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Wenn er eine hätte, dann wüsste ich das schon längst. Aber warum fragst du?

Aha!

 

Mir geht

ein Licht

auf. Kann ich verstehen. Jedenfalls

scheint er

mir

in

jeder

 

Hinsicht ein richtiger

Mann zu sein. Kein Grünschnabel, nicht

wahr?

 

 

 

Gisela:

Bin ganz deiner Meinung. Ich merke, dass ich an ihm Gefallen finde.

 

 

 

 

Jetzt fehlt

nur noch, dass ich mich hier in Russland verliebe!

 

 

 

 

Nina:

Trauriger

wäre, ohne Liebe zu leben. Wenn ich verliebt bin, dann könnte

ich

Bäume

 

ausreißen und durch Mauern gehen. Freude und Optimismus sprudeln wie das

 

Wasser aus einem Springbrunnen. Die melancholische Liebe ist nicht für mich. Die

 

Zeit des „Jungen Werthers“ und der „Bednaja Lisa“ sind vorbei. Und wie reagiert

 

Boris auf dich?

 

 

 

 

 

Gisela:

Was meinst du damit?

 

 

 

 

Nina:

Na, sagen wir, versucht er die Distanz zu dir zu verringern? Rein

 

 

 

 

psychologisch gemeint.

 

 

 

 

Gisela:

Er ist mir gegenüber

immer liebenswürdig, aufmerksam und korrekt.

 

 

 

Nina:

Und nicht mehr? Wenn du nichts dagegen hast, werde ich ihn mal

 

 

 

 

fragen, welche Meinung er von dir hat ...

 

 

 

 

Gisela:

Vielleicht

lohnt es sich nicht.

 

 

 

 

Nina:

Es lohnt sich bestimmt. Ich weiß Bescheid.

 

 

 

 

D 4-4-

Abschied und Wiedersehen?

 

 

 

Nina:

Du, hast du eigentlich kein Heimweh, Gisela?

 

 

Gisela:

Zu meiner Beschämung muss ich gestehen: Nicht im Geringsten. Manchmal ist mir

 

das sogar unheimlich. Eher ist mir unangenehm, wenn ich an den baldigen Abschied

 

von euch denken muss.

 

 

 

Nina:

Auch ich erlebe Trennungen immer so, als ob ich etwas verloren hätte, was ich sehr

 

mag. Dabei ist doch Trennung heutzutage ein sehr relativer

Begriff. Man kann

 

jederzeit

mit jedem per Telefon oder Internet Kontakt aufnehmen.

 

Gisela:

Stimmt;

aber die sinnliche Komponente,

die enge menschliche

 

 

Beziehung bleibt dabei doch weitgehend

auf der Strecke. Verstehst du?

Nina:

Nur zu gut! Aber was tun? Ist doch besser als nichts. Du, Gisela, wirst mir auch sehr

 

fehlen. Aber ich hoffe, wir werden uns noch öfters treffen. Deine Arbeit über die

 

deutschen Kriegsgefangenen wird dich wahrscheinlich

noch

mehrmals hierher

 

führen.

 

 

 

 

Gisela:

Kann sein. Aber schon nach zwei, drei Semestern seid ihr alle weit weg von eurer

 

Alma mater. Ich bin einfach für unsere Zeit zu sentimental. Meinst du nicht auch?

Nina:

Du brauchst dich doch deiner Gefühle nicht zu schämen! Weiber sind eben von

 

Natur sensibler, trotz Emanzipation!

 

 

 

Gisela:

Wie gut, dass du immer scherzen kannst!

Ich bin dazu leider nicht

immer aufgelegt.

Nina:

Das habe ich in letzter Zeit an dir nicht gerade bemerkt! Deine

 

 

Stimmung hob sich immer mehr. Irre ich mich?

 

 

Gisela:

Es gab ja auch keinen Grund für schlechte Laune.

 

 

Nina:

Boris mit seinen Plänen könnte ja auch zu deiner positiven

Stimmung

 

beigetragen haben.

 

 

 

Gisela:

Welche Pläne?

