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9 Tag des Baumes

Am 25. April wird deutschlandweit alljährlich der „Tag des Baumes“ begangen. Ein Anlass für die Landesforstverwaltungen, verschiedene Organisationen sowie Städte und Gemeinden Aktionen rund um den Baum und speziell den „Baum des Jahres“ durchzuführen. So werden bundesweit wieder zahlreiche Bäume gepflanzt, um den Baum in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.

1872 wurde im nordamerikanischen Bundesstaat Nebraska der „Arbor Day“ eingeführt, der mit umfangreichen Baumpflanzaktionen begangen wurde. Grund hierfür war die baumarme Landschaft, die die ersten Siedler vorfanden. Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts empfahl die Weltgesundheitsorganisation FAO einen internationalen „Weltfesttag des Baumes“ zu begehen. Auf diese Empfehlung hin und 80 Jahre nach dem ersten Arbor Day in Nebraska pflanzte am 25. April 1952 der damalige Bundespräsident Theodor Heuss im Bonner Hofgarten einen Ahorn. Damit wurde der 25. April zum Tag des Baumes in Deutschland. Der "Tag des Baumes" wurde vor über 50 Jahren von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald initiert. Mit diesem Tag soll der Bevölkerung und vor allem der Jugend durch Veranstaltungen mit dem Thema Baum dessen Bedeutung näher gebracht werden.

Das „Kuratorium Baum des Jahres“ ruft seit 1989 jährlich einen Baum des Jahres aus. Die Kriterien für die Wahl sind unterschiedlich. Neben der Seltenheit werden unter anderem auch die ökologische und landschaftliche Bedeutung herangezogen. Grundsätzlich kann jede heimische Baumart Baum des Jahres werden.

Die Pflanzung einer Schwarzpappel, dem "Baum des Jahres 2006" in den Berliner Forsten durch die Bundeskanzlerin bildet den Auftakt einer bundesweiten Pflanzaktion für die vom Aussterben bedrohte Baumart. Die Europäische Schwarzpappel (Populus nigra L.) gehört zu den Baumarten, die inzwischen so selten geworden sind, dass sie in der Roten Liste bedrohter Pflanzenarten steht. In Deutschland gibt es noch maximal 2.500 ausgewachsene Exemplare dieser Spezies.

Bäume des Jahres in Deutschland waren:

Stieleiche (1989) | Rotbuche (1990) | Sommerlinde (1991) | Bergulme (1992) | Speierling (1993) | Europäische Eibe (1994) | Spitzahorn (1995) | Hainbuche (1996) | Eberesche (1997) | Wildbirne (1998) | Silberweide (1999) | Sandbirke (2000) | Esche (2001) | Wacholder (2002) | Schwarzerle (2003) | Weißtanne (2004) | Gewöhnliche Rosskastanie (2005) | Schwarzpappel (2006).

10 Baum des Jahres 2006: Schwarzpappel

Baum des Jahres 2006 ist schnellwachsender und seltener Riese – die Schwarzpappel:

Die europäische Schwarzpappel (Populus nigra L.) ist eine bei uns sehr selten gewordenen Baumart, die in der Roten Liste für bedrohte Pflanzenarten geführt wird. Gründe für die Seltenheit sind vor allem die Veränderung und Verluste natürlicher Flussauen, dem bevorzugten Standort der Schwarzpappel, aber auch die Verwendung von anderen nichtheimischen Pappelarten oder die Kreuzung mit ihnen. So sind ältere, „echte“ Schwarzpappeln äußerst rar. In NRW sind meist nur Einzelbäume, vorwiegend in der Nähe von Flüssen oder Feuchtgebieten zu finden. Schwerpunktmäßig kommen in der Rheinaue bei Dormagen-Zons Solitäre auf den periodisch überfluteten Rheinwiesen vor. In Deutschland gibt es nur noch maximal 2.500 erwachsene Exemplare.

Die Schwarzpappel kann bis zu 200 Jahre alt und als einzeln stehender Baum bis zu 35 m hoch werden.

Die Schwarzpappel ist zweihäusig. Das heißt, die weiblichen und männlichen Blüten hängen als Kätzchen an zwei verschiedenen Bäumen. Sie erscheinen vor den Blättern, um eine ungehinderte Bestäubung zu ermöglichen.

Auffällig sind die flaumigen Samen, die unter anderem durch den Wind über weite Strecken schon im Mai bis Anfang Juni verbreitet werden, sodass es bisweilen aussieht, als würde es schneien.

Die Rinde entwickelt im Alter eine markante, tief rissige Borke, die im Vergleich zu den 60 weltweit vorkommenden Pappelarten die dunkelste ist und daher der Schwarzpappel ihren Namen gibt.

Die Schwarzpappel ist wie alle Pappelarten äußerst schnellwüchsig. Dadurch ist das Holz weich und leichter als das der meisten anderen heimischen Baumarten. Es lässt sich leicht und sauber bearbeiten, ist aber nicht witterungsbeständig. Verwendet wurde das Holz früher unter anderem für die Herstellung von Holzschuhen oder auch Zündhölzern. Heute wird es zur Spanplattenproduktion und für die Zellstoffproduktion eingesetzt, da es eine helle Farbe aufweist und geruchs- und harzfrei ist. In naher Zukunft werden Pappeln erheblich an Bedeutung und Beachtung gewinnen, da sie wegen ihrer Raschwüchsigkeit vermehrt in Energieholzplantagen angebaut werden, wie bisher in Skandinavien. Die entstandene Biomasse wird nach wenigen Jahren maschinell geerntet und zu Hackschnitzeln verarbeitet, die dann in Heizkraftwerken oder -anlagen als nachwachsender Energieträger verfeuert werden.