehr nur der Sicherung des Lebensunterhalts und der Beruf wird zum wichtigen Bestandteil der eigenen Persönlichkeit. Damit in engem Zusammenhang steht, dass die nicht er­werbstätige Arbeit, wie z. B. die Hausarbeit, eine sehr geringe Wertschätzung erfährt. Auch wenn genug andere Arbeit da wäre, ist Arbeitslosigkeit für die meisten noch immer ein schwerer Makel.

M 4 Beruf: Notwendiges Übel oder Selbstverwirklichung?

Nie wieder arbeiten - für nahezu zwei Drittel der europäischen Beschäftigten ei­ne äußerst verlockende Vorstellung. Der Wunsch, dem Arbeitsalltag zu entfliehen, scheint aber weniger durch Stress am Ar­beitsplatz hervorgerufen zu werden. Viel­mehr steht hier das Streben nach Selbst­ver-wirklichung im Vordergrund, denn rund die Hälfte träumt davon, außerhalb der beruflichen Ver-pflichtung ihren wah­ren Interessen nachzugehen. Nur etwa zehn Prozent wollen aufgrund von Stress und Belastung dem Arbeitsleben den Rü­cken kehren.

Dem Traum von einem Leben ohne Job hängen im europäischen Vergleich die ita­lienischen und niederländischen Beschäf­tigten am stärksten nach. Rund zwei Drit­tel träumen davon, den Beruf an den Nagel hängen zu können, um endlich das zu tun, was sie wirklich interessiert. Nur jeder

Dritte glaubt, dass der tägliche Gang ins Büro für ihn unentbehrlich ist.

Im Gegensatz dazu scheinen 43 bezie­hungsweise 41 Prozent der deutschen und schwedi­schen Arbeitnehmer gerade in ihrem Job die Möglichkeit zur Selbstver­wirklichung zu finden. Für sie stellt der Beruf eine sinnvolle Aufgabe dar, ohne die ein Leben geradezu unvorstellbar ist.

(aus: Stern vom 22.3.2004)

Texterläuterungen

Lateinisch: labor = die Mühe; laborare = arbeiten, sich anstrengen, leiden

Französisch: le travail = die Arbeit

Italienisch: lavorare = arbeiten; il travaglio = die Qual

Aufgaben

  1. Erläutern Sie in einem kurzen, zusammenhängenden Text, was Sie unter Arbeit verstehen.

  2. Arbeit und Vergnügen – ein Gegensatz? Begründen Sie Ihre Einstellung .

  3. Erklären Sie, welche Sicht von Arbeit z. B. in den italienischen und lateinischen Begriffen steckt. Diskutieren Sie, welchen Stellenwert Arbeit heute bei uns hat.

  4. Befragen Sie die Studenten in Ihrer Gruppe nach den beruflichen Tätigkeiten ihrer Eltern und ordnen Sie die Tätigkeiten in die Grafik (M 3) ein.

(aus: Politik und Wirtschaft, ein Lehrbuch für die Klasse 8, 2006)

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