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Zum_Bachelor_mit_Erfolg

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zwei Semestern bin ich in München.

■ Willst du nur den (15) ______________ hier machen?

● Bis ich meine Bachelor-Arbeit geschrieben habe, bleibe ich sicher

hier. Für den (16) _________ wechsle ich vielleicht noch mal die

(17)_________________, mal sehen.

Ich hätte lieber auf (18) ______________ studiert, aber das ist ja fast

nirgends in Deutschland mehr möglich. Überall haben sie auf die

neuen (19) _________________ umgestellt. Der (20)

_________________-______________ war nicht so stark geregelt,

man hatte mehr Freiheit und mehr Semester Zeit, bis man die (21)

______________ machen musste.

● Mir gefällt der (22) _________ des Studiengangs so ganz gut, man ist

schneller mit dem (23) _________ fertig und vertrödelt nicht so viel

Zeit. Außerdem (24) _________ das Studieren in Deutschland viel

weniger als in England.

■ Bis vor Kurzem hat es in Deutschland gar nichts gekostet.

Die (25)

_________________________ sind immer noch in der Diskussion,

viele (26) _________________ lehnen sie ab.

Die sollten mal in England studieren ...!

c.Welches Studium braucht man für welchen Beruf? Ordnen Sie zu.

0. Veterinärmedizin

a. Tierarzt

 

 

 

1.

Germanistik

b. Arzt

 

 

 

2.

Jura

c. Gymnasiallehrer/in

 

 

 

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3. Theologie

 

 

 

 

d. Sprachlehrerin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4.

Lehramt für Gymnasien

 

 

e. Rechtsanwalt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5.

Maschinenbau

 

 

 

 

f. Redakteur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6.

Medizin

 

 

 

 

g. Ingenieur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7.

Deutsch als Fremdsprache

 

 

 

 

h. Pfarrer/Priester

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

0.

 

1.

 

2.

 

3.

 

 

5.

 

6.

 

7.

 

 

 

 

4.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

a

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Redewendungen: Wort, Rede, Sprache

a. Ordnen Sie zu. 0.jemandem verschlägt es die Sprache

1.nicht der Rede wert sein

2.von etwas kann keine Rede sein

3.mit sich reden lassen

4.Wort halten

5.jemandem das Wort im Mund (her) umdrehen

6.jemanden beim Wort nehmen 7.ein gutes Wort für jemanden einlegen

8. jemandem Rede und Antwort stehen

a. jemand findet vor Überraschung keine Worte

b.etwas ist völlig ausgeschlossen

c. sein Versprechen halten

d.sich zum Fürsprecher für jemanden

machen

e.unwichtig/unwesentlich sein, nichts

Besonderes sein

f.sich auf die Aussage von jemandem

verlassen

g.die Aussage von jemandem ins Gegenteil verkehren

h. jemandem Rechenschaft geben i. zu Zugeständnissen bereit sein

b. Welche Redewendungen aus a. passen?

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0.Als ich gesehen habe, dass in dem Seminar 50 Studenten saßen, (habe ich vor Überraschung keine Worte gefunden) hat es mir die Sprache verschlagen.

1.Peter hat (sein Versprechen gehalten) _________________ und mir bei der Vorbereitung auf den Grammatiktest geholfen.

2.Ich werde mit dem Studium auf keinen Fall aufhören. (Das ist völlig ausgeschlossen.) _____________________________________________

3.Mit Manuel kann man überhaupt nicht diskutieren. (Er verkehrt immer alle Aussagen ins Gegenteil.)

________________________________________________________________

4.Du musst dich nicht dauernd dafür bedanken, dass ich dir geholfen habe. (Das ist nichts Besonderes.)

____________________________________________________________

5.Wenn wir für die Mathe-Schulaufgabe lernen müssen, werde ich (mich auf deine Aussage verlassen) _____________________________________und mir den Stoff von dir erklären lassen.

6.Ich bin auf den Test nicht gut vorbereitet. Vielleicht (ist die Kursleiterin ja zu Zugeständnissen bereit) __________________________________und verschiebt den Test auf morgen.

7.Ich habe den Anmeldetermin für das Seminar verpasst. Kannst du zur Dozentin gehen und (dich zu meinem Fürsprecher machen)

________________________________damit ich doch noch teilnehmen kann?

7.Martin, du hast schon wieder ständig den Unterricht gestört. Heute nach dem Unterricht wirst du zum Direktor gehen und dort (Rechenschaft ablegen)

_________________.

Aufgabe: Lesen Sie die lustigen Geschichten vor und bestimmen Sie die hervorgehobenen Themen.

