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Кюнель С. Е. (экология).pdf
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auch an diesem Tag ganz entspannt: Einige Dutzend Polizisten aus Padua schieben an diesem Tag in Chiaiano Wache, sie stehen am Straßenrand. Alle paar Augenblicke fahren Mopeds vorbei, keiner der Fahrer trägt den vorgeschriebenen Helm. „Die anzuhalten bringt nichts”, meint ein Polizist lapidar, „wenn wir ein Bußgeld verhängen, zahlen sie nicht. Und wenn wir das Moped konfiszieren, haben wir keinen Platz, es unterzubringen.” Wenn die Polizei schon eine schlichte Verkehrsregel nicht durchsetzen kann - wie soll da die „linea dura”, die „harte Linie” der Regierung ein so verworrenes Problem wie den Müllnotstand beheben?

Geht man an der ersten Barrikade mit dem umgestürzten Fiat vorbei, erreicht man nach vier weiteren Barrikaden einen kleinen Wachposten. Jetzt sind es noch wenige Hundert Meter bis zur Grube, deshalb campiert hier seit Wochen eine Handvoll Freiwilliger, alte Frauen und Männer genauso wie junge, bei Satellitenfernsehen und Cola aus dem Kühlschrank. Sie passen auf, wer zur Grube will. Heute ist auch Marco, ein 20-jähriger Student aus Chiaiano, gekommen. „Mit dem Müll lebe ich nicht”, sagt er wild entschlossen. Was aber sonst mit dem Unrat geschehen soll, das weiß auch er nicht. Genauso undurchsichtig ist mittlerweile, wer eigentlich verantwortlich ist für den ewigen Müllnotstand. „Schuld, das ist eine große Frage”, sagt der Lokaljournalist Beppe Papa beinahe philosophisch. Der einzige Name, den er nennt, ist Antonio Bassolino, derzeit Präsident der Region Kampanien und einstiger Hoffnungsträger der Linken. „Er hätte nicht nur bereits als Sonderkommissar für den Müllnotstand das Problem lösen müssen, sondern vor allem als Präsident der Region Kampanien”, sagt Papa. Stattdessen ermittle die Staatsanwaltschaft gegen ihn - wegen der nie fertiggestellten Müllverbrennungsanlage von Accerra. Hinzu kommt, dass die Müllentsorgung von halb staatlichen, halb privaten Konsortien organisiert sei. Und die sind anfällig für die Einflussnahme durch das organisierte Verbrechen, die Camorra. Die wiederum hat, berichten die Medien, ein vitales Interesse daran, dass der Müllnotstand weitergeht: Immer, wenn die Situation gänzlich unerträglich wird, biete sie sich als Problemlöser an und entsorge den Müll auf ungenehmigten Deponien - gegen. Bargeld, versteht sich.

Wenn man auf der Via Gupa del Cane nach Verantwortlichen fragt. hört man meist das gleiche: „Camorra”, „Politiker”, gerne auch „Verwaltung”. Diese immerfort genannten Großgruppen von Schuldigen helfen dabei, das Unlösbare zu beschreiben - erklären können sie es längst nicht mehr. Und so ist der Müllnotstand Teil der Wirklichkeit von Neapel geworden.

Vielleicht hat Padre Ciro deshalb ein Plastikplakat an seine Kirche San Ludovico D'Angio gehängt, mit der Aufschrift „Stadt des Friedens”. Padre Ciro kümmert sich nicht nur um die Seelen, sondern auch um den Müll. Bei ihm im Pfarrhof liegt er massenweise, getrennter Müll in sauberen Säcken, es ist Hausmüll von Gemeindemitgliedern. Padre Ciro verkauft ihn an eine Firma, die Fleece herstellt. „Ob die Grube in unserer Gemeinde nun aufgemacht wird oder nicht, wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen”, sagt er. Der Müllnotstand dauert zwar schon 14 Jahre, aber irgendwann soll auch die Ewigkeit ein Ende haben.

Die Welt, Donnerstag, 29. Mai 2008

Nachtextaufgaben

1.Nach den Stichpunkten erzählen Sie den Text nach.

2.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

3.Wie wird das Müllproblem in Europa eingeschätzt?

4.Wie wird das Müllproblem in Russland eingeschätzt?

5.Welche Schwirigkeiten gibt es?

6.Müllbeseitigung und Recycling – einfach getan? Begründen Sie Ihre Meinung.

