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4. Тексты по специальности.

Работа с текстами по специальности предполагает чтение, перевод, отработку специальной лексики.

Работа проводится в следующей последовательности: а) прочтите и переведите текст; б) составьте словарь по специальности; в) выучите специальные термины.

ТЕКСТЫ ДЛЯ ИЗУЧАЮЩЕГО ЧТЕНИЯ

Text 1

Das Bildungssystem in Deutschland

Das Schulsystem in Deutschland ist die Sache der Bundesländer. Es hat 3 Stufen: Die Primarstufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II. Die Primarstufe – oder Grundschule – umfasst die Klassen 1 bis 4. Die Jungen und Mädchen, die am 30. Juni 6 Jahre alt sind, gehen im Herbst in die Grundschule. Hier lernen sie lesen, schreiben, rechnen, Musik, Naturkunde, Turnen, Kunst, Religion, Handarbeit und eine Fremdsprache.

Nach der Grundschule trennen sich die Wege; die Schüler gehen entweder in die Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium. Die Hauptschule umfasst die Klassen 5 bis 9 und bereitet die Schüler auf die Berufswahl vor. Nach dieser Schule können die Jugendlichen in einer Berufsschule lernen. Gute Schüler können auch noch die 10. Klasse besuchen und so den Realabschluss machen.

Die Realschule umfasst die Klassen 5 bis 10 und beginnt mit einem Probejahr. In die Realschule gehen vor allem die Schüler, die nach der 10. Klasse einen Beruf erlernen wollen, z. B. im Handel oder in der Verwaltung. Neben dem Pflichtunterricht gibt es hier verschiedene Wahlpflichtkurse, die die Schüler selbst wählen. In der Realschule erlernt man nur eine Fremdsprache. Im Mittelpunkt steht hier die Ausbildung für Wirtschaft und Sozialberufe.

Das Gymnasium umfasst die Klassen 5 bis 13. Es hat auch eine Orientierungstufe. Im Gymnasium spielen die Fremdsprachen eine große Rolle. Die Gymnasien unterscheiden sich durch die Sprachenfolge, ob Englisch oder Latein zuerst und dann Französisch gelernt wird. Meist beginnt man mit dem Englisch in der 5. Klasse, ab der 7. Klasse mit dem Französisch oder Latein. Ab der 9. oder 10. Klasse kann man noch eine Fremdsprache wählen.

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Das Gymnasium hat auch einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig. Das Gymnasium schließt man mit dem Abitur, der formalen Berechtigung zu einem Universitätsstudium ab. Die Noten im Abitur entscheiden, ob man bestimmte Fächer (z.B. Medizin) an der Universität studieren darf.

Die Gesamtschule fasst 3 Schultypen zusammen. Hier werden gute und schwächere Schüler zusammen unterrichtet. Die Gesamtschule hat das Ziel, die Lehrziele und Anforderungen an die persönlichen Fähigkeiten und Neigungen anzupassen. In den oberen Klassen können die Gesamtschüler Leistungskurse wählen, z.B. in Englisch einen schwereren, in Physik dagegen einen leichteren.

Die Klassen 5 bis 10 werden als Sekundarstufe I bezeichnet, die Klassen 11 bis 13 als Sekundarstufe II.

Texterläuterungen: das Abitur – экзамен на аттестат зрелости

die Gesamtschule – единая школа die Sekundarstufe – средняя ступень

die Wahlpflichtkurse – обязательные курсы по выбору

Text 2

Die Hochschule und die Berufsausbildung

Besonders wichtig ist in der BRD die Berufsbildung. Hier sind die Berufsschulen und Berufsfachschulen zu nennen. Durch die Einrichtung des sogenannten zweiten Bildungsweges – die Abendrealschule, Abendgymnasium, Colleg, Fernunterricht – können erwachsene Berufstätigen versäumte Schulabschlüsse nachholen und sogar den späten Zugang zum Hochschulstudium schaffen.

Das deutsche Hochschulwesen hat eine lange Geschichte. Die älteste deutsche Hochschule ist die 1386 gegründete Universität zu Heidelberg. Mehrere andere Universitäten haben bereits ihre Fünfhundertjahrfeier hinter sich. Es gibt jedoch ganz junge Universitäten, die seit 1960 gegründet worden sind. Die Universitäten in Berlin, Leipzig, Göttingen sind sehr bekannt. Zur Zeit gibt es über 60 Universitäten einschlieβlich die Technischen Universitäten.

Die Hochschulen in der BRD sind staatliche Einrichtungen der Bundesländer. Der Bund regelt nur die allgemeinen Grundsätze des Hochschulwesens und darf keinen Einfluss auf die Lehrinhalte nehmen.

