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Die EU-Staaten sollen sich darauf verpflichten, bis 2020 ihren CO2-Ausstoß um 20 Prozent gegenüber 1990 zu verringern.

Bis 2020 sollen erneuerbare Energien 20 Prozent des Energiemixes in der EU ausmachen.

Beide Ziele sind nicht so radikal, wie sie von der deutschen Regierung dargestellt werden. Die EUUmweltminister zum Beispiel konnten sich schon darauf einigen.

Doch sorgt führt Forderung der Deutschen, diese Ziele verbindlich festzuschreiben, zu erheblichem Streit zwischen den Mitgliedsstaaten. Denn während Deutschland sich mit der Erfüllung relativ leicht tun dürfte - nicht zuletzt, weil die De-Industrialisierung der ehemaligen DDR positiv zu Buche schlägt -, fällt das anderen Ländern schwer. [...]

Klimasignal an USA und China

Wichtig wäre ein Klimasignal der EU - und sei es noch so schwach - auch im Hinblick auf den G8Gipfel im Juni in Heiligendamm. Dort wird der Klimaschutz mit Amerikanern, Russen und Chinesen besprochen, und die Vorsitzende Merkel will eine geeinte EU hinter sich wissen. “Je anspruchsvoller die Zielsetzungen dieses Rates sind, umso einfacher ist es für uns als G8-Präsidentschaft zu sagen: Europa hat einen eigenen wichtigen Schritt gesetzt, jetzt müssen USA, China, Indien und und die großen Schwellenländer folgen”, sagte Merkel heute in Brüssel.

Nicht auszuschließen ist allerdings, dass wie schon häufig ein außenpolitisches Thema die Tagesordnung des EU-Rats sprengt. Der Streit über die geplante US-Raketenabwehr in Polen und Tschechien, der Ostund Westeuropa spaltet, ist prädestiniert dafür. Die Berliner Regierung hält dies vorsichtig für “denkbar”, hat aber die Hoffnung, dass sich das auf Nebengeräusche beim Abendessen reduzieren lässt.

Bisher scheint Merkel vom Glück begünstigt: Wegen des milden Winters fallen die Alarmberichte der Klimaforscher im Moment auf fruchtbaren Boden in Medien und Bevölkerung. Kommt ihre Klima-Botschaft zustande, wäre die Choreographie für die restliche deutsche EU-Ratspräsidentschaft gerettet: Die GipfelErklärung nämlich soll bei den Bürgern den Eindruck erwecken, Brüssel kümmere sich um ihre Sorgen und schaffe echte Resultate. Verlorenes Vertrauen könne so wieder gewonnen werden, kalkuliert Berlin, und mit diesem “Schwung” kann man dann das eigentliche Problem der deutschen Ratspräsidentschaft angehen: die Verfassungsfrage.

Diese Grundsatzfrage zu lösen, dürfte für Merkel weitaus haariger werden als die Auseinandersetzung über ein paar Prozentpunkte Emissionen. Der belgische Ministerpräsident Guy Verhofstadt mahnte darum zu Recht in der “Welt”: “Man sollte eine Präsidentschaft nach sechs Monaten beurteilen, nicht nach zehn Wochen.”

07.03.2007 EU-Gipfel http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,470499,00.html

Nachtextaufgaben

1.Schreiben Sie die unbekannten Wörter heraus.

2.Schreiben Sie die Stichwörter aus dem Text heraus.

3.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

4.Stellen Sie sich vor, Sie sind der Reporter, der diesen Artikel schreibt. Sie müssen den Stoff sammeln und die Politiker interviewen. Die interviewenden Personen sollen die Repliken in der Ich-Form schreiben.

5.Was glauben Sie: Zu welchen wirtschaftlichen und politischen Folgen könnte die Klima-Politik von Angela Merkel für die EU, Russland, die USA und China führen? Sammeln Sie pro und contra. Begründen Sie Ihre Meinung.

Text 4

Vortextaufgaben

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1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worüber der Text handelt.