Lustiges

Ein Student, der als ein ausgesprochener Faulpelz galt, trat ins Prüfungszimmer und zog behutsam einen Zettel mit den Prüfungsfragen, kann

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nicht einmal auf eine Frage antworten und wendet sich dann unsicher an den Professor: «Darf ich noch einen Zettel ziehen?» «Bitte sehr!» Der Student, der

auch diesmal keine Antwort weiß, will doch die Hoffnung nicht aufgeben und sagt: «Entschuldigen Sie, Herr Professor, könnte ich noch einen dritten ziehen?»

Doch der Professor sagte ihm ab und trägt die Note «genügend» ein. Darüber wundert sich der danebensitzende Assistent und schaut neugierig auf den

Professor. «Ja, sehen Sie», klärt ihn der Professor auf: «Wenn er sucht –heißt das, etwas weiß er doch!».

Lustiges

Das Examen

In Berlin lebte einmal ein berühmter Professor der Medizin. Alle Studenten hatten Angst vor ihm. Er stellte bei den Prüfungen die schwersten Fragen. Er war sehr streng. Oft konnten die Studenten seine Fragen bei den Prüfungen nicht beantworten.

Einmal war ein Student in der Prüfung und schaute voll Angst auf den Professor. Der Professor stellte eine kurze, aber schwere Frage. Der Student musste eine Krankheit beschreiben. Er sprach richtig über alle Symptome der Krankheit. Dann musste er ein Medikament gegen diese Krankheit sagen. Der Student sagte das richtige Medikament. "Gut", sagte jetzt der Professor, "und wie viel gaben Sie dem Kranken von diesem Medikament?" "Einen Esslöffel voll „Herr Professor", antwortete er.

Dann stand der Student vor der Tür des Prüfungszimmers und wartete. Die Kommission besprach seine Leistungen. Da fiel ihm plötzlich ein, dass die Antwort falsch war. Schnell öffnete er die Tür des Prüfungszimmers und rief: "Herr Professor, verzeihen Sie! Es fiel mir ein: ein Esslöffel voll ist zu viel für den Kranken! Er darf nur 5 Tropfen bekommen." "Das fiel Ihnen zu spät ein", sagte der Professor kühl. "Der Kranke ist schon tot."

Text

WOHIN MIT VIELEN STUDENTEN?

Aufgabe: Lesen Sie den Text. Schreiben Sie die unbekannten Wörter heraus. Übersetzen Sie bitte den Text. Stellen Sie 5 Fragen zum Text.

Groß, riesig, gigantisch - das war mein erster Eindruck von der Universität. Tausende Flure, Saale, Informationstafeln, Türen. Neuanfänger an der Universität wie mich nennen die älteren Studenten auch gern „Quietschies", weil wir uns ständig verlaufen und dabei unzählige Türen aufmachen, die in einem alten Universitätsgebäude häufig quietschen.

Die Uni bringt auch einiges an Verwaltungsaufwand für jeden Studenten mit und macht mein Portmonee wesentlich dicker. Denn seitdem ich studiere, muss ich ständig vier neue Plastikkarten in meinem Portmonee herumtragen: meinen Studentenausweis, die Kopierkarte, die Druckerkarte und die Mensakarte.

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Die letzten drei Karten haben jeweils einen Computerchip, auf den ich an Automaten überall an der Uni Geld aufladen kann – und dann zahle ich mit den Karten bargeldlos das Essen, Kopien oder Ausdrücke vom Computer, die ich an der Universität mache. Dabei ist die Universität in Passau gar nicht so schrecklich groß, „nur" 9000 Studenten lernen hier. Zum Vergleich: Deutschlands größte Universität (in Köln) hat 60 000 Studenten. Aber für mich sind 9000 Kommilitonen schon eine ganze Menge.

Besonders schlimm war es in unserer Vorlesung für „Betriebliches

Rechnungswesen", die ich einmal pro Woche zwei Stunden besuchte. Die Vorlesung fand im größten Saal der ganzen Uni mit 800 Plätzen statt. Aber fast 1400 Studenten wollten den Professor hören. Ich kam meistens eine halbe Stunde früher und bekam einen der letzten Sitzplätze. Alle, die nach mir kamen, stehen dann auf dem Fußboden, in den Gängen, überall, bis es schließlich so eng im Raum war, dass man sich kaum noch bewegen konnte.