 

 

 

Nina:

Dass er sein Studium in Deutschland fortsetzen will.

 

 

Gisela:

Da hast du die Bescherung! Das höre ich jetzt zum ersten Mal.

 

Nina:

Wieso das? Hat er dir davon noch nichts

gesagt?

 

 

Gisela:

Kein einziges Wort!

 

 

 

Nina:

Solange die Sache noch unsicher ist, wollte er wohl noch nicht viel Worte darüber

 

verlieren.

 

 

 

Gisela:

Mir aber hätte er es doch sagen können! Ich hätte ihm vielleicht auch hier und da

 

einen Tipp geben können.

 

 

 

380

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nina:

Ich denke, er will dich angenehm

überraschen und es dir keinesfalls

 

 

 

 

 

 

verheimlichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gisela:

Meinst du?

Und was erwartet er sich von

einem

Zusatzstudium

in

Deutschland?

Sein Diplom

will er zuvor doch hier machen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nina:

Bei uns bemühen sich viele

Studierende, entweder im Rahmen ihrer

 

 

 

 

 

 

Studienzeit oder anschließend, einige Semester im Ausland zu studieren. Sie erhoffen

 

sich

davon,

ihre Berufsqualifikation zu erhöhen und

dadurch vielleicht auch einen

 

Arbeitsplatz im Ausland zu finden. In jedem Fall wollen sie auf diese Weise ihre

 

Chancen für eine Karriere verbessern.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gisela:

Die Erhöhung der Berufsqualifizierung durch

einen

Studienaufenthalt

im

Ausland

 

halte

ich für

zweifelhaft.

Die Universitätsausbildung

ist ja

mehr

theoretisch

als

 

berufsorientiert. Damit will ich aber Boris

keineswegs

von

seinem

Vorhaben

 

abraten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nina:

Sprich mit ihm mal darüber. Weißt du, mit welcher Idee er gestern zu

 

mir

kam?

 

Gisela:

Keine Ahnung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nina:

Er habe die Absicht, einen Abschiedsabend für den „engeren Kreis der begrenzten

 

Menschen“ zu organisieren. Kennst du den Ausdruck? Wie gefällt er dir? Nicht

 

schlecht, wie? (lachend) Natürlich, wir beide gehören ja auch zu diesem Kreis der

 

„der Begrenzten“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gisela:

Und wer kommt noch?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nina:

Er sagte, er wolle noch seine Deutschlehrerin einladen,

eine

 

Assistentin

am

 

Lehrstuhl für

deutsche Philologie. Er sagt, sie

habe selbst den Wunsch geäußert,

 

euch kennen zu lernen. Sie war schon zwei Mal in Deutschland. Ihr könntet eure

 

wechselseitigen Eindrücke

von beiden Ländern austauschen.

 

 

 

 

 

 

Gisela:

Es

wäre

auch

für

mich

interessant

zu

erfahren,

was

ihr

von

 

Deutschland

haltet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

D 5-1 … zwar noch keine Studiengebühren, aber dennoch teuer …

(am frühen Morgen im Appartement von Klaus)

Klaus:

Guten Morgen, Boris! Ausgeschlafen nach der Reise?

 

 

Boris:

Na ja, so ungefähr. Die Zeitverschiebung hat mir ja zwei Stunden geschenkt.

 

Klaus:

Wir haben genug Zeit für unsere Informationstour. Das Akademische

 

 

 

Auslandsamt

hat

bis

zwölf Uhr geöffnet. Gehst du jetzt ins Bad? Ich sorge

 

unterdessen

für

das

Frühstück.

In fünf Minuten bin ich wieder zurück.

(Klaus

 

verschwindet.)

 

 

 

 

 

Boris (kommt aus dem Bad, nachdem Klaus wieder zurück ist) Das Rasieren war

 

 

 

notwendig. Jetzt

fühl`

ich mich

wieder als Mensch- (sieht sich um)

O, du warst

 

inzwischen beim Bäcker! Frische Brötchen, gekochte Eier, Marmelade.

Wie

in

 

meinem ersten Deutsch-Lehrbuch. Und den ersten Kaffee rieche ich auch schon.