7.Stellen Sie sich vor - Sie sind der/die Präsident/In Russlands. Sie müssen das Müllproblem lösen. Welche Gesetze würden Sie unterschreiben?

8.Wie können Sie als Bürger/In den Müll mindern? Fügen Sie Beispiele bei.

Text 52

Vortextaufgaben

72

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worum es sich im Text handelt.

2.Lesen Sie den Text.

3.Schreiben Sie die unbekannte Lexik aus dem Text heraus.

4.Schreiben Sie Stichpunkte zum Text.

5.Erklären Sie die fettgedruckten Wörter

Presse-Information 036/2005

Nachhaltige Abfallwirtschaft:

MILLIARDEN-INVESTITIONEN UND TAUSENDE NEUER ARBEITSPLÄTZE DURCH ABFALLGESETZE

Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes zieht Bilanz

Die 1993 begonnene Neuorientierung der Abfallwirtschaft in Deutschland ist nicht nur gut für die Umwelt. Sie hat auch positive wirtschaftliche Effekte. Seit 1993 wurden 20 Milliarden Euro für moderne Anlagen zur Abfallbehandlung und -verwertung investiert. Zudem entstanden bis zu 15.000 feste Arbeitsplätze. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) durch die Prognos AG Berlin erstellte Untersuchung. Die Frage an die Forscher lautete: Welche Wirkungen haben die Technische Anleitung Siedlungsabfall (TASi) und die Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) seit 1993 – dem Jahr der Verabschiedung der TASi– ausgelöst? Das Ablagerungsverbot für unvorbehandelte Siedlungsabfälle und vor allem die hohen technische Anforderungen an den Bau und den Betrieb von Deponien in der TASi machten ganz erhebliche Investitionen in Abfallbehandlungsund Verwertungsanlagen sowie in den Abschluss und die Nachrüstung von Deponien notwendig. Verbunden mit dem Bau und dem Betrieb der Anlagen entstanden sowohl dauerhafte als auch befristete Arbeitsplätze.

Mit den seit 1993 getätigten Investitionen ist es gelungen, die Abfallbehandlungskapazität um rund 14 Millionen (Mio.) Jahrestonnen zu erweitern. Zudem wurden Anlagen zur Verwertung von Bioabfällen und Ersatzbrennstoffen im Umfang von 12,5 Mio. Jahrestonnen geschaffen. Zusätzlich ließ die Abfallwirtschaft 320 Hausmülldeponien nachrüsten, um dem technischen Standard der neuen rechtlichen Regelungen zu genügen. Darüber hinaus führten Maßnahmen an 515 Hausmülldeponien zum ordnungsgemäßen Abschluss der Deponien, damit keine umweltschädlichen Stoffe mehr in Oberflächengewässer oder das Grundwasser gelangen können und das klimawirksame Deponiegas soweit wie möglich erfasst und verwertet wird.

Die gemachten und noch zu tätigenden Investitionen schätzt Prognos auf 19,4 bis 20,0 Milliarden (Mrd.) Euro. 7,4 bis 7,5 Mrd. Euro wurden in den Neubau und die Erweiterung von Abfallbehandlungsanlagen (Müllverbrennungsanlagen, Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsund -stabilisierungsanlagen sowie Umladestationen) investiert; 2,9 bis 3,4 Mrd. Euro flossen in Anlagen zur Verwertung von Bioabfällen und Ersatzbrennstoffen. Weitere 9,1 Mrd. Euro kosteten Nachrüstungsund Abschlussmaßnahmen an Hausmülldeponien.

Die Investitionen in Abfallbehandlungsund Verwertungsanlagen führten zu etwa 17.250 bis 21.200 neuen Dauerarbeitsplätzen. Hierbei werden direkte und indirekte Dauerarbeitsplätze unterschieden: Direkte entstehen in der abfallwirtschaftlichen Anlage selbst, indirekte in anderen Wirtschaftsbereichen, verursacht durch die abfallwirtschaftliche Anlage. So sind etwa 7.000 bis 7.850 direkte sowie etwa 10.250 bis 13.350 indirekte Arbeitsplätze entstanden. Weitere 15.500 befristete Arbeitsplätze bestanden kurzfristig während der Planung und Errichtung der Anlagen.