Doch nach einigen Vorlesungen beschloss der Professor, dass es so nicht weitergehen könne: Er nahm noch einen zweiten Raum in der Nahe dazu, mit weiteren 400 Platzen. Im Hauptraum waren also die meisten Studenten, der Professor und eine Kamera. Der filmte die Vorlesung und übertrug sie sofort live in den Nebenraum, wo die restlichen Studenten saßen und auf einer Leinwand sehen konnten, was der Professor über Auslandsschulden und Aktiengesellschaften zu sagen hatte. Viel krasser als die wöchentliche Vorlesung war allerdings die Prüfung am Ende des Semesters. Für die Prüfung sollte natürlich jeder Student einen eigenen Tisch bekommen, damit man nicht abgucken kann. Doch an unserer Universität gab es nun einmal keine größeren Räume als die beiden, in denen die normale Vorlesung stattfand - und die waren total voll, wenn wir alle da waren. Was also machte unser Professor?

Er steckte uns alle in die Sporthalle der Universität, eine riesige Halle, die sich sonst in vier Felder unterteilen lässt. Das war plötzlich unser gigantischer Prüfungsraum. Das war zwar riesig, aber reichte noch lange nicht: Weil jeder einen eigenen großen Tisch hatte und zwischen den Tischen noch genügend Platz war, damit auch wirklich niemand von der Klausur des Nachbarn abschreiben konnte, passten in die gigantische Uni-Sporthalle nur 400 Leute. Weitere 1000 waren damit noch nicht untergebracht, für die mietete unser Professor eine noch viel größere Kongresshalle an. Jeder Student bekam eine Tischnummer zugewiesen und musste dann in der Halle seinen Platz finden. Während der Prüfung gab es dann über

Lautsprecher die Anweisungen („Bitte halten Sie Ihre Ausweispapiere und Studentenausweis für eine Überprüfung ihrer Identität bereit" und „Bitte beenden Sie Ihre Arbeit jetzt, legen Sie den Stift zur Seite und drehen Sie die Prüfungsunterlagen um").

Ich kann Euch sagen, an dem Tag, an dem wir diese Klausur in Rechnungswesen schrieben, war schon eine tolle Stimmung in der Stadt. Passau ist eine recht kleine Stadt mit nur 50 000 Einwohnern, und 1400 davon schrieben

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an diesem Tag die schrecklich gefürchtete Rechnungswesen-Klausur. Das ist jeder 35. Einwohner der Stadt, und ich fand die Erleichterung am Abend wirklich spürbar.

David Ehl

Text 5

Aufgabe vor dem Lesen:

Interpretieren Sie den Titel des Textes;

Aufgabe während des Lesens:

Lesen Sie jeden Abschnitt und äußern Sie Ihre Meinung zum Gelesenen; Übersetzen Sie die unterstrichenen Sätze und analysieren Sie sie aus der grammatischen Hinsicht.

Gefürchtet, verflucht und geliebt

Wer Erfolg an der Uni will, sollte erst mal seine Professoren studieren. Diese Typologie hilft dabei

Die Sprechstunde war schon wieder überfüllt, die Vorlesung gähnend langweilig und die Prüfung viel zu schwer – fast jeder Student kann ein Liedchen singen von solchen alltäglichen Uni-Sorgen. Dass ein Professor bei seinen Studenten richtig gut ankommt, ist schon beinahe eine Seltenheit – aber woran liegt das bloß? Wenn jemand die Antwort kennt, dann Johannes Wildt. Er ist selbst Professor und gleichzeitig Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Hochschuldidaktik. »Die meisten Professoren lernen am Modell. Was sie bei ihrem Doktorvater und später beim Betreuer der Habilitation erleben, das übernehmen sie«, sagt er. Und häufig sind das eben überkommene Methoden und Einstellungen. Richtig problematisch, so Professor Wildt, werde es aber dann, wenn ein Wissenschaftler nur von der Forschung träume und versuche, sich seine Studenten so gut wie möglich wegzuorganisieren. »Der sollte sich überlegen, ob er nicht in einem anderen Job besser aufgehoben wäre!« Ansonsten aber, sagt Johannes Wildt, könnten Professoren auf unterschiedliche Weise gut sein – jeder lehre eben nach seiner eigenen Façon. Die ganze Bandbreite der professoralen Individualität bekommen die Studenten tagtäglich hautnah mit. Unser Autor hatte selbst viereinhalb Jahre Gelegenheit, die Spezies Professor genau zu studieren. Hier beschreibt er die vier häufigsten ProfessorenTypen.