Klaus:

Hoffentlich wolltest du nicht lieber Tee?

 

 

Boris:

Nein, nein. Wenn schon Deutschland, dann auch deutsche Lebensart.-

 

 

 

(sieht sich um; nach einer Weile) Du, Klaus, darf ich dich etwas fragen?

 

 

 

Du wohnst hier sehr komfortabel. Wie bezahlst du das?

 

 

Klaus:

Diese Sorge habe ich zum Glück nicht. Mein Vater hat mir zugesagt, mir bis zum

 

Studienabschluss und gegebenfalls bis zu meiner ersten Anstellung monatlich einen

 

hinlänglichen

Scheck

zukommen

zu lassen. Ich weiß, ich bin privilegiert.

Hier in

 

Uni-Nähe, im Studentenviertel mit seinen Lokalen, Discos und dem Programmkino

 

sind Zimmer ziemlich

teuer. Gisela ist nicht in einer solch glücklichen Lage. Sie

 

wohnt – mit Fahrrad – eine gute halbe Stunde von hier entfernt, bis vor einem halben

381

 

 

 

 

 

ключи к аудированию

 

Jahr

zusammen

mit

einer Kommilitonin. Jetzt, wo sie an ihrer Arbeit sitzt, oft bis tief

 

in die Nacht, geht das aber nicht mehr. Und zudem muss sie hin und wieder auch

 

noch jobben.

 

 

 

Boris:

Und Studentenheime?

 

Klaus:

Gibt

es

einige.

Nicht von der Uni selbst, sondern von einer

Organisation, dem

 

Studentenwerk,

und zusätzlich von freien Trägern: katholische und evangelische

 

Studentengemeinde, oder Studentenverbindungen. Die sind preiswerter, aber deshalb

 

auch

so

begehrt,

dass es riesige Wartelisten gibt. Kannst dich später im

 

Studentenwerk

erkundigen. Alles andere läuft über den freien Wohnungsmarkt.

 

Manche suchen ein ganzes Semester lang und wohnen vorübergehend bei einem

 

Freund oder einer Freundin: Koffer als Schrank und Luftmatratze als Bett. Köln mit

 

über 80. 000 Studierenden – Uni und Fachhochschulen zusammen – bei gerade 1

 

Million Einwohner: Das ist hart.

 

Boris:

Du, das lässt meine

Hoffnung auf ein Studium hier in Köln nicht

gerade

 

steigen.

 

 

 

 

Klaus:

Kommt Zeit, kommt Rat!

 

(nach dem Frühstück)

 

 

 

 

Boris:

Du, Klaus, es ist draußen ein herrliches Sommerwetter. Kann man hier auch joggen?

Klaus:

Natürlich. Da bist

du hier in der Uni-Gegend, im Grüngürtel, gerade richtig. Sollen

 

wir

gleich? Du

wirst Männlein und Weiblein, Jung und Alt ihre Runden drehen

 

sehen. Zweihundert Meter von hier ist der Aachener Weiher, von Adenauer in den

 

zwanziger Jahren angelegt. Das ist eine herrliche Strecke; übrigens mit Berg und Tal.

 

Im Juni findet hier jeweils der Uni–Lauf statt, ein Volkslauf, der bei Studenten,

 

Dozenten und Verwaltungsangestellten der Universität sehr beliebt ist.

Boris:

Ich dachte, Köln liegt in einer Ebene?

 

Klaus:

Einer der sieben Trümmerberge, wo man nach dem Zweiten Weltkrieg einige Jahre

 

lang den ganzen Schutt hinschaffte. Köln war in der Innenstadt ja zu 80 % bis 90 %

 

zerstört.

Jetzt

ist es eine wunderbare Erholungslandschaft. An Sommerabenden

 

lagern Hunderte von Menschen auf den Wiesen, teil mit Kerzenlicht, teils grillend.

 

Dieses schöne Gebiet mit dem schrecklichen Hintergrund erhielt vor kurzem einen

 

Namen: Hiroshima-Nagasaki-Park. Sinnig. Hast du deine Schuhe schon an? Dann

 

los!