Zwischen den einzelnen Hochschulen bestehen beträchtliche Unterschiede in ihrer Struktur. An der Spitze der Hochschule steht der gewählte Rektor oder der

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Präsident. An der Selbstverwaltung dürfen Professoren und andere Mitarbeiter mitwirken.

In der Gestaltung ihres Studiums sind die Studenten traditionell frei. Sie dürfen in vielen Studiengängen über die Wahl von bestimmten Fächern und Lehrveranstaltungen selbst entscheiden. Die Studiendauer soll in den meisten Fächern 8 Semester betragen, aber die Studenten brauchen durchschnittlich 14 Semester. Die deutschen Studenten studieren zu lang und sind im internationalen Vergleich zu alt, bevor sie ins Berufsleben eintreten.

Das Examen am Ende des Studiums kann eine Hochschulprüfung sein. Staatsexamen gibt es z. B. für Lehrer, Juristen, Mediziner. Beliebte Fächer sind Rechtsund Sozialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften. An Universitäten und Technischen Universitäten studieren 80% aller Studenten.

Für Ausländer ist eine feste Zahl von Studienplätzen reserviert. Ausländische Studenten reisen erst dann in die BRD ein, wenn sie die schriftliche Zulassung einer wissenschaftlichen Hochschule erhalten haben.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Der Bewerber muss mindestens 18 Jahre alt sein.

Er muss ein Zeugnis vorlegen, das im Heimatland zum Universitätsstudium berechtigt.

Er muss gute Deutschkenntnisse und einen Schulabschluss nachweisen, der den Anforderungen im Abitur entspricht.

Er muss eine gesicherte Finanzierung seines Aufenthalts in Deutschland nachweisen können.

Texterläuterungen:

die Berufstätigen – трудящиеся

das Hochschulwesen – высшее образование (система) die Gestaltung – организация

der Studiengang – учебный курс die Zulassung – допуск

Text 3

Aus dem Leben der Studenten

Katharina C. wollte zunächst Medizin studieren und bewarb sich um einen Studienplatz an der Münchener Universität. Die Zentralstelle für die

Vergabe von Studienplätzen in Dortmund (ZVS),

die

seit

1973

besteht,

entschied

jedoch

aufgrund

Katharinas

Abiturnoten,

dass sie für das Fach

Medizin

nicht zugelassen

werden

könne.

Sie

hat

zwar

gute

 

 

 

111

 

 

 

 

Durchschnittsnoten: für das Fach Medizin aber, wo nur eine beschränkte Anzahl von Studienplätzen zur Verfügung steht, werden nur die Abiturienten mit den besten Noten zugelassen. So entschied sie sich für das Fach Betriebswirtschaft und wurde angenommen. Sie ist jetzt im ersten Semester, ist mit dem Stundenplan voll ausgelastet und bereitet sich auf die erste Klausur in Statistik vor.

Christian В. studiert an der Universität Hamburg Psychologie und hat sich im 11. Semester zur Diplomprüfung angemeldet. Er hatte schon nach acht Semestern sein Abschlussexamen machen können, der Regelstudienzeit bei den meisten Studiengängen. Durch sein politisches Engagement in der Friedens-und Umweltbewegung, das er aktiv im Hochschulbereich mit Bildung von Arbeitsgruppen, Informationsständen und Vorträgen ausübte, hat er ein paar Semester nicht so intensiv studieren können. Er wurde ins Studentenparlament gewählt, das zusammen mit dem AstA, dem Allgemeinen Studentenausschuss, die studentische Selbstverwaltung der Hochschulen betreibt.

Seine Organisationsund politischen Erfahrungen wendet Christian seit zwei Semestern aktiv in einer Umweltschutz-Bürgerinitiative in seinem Hamburger Stadtteil an.

Texterläuterungen: eine beschränkte Anzahl – ограниченноечисло

voll ausgelastet – полностьюзанята die Klausur – письменнаяработа

das Engagement – активноеучастие, работа die Selbstverwaltung – самоуправление

Text 4

Lernen – eine Lebensstrategie

Weiterbildung wird immer wichtiger im Berufsleben. Für die Arbeitnehmer heiβt das: Ständige Weiterbildung und Zusatzqualifizierung. Wer lebenslange lernt, erhöht zum einen seine Karriereschancen und ist zum anderen innerhalb eines Betriebes flexibel und vielseitig einsetzbar und somit gegen Arbeitslosigkeit besser geschützt. Auch wer vorübergehend seinen Arbeitsplatz verloren hat, vergröβert mit Fortund Weiterbildungsmaβnahmen seine Chancen auf Wiederbeschäftigung erheblich.