Der Superstar

Er sonnt sich in der öffentlichen Aufmerksamkeit, er genießt das Tuscheln in den Reihen, sobald er den Hörsaal betritt – Superstars gibt es nicht nur in Hollywood, sondern auch auf deutschen Lehrstühlen. Es ist zwar eine ausgefallene Professorenspezies, aber dafür die weitaus auffälligste. Beliebtester Satz, vorgetragen mit einem leichten Hüsteln als Zeichen seines Understatements: »Meine Damen und

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Herren, in der nächsten Woche muss die Vorlesung leider entfallen, weil man mich gebeten hat, das Eröffnungsreferat bei der Jahrestagung der Akademischen Gesellschaft in Oxford zu halten.« Solche Sätze sind gut für sein Ego und vertragen sich wunderbar mit der Angewohnheit, generell nur aus seinen eigenen Werken zu zitieren. Der Superstar lebt aus dem Koffer, denn er pendelt täglich zwischen Gastvorträgen, Fernseh-Talkshows und Expertenrunden. Nebenbei berät er den Bundeskanzler und sitzt, so sein Fachgebiet die Wirtschaft ist, in den Aufsichtsräten von mindestens drei Dax-Unternehmen. Wenn er dann doch einmal an der Alma Mater weilt, kommt er mindestens zehn Minuten zu spät zu seinen Vorlesungen, dafür aber eskortiert von einem ganzen Heer diensteifriger Mitarbeiter, die seine großen Worte mitschreiben und auf sein Zeichen hin in der Powerpoint-Präsentation zur nächsten Folie weiterklicken. Eigentlich ist seine Expertise ein gutes Zeichen für die Studenten. »Es gibt eine positive Korrelation zwischen der Forschungsund der Lehrqualität«, sagt der Didaktikforscher Johannes Wildt. Im Klartext: Wer fachlich fit ist, bringt das häufig auch gut bei seinen Studenten an. Beim Superstar-Professor ist das anders. Zwar sind ihm die Studenten einerseits als Claqueure wichtig, andererseits aber immer dann lästig, wenn sie seine ohnehin knappe Zeit noch zusätzlich mit dem Wunsch nach einem Sprechstundentermin beanspruchen. Nur mit einem Kunstgriff kann er diesem Dilemma entkommen: Wer ein Anliegen hat, möge das mit seinem Vertrauten besprechen (meistens ein Doktorand, der seit zwölf Jahren an seiner Dissertation schreibt, aber immer vom Tagesgeschäft am Lehrstuhl aufgehalten wird) und sich ansonsten pünktlich zur mündlichen Prüfung einfinden.

Der Unkonventionelle

Wer ihm in der Fußgängerzone begegnet, würde ihn eher für einen gescheiterten Hilfsarbeiter halten als für einen veritablen Akademiker. Seine Jeans ist fleckig, und sein Outfit wäre noch nicht einmal zu seiner eigenen Studentenzeit als modisch eingestuft worden. Ihn selbst kümmert das allerdings wenig, weil er seine Berufung zum Professor vor allem als Lizenz zum wissenschaftlichen Arbeiten versteht und nicht als gesellschaftliche Pflicht zur Repräsentation. Er ist der Prototyp des sprichwörtlichen zerstreuten Professors. Bei den Studenten ist der Unkonventionelle meist beliebt – ihn stört es nicht, wenn jemand im Seminar Kaugummi kaut und seine Baseballkappe auf dem Kopf behält. Seine unerschütterliche Toleranz gegenüber schlechten Sitten müssen die Studenten allerdings erwidern, denn sämtliche Stilbrüche sind auch bei ihm selbst vorstellbar. Im Gegenzug hat seine Art einen gewaltigen Vorteil: Der Unkonventionelle strahlt nicht die einschüchternde akademische Aura aus, die bei manchen Studenten in der Prüfung von ganz allein zum sofortigen Blackout führt. Wenn der Unkonventionelle einmal seine Krawatte anzieht (die bestenfalls ein Mickymaus-Muster trägt), fragen ihn die Studenten gleich, ob er Geburtstag habe. »Gerade bei der Kleidung unterscheiden sich die Kulturen in den verschiedenen Fachbereichen sehr stark«, urteilt der Münchner Bildungsforscher Rudolf Tippelt. »In Betriebswirtschaft und Jura zum Beispiel sind Anzug und Krawatte völlig normal. Wer sich aber in manchen

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Sozialwissenschaften und technischen Fächern so kleidet, kann damit schnell distanziert wirken.« Tippelt warnt allerdings davor, solche Äußerlichkeiten überzubewerten – »zumindest, solange ein gewisser Standard nicht unterschritten wird«.