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Mit Schließung von Deponien seit 1993 sowie durch Betriebsumstellungen nach dem 1. Juni 2005 gehen im Bereich der Deponien insgesamt etwa 6.350 Arbeitsplätze verloren. Die notwendigen Baumaßnahmen führen dabei zu etwa 3.000 temporären Arbeitsplätzen.

Netto haben die durch TASi und Abfallablagerungsverordnung ausgelösten Maßnahmen also zu etwa 10.900 bis 14.850 Dauerarbeitsplätzen geführt. Weiterhin sind durch Planungsund Baumaßnahmen etwa 18.500 temporäre Arbeitsplätze entstanden.

Die Studie ist im Internetangebot des Umweltbundesamtes abrufbar unter http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2909.pdf

Dessau, den 05. Juli 2005

Nachtextaufgaben

1.Nach den Stichpunkten erzählen Sie den Text nach.

2.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

3.Wie viele Arbeitsplätze sind enstanden? Wie viele sind verloren gegangen?

4.Wie viel Geld wurde ins Projekt investiert?

5.Lohnen sich die neuen Arbeitsplätze? Begründen Sie Ihre Meinung.

Text 53

Vortextaufgaben

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worüber der Text handelt.

2.Lesen Sie den Text.

3.Schreiben Sie die unbekannte Lexik aus dem Text heraus.

4.Teilen Sie den Text in sinnvolle Absätze. Schreiben Sie Stichpunkte zum Text.

GLASRECYCLING

http://www.vetrorecycling.ch

DIE ZIELE DES GLASRECYCLINGS

Das Glasrecycling bringt auf vier Ebenen Vorteile mit sich:

Der öffentliche Hand, den Gemeinden und den Zweckverbänden bringt es eine Verminderung des Siedlungsabfalls und somit der Kosten für die ordentliche Kehrichtbeseitigung.

Den Konsumenten bringt es die gebührenfreie, kostenlose und flächendeckende Entsorgung gebrauchter Flaschen und anderer Glasverpackungen.

Den Getränkeherstellern bringt es ein Verpackungsmaterial mit gelöster Entsorgung, d.h. ohne Probleme im Nachhinein.

Der Umwelt bringt es einen ökologisch sinnvollen Sekundärrohstoff als Ersatz für importierte Primärrohstoffe.

Von der Sammelstelle zum Glaswerk

In der Einführungsphase zwischen 1972 und 1975 wurde das Altglas noch mit Kehrichtfahrzeugen direkt bei den Haushaltungen abgeholt. Heute kann man es an permanenten Sammelstellen entsorgen (insgesamt zählt die Schweiz heute rund 22'000 Glascontainer, welche den Gemeinden und Städten gehören), von wo aus es in regelmässigen Abständen zuerst an regionale Zwischenlager und anschliessend in 25-Tonnen- Einheiten per Bahn bis zur Aufbereitungsanlage verfrachtet wird.

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Um das Einsammeln und das Zuführen zur Aufbereitung kümmert sich heute ein eingespieltes, zuverlässiges Team von Partnern und Transporteuren. Dabei legt das Altglas lediglich rund 25 km auf der Strasse zurück - von den permanenten Sammelstellen bis zum nächsten regionalen Zwischenlager.

Die Scherbenaufbereitung

Auf dem Sortierförderband werden Fehlfarben, Porzellan, Keramik und andere Fremdkörper manuell aussortiert. Im Glasbrecher erhalten die Scherben die für den Schmelzprozess optimale Körnung. In der Siebrinne werden weitere Fremdmaterialien und Überkorngrössen ausgeschieden. Metallund Keramikteile werden mittels Magnettrommel, Metallund Keramikabscheider aussortiert, Papier und andere leichte Materialien durch die Absauganlage entfernt. Nach einer letzten Kontrolle wird das aufbereitete Altglas der Glasproduktion zugeführt.

Die Glasherstellung

Glas und woraus es besteht

Glas ist ein Produkt der Natur. Wichtigste Rohstoffe sind Quarzsand, Kalk und Soda. Vetropack benutzt zur Glasherstellung aber vor allem Altglas, je nach Glasfarbe bis zu 90%.

Der Schmelzprozess

Bei 1'580 Grad Celsius werden das Altglas und die neuen Rohstoffe geschmolzen. Wichtigster Energieträger ist Erdgas, im Werk St-Prex Schweröl.

Das Formen des Glasbehälters

Von der kontinuierlich nachfliessenden Glasschmelze werden glühende Glastropfen abgeschnitten und über eine Rinne der Vorform zugeführt. In der Fertigform erhält der Vorformling mittels Druckluft seine definitive Behälterform.