 

 

 

 

 

D 5-6

Ein Ausflug nach Bonn und zum Drachenfels

 

 

 

mit etwas Philosophie

 

 

(Klaus, Boris und Gisela sind im PKW von Klaus in Bonn angekommen)

 

Klaus:

Nun ja, da wären wir! Ist das ein Wetter! Schön, Gisela, dass Du heute bei unserem

 

Abschied von Boris und von Köln auch wieder bei uns sein kannst. - Wir parken am

 

besten hier in Rheinnähe; im Innern der Stadt ist ohnehin Fußgängerzone.

 

Boris:

Ein kurzer Weg von Köln nach Bonn; gerade mal 20 Minuten.

 

Klaus:

Gute Verbindung. Übrigens das erste Autobahnstück, das in Deutschland gebaut

 

wurde. Wir gehen jetzt hier quer über den alten Marktplatz mit seinem schönen

 

Rathaus. Wenn man bedenkt, dass Bonn über 50 Jahre die provisorische Hauptstadt

 

der Bundesrepublik war! Aber der Alte wohnte drüben in Röhndorf. Bonn

hat

 

dadurch natürlich ungeheuer gewonnen: das Theater hier und in Bad Godesberg, die

 

Konzerte in der Beethoven-Halle, vor allem die

„Museumsmeile“ mit der „Kunst-

 

und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland“ und dem „Haus

der

 

Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“.

 

 

Gisela:

Du kennst dich hier aber aus!

 

 

Klaus:

Na ja, von Köln nur ein Katzensprung. Und man sollte gerade beim

 

Wirtschaftsstudium kein Fachidiot werden. Zudem

ist der Kulturbereich auch

ein

382

 

 

 

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großer Wirtschaftsfaktor. Und wer Wirtschaft nicht als historischen Prozess begreift,

 

sondern nur unter Marketing-Aspekten, versteht wenig von ihr. Im „Haus der

 

Geschichte“ sind übrigens die Aufbauphasen der Bundesrepublik und die folgenden

 

„fetten Jahre“ gut dokumentiert.- So, da wären wir auch schon in der Bonngasse, vor

 

Beethovens Geburtshaus.

 

 

 

(Nach dem Besuch des als Museum eingerichteten Hauses)

 

 

Klaus:

Ja, schon tragisch. Nur 56 Jahre alt geworden, und die letzten acht Jahre in völliger

 

Taubheit. Einer der ganz großen Komponisten, die die Welt hatte. Und etliche kamen

 

ja aus dem damaligen Deutschen Reich: Bach, Haydn, Händel, Mozart, Wagner …

 

Aber die kleinen Höfe boten ihnen wenig Möglichkeiten zur Entfaltung. Da wurde

 

Händel glücklicherweise

nach London berufen.

Beethoven suchte, wie so

viele

 

andere, sein Glück in Wien. In Österreich waren die Chancen etwas größer. Er hob

 

die ganze damalige Musik in eine neue Epoche. Und dann seine „Neunte“, geprägt

 

von den Vorstellungen der Französischen Revolution: „Freude, schöner Götterfunken

 

…“; das Streben nach Freiheit und Menschlichkeit: „alle Menschen werden Brüder.“

Gisela:

Klaus, du wirst auch schon etwas pathetisch. Ich weiß nicht, wie unser Boris das

 

findet.

 

 

 

Boris:

Ich kenn’ Klaus gar nicht mehr wieder. Sonst kühl, Rationalist, und Gisela die

 

Gefühlvolle. Und jetzt scheint ihr eure Rollen vertauscht zu haben. Ich sehe

und

 

staune.

 

 

 

Klaus:

(zu Gisela) Ich weiß, du bist ja kein Klassik-Fan.- Entschuldige: Schreckliches Wort!

Gisela:

Stimmt. Meine Musik beginnt eigentlich mit den

Rolling Stones. Die Beatles

sind

 

mir noch zu lieblich. Bauchmusik versus Kopfmusik. Meinetwegen statt Kopfauch

 

Herzmusik. Musik muss mich auch vom Hocker reißen. Bewegung, Bewegung, nicht

 

Konzertsaalsessel.