Der Liebling der Studenten

Mit ihm ist es ein bisschen so wie mit der großen Liebe: Jeder hat eine ziemlich klare Vorstellung von ihr, aber sie auch wirklich zu finden ist eine ganz andere Herausforderung. Und wenn man sie dann tatsächlich erobert hat, geht es auch schon los mit den ersten Kompromissen. Aber träumen muss ja wohl erlaubt sein. Also: Der Lieblingsprofessor hat vor allem viel Zeit. In der Sprechstunde steigt er mit seinen Studenten tief in die Probleme der Seminararbeit ein und schüttelt hilfreiche Literaturtipps aus dem Ärmel. Dass er die Themen für das große Examen von vornherein deutlich einschränkt, versteht sich sowieso von selbst. Eigentlich sollte er also im Hauptberuf gar nicht Professor sein, sondern lieber Motivationskünstler: In den Seminaren bringt er so viel Schwung und Begeisterung rüber, dass die Studenten anschließend freiwillig in der Bibliothek weiterforschen. Wie er das schafft? Ganz klar: Nicht sein eigenes Wissen zeigt er her, sondern er bindet die Studenten ein. Und vor allem lässt er sie nicht endlos lang und meist ahnungslos referieren – beim Lieblingsprof ist die Lehre erklärtermaßen Chefsache. Psychologen würden über ihn wahrscheinlich sagen, dass er tief in seinem Inneren Student geblieben sei. Tatsächlich erinnert er sich noch gerne an seine Lehrjahre. Er weiß genau, welche professoralen Schikanen die Studenten zur Weißglut treiben, und hat sich geschworen, sie niemals selbst anzuwenden. »Zum Kumpel sollte ein Professor bei aller Studentenfreundlichkeit aber nicht werden«, mahnt der Dortmunder Forscher Johannes Wildt. Wer deshalb glaubt, dass der Lieblingsprof sie ohne großen Aufwand durchs Examen winkt, der hat sich gewaltig getäuscht: Er hat einen hohen Anspruch an seine Studenten. Aber er bleibt auch in den Prüfungen immer fair – und deshalb nimmt ihm niemand seine kritischen Fragen übel.

Der Resignierte

Er ist das Urgestein an seiner Fakultät, hat nur noch ein paar Jahre bis zu seiner Emeritierung vor sich. Dass er auf seine alten Tage zum Institutsleiter befördert wird oder einen Ruf an eine andere Uni bekommt, glaubt er schon lange nicht mehr. Er hat zwei natürliche Feinde: die Studenten, die seiner Ansicht nach von Generation zu Generation ungezogener werden – und seine jungen Professorenkollegen an der Fakultät. Die hält er für akademische Luftikusse und lehnt deren Theorien instinktiv als viel zu oberflächlich ab. Er selbst fühlt sich missverstanden, weil seine früher bahnbrechende Forschung inzwischen von der wissenschaftlichen Evolution überrollt ist und ihren Platz nur noch in den Vorlesungen über die Historie des Faches findet. Weil er sich mit den neuzeitlichen Gedanken nicht anfreunden kann, muss er Semester für Semester die Einführungsvorlesung für die neuen Studenten halten – die

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schürfen inhaltlich noch nicht ganz so tief, und seine Kollegen glauben, er könne da nicht viel Schaden anrichten. Obwohl eigentlich ja gilt, dass ein erfahrener Prof auch die besten Vorlesungen hält. »Jeder wird mit der Zeit geschliffener, und nach einigen Jahren Routine sind auch die anfänglichen Schwächen behoben«, sagt der Münchner Bildungsforscher Rudolf Tippelt.