Wer heute ins Berufsleben einsteigt, dem sollte also klar sein: Top im Job ist nur derjenige, der neben einer fundierten Ausbildung im Rahmen einer Lehre oder

eines Studiums zur Weiterqualifikation bereit ist. Wenn man also auf „seinem“ 112

Gebiet fit bleiben will, sollte man bereit sein, auch mit 40 noch die Schulbank zu drücken.

FIBS (Frauen in Beruf und Schule) – Vorbereitungskurse für die Umschulung zur Bürokauffrau. Die Frauen aus 17 Ländern haben daran teilgenommen und einige von ihnen schildern hier ihre Eindrücke.

Sonja, 30 Jahre alt. «Vor ungefähr einem Jahr war ich auf dem Arbeitsamt. Ich wollte unbedingt einen Beruf, der mit Büroorganisation zu tun hat. Dann versuchte ich, eine Arbeitsstelle zu finden. Aber ich fand keine richtige. Schlieβlich endeckte ich FIBS – und das war’s, was mir gefehlt hatte. Ich muss sagen, ich habe viel gelernt in diesem Kurs und habe jetzt eine Chance bekommen, Bürokauffrau zu werden ...».

Hatice, 28 Jahre alt. «Ich habe immer daran gedacht, einen neuen Beruf zu erlernen. Meine Erfahrungen mit FIBS sind sehr positiv. Obwohl in der Gruppe viele Frauen verschiedene Sprachen sprechen, verbindet uns das gleiche Ziel und der gemeinsame Berufswunsch ...».

Carla, 33 Jahre alt. «Die Unterrichtszeiten passen mir sehr gut, aber trotzdem haben sich meine Kinder beschwert, dass ich nicht da bin, wenn sie nach Hause kommen. Natürlich habe ich nicht mehr so viel Zeit für die Kinder und den Haushalt wie früher, und jeder muss mithelfen. Das passte ihnen zuerst nicht und es dauerte eine Weile, bis sie das eingesehen haben. Jetzt, kurz vor Ende des Kurses, geht es mir schon besser und das wird hoffentlich so weitergehen ...».

Texterläuterungen:

der Arbeitnehmer – работник

die Arbeitslosigkeit – безработица das Arbeitsamt – служба занятости flexibel – гибкий

Job – работа

Text 5 Jugend heute

Wer ist denn eigentlich die Jugend? Für Eltern und Lehrer sind sie, die Jugendlichen, jene Altersgruppe, die die meisten Fragen stellt und den Antworten oftmals sehr kritisch gegenübersteht. Für den Konsumartikelmarkt sind sie eine begehrte Zielgruppe, denn sie haben Geld und sind in ihrem Kaufverhalten noch schwankend, das heiβt beeinfluβbar. Zahlreiche gesellschaftliche Gruppen betrachten die Jugend zunehmend keineswegs als Zuschauer, sondern wollen ihre

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aktive Teilnahme. In Niedersachsen z. B. haben Politiker entschieden, dass Jugendliche mit 16 Jahren Kreistage und Gemeinderate wählen dürfen.

Kein Handbuch liefert eine universell-gültige Definition von Jugend. Auch was das genaue Alter angeht. So wurden beispielsweise im Rahmen der IBM-Jugend- Forschung 14-24 jährige befragt, während das Institut der Deutschen Wirtschaft 1629 jährige in den neuen Bundesländern zur Jugend zählt und sie interviewte. Auch die unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wählen interschiedliche Definitionen je nachdem, welche Kriterien sie heranziehen.

Entscheidend seien jedoch die Kriterien, die Jugendliche selbst anlegen. Ein 22jähriger Familienvater definiert sich anders als ein 24 jähriger Single. Eine 16 jährige, die ihre Geschwister mit erziehen muss, weil ein Elternteil ausfällt, kommt sicher zu einem anderen Selbstverständnis als eine 25 jährige, die bis heute nicht selbständig wurde, weil sie dies noch nicht «brauchte» oder «durfte».

Texterläuterungen:

Kreistage und Gemeinderate wählen – выбирать в окружные органы и советы общины

Kriterien anlegen – изложить критерии

Text 6

Der Kindergarten als Bildungseinrichtung

Der Kindergarten ist eine Einrichtung für Kinder, die in Deutschland das dritte und in der Schweiz das vierte Lebensjahr vollendet haben und in Österreich mindestens zweieinhalb Jahre alt sein müssen, aber noch nicht zur Schule gehen. In Abgrenzung dazu spricht man bei Einrichtungen /Gruppen für jüngere Kinder zumeist von der Kinderkrippe und vom Hort bei Einrichtungen /Gruppen für Kinder im Grundschulalter.