2.Lesen Sie den Text. Erklären Sie die fettgedruckten Wörter

3.Schreiben Sie die unbekannten Wörter heraus.

KLIMAGIPFEL

Merkel und Sarkozy für strengen Klimaschutz

Kurz vor einer Klima-Konferenz in New York machen Deutschland und Frankreich gemeinsam Druck bei den Vereinten Nationen. In einem Brief an Uno-Chef Ban setzen Merkel und Sarkozy auf weitreichende Beschlüsse. Von der morgigen Uno-Konferenz müsse die politische Dynamik ausgehen, um den Klimagipfel in Kopenhagen zu einem Erfolg zu führen.

Reuters/dpa/fsp BERLIN/TOKIO.

In Kopenhagen müsse „ein globales und ehrgeiziges Übereinkommen” erreicht werden. Japan gibt unter der neuen Regierung seine bisherige Zurückhaltung auf und will einen Emissionshandel nach EU-Vorbild einführen.

Der Klimagipfel in New York soll die Weichen für Kopenhagen stellen, wo die internationale Staatengemeinschaft ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll finden will. „Wir müssen unseren Unterhändlern ein klares Mandat erteilen, damit sie ein Übereinkommen ausarbeiten, das die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Wert begrenzt”, betonen Merkel und Sarkozy. Von den Beschlüssen der 192 Uno-Mitglieder hänge die Zukunft der Menschheit und des Planeten ab.

Merkel sagte der ARD am Rande einer Wahlkampfveranstaltung, zusammen mit Sarkozy wolle sie den Uno-Generalsekretär ermutigen, auf der Konferenz zur Vorbereitung des Kopenhagener Gipfels „harte Ziele” zu setzen. Merkel und Sarkozy unterstrichen, die Europäische Union sei Verpflichtungen eingegangen, die mit dem Zwei-Grad-Ziel im Einklang stünden, und hätten mit dem europäischen Energieund Klima-Paket einen Rechtsrahmen geschaffen. Sie seien bereit, „im Kontext eines ehrgeizigen internationalen Übereinkommens noch weiter zu gehen”. Weltweit müsse daher über nationale Interessen hinaus gedacht werden. Auch führende Banken, Rentenfonds und Investmentgesellschaften hatten die Staatengemeinschaft vor wenigen Tagen zu starken Vereinbarungen zur Klimapolitik aufgefordert.

Um das Ziel der Begrenzung des Temperaturanstiegs zu erreichen, müssen die globalen Emissionen laut Merkel und Sarkozy bis 2050 um mindestens 50 Prozent unter das Niveau der 90er-Jahre sinken. Die Industriestaaten müssten Verpflichtungen eingehen, um die Emissionen bis 2050 um mindestens 80 Prozent zu senken. Vor allem die USA, neben China größter Verursacher von Treibhausgasen, sperren sich trotz des Kursschwenks unter Präsident Barack Obama bislang gegen verbindliche Reduktionsziele. Der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Harry Reid, sagte kürzlich, 2009 sei mit einem Klimagesetz nicht mehr zu rechnen.

Dafür kommen frische Impulse aus Japan. Die neue Regierung will nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Nikkei” vom Sonntag dem europäischen Beispiel folgen und spätestens Anfang 2012 den Handel mit Emissionszertifikaten einführen. Dies sei ein Kernbestandteil des Ziels von Regierungschef Yukio Hatoyama, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um 25 Prozent unter das Niveau von 1990 zu drücken, hieß es. Auch in den USA gibt es Bestrebungen, das geplante regionale Emissionshandelssystem der Westküste auf das ganze Land auszudehnen. Damit wachsen die Hoffnungen, in der Zukunft einen internationalen Handel mit Verschmutzungsrechten etablieren zu können.

Streit gibt es auch über den Beitrag der Industrienationen zu den Klimaschutzbemühungen der Schwellenund Entwicklungsländer. Die armen Staaten sollten sich verpflichten, nationale Pläne für eine CO2- arme Entwicklung zu entwerfen und bis 2012 zu veröffentlichen, schreiben Merkel und Sarkozy. Die Industrienationen müssten ihnen bei der Umsetzung helfen. Auch hier geht Japan mit der EU voran: Umweltminister Sakihito Ozawa kündigte an, seine Regierung werde in New York ein Hilfsprogramm vorstellen, in das „jeder große Hoffnungen setzen” sollte. Details nannte Ozawa nicht. Die EU hatte den Entwicklungsländern bereits angeboten, von den ab 2020 anfallenden Kosten jährlich bis zu 15 Mrd. Euro zu übernehmen.

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21.09.2009

Veröffentlicht: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/merkel-und-sarkozy-fuer-strengen- klimaschutz;2458996

Nachtextaufgaben

1.Schreiben Sie die Stichwörter aus dem Text heraus.

2.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

3.Was wissen Sie über den Temperaturanstieg?

4.Wie sind der Temperaturanstieg, der Treibhauseffekt und der Klimawandel miteinander verbunden?

5.Wie glauben Sie, ist es möglich den Temperaturanstieg zu begrenzen?

Text 5

Vortextaufgaben

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worum es im Text geht.

2.Lesen Sie den Text.

3.Schreiben Sie die unbekannte Lexik heraus.

KLIMAWANDEL IN RUSSLAND

Russland will eine aktivere Rolle spielen. Präsident Medwedew verspricht eine Effizienzrevolution und Premier Putin will erneuerbare Energien fördern.

Von Dagmar Dehmer 16.7.2009 0:00 Uhr

Berlin - Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Donnerstag mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew im Schloss Schleißheim bei München zusammentrifft, wird es auch um den Klimawandel gehen. So soll eine russisch-deutsche Energieagentur gegründet werden. Und Russland will offenbar bei den internationalen Verhandlungen, die im Dezember in Kopenhagen zu einem neuen Klimapakt führen sollen, eine aktivere Rolle spielen. Zumindest hat sich der Ton in Russland beim Thema Klima deutlich verändert.

Vor zwei Jahren hat Medwedews Vorgänger, der heutige Premierminister Wladimir Putin, den Klimawandel noch als positiv gepriesen, dann müssten die Russen weniger heizen und könnten Geld für Pelzmäntel sparen. Doch in diesem April stellte Putin eine „Klima-Doktrin” und damit zum ersten Mal erkennbare Leitlinien für eine russische Klimapolitik vor. Dazu dürften Erkenntnisse des russischen Ministers für natürliche Ressourcen, Yuri Trutnew, beigetragen haben, der der Nation vorrechnet, dass der Klimawandel das Land bis 2050 bis zu fünf Prozent seiner Wirtschaftsleistung kosten könnte. Medwedew selbst kündigte eine Effizienzrevolution für Russland an. Bis 2020 soll die Energieeffizienz um 40 Prozent erhöht werden. Nach einer Studie der Weltbank geht in Russland jedes Jahr so viel Energie ungenutzt verloren, wie Frankreich in einem Jahr verbraucht. Putin wiederum kündigte einen Einstieg Russlands in den Ausbau erneuerbarer Energien an. Der Anteil an der Energieversorgung soll von derzeit gerade mal 0,8 Prozent auf 4,5 Prozent im Jahr 2020 steigen – und das, ohne die Wasserkraft mit einzurechnen.

Auch Medwedews Zustimmung zum langfristigen Klimaschutzziel der G 8 vor wenigen Tagen in L’Aquila spricht für die neue Positionsbestimmung Russlands beim Klimaschutz. Auch wenn es dort mal wieder so war, wie das die Klimaverhandler seit Jahren kennen: Medwedew stimmte dem Klimaziel zu, und sein Wirtschaftsberater sagte noch in derselben Nacht, das Ziel die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, sei vollkommen inakzeptabel.

So ähnlich präsentiert sich Russland im internationalen Rahmen seit Jahren. Dennoch ist Oldag Caspar, der als Russlandexperte für die Umweltorganisationen E3G und Germanwatch arbeitet, überzeugt davon, dass sich die russische Position langsam wandelt. Es sei „natürlich nicht ausgeschlossen”, dass sich Medwedew und

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Putin über die Klimapolitik uneinig seien, und sich das beim G-8-Gipfel widergespiegelt habe. Auf der anderen Seite war es Putin selbst, der die konkreten Klimagesetze präsentiert hat. Alexei Sankovski, der als Klimaberater in osteuropäischen Ländern arbeitet, sieht ebenfalls Bewegung in der russischen Klimapolitik.

Doch trotz der neuen Aufgeschlossenheit Russlands wird sich Merkel im Gespräch mit dem russischen Präsidenten auch weiterhin mit dem Grundwiderspruch der Moskauer Politik auseinandersetzen müssen: Russland will als G-8-Mitglied seinen Platz am Tisch der Mächtigen ausfüllen, auf der anderen Seite will sich das Land bei der Übernahme von Verantwortung für das Klima lieber wie ein Schwellenland behandeln lassen. Zudem findet die russische Elite, dass die Klimaleistungen Russlands, vor allem seine Wälder, bisher zu gering bewertet worden sind. Darauf weist die Russlandexpertin des Finnischen Instituts für Internationale Angelegenheiten, Anna Korppoo, in einer aktuellen Analyse der russischen Klimapolitik hin.

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 16.07.2009) http://www.tagesspiegel.de/politik/international/russland/Dmitri-Medwedew-Wladimir-Putin;art1186,2848805

Nachtextaufgaben

1.Teilen Sie den Text in sinnvolle Absätze. Schreiben Sie Stichpunkte zum Text.

2.Nach den Stichpunkten erzählen Sie den Text nach.

3.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

4.Stellen Sie sich vor, Sie sind der Reporter, der diesen Artikel schreibt. Sie müssen den Stoff sammeln und die Politiker, Wissenschaftler und Experten interviewen. Schreiben Sie die Interviews, benutzen Sie dabei Schnellschrift. Die interviewenden Personen sollen die Repliken in der Ich-Form schreiben. Schreiben Sie auf einzelnen Blättern, tauschen Sie die Blätter aus.

Text 6

Vortextaufgaben

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worum es im Text geht/worüber der Text handelt.

2.Was bedeutet „Gesetzbuch”?

3.Gibt es in Russland ein Umweltgesetzbuch?

4.Lesen Sie den Text. Erklären Sie die fettgedruckten Wörter

5.Schreiben Sie die unbekannte Lexik heraus.

UMWELTGESETZBUCH

Stand: 29.11.2006

I.Allgemeines

Das Umweltgesetzbuch (UGB) ist ein zentrales Projekt der derzeitigen Umweltpolitik. Das Umweltbundesamt (UBA) setzt sich für ein anspruchsvolles und umfassendes UGB ein. Unser Ziel ist es, ein modernes, europataugliches Umweltrecht zu schaffen, das übersichtlich und in die Praxis gut anwendbar ist.

Das deutsche Umweltrecht hat sich über viele Jahre und unter dem Druck verschiedener Umweltprobleme entwickelt. Die Folge: Es gibt sektorale Umweltfachgesetze, die ihren Schwerpunkt jeweils auf einzelne Umweltbereiche -wie Luftreinhaltung, Lärmschutz, Abfallwirtschaft oder Bodenschutz - legen. Zum Teil enthalten diese Gesetze unterschiedliche Begriffsdefinitionen und Regelungsansätze oder gewichten einzelne Umweltbelange unterschiedlich ohne dass dies immer sachlich gerechtfertigt ist. Ein umfassendes UGB, das möglichst viele Regelungen vereint, kann das ändern. Es kann auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Bürokratieabbau leisten und Investitionen fördern. Ein UGB kann darüber hinaus die Umsetzung und Integration des europäischen Rechts erleichtern, denn viele der EU-Richtlinien zum Umweltschutz unterscheiden sich oft bereits im Regelungsansatz vom deutschen Recht, was in der Vergangenheit für Umsetzungsprobleme sorgte.