Dem resignierten Professor ist das nicht anzumerken. Er findet Trost und Halt allein im ausgiebigen Briefwechsel mit seinem inzwischen steinalten Doktorvater, mit dem er sich in der kopfschüttelnden Verständnislosigkeit über die neuen Zeiten an der Universität tief verbunden fühlt. Seinen Professorentitel trägt der Resignierte mit Würde und kultiviert deshalb in guten wie in schlechten Zeiten unbeirrt die gutbürgerliche Lebensart. Regelmäßige Theaterund Ballettbesuche sind ihm selbstverständlich, zum Sonntagsausflug nimmt er die Gattin mit in die örtliche Kunstsammlung. Sein Lieblingsmaler ist übrigens Vincent van Gogh: Der ist auch erst nach dem Tode zum wohlverdienten Ruhm gekommen.

Aufgabe nach dem Lesen:

1.Finden Sie die ukrainischen Äguivalente zu folgenden deutschen Wörtern und Wortverbindungen:

die Sprechstunde

wohlverdient

die Verständnislosigkeit

nach einigen Jahren Routine

bahnbrechende Forschung

die Emeritierung

akademische Luftikusse

der Motivationskünstler

tief in die Probleme der Seminararbeit einsteigen

sein Outfit

oberflächlich

mahnen

Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für

Hochschuldidaktik

der Doktorvater/ die Doktormutter

der Unkonventionelle

ausgiebig

unerschütterliche Toleranz

die einschüchternde akademische Aura

2.Erzählen Sie den Text von der 1. Person Singular nach, stellen Sie sich vor, dass Sie „Superstartyp“ oder „Resegnierter“ sind.

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Text 6

Warum ich in Deutschland studiere...

Sieben von 250000: Internationale Studentinnen und Studenten erzählen von ihren Erfahrungen am Studienstandort Deutschland, davon, was ihnen gefällt, was ihnen Schwierigkeiten bereitet hat.

Asmaa

32 Jahre, aus Ägypten, Studentin der Volkswirtschaftslehre: „Zum ersten Mal bin ich nach Berlin gekommen, um Deutsch zu lernen. Das hat einfach Spaß gemacht. Aber der Anfang an der Humboldt-Uni war hart. Ich bin sehr gut in Mathe, trotzdem fehlten mir einige Grundlagen. Mir hat dann ein Professor seine Hilfe angeboten, später habe ich viel in Gruppen gearbeitet und dabei nette Leute kennen gelernt. Letzten Endes habe ich durch die Startschwierigkeiten aber viel an

Selbstbewusstsein gewonnen. Jetzt stehe ich kurz vor dem Abschluss.―

Tiina

22 Jahre, aus Finnland, Psychologiestudentin: „Mein erster Eindruck war:

Welch eine Bürokratie! Aber ich habe einen Orientierungskurs mitgemacht, den das International Office der Uni anbietet. Die Tipps haben mir sehr geholfen. Ansonsten war es kein Kulturschock, nach Deutschland zu kommen. Nur die Leute sind in München sehr viel freundlicher im Vergleich zu Helsinki! An der LMU werde ich ein Jahr lang bleiben. Was das Studium betrifft: Es finden hier sehr viel mehr Diskussionen statt und die Veranstaltungen sind interaktiver. Kontakt zu finden war übrigens gar nicht schwer, in unserem Studentenwohnheim finden ständig Partys statt.―

Eric Clement

22 Jahre, aus Indien, Student der Molekularbiologie: „Ich wollte an eine

Universität, die mir ein breites Grundlagenwissen vermittelt. Und in Heidelberg habe ich die richtige Hochschule gefunden. Die Ausbildung bereitet mich und meine Kommilitonen gut auf den internationalen Arbeitsmarkt vor. Aber nicht nur die Universität gefällt mir. Das Leben in Deutschland ist in vielem sehr angenehm: Es gibt viel Kultur und schöne historische Städte. Freunde habe ich auch schnell gefunden – ich jobbe in der Bar unseres Studentenwohnheims."

Indradeo

30 Jahre, aus Mauritius, Medizinstudent: „Auf Mauritius kann man nicht

Medizin studieren, deshalb musste ich ins Ausland. Viele gehen nach England, aber die Studiengebühren sind extrem hoch. In Deutschland zahlen wir jetzt zwar auch 500 Euro pro Semester, aber das ist schon in Ordnung. Nach einem Praktikum in Heidelberg bin ich gezielt nach München gegangen. Jetzt kommt das praktische Jahr: Chirurgie absolviere ich hier am Klinikum Großhadern, innere Medizin in Harvard und Neurologie in Newcastle. Die Münchner kooperieren mit diesen Unis, die

Betreuung ist super.―

Aleksandra

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