Der Kindergarten ist in Deutschland und Österreich dem Sozialbereich zugeordnet, in Deutschland gehört er zur Kinderund Jugendhilfe, in Österreich zum Bereich «Soziale Sicherheit». Damit verbunden ist eine sozialpädagogische Ausrichtung mit einem Erziehungs-, Bildungsund Betreuungsauftrag. Der Kindergarten ergänzt die Erziehung in der Familie; er eröffnet den Kindern erweiterte und umfassendere Erfahrungsund Bildungsmöglichkeiten über das familiäre Umfeld hinaus.

In der Schweiz ist der Kindergarten ein Teil des Schulwesens. Dort wird auch manchmal die Bezeichnung Kindergartenschüler verwendet. Sonst werden

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Kindergartenkinder in der Schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg auch oft als

Kindergärtler bezeichnet.

Hinsichtlich der Öffnungszeiten kann man grob drei Formen unterscheiden:

Teilzeitbetreuung, am Vorund/oder am Nachmittag

Verlängertes Vormittagsangebot, von morgens bis nach dem Mittagessen

Ganztagsbetreuung, von morgens bis zum Spätnachmittag.

In den meisten deutschen Kindergärten arbeiten unterschiedliche pädagogische Fachkräfte, wie Erzieher, Sozialpädagogen, Kinderpfleger und Sozialassistenten. In Österreich werden in Kindergärten eigens ausgebildete Kindergartenpädagogen, Kinderbetreuer und Stützkräfte angestellt.

Zunehmend werden die Einrichtungen nicht mehr nach Altersgruppen (Krippe, Kindergarten, Hort) oder nach Zielgruppen (Kinder mit besonderen Förderbedürfnissen) getrennt betrieben, sondern in integrierter oder zumindest kombinierter Form.

Die Pädagogik der frühen Kindheit und der Kindergarten als klassischer Ort begleitender Erziehung stehen aktuell im Fokus der öffentlichen Diskussion. Der Kindergarten als wichtige Institution im Bildungsgefüge hat das Interesse der Fachleute, der Politik und weiter Kreise der Bevölkerung geweckt.

Texterläuterungen:

die Betreuung – забота, уход die Einrichtung – учреждение

der Hort – группа продленного дня die Krippe – ясли

die Sicherheit – обеспечение, защита

die besonderen Förderbedürfnisse – особые потребности в развитии

Text 7

Zu viel Fernsehen verschlägt Kindern die Sprache

Kinder sollen nicht zu viel Zeit vor dem Fernseher verbringen. Darin sind sich Eltern und Experten einig. Doch wie viel ist zu viel? Und welche Folgen hat Vielsehen auf die sprachlichen Fähigkeiten des Nachwuchses?

Psychologen der Universität Würtzburg untersuchten 332 Kindergartenund Grundschulkinder über vier Jahre siebenmal. Interviews mit Eltern und Kindern sowie Tagebuchaufzeichnungen gaben Aufschluss über den Fernsehkonsum. Tests erfassten die sprachlichen Fähigkeiten der Jungen und Mädchen.

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Überraschend: Vielseher, die aus sozial privilegierten Familien kamen, zeigten besonders schlechte sprachliche Leistungen. «Sehr problematisch» ist zu viel Fernsehen auch für weniger intelligente Kinder mit einem IQ unter 85. Sie sacken in ihrer Lese-und Schreibkompetenz noch weiter ab.

Verlierer sind die ganz Kleinen. Es gibt Hinweise, dass zu viel Fernsehen vor allem im Vorschulalter die Sprachentwicklung hemmt? Was sich aber erst einige Jahre später zeigt. Wer schon im Vorschulalter viel fernsieht, tut dies auch, wenn er älter ist, so dass die negativen Effekte im Laufe der Zeit verstärken.

Kindliche Fernseher weisen verschiedene sprachliche Mängel auf. Kinder, die pro Tag mindestens zwei Stunden fernsehen, können schlecht Geschichten erzählen, haben einen geringen Wortschatz und wenig grammatikalisches Wissen.

Texterläuterungen:

der Nachwuchs – подросток die Leistung – успех absacken – опускаться hemmen – тормозить

Text 8

Mode? Kein Thema!

Uniforme Kleidung kann Konflikte zwischen Schülern verringern

Nur das Schickste und Teuerste darf es sein – etwas anderes ziehen die Kinder und Jugendliche gar nicht mehr an. Dieser Trend hat jedoch dazu geführt, dass Kinder und Jugendliche sich wegen Kleidung mobben, prügeln und ihre Eltern terrorisieren. Eine Lösung für dieses Problem könnten Schuluniformen sein, meinen Psychologen der Universität Giessen.

Sie gewannen 171 Schülerinnen und Schüler aus zwei verschiedenen Hamburger Schulen für ihre Befragung. 84 Schüler besuchten eine Schule, an der in einigen Klassen auf Wunsch der Eltern einheitliche Schulkleidung getragen wird. 87 Schüler wurden aus einer anderen Schule ausgewählt, an der freie Kleiderwahl herrscht. Die Schüler beider Gruppen waren zwischen 10 und 15 Jahre alt und besuchten die fünfte, siebte oder achte Klasse. Die Schulkleidung bestand aus einem einheitlich farbigen Oberteil.

Es zeigte sich, dass die einheitlich gekleideten Schüler der Schulkleidung gegenüber positiver eingestellt waren als die individuell gekleideten und dass Kleidung ihnen weniger wichtig war. Darüber hinaus war zu beobachten, dass Schulkleidung in den höheren Klassenstufen mit einem besseren Sozialklima in

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den Klassen und mit einem höheren Sicherheitsgefühl einherging. Außerdem unterschieden sich die Unuformierten von den Individualisten dadurch, dass sie nach eigenen Aussagen dem Unterricht aufmerksamer folgen konnten und mehr Wert auf ein tiefes Verständnis der Unterrichtsinhalte legten.

Wie vermutet, fördern Bekleidungsregeln prosoziales Verhalten, Zugehörigkeitsgefühl und Konzentration in den Klassen und vermindern gleichzeitig verbale oder körperliche Übergriffe aufgrund von Kleidung. Dass diese Effekte vor allem in höheren Klassen auftraten, erklären sich die Forscher damit, dass sich die Vorteile von Schuluniformen offenbar erst nach einer gewissen Dauer des Tragens bemerkbar machen. Schulkleidung kann natürlich nicht alle Probleme an deutschen Schulen lösen, die sich aus Unterschieden zwischen Schülern ergeben. Einer Einführung muss außerdem eine Auseinandersetzung mit pädagogischen Zielen und gesellschaftlichen Werten vorausgehen. «Einheitliche Schulkleidung kann jedoch dazu beitragen, den Modewettbewerb unter Schülern zu stoppen, bei dem es darum geht, im Klassenzimmer insbesondere durch teure Kleidung aufzufallen», sagen die Psychologen.

Marion Sonnenmoser

Texterläuterungen:

verringern – сокращать, уменьшать das Teuerste – самое дорогое vermindern – уменьшить

mobben – подвергать насилию

das Sicherheitsgefühl – чувство уверенности die Auseinandersetzung – знакомство

Text 9

Was Eltern vom Schulpsychologen erwarten?

Volle Wartezimmer beim Schulpsychologen kunden von einem großen Bedarf. Schulprobleme ihrer Kinder und Erziehungsschwierigkeiten lassen immer mehr Eltern den Rat schulpsychologischer Experten aufsuchen – das zeigte eine Befragung von 706 Eltern schulpflichtiger Kinder. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurden die Bedürfnisse ratsuchender Eltern in einer kleineren Stichprobe (22 Fälle) erfasst.

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Es sind vor allem die Mütter, die den Rat des Schulpsychologen suchen. Meist bringen sie die Väter und Kinder mit in die Beratung. In sechs Fällen ging Initiative von den Eltern selbst aus, in den anderen 18 Fällen hat der Lehrer, der Schulleiter oder sogar der Hausarzt den Gang zum Schulpsychologen angeregt. Immerhin ein Drittel aller Familien kommt freiwillig, ohne Nachhilfe der Schule oder anderer Autoritäten. Eigene Unsicherheit in der Erziehung jedoch nannte keine Familie als Grund – in jedem Fall wurden Symptome des Kindes genannt.

Schulprobleme ihrer Kinder belasten Eltern stark. Wie in der Beratung aber auch ihr eigenes Versagen zur Sprache kommen kann, vermuteten die Autoren der Studie, dass Eltern dem Besuch beim Psychologen mit gemischten Gefühlen entgegensehen. Das Gegenteil ist der Fall: «Ich hoffe, dass der Schulpsychologe mir bei den Problemen helfen kann“ und „Ich erwarte viel von dem Gespräch» sind die Aussagen, die bei 81 Prozent aller befragten Eltern auf breite Zustimmung stoßen. Skepsis äußern Mütter und Väter selten.

Der Schulpsychologe soll erklären, worin die Ursache der Schwierigkeiten liegt, meinen 65 Prozent. Gemeinsam über die Schwierigkeiten nachzudenken, das wünschen sich sogar 71 Prozent, und nur 35 Prozent äußern, dass der Schulpsychologe sagen soll, was bei den Problemen konkret zu tun ist. Eine Therapie für ihr Kind möchten mehr als zwei Drittel der Eltern, aber nur ein Zehntel will die ganze Familie in die Behandlung einbeziehen.

Die Antworten zeigen eine gewisse Scheu der Eltern, die eigenen familiären und persönlichen Schwierigkeiten in der psychologischen Beratung anzusprechen. Ein Drittel will nur über die Schulprobleme des Kindes reden, 36 Prozent geben an, Sorgen überhaupt erst ansprechen zu wollen, wenn sie mit dem Berater besser bekannt sind. 30 Prozent meinen, man könne über «gewisse Schwierigkeiten» überhaupt niemals mit Fremden sprechen.

Fast die Hälfte aller Eltern wollen im Erstgespräch nicht über alles sprechen. Sich nur über die Schulschwierigkeiten des Kindes zu beraten, wäre der überwiegenden Mehrheit der befragten Eltern am liebsten.

Texterläuterungen:

lassen ... aufsuchen – заставляют … искать die Beratung – консультация

in die Behandlung einbeziehen – вовлечь в процесс обсуждения die Scheu – боязнь, страх

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Aufgabe: Machen Sie kurze Interviews!

a)mit einem Schuldirektor: Fragen Sie, welche Aufgaben der Schulpsychologe hat.

b)mit den Eltern: Fragen Sie, was sie vom Schulpsychologen erwarten.

c)mit einem Professor Ihrer Fakultät: Fragen Sie, wie er die psychologische Ausbildung der Studenten für ihre Arbeit als Schulpsychologe findet.

d)mit einem(r) Studenten (in) Ihrer Fakultät: ob er (sie) als Schulpsychologe arbeiten möchte.

Text 10

Familie in Deutschland

Viele Jugendliche in der Bundesrepublik leben ohne Trauschein zusammen leben, Viele junge Deutsche schließen die Ehe, um eine Familie zu gründen. In vielen Fällen entscheiden sich Paare auch für die Heirat, nachdem sie längere Zeit zusammen gelebt haben. Troztdem ist die Zahl der Eheschließungen ziemlich groβ.

Nach der Statistik hat eine deutsche Familie im Durchschnitt zwei Kinder. In manchen Familien arbeitet die Frau nicht, da die Kinder zur Schule gehen und entsprechende Betreuung benötigen. Außerdem hält sie den Haushalt und geht einkaufen.

Der Staat kümmert sich um die Familie, weil die Kinder Sinn des Lebens sind. Für die Kinder erhält die Familie monatlich entsprechendes Kindergeld: für das erste – eine bestimmte Summe, für das zweite ist die Summe schon mehr und mit jedem weiteren Kind bekommt die Familie noch mehr Geld.

Es gibt einige Probleme in den Familien, wo zwei und mehrere Kinder zusammen leben. Das sind zum Beispiel Auseinandersetzungen mit den Eltern, Streiten und Zankereien zwischen den Geschwistern. Ein Prinzip für harmonisches Leben ist deshalb Liebe, Toleranz, Rücksichtsnahme, Gerechtigkeit.

Wenn beide Eltern den ganzen Tag arbeiten, kann es zu Problemen in einer Familie kommen. Es gibt ziemlich viele Familien, in denen die Kinder sich den ganzen Tag selbst überlassen sind. Deshalb haben die arbeitsfreien Wochenenden und die Familienurlaube für solche Familien grosse Bedeutung. Während dieser Zeit können Eltern und ihre Kinder sich gut erholen und die familiäre Dinge erledigen.

Leider sind nicht alle Familien glücklich. Manche Ehen sind geschieden. Nach der Trennung bleibt das Kind entweder mit der Mutter oder mit dem Vater.

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Solche Situation ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern sehr schwierig.

Texterläuterungen: die Eheschließung – заключение брака

im Durchschnitt – в среднем die Betreuung – забота

sich kümmern – заботиться

die Auseinandersetzung – спор, разногласие die Zankerei – ссора, брань

die Toleranz – терпение

Text 11

Welche Rollen der Computer für Kinder spielt

Lernpartner

Natürlich ein frommer Wunsch der Eltern: Kinder sollen mit Lernsoftware ihre schulischen Leistungen verbessern. Während Kinder früher Lernsoftware kategorisch ablehnten, wird sie heute besser angenommen. Denn Kinder verwenden mit großem Pragmatismus alles, was ihnen nutzt.

«Bessere Schreibmaschine»

Viele Kinder und Jugendliche wollen ihre Aufgaben in gedruckter Form abgeben. Das wirkt erwachsener als die Kinderschrift. Allerdings wird auch gerne aus dem Internet oder dem CD-ROM-Lexikon unerlaubt kopiert. Was viele Lehrer nur daran bemerken, dass mehrere Schüler gleiche Passagen abgeben.

Informationsbeschaffung

Das Internet bietet endlos Informationen. Ganz gleich, ob es sich um eine Recherche für die Schule, Hintergründe zu bestimmten Mangas oder Informationen zu einer Band handelt. Leider gibt es nur wenige Erwachsene, die Kindern und Jugendlichen zeigen, wie aus Informationen Wissen wird.

Kommunikationsplattform

E-Mails sind auch bei Jugend sehr beliebt? Doch noch begehrter ist der Chat. Gechattet wird nicht nur am Nachmittag zum Zeitvertreib, sondern er ist häufig auch elementarer Nebeneffekt bei Computerspielen, die online mit fremden Spielern zusammen weitergehen. Dort werden mit Mitspielern über das Spiel hinaus private Dinge erörtert.

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Flirtkanal

Im Chat wird gelogen, dass sich Balken biegen. 12-bis 13-Jährige geben sich für 19-Jährige aus und erproben sich in der hohen Kunst des Flirtens. Der Chat ist dabei auch so beliebt, weil die wahre Identität keine Rolle spielt. Es ist mal völlig gleich , ob der Chattende dick, dünn ist, eine Zahnspange oder eine Brille trägt.

Heimkino

Fast jeder neue Personalcomputer (PC) verfügt über eine TV-Karte, die den Fernsehempfang via Computer möglich macht. Darüber hinaus werden DVDFilme in das Computerlaufwerk gelegt oder kopierte Filme auf CD angesehen.

Musikbox

Kinder und Jugendliche legen keine CDs mehr in die Stereoanlage, sondern schließen diese gleich am Computer an.

Spielmaschine

Computerspiele sind auch beliebt, weil Kinder hier alles machen können, was in der Realität nicht geht. Sie fahren Auto, führen Armeen an und ziehen Inselreiche hoch. Computerspiele sind digitale Tagträume, in denen der Spieler eingreifen kann. Zudem treffen Kinder alleine die Auswahl, was sie spielen und entscheiden selbst, wie lange sie spielen.

Texterläuterungen:

Lernsoftware – учебные материалы unerlaubt – без разрешения

Recherche – поиск

gechattet werden – находиться в чате

wird...gelogen, dass sich Balken biegen – врать без зазрения совести das Heimkino – домашний кинотеатр

Text 12

Was lernt man auf einer Waldorfschule?

In Bildungsfragen sind die Schwaben immer einen Schritt voran gewesen. Vor mehr als 70 Jahren wurde hier zum Beispiel ein Privatschulsystem gegründet, dessen Ziele noch heute brandaktuel sind.

Gartenbau gehört zum regulären Stundenplan einer freien Waldorfschule, deren Ziel es ist, nicht nur den Verstand zu fördern, sondern auch die seelischen und musischen Kräfte.

Stuttgart Unlandshöhe: die Mutterschule von inzwischen weltweit, 500 weiteren Privatinstituten, die sich mit niedrigem Schulgeld und manchmal geringer

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staatlicher Unterstützung finanzieren. Schon die Bauweise ist anders: Rundungen statt rechte Winkel.

Es ist auch gut, dass man Sachen tut, die es auf einer Staatsschule nicht gibt, zum Beispiel Gartenbau oder Handwerk oder das Plastizieren. Die Kinder nehmen am gesellschaftlichen Leben aktiv teil.

Beim Werken mit Naturmaterialien interessiert sich der Schüler für die Wirklichkeit, wird mit elementaren Bereichen der Welt vertraut und in einem unmenschlichen Streben nach Kreativität und Individualität gefördert – so das pädagogische Konzept.

Dieses damals revolutionäre pädagogische Konzept wurde schon 1919 in der ersten Waldorfschule der Welt verwirklicht.

Emil Molt, der damalige Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik in Stuttgart, war Initiator und Finanzier.

Er war sehr beeidruckt von dem Pädagogen Rudolf Steiner und der von ihm entwickelten anthroposophischen Weltanschauung, die Methoden erarbeitet hatte, im Menschen schlummernde Seekräfte zu wecken und zu fördern.

Molt wollte auf diese Weise den Kindern seiner Arbeiter den Zugang zu einer „höheren Kultur“ ermöglichen. Die Waldorfschule wurde die erste deutsche Schule für Jungen und Mädchen mit seinerzeit umwälzenden Neuerungen.

Diese Neuerungen haben Bestand bis heute. Es gibt keine Lehrbücher, keine Sitzenbleiber und keine Zeugnisnoten. Angstfrei und ohne Konkurenzdruck geht es zu. Die Lehrer zeichnen sich aus durch starkes Engagement, obwohl sie wesentlich weniger verdienen als Lehrer an staatlichen Schulen. Man macht Spässe mit den Lehrern, oder es ist nicht so schlimm, wenn man die Hausaufgabe vergisst.

Eurhythmie – eine weitere Besonderheit der Waldorfpädagogik. Die von Steiner entwickelte «Bewegungskunst» soll Körper und Seele miteinander in Einklang bringen. Seit den 60er Jahren haben die Waldorfschulen immer stärkeren Zulauf, weil viele Eltern unzufrieden sind mit dem staatlichen Schulsystem, das nur leistungsorientiert ist. Waldorf-Schüler legen das Abitur unter staatlicher Aufsicht ab und sind dabei nicht minder erfolgreich als Schüler des herkömmlichen Systems.

Man nimmt Menschen und nicht irgendwelche speziell begabten Kinder auf. Jedes Kind ist eine Individualität, und es geht gar nicht darum jetzt, Begabungen etwa vorauszusetzen, sondern das, was in Kindern angelegt ist und was entwickelt werden kann, möglichtst vielseitig zu fördern. Das Kind steht im Mittelpunkt des Erziehungsprozesses.

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Aus ehemaliger Betriebsschule der Stuttgarter Zigarettenfabrik ist eine weltweite Bewegung geworden. Ein Erfolg für das pädagogische Konzept des Anthroposophen Rudolf Steiner: «Nicht nur Wissen und Können zu vermitteln, sondern auch einen Sinnhorizont für das Leben». Die Kinder sollen sich auf die Zukunft vorbereiten. Aber das hängt nicht nur von dem Kind ab, sondern auch von dem Lehrer, von der Atmosphäre der Erziehung.

Texterläuterungen:

die Schwaben – швабы ( национальное меньшинство)

Rudolf Steiner (1861-1925) – писатель, основатель антропософии

die Anthroposophie – антропософия (религиозно-мистическая доктрина) die Eurhytmie – эвритмия (стройность, такт, размерность ритма в музыке, в танцах и в речи)

in Einklang bringen – приводить в созвучие

Text 13

Als au-pair-Mädchen ins Ausland gehen

Eine der besten Möglichkeiten, nicht nur die Fremdsprache zu lernen, sondern auch Land und Leute kennen zu lernen, ist einjähriger Au-pair-Aufenthalt im Ausland.

«Au-pair» (frz.) bedeutet «gleichgestelltes Familienglied auf Zeit». Es bedeutet aber auch «auf Gegenseitigkeit». Beide Seiten sollen von diesem Jahr profitieren, sowohl die Gastfamilie als auch der ausländische Gast, das Au-pair- Mädchen. Neben der geregelten Arbeit in der Familie bedeutet “au pair” auch viele neue Eindrücke, Einblick in eine andere Kultur, neue Sprachkenntnisse und - fertigkeiten und neue Freunde. Tausende von Jugendlichen nutzen jedes Jahr diese Möglichkeit des kulturellen Jugendaustausches. Die über 300 staatlich anerkannten Agenturen vermitteln jedes Jahr rund 8 000 Jugendliche und junge Erwachsene ins europäische Ausland. Die Tendenz steigt.

Die Zeit im Ausland bedeutet einen enormen Schub für die Persönlichkeitsentwicklung. Die Mädchen lernen sich selbst zu organisieren und Verantwortung zu übernehmen. Vom Einkauf im Supermarkt über die Gespräche auf dem Spielplatz bis zum Fernsehprogramm: Au-pairs lernen das Leben in einer anderen Kultur durch Alltagserfahrung kennen. Wer sich im Ausland anpasst und zurechtfindet, wird selbständig, beweist Flexibilität und Disziplin. Diese Eigenschaften stehen bei Personalleitern und Firmenchefs hoch im Kurs.

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Au-pairs in Deutschland sollen nicht mehr als fünf Stunden täglich oder 30 Stunden in der Woche Kinder betreuen oder leichte Hausarbeit leisten. Die Gastfamilie lässt das Au-pair kostenlos bei sich wohnen (in einem eigenen Zimmer) und zahlt ein Taschengeld von derzeit 205 Euro pro Monat. Auβerdem muss sie die Kosten für die Krankenversicherung tragen.

Ein Au-pair ist keine Hausangestellte. Die Gasteltern müssen die Haustochter als Person ernst nehmen und in die Familie integrieren. Im Vordergrund steht für Mