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ПРАКТИЧЕСКАЯ ГРАММАТИКА.docx
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11. Die modalität

11.1 Die grammatische Kategorie der Modalität

Die grammatische Kategorie der Modalität drückt Beziehungen zwischen der Handlung, ihren Trägern und dem Sprechenden aus. Handelt es sich um eine Beziehung zwischen dem Handlungsträger (Akteur) und der Handlung, spricht man von objektiver (deontischer) Modalität. Ich muss diese Arbeit unbedingt heute machen.

(Das Modalverb müssen und die Modalpartikel unbedingt drücken hier das Verhalten des Akteurs [ich] zu der Handlung aus.)

Eine Handlung bzw. ein Zustand können aber auch aus der Perspektive eines Dritten (des Sprechenden) gesehen und eingeschätzt werden. Der Sprechende kann z. B. eine Handlung oder einen Zustand als real oder irreal, möglich oder unmöglich beurteilen. In diesem Fall haben wir mit subjektiver (epistemischer) Modalität zu tun. Er muss jetzt schon zu Hause sein. Er ist jetzt schon bestimmt zu Hause.

(Das Modalverb müssen und die Modalpartikel bestimmt zeigen hier nicht das Verhältnis zwischen dem Akteur [er] und dem Zustand, sondern das Verhalten des Sprechenden dazu – er nimmt nämlich an, dass der Akteur [er] sehr wahrscheinlich schon zu Hause ist.)

Sowohl Modalverben als auch Modalpartikeln können beide Arten der Modalität ausdrücken. Oft können deontische und epistemische Modalitäten vermischt werden, ihre Unterscheidung wird dann durch den Kontext ermöglicht.

11.2 Die Formenbildung und Konjugation der Modalverben

Zu den „klassischen“ Modalverben gehören müssen, sollen, können, dürfen, wollen und mögen (darunter in der Form des Konjunktivs möchte). Außerdem können auch einige andere Verben modale Bedeutung übernehmen. Am häufigsten sind es die Verben brauchen, lassen und werden. Die Verben haben, sein, glauben und scheinen haben modale Bedeutungen nur im Rahmen spezieller grammatischer Konstruktionen mit der Partikel zu und dem Infinitiv des Vollverbs (siehe unten).

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Die Modalverben müssen, sollen, können, dürfen und wollen sind so genannte Präteritopräsentia, weil sie im Präsens Formen haben, die für das Präteritum der starken Verben typisch sind (Ablaut und Nullendung in der 1. und in der 3. Person Singular).

Präsens Singular können ich/er kann_

Präteritum Singular nehmen ich/er nahm_

Das Verb mögen ist auch ein Präteritopräsentium, aber seine Indikativformen

werden sehr häufig in nichtmodaler Bedeutung (etwas/jmdn lieben, gern

haben) gebraucht.

Ich mag Te e .

Kein Mensch mag ihn.

In modaler Bedeutung werden die Konjunktivformen des Verbs mögen verwendet. Die Indikativformen von mögen haben eine andere Modalität.

Das Verb brauchen wird – auch in seiner Modalbedeutung – wie ein normales schwaches Verb konjugiert.

Das Verb lassen ist in allen seinen Bedeutungen ein starkes Verb der 7. Ablautreihe.

Das Verb werden wird in allen seinen Bedeutungen unregelmäßig konjugiert.

Das Verb glauben ist in allen seinen Bedeutungen ein einfaches schwaches Verb.

Das Verb scheinen wird in allen seinen Bedeutungen wie ein starkes Verb der 1. Ablautreihe konjugiert.

Die Verben haben und sein werden in allen ihren Bedeutungen als unregelmäßige Verben konjugiert.

Präsens Indikativ Singular

  1. muss, soll, kann, darf, will, mag, brauche, lasse, werde, habe, bin, glaube Anmerkung: Scheinen in Modalbedeutung hat keine 1. Person Singular.

  2. musst, sollst, kannst, darfst, willst, magst, lässt, wirst, hast, bist, glaubst, scheinst

  3. muss, soll, kann, darf, will, mag, braucht, lässt, wird, hat, ist, glaubt, scheint

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Plural

  1. müssen, sollen, können, dürfen, mögen, wollen, brauchen, lassen, werden, sind, glauben Anmerkung: Scheinen in Modalbedeutung hat keine 1. Person Plural.

  2. müsst, sollt, könnt, dürft, wollt, mögt, lasst, seid, glaubt, scheint, braucht

  3. müssen, sollen, können, dürfen, wollen, mögen, brauchen, lassen, werden, sind, glauben

Präteritum Indikativ Singular

1. musste, sollte, konnte, durfte, wollte (möchte), brauchte, ließ, hatte, war, glaubte, schien

Anmerkung: Scheinen in Modalbedeutung verwendet man in Präteritum Singular (und Plural) sehr selten. Werden in Modalbedeutung hat keine Präteritalformen.

  1. musstest, solltest, konntest, durftest, wolltest (möchtest), brauchtest, ließest, hattest, glaubtest, schienst

  2. musste, sollte, konnte, durfte, wollte (möchte), brauchte, ließ, hatte, glaubte, schien

Plural

  1. mussten, sollten, konnten, durften, wollten (möchten), brauchten, ließen, hatten, waren, glaubten.

  2. musstet, solltet, konntet, durftet, wolltet (möchtet), brauchtet, ließt, hattet, wart, glaubtet, schien

  3. mussten, sollten, konnten, durften, wollten (möchten), brauchten, ließen, hatten, waren, glaubten, schienen

Möchte ist die Form des Präteritums Konjunktiv.