Die Abkühlung

Die fertig geformte und noch rot glühende Flasche wird im Kühlofen langsam abgekühlt, um die Materialspannungen auszugleichen. Durch eine anschliessende Oberflächenbehandlung werden die Glasbehälter zusätzlich vor Kratzern geschützt und die Bruchfestigkeit verbessert.

Die Qualitätskontrollen

Nach Verlassen des Kühlofens werden alle Behälter optisch, mechanisch und elektronisch auf Fehler geprüft. Was nicht Mass hält, wird schonungslos ausgeschieden und in den Schmelzofen zurück geführt.

Die Transportverpackungen

Nach der Qualitätsprüfung werden die Glasbehälter vollautomatisch auf Paletten geladen und mit einer Folie überschrumpft. Die hygienisch verpackten Einheiten gelangen anschliessend an das Fertigwarenlager oder kommen direkt zur Auslieferung.

Nachtextaufgaben

1.Nach den Stichpunkten erzählen Sie den Text nach.

2.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.

3.Gibt es in Russland Glasrecycling?

4.Warum ist es in Russland unpopulär geworden, Flaschen beim Recycling abzugeben?

5.Benutzen Sie Dosen oder Flaschen? Warum?

Text 54

Vortextaufgaben

75

1.Lesen Sie den Titel. Formulieren Sie Ihre Hypothesen, worüber der Text handelt.

2.Lesen Sie den Text.

3.Schreiben Sie die unbekannte Lexik aus dem Text heraus.

4.Schreiben Sie Stichpunkte zum Text.

Neue Etappe beim Dosenpfand!

Federführend für die Umweltverbände engagiert sich die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) seit Jahren für die Umsetzung des Dosenpfandes. Stichprobenartig und auf Hinweise von Verbraucherinnen und Verbrauchern hin wurden von der DUH in den letzten Jahren immer wieder Testkäufe durchgeführt, so wird auch die Umsetzung der vereinfachten Rücknahme ab 2. Mai 2006 in der Praxis getestet.

Seit dem 1. Januar 2003 gilt die Pfandpflicht für Einweg-Getränkeverpackungen auf kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke, Bier und Mineralwasser und verschiedenen Rücknahmesystemen.

Zum 1. Mai 2006 trat die letzte Stufe der Verpackungsverordnung in Kraft, mit der sowohl die Palette der pfandpflichtigen Getränke als auch die Rücknahme vereinheitlicht und damit auch erleichtert wird.

Pfandpflichtig sind seitdem

Mineralwassser (mit und ohne Kohlensäure)

Bierund Biermischgetränke (auch alkoholfreies Bier, Bier mit Limo etc.)

Erfrischungsgetränke (mit und ohne Kohlensäure)

o Cola und Limonaden

o Fruchtsaftmischungen und Teemischungen mit Mineralwasser o Sportgetränke

oEnergy-Drinks

Teeund Kaffeegetränke

alkoholhaltige Mischgetränke

Ausgenommen von der Pfandpflicht sind nach wie vor:

Fruchtund Gemüsesäfte und -nektare

Getränke, die zu mindestens 50% aus Milch oder Milcherzeugnissen bestehen

Diätgetränke (mit Süßstoff versetzte “Light-Getränke” sind keine diätischen Lebensmittel und sind damit nicht vom Pfand befreit)

Wein und Spirituosen

Das Pflichtpfand in Höhe von 25 Cent muss auf alle Einweg-Verpackungen zwischen 0,1 l und 3 l Fassungsvermögen erhoben werden. Ausgenommen sind nur Kartonverpackungen (z.B. Tetra-Pak), Schlauchbeutel und Folien-Standbodenbeutel (z.B. Capri-Sonne).

Seit dem 1. Mai gilt das System der DPG (Deutsche Pfandsysteme GmbH), dies erleichtert die einheitliche Rücknahme. So wird es zum Beispiel möglich, eine LIDL-Flasche bei Aldi zurückzugeben. Die bisher verbreitete “P-Kennzeichnung” und die Insellösungen werden von der neuen DPG-Kennzeichnung abgelöst.

http://www.duh.de/dosenpfand.html

Nachtextaufgaben

1.Nach den Stichpunkten erzählen Sie den Text nach.

2.Formulieren Sie eine kurze Zusammenfassung.