 

 

 

Klaus:

Tanz, Bewegung – denn bin ich ja auch nicht abgeneigt. Aber der Einseitigkeit!

 

Gisela:

Entschuldige, Klaus, aber wir haben schön öfter darüber gesprochen. Möglich, dass

 

ich, wenn ich wie du in einem anderen Elternhaus aufgewachsen wäre, dazu einen

 

anderen Bezug hätte.

 

 

 

Klaus:

So, da wären wir auch schon wieder am Rheinufer. Wir haben jetzt noch einen

 

langen Nachmittag vor uns. Wir lassen den Wagen hier stehen und suchen

eine

 

Fähre. Aber mehr sage ich nicht. Eine „Fahrt ins Blaue“.

 

Boris:

Ich glaubte einigermaßen Deutsch zu können. Aber im Augenblick muss ich

 

andauernd dazulernen.

 

 

 

Gisela:

„eine Fahrt ins Blaue“ – eine „Fahrt mit geheim

gehaltenem Ziel“: so überraschten

 

uns, als mein Bruder und ich noch klein waren, unsere Eltern.

 

(zwei Stunden später, auf der Rückfahrt nach Köln)

 

 

Gisela:

Das hast du mal wieder toll arrangiert: Erst das mit der Bootsfahrt nach

 

Königswinter, und dann hoch zum Drachenfels.

 

 

Boris:

Und so eine idyllische Landschaft so nahe bei Köln!

 

 

Klaus:

Hier das ist ja erst der Anfang. Das Rheintal zwischen Bonn und Bingen ist eine der

 

romantischsten Landschaften Deutschlands.

 

 

Gisela:

Du, Klaus, weißt du, dass auch ich hier noch nie war?

 

Klaus:

Verständlich im Ruhrpott. Aber bis in meine Kindheit hinein war es eigentlich eine

 

Pflichttour der Kölner Papas, mit ihrer Familie einmal im Jahr eine Schiffstour nach

 

Königswinter zu machen. Und hier zogen viele Düsseldorfer mal ausnahmsweise mit

 

den Kölnern an einem Strang. So, wir sind gleich pünktlich in Köln zurück. Wir

 

werden uns dann von dir, Gisela, verabschieden müssen. Und morgen früh geht’s

 

dann in Richtung Berlin zu meinem Freund Michael und zu Natascha, seiner

Frau.

 

Ihr beide seht euch dann in Köln oder in Wolgograd

wieder.

 

383

 

 

 

 

 

 

 

 

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D 6-5

Fazit und Zukunftspläne

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus:

Boris, mit unserem Abschied geht für uns beide eine wichtige

Episode

unseres

 

Lebens zu Ende. Hoffentlich brachte sie nicht nur momentane persönliche Eindrücke,

 

sondern hat

auch Bedeutung für unsere berufliche Perspektive.

 

 

 

 

 

 

 

Boris:

Ganz bestimmt. Schon aufgrund

der Weitung des Blicks und des Problemhorizonts.

Klaus:

Stimmt. Aber ich meine noch etwas anderes. Wir beide wissen angesichts der

 

Marktlage noch nicht, wo wir landen, du nicht und ich nicht. Gut, zunächst müssen

 

wir noch unser Studium abschließen. Aber was

dann?

 

 

 

 

 

 

 

Boris:

Bei meinem Ansatz würde ich gern in die Forschung gehen; möglicherweise auch in

 

den politischen Bereich. Das Wichtigste scheint mir

zu sein,

nicht

aus

einer

Routine

 

zu handeln, sondern aufgrund eines Überblicks über die Probleme und Tendenzen

 

umsichtig Konzepte

zu

entwickeln. Eng mit der Wirtschaftspolitik

ist

 

ja

die

 

Sozialpolitik

verflochten,

wenn

Sozialpolitik

nicht

illusionär

und

Wirtschaftspolitik

 

nicht inhuman

sein soll.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus:

Da sagst du etwas Richtiges

und Wichtiges.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Boris:

Und mir ist bei dem

kurzen Aufenthalt hier auch schon deutlich geworden:

 

Forschung braucht Zeit, Geld und viel Erfahrung. Manche neue Erfahrung hat mir

 

dieser Aufenthalt schon gebracht. Zeit und Geld bleiben vorerst noch mein Problem.

 

Aber vielleicht

verläuft mein Weg auch ganz anders.

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus:

Ich meinerseits weiß nicht, ob ich für die Forschung tauge. Sie

interessiert

mich

 

schon sehr, wie du weißt. Und mein Vater ist, wie du erfahren hast, ja auch nicht nur

 

ein Praktiker. Aber das kreative Moment – etwas zu entwerfen und dann sehen zu

 

wollen, ob das dann funktioniert –, dahin zielt mein Interesse. Hier sehe ich Chancen,

 

aber auch die Gefahr,

großartig

zu scheitern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Boris:

Noch ein Weiteres: wir haben schon öfters die Frage berührt: Wie schätzt du unsere

 

Berufsaussichten ein?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus:

In Russland, nehme ich an, werden noch eine Zeit lang Wirtschaftswissenschaftler

 

gesucht, die etwas davon verstehen, was auch jenseits der Grenze läuft. In

 

Deutschland ist es schwieriger, noch Karriere zu machen. Unternehmen bieten immer

 

seltener eine lebenslange Anstellung. Karrierewege sind weniger vorgezeichnet als

 

früher, berufliche Zuständigkeiten verschwimmen. Eher geht es nach dem

Studium,

 

zumindest in den ersten Jahren, um ein Sammeln von Zusatzqualifikationen in

 

verschiedenen

Tätigkeiten.

Wir sprechen von Patchwork-Karrieren. Aufgrund der

 

Fähigkeit, ein Problem von verschiedenen Seiten zu sehen, verleiht diese vielseitige

 

Qualifizierung auch den Unternehmen eine größere Flexibilität. Jedenfalls muss jeder

 

heute den Plan der für ihn erstrebenswerten Qualifikationen selbst entwerfen,

 

entwickeln und vermarkten. Doch auch immer wieder brauchen Unternehmen loyale

 

Mitarbeiter,

die langfristig

Kompetenzen, Ideen und Kreativität

einbringen.

 

 

 

 

Boris:

Ich bin gespannt, wo Michael in fünf Jahren arbeitet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus:

Und ich bin gespannt, was ich von dir höre, wenn du wieder in Wolgograd zurück

 

bist. Ich bin zuversichtlich,

dass wir uns binnen

Jahresfrist wieder sehen.

 

 

 

 

 

Boris:

Alles andere wäre traurig, sowohl in freundschaftlicher Hinsicht als auch hinsichtlich

 

unseres

 

ja

 

 

erst

begonnenen

 

 

Gesprächs.

384

ТАБЛИЦА САМООЦЕНКИ

ИЗ: ЯЗЫКОВОЙ ПАСПОРТ (LANGUAGE PASSPORT EUROPEAN LANGUAGE PORTFOLIO)

 

А1

А2

В1

В2

С1

 

С2

 

 

 

 

 

 

 

Понимание

Я могу понимать

Я могу понимать

Я могу понимать

Я могу понять

Я могу понимать

Я свободно

Аудирование

знакомые слова и

знакомые слова и

основные мысли,

достаточно

развернутые

 

понимаю устную

 

ходовые

ходовые

сформулированные

сложные и

сообщения

 

речь в любом

 

выражения,

выражения,

ясно и с соблюдением

развернутые

сложной

 

стиле при

 

касающиеся меня

касающиеся меня

литературной нормы,

доклады и

структуры, даже

непосредственном

 

самого, моей семьи

самого, моей

касающиеся бытовых

лекции по

если смысловые

или

 

и конкретного

семьи и

тем – работы, школы,

знакомой мне

связи

 

опосредованном

 

непосредственного

конкретного

досуга и т. д. Я

теме. Я понимаю

недостаточно

 

общении. Я

 

окружения, если со

непосредственного

понимаю большинство

почти все

выражены. Я

 

свободно

 

мной говорят

окружения, если со

информационных

программы

почти свободно

 

понимаю

 

медленно и

мной говорят

радио- и телепередач,

новостей и

понимаю

 

говорящих в

 

отчетливо.

медленно и

а также программы,

содержание

различные

 

быстром темпе,

 

 

отчетливо.

связанные с моими

художественных

телепрограммы

и

если есть

 

 

 

личными или

фильмов, если

фильмы.

 

возможность

 

 

 

профессиональными

их герои говорят

 

 

привыкнуть к его

 

 

 

интересами, если речь

на литературном

 

 

индивидуальным

 

 

 

достаточно медленная

языке.

 

 

особенностям

 

 

 

и четкая.

 

 

 

произношения.

 

 

 

 

 

 

 

Понимание

Я понимаю

Я могу понимать

Я могу понимать

Я могу понять

Я могу понимать

Я свободно

чтение

знакомые имена,

очень короткие и

тексты на

статьи и

тексты различных

понимаю тексты

 

слова, а также

простые тексты. Я

повседневные и

сообщения по

жанров, их

 

любых жанров, в

 

очень простые

могу найти

узкопрофессиональные

актуальной

стилистические

 

том числе

 

предложения в

конкретную,

темы, в которых

проблематике,

особенности. Я

 

абстрактного

 

объявлениях,

предсказуемую

используются

особую позицию

понимаю также

 

содержания, со

 

каталогах или

информацию в

достаточно

автора по

статьи по

 

сложной

 

плакатах.

простых текстах из

употребительные

изложенному

специальности

и

композицией или

 

 

повседневной

слова и конструкции. Я

вопросу. Я

развернутые

 

языком, в том

 

 

жизни: рекламах,

понимаю описания

понимаю язык

технические

 

числе

 

 

проспектах, меню,

событий, чувств,

современной

инструкции, даже

специальную

 

 

 

 

 

 

 

 

385

 

 

расписании. Я

намерений в письмах

художественной

если они не

литературу и

 

 

понимаю простые

личного характера.

литературы.

касаются моей

художественные

 

 

письма личного

 

 

профессиональной

произведения.

 

 

характера.

 

 

деятельности.

 

 

 

 

 

 

 

 

Говорение

Я могу участвовать

Я умею общаться

Я умею общаться в

Я могу без

Я могу без

Я могу свободно

Диалог

в диалоге, если

в простых,

большинстве типичных

подготовки

подготовки и бегло

участвовать в

 

мой собеседник

типичных

ситуаций, которые

достаточно

выражать свои

любом разговоре

 

медленно

ситуациях,

могут быть при поездке

свободно

мысли, без усилий

или дискуссии,

 

повторяет по моей

требующих

в страну изучаемого

участвовать в

подбирая слова.

владею

 

просьбе свои слова

прямого обмена

языка. Я могу без

диалогах с

Моя речь

идиоматикой и

 

или перефразирует

информацией в

подготовки участвовать

носителями

разнообразна, и

разговорными

 

свою реплику, а

пределах

в диалогах на

изучаемого

языковые

выражениями. Я

 

также помогает мне

знакомых тем или

интересующую меня

языка. Я могу

средства

говорю бегло и

 

подобрать слова

видов

тему (семья, свободное

активно

используются в

могу выразить

 

для того, что я хочу

деятельности. Я

время, работа,

участвовать в

соответствии с

любые нюансы

 

сказать. Я могу

могу

путешествия, разные

дискуссии на

ситуацией

значения. Если у

 

задавать простые

поддерживать

новости).

знакомую мне

общения. Я могу

меня возникают

 

вопросы и отвечать

короткие

 

тему,

точно

языковые

 

на них в пределах

разговоры на

 

обосновывая

формулировать

трудности, я могу

 

изученных тем.

бытовые темы, но

 

свою точку

свои мысли и

незаметно для

 

 

понимаю

 

зрения.

активно

окружающих

 

 

недостаточно для

 

 

поддерживать

перефразировать

 

 

того, чтобы вести

 

 

любую беседу.

высказывание.

 

 

беседу самому.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Говорение

Я умею простыми

Я могу рассказать о

Я рассказываю о своих

Я могу понятно и

Я умею понятно и

Я говорю

Монолог

фразами рассказать о

своей семье, разных

впечатлениях, планах,

подробно

подробно говорить

свободно и

 

месте, где живу, и

людях, своей жизни,

используя несложные

высказаться по

на сложные темы,

аргументировано,

 

своих знакомых.

учебе, работе.

 

фразы; кратко излагаю

широкому кругу

строить сложные

использую

 

 

 

 

 

 

и аргументирую свои

интересных мне

по композиции

языковые

 

 

 

взгляды; передаю

тем, объясняя

высказывания,

средства,

 

 

 

содержание книг или

свою точку

развивать

соответствующие

 

 

 

фильмов, выражая

зрения на

отдельные мысли

ситуации

 

 

 

свое отношение.

актуальные

и делать выводы.

общения, так

 

 

 

 

 

 

 

386

 

 

 

 

проблемы и

 

 

логически строю

 

 

 

 

подробно

 

 

свою речь, чтобы

 

 

 

 

аргументируя ее.

 

слушатели

 

 

 

 

 

 

 

отметили

 

 

 

 

 

 

 

наиболее важное.

 

 

 

 

 

 

 

письмо

Я могу писать

Я умею писать

Я могу написать

Я могу написать

Я четко и логично

Я могу логично и

 

простые открытки

простые короткие

простой, связный текст

подробное

 

выражаю свои

ясно выразить

 

(например,

записки и

на знакомые или

сообщение на

 

мысли на письме,

свои мысли на

 

поздравительные),

сообщения, а

интересующие меня

разные темы,

а

подробно излагаю

письме, используя

 

заполнить бланк

также личные

темы, а также личное

также доклад,

в

свои взгляды. Я

нужные языковые

 

или

письма (например,

письмо, о моих

котором

 

могу освещать в

средства; пишу

 

зарегистрироваться

поблагодарить за

переживаниях и

аргументировано

текстах разного

отчеты, доклады

 

в гостинице.

что-нибудь).

впечатлениях.

изложена моя

 

жанра сложные

или статьи с

 

 

 

 

позиция,

 

проблемы,

четкой

 

 

 

 

отмечены те

 

акцентируя то, что

структурной,

 

 

 

 

события и

 

мне кажется

которая помогает

 

 

 

 

впечатления,

 

важным. Я владею

адресату

 

 

 

 

которые мне

 

разными стилями

запомнить самые

 

 

 

 

особенно важны.

речи.

важные

 

 

 

 

 

 

 

положения. Я

 

 

 

 

 

 

 

пишу резюме и

 

 

 

 

 

 

 

рецензии на

 

 

 

 

 

 

 

тексты

 

 

 

 

 

 

 

специального

 

 

 

 

 

 

 

характера и

 

 

 

 

 

 

 

художественные.

 

 

 

 

 

 

 

 

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QUELLENVERZEICHNIS

Европейский языковой портфель для филологов (преподавателей языка, письменных и устных переводчиков), составитель к.ф.н. проф. К.М. Ирисханова, М., МГЛУ, 2005

И. П. Тагиль, Грамматика немецкого языка, изд. Каро, СанктПетербург, 2004

Aktuelles Fremdwörterlexikon, Tandem Verlag

Das große Universal-Lexikon in Farbe, Alex Juncker Verlag, München, 2001

Duden, Deutsches Universalwörterbuch, Dudenverlag, MannheimLeipzig – Wien – Zürich, 1989

Duden, Grammatik der deutschen Sprache, Leningrad, 1962

Gerhard Kaufmann, Wie sag ich’s auf deutsch? Max Hueber Verlag,1993

Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 23. erweiterte Auflage, Walter de Gruyter, Berlin-Nev York, 1999

Knaurs Lexikon A-Z, Herausgeber: Franz N. Mtzling, München, 1991

Wahrig, Deutsches Wörterbuch, Bertelsmann Lexikon Verlag, 2000

Walter Jung, Grammatik der deutschen Sprache, Leipzig, 1968

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