Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Кюнель С. Е. (экология).pdf
Скачиваний:
15
Добавлен:
08.06.2015
Размер:
681.83 Кб
Скачать

58

Für den Lärmschutz in der Umgebung der größeren Flugplätze sind im Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm vom 30. März 1971 (BGBl. I S. 282) Grenzwerte für die Festsetzung von Lärmschutzbereichen geregelt, in denen Ansprüche auf baulichen Schallschutz bestehen sowie Bauverbote und Baubeschränkungen gelten. Die Bundesregierung hat am 25. Mai 2005 den Entwurf eines Gesetzes zur Novellierung des Fluglärmgesetzes beschlossen, das das Ziel verfolgt, für alle Flughäfen den Schutz der Bevölkerung vor Lärm deutlich zu verbessern.

Lärmkartierung und Lärmminderungsplanung

Wegen der Anforderungen der Richtlinie 2002/49/EG, die zur Zeit in deutsches Recht umgesetzt wird, müssen zukünftig für alle Hauptverkehrsstraßen, Haupteisenbahnstrecken, große Flughäfen sowie Lärmquellen in Ballungsräumen strategische Lärmkarten aufgestellt werden. Auf dieser Grundlage sind anschließend Lärmminderungspläne mit dem Ziel zu erarbeiten, durch Verkehrsplanung, Raumordnung, technische Maßnahmen an der Quelle und Schallschutzmaßnahmen sowie wirtschaftliche Anreize den Umgebungslärm zu bekämpfen.

Minderung des Nachbarschaftslärms

Ein so genannter “Gebäudepass – Akustik” wird derzeit entwickelt. Dieser enthält alle wichtigen akustisch relevanten Daten eines Gebäudes oder einer Wohnung. Für Käufer oder Mieter eines Wohnobjektes sind die akustisch relevanten Bauqualitäten als „verborgene Qualitätseigenschaften” nur schwierig erkennbar. Der Gebäudepass – Akustik führt alle Schallschutzmaßnahmen klassifiziert auf. Die Festlegung von Schallschutz-Gütestufen macht den realisierten Schallschutz im Gebäude für den Nutzer transparent. Ein solcher Pass würde beim Bau angelegt, bei Änderungen aktualisiert und als Zusatz zum Mietoder Kaufvertrag an die Bewohner weitergegeben.

[1] Beeinträchtigung durch Fluglärm: Arzneimittelverbrauch als Indikator für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Bericht zum Forschungsvorhaben 205 51 100 des Umweltbundesamtes (März 2007) http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3153.pdf

[2]Babisch, W.: Transportation noise and cardiovascular risk, Review and synthesis of epidemiological studies, Dose-effect curve and risk estimation. WaBuLu-Hefte 01/06 des Umweltbundesamtes (2006). http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2997.pdf

[3]Babisch, W.: “Transportation noise and cardiovascular risk: Updated review and synthesis of epidemiological studies indicate that the evidence has increased”, Noise Health 8, 1-29, 2006

[4]Umweltbundesamt (Hrsg.): Chronischer Lärm als Risikofaktor für den Myokardinfarkt. Forschungsbericht 297 61 003, UBA-FB 000538. Berlin 2004

Nachtextaufgaben

1.Nach den Stichpunkten erzählen Sie den Text nach.

2.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

3.Wie wird das Lärmproblem in Deutschland gelöst?

4.Ist das ein Problem für die russischen Einwohner? Begründen Sie Ihre Meinung.

5.Wie wird das Problem in Russland gelöst? Vergleichen Sie die Lösungen in Russland und in Deutschland.

6.Berichten Sie über das Lärmproblem in Deutschland.

Text 41

Vortextaufgaben

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worum es sich im Text handelt.

2.Lesen Sie den Text.

3.Schreiben Sie die unbekannte Lexik aus dem Text heraus.

4.Erklären Sie die folgenden Wörter

Lärmschutzverband

Bundestagsausschuss

59

Lärmdämpfungsmaßnahme

Nachtflugbeschränkung

Gesundheitsgefährdung

5.Schreiben Sie Stichpunkte zum Text.

MEHR LÄRM, WENIGER SCHUTZ / FLUGLÄRMGESETZ INAKZEPTABEL

Berlin, 08.05.2006:

Umweltund Lärmschutzverbände lehnen den heute im Bundestagsausschuss vorgestellten Entwurf für das neue Fluglärmgesetz ab. Die künftig erlaubten Grenzwerte für einen Lärmdauerschallpegel von 65 Dezibel tagsüber und 55 Dezibel nachts seien nicht geeignet, die Gesundheit von Flughafenanwohnern wirksam zu schützen. Die Werte müssten um mindestens fünf Dezibel verringert werden. Wünschenswert sei sogar eine Senkung um zehn Dezibel. Zudem sehe der Entwurf beim Überschreiten der Grenzwerte lediglich passive Lärmdämpfungsmaßnahmen wie z.B. Schallschutzfenster vor. Um den Lärm aber an der Quelle zu bekämpfen, seien aktive Schutzmaßnahmen wie Nachtflugbeschränkungen und die Bevorzugung lärmarmer Flugzeuge erforderlich. Der Gesetzentwurf widerspreche außerdem Plänen der EU, eine Betriebsbeschränkungsrichtlinie und zusätzliche aktive Schutzmaßnahmen vor Fluglärm zu verabschieden.

Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte: “Besser kein Gesetz als dieses. Das so genannte 'Gesetz zur Verbesserung des Schutzes vor Fluglärm' verschlechtert den Schutz der Anwohner vor Lärm. Bestehende Schutzstandards werden an einigen Flughäfen auf ein medizinisch nicht verantwortbares Niveau abgesenkt. Wer nur die Kosten für Lärmschutzfenster tragen will, anstatt den Lärm an der Quelle zu mindern, kapituliert vor der Lärmbelastung durch den wachsenden Luftverkehr.”

Entgegen den Ankündigungen seitens des Bundesverkehrsministeriums würden mit der vorgeschlagenen Novelle bereits bestehende Lärmschutzgebiete im Umfeld mehrerer Flughäfen sogar verkleinert. In Düsseldorf beispielsweise würden Lärmschutzzonen künftig nur noch weniger als die Hälfte der jetzigen Fläche beinhalten.

Helmut Breidenbach, Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm: “Die Novelle genügt nicht den selbst gesetzten Ansprüchen auf einen ausreichenden Lärmschutz. Die vorgesehenen Grenzwerte sind vor allem in der Nacht viel zu hoch. Sie befinden sich unmittelbar an der Grenze zur Gesundheitsgefährdung. Ein präventiver Schutz der Bevölkerung wird nicht gewährleistet. Damit widerspricht das Gesetz in seiner derzeitigen Form dem Vorsorgegebot.”

Hinzu komme, dass die Gesetzesnovelle bei Neuund Ausbauvorhaben von Flughäfen das zeitliche Strecken von Schallschutzmaßnahmen bis ins Jahr 2018 vorsehe. Damit würden Betroffene über einen Zeitraum von bis zu 12 Jahren unzumutbarem Fluglärm ausgesetzt. Dies lege den Verdacht nahe, dass Großprojekte wie der Ausbau des Frankfurter Flughafens oder des Großflughafens Berlin-Brandenburg ohne den notwendigen Lärmschutz realisiert werden sollen. Durch das vorgesehene Verkleinern der Schutzzonen und viele Ausnahmeregeln wachse auch die Gefahr, dass Siedlungsgebiete sehr dicht an Flughäfen heranrücken würden.

Nachtextaufgaben

1.Nach den Stichpunkten erzählen Sie den Text nach.

2.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

3.Wie werden die Einwohner in Russland vor Lärm geschützt?

Text 42

Vortextaufgaben

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worum es sich im Text handelt.

2.Lesen Sie den Text.

3.Schreiben Sie die unbekannte Lexik aus dem Text heraus.

4.Erklären Sie die fettgedruckten Wörter.

60

MEHR LÄRM, WENIGER SCHUTZ / FLUGLÄRMGESETZ INAKZEPTABEL (2)

ÜBER DEN WOLKEN: VON FREIHEIT KEINE SPUR

In der Luft herrscht immer mehr Gedränge. Der Flugverkehr ist in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsen und die Billigflieger steigern diese Tendenz weiter. Mal eben über ein Wochenende zum Shoppen nach Mailand oder London? Heute schon für rund 30 Euro möglich.

Obwohl moderne Flugzeuge leiser als ältere Modelle sind, hat der Fluglärm durch den rasanten Anstieg des Flugverkehrs zugenommen. Nach dem Straßenverkehr steht er auf Platz 2 der störenden Lärmquellen. Rund 37% der Bevölkerung fühlt sich durch Fluglärm gestört. Das Besondere am Fluglärm sind die hohen Maximalpegel. Kurz, aber laut. Die Nachteile der bisherigen Methode zur Lärmmessung kommen beim Fluglärm besonders zum Tragen. Durch die Mittelung der gemessenen Pegel wird die tatsächliche Lärmbelästigung nur unzureichend erfasst. So kommt es, dass 200 tägliche Überflüge mit über 70 dB (A) und einer Geräuschdauer von jeweils rund 30 Sekunden den erlaubten täglichen Dauerschallpegel von 57 dB (A) noch nicht überschreiten. Maßnahmen wie Schallschutzwände helfen beim Fluglärm auch nicht weiter. Dazu kommt: Der Flugbetrieb am frühen Morgen, späten Abend oder nachts nimmt zu.

Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm

Seit mehr als 30 Jahren ist das Gesetz zum Schutz vor Fluglärm die wichtigste Rechtsgrundlage zur Fluglärmbekämpfung. Darin sind für alle Flughäfen Lärmschutzbereiche festgesetzt. Dies sind die Gebiete außerhalb des Flughafens, in denen der Dauerschallpegel mehr als 67 dB (A) beträgt. Diese Lärmschutzbereiche werden dann nochmals in 2 Schutzzonen (Dauerschallpegel mehr bzw. weniger als 75 dB (A)) eingeteilt. Hier gelten abgestufte Bauverbote und -beschränkungen. So müssen Wohnungen baulichen Schallschutzanforderungen genügen (Schutzfenster etc.). Aber: Die hier festgesetzten Grenzwerte sind viel zu hoch. Zum Vergleich: Ab 65 dB (A) Dauerschallpegel (tagsüber) sind Gesundheitsbeeinträchtigungen (Herz- Kreislauf-Erkrankungen) zu erwarten.

Novelle des Fluglärmgesetzes

Jahreslang wurde über ein neues Fluglärmgesetz debattiert. Anfang 2006 fand die erste Lesung des Novellierungsvorschlages im Bundestag statt, im Mai die öffentliche Anhörung.

Umweltund Lärmschutzverbände lehnen den Novellierungsvorschlag vehement ab. Die Absenkung der Grenzwerte für Lärm um 10 dB reicht nicht aus, um die Gesundheit der Anwohner zu schützen. Die Werte müssen dafür um weitere 10 dB verringert werden.

Bei der Überschreitung von Grenzwerten sieht der Entwurf lediglich passive Maßnahmen wie Schallschutzfenster für Betroffene vor. Aktive Maßnahmen zur Reduzierung des Lärms an der Quelle wie Nachtflugverbote, Betriebsbeschränkungen oder eine Präferenzpolitik für leise Flugzeuge sucht man in dem Entwurf vergeblich.

Lärmschutzzonen sollen nicht ausgeweitet, sondern zusammengestrichen und bessere Schutzstandards, die an einigen Flughäfen bestehen, durch schlechtere ersetzt werden.

Fazit: Besser kein Gesetz als das vorliegende. Oder eines, das die relevanten Änderungsvorschläge der Umweltund Lärmschutzverbände aufnimmt.

Nachtextaufgaben

1.Nach den Stichpunkten erzählen Sie den Text nach.

2.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

3.Gibt es in Russland Gesetze für Lärmminderung?

Text 43

Vortextaufgaben

61

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worum es sich im Text handelt.

2.Lesen Sie den Text.

3.Schreiben Sie die unbekannte Lexik aus dem Text heraus.

MEHR LÄRM, WENIGER SCHUTZ / FLUGLÄRMGESETZ INAKZEPTABEL (3)

LÄRM IST MEHR ALS LAUT - WAS TUN GEGEN LÄRM?

Was ist Lärm? Laute Discomusik? Die rumpelnde Waschmaschine des Nachbarn? Das schreiendende Baby von nebenan? Die Bundesstraße vor der Haustür? Lärm ist vielfältig und wird von jedem Menschen anders empfunden.

Unter den verschiedenen Krachmachern rangiert der Verkehrslärm an vorderster Front: fast jeder fühlt sich gestört. Aber fast jeder ist gleichzeitig auch Verursacher. 500 Milliarden Kilometer legen die Deutschen mittlerweile jährlich in ihren Autos zurück, sechsmal mehr als 1960. Damit einher geht nicht nur eine enorme Luftverschmutzung, sondern auch ein erhöhter Lärmpegel. Ohne Übertreibung gehört der Verkehrslärm mit zu den größten Umweltproblemen unserer Zeit.

Nachtextaufgaben

1.Was ist die Ursache des Lärms?

2.Wie kann man das tägliche Leben bewerten?

3.Denken Sie oft an Ihren Nachbarn, wenn Sie Haushaltsgeräte einschalten?

Text 44

Vortextaufgaben

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worüber der Text handelt.

2.Lesen Sie den Text.

3.Schreiben Sie die unbekannte Lexik aus dem Text heraus.

MEHR LÄRM, WENIGER SCHUTZ / FLUGLÄRMGESETZ INAKZEPTABEL (4)

LÄRM-MESSUNG: EIN SCHWIERIGES FELD

Mehr als 12 Millionen Menschen in Deutschland müssen tagsüber einen Lärmmittelungspegel von über 65 Dezibel(A)aushalten. Was steckt hinter den Zahlen? Was genau bedeuten dB (A) und Mittelungspegel?

Dezibel: Das menschliche Ohr kann Töne in verschiedenen Höhen unterschiedlich gut hören Besonders gut ist es im mittleren Bereich (1000 bis 3000 Hertz). Werden die Frequenzen höher oder tiefer nimmt die Empfindlichkeit ab. Das muss bei der Lärm-Messung berücksichtigt werden. Dazu schwächen Filter die tiefund hochtonigen Signale ab. Häufig verwendet wird dabei der Filter namens „A”. Deshalb findet sich häufig die Maßangabe dB(A).

Mittelungspegel: Eine weitere Schwierigkeit bei der Lärm-Messung ist die Unterschiedlichkeit der Lärmbelastung. Meist gibt es über den Tag verteilt Spitzenzeiten, in denen es besonders laut ist (z.B. die Rushhour in Großstädten). Welcher Wert soll dann herangezogen werden? Dafür wurde der „äquivalente Dauerschallpegel”oder “Mittelungspegel” eingeführt.

Dabei wird über mehrere Stunden verteilt der Lärm gemessen (tags 16, nachts 8 Stunden). Aus diesen Messergebnissen wird ein Mittelwert berechnet. Alle festgelegten Grenzwerte basieren auf diesem