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18 Klimaökologischer Nutzen des Waldes

Das Wechselspiel zwischen Biosphäre und Kohlenstoffhaushalt ist verzwickt. Am Beispiel des Waldes laufen die Dinge folgendermaßen ab: Kohlendioxyd wird assimiliert und als Holz klimaneutral fixiert. Wald ist also ein großer Kohlenstoffspeicher. Im Wirtschaftswald, und nur solchen gibt es in Mitteleuropa, wird der Holzzuwachs meist zur Gänze geerntet und dann verarbeitet zu Produkten unterschiedlicher Lebensdauer, vom Balken bis zu Papier. Die Speicerwirkung des Waldes wird darin fortgesetzt. Die Abfälle, die bei der Holzverarbeitung entstehen, sind Energieträger und werden als solche genutzt. Gleiches gilt für dünnes Durchforstungsholz. Und schließlich kann alles Altholz in Kraft- und Heizwerken ebenfalls in Energie überführt und so genutzt werden. Ist die Forstwirtschaft, aus der das Holz stammt, nachhaltig betrieben, sind also die Holzentnahmen nicht größer als die Zuwächse, so entsteht eine dynamische, fast geschlossene Kreislaufwirtschaft. Für die westdeutschen Länder hat eine kürzlich veröffentlichte Inventur der Wälder ergeben, dass die jährlichen Zuwächse Größenordnungen haben wie nie in der Geschichte. Da sie nur zu etwa 70% geerntet werden, vergrößert sich der Kohlenstoffspeicher Wald immer mehr. Dass daran erwartete Kohlendioxyd-Düngung keinen oder weniger Anteil zu haben scheint als vermutet, ist zwar verwunderlich, fällt aber quantitativ nicht ins Gewicht. Zur Erklärung dieses Zuwachsphänomens mag genügen, dass die Forstwirtschaft Zeit hatte, waldgemäßere Wirtschaftsformen zu entwickeln, dass es massive (unerwünschte, aber düngerwirksame) Einträge von Stickstoff aus der Landwirtschaft und Verkehr in den Wald gibt und dass durch die Klimaerwärmung eine Verlängerung der Vegetationszeit eingetreten ist. Wald und Holzwirtschaft, soviel kann gesagt werden, sind nach wie vor höchst bedeutsame Elemente des globalen Kohlenstoffhaushaltes. Dass wir die darin steckenden klimaökologischen Möglichkeiten nicht voll nutzen, ist schwer verständlich.

19 Waldböden unter Kontrolle

Anders als in vielen anderen Bundesländern wurden in Brandenburg bisher keine flächendeckenden Waldkalkungen durchgeführt. Insbesondere auf Flächen mit hohem Risiko für Nitrataustrag sollte nach Empfehlung der Landesforstanstalt Eberswalde ohnehin auf Kalkung verzichtet werden. Ebenso sind negative Effekte der Kalkung wie Humusabbau, Erhöhung von Nitratausträgen, Verflachung des Wurzelsystems und damit erhöhtes Trockenstress- und Sturmwurfrisiko, Veränderung des Artenspektrums zu beachten.

Waldböden nehmen im Naturhaushalt mit ihren Filter-, Puffern- und Speicherfunktionen eine zentrale Stellung ein. Ein gesunder Waldboden ist die Voraussetzung für ein intaktes Waldökosystem, gutes Baumwachstum und sauberes Wasser. Nach der letzten bundesweiten Bodenzustandserhebung (BZE I) zeigte sich, dass die Stickstoffzustände der Waldböden durch Luftverschmutzung auf einem hohen bis hohen Niveau eingestellt sind. Hohe Stickstoffzustände treten regional vor allem in Nord- und Mittelbrandenburg auf. Insbesondere in Kiefernwäldern ist eine Stickstoffsättigung zu beobachten, wodurch es zu einem Austrag von Stickstoff in das Grundwasser kommen kann. Die Schwermetallgehalte liegen dagegen in unkritischen Konzentrationsbereichen.

Aktuell werden die Waldböden im Land an 152 Probepunkten intensiv durch die Landesforstanstalt Eberswalde untersucht. Zusätzlich befinden sich in Brandenburg 159 Punkte, an denen jährlich die Waldzustandserhebung und jetzt aktuell die Bodenzustandserhebung II erfolgt. Die Befunde der Bodenzustandserhebung II werden in zwei Jahren vorliegen. Von diesen 159 Punkten befinden sich 49 im Landeswald, 68 im Privatwald. Der Rest verteilt sich auf Kommunalwald, Treuhandwald, Bundeswald. Daneben gibt es acht Dauerbeobachtungsflächen im Wald, an denen mit modernster Technik der Waldzustand wie Bodenfeuchte, Wasserhaushalt, Grundwasserqualität, Stoffbilanzen und meteorologische Daten erhoben und ausgewertet werden. Neben diesem Untersuchungsnetz wird in Brandenburg noch ein Netz von 141 Flächen der Ökologischen Waldzustandskontrolle (ÖWK) betreut, welches 1986 bis 1989 angelegt wurde. Hier werden nicht Punkte, sondern Flächen beobachtet, über die differenzierte Aussagen zu Standorten und beständen getroffen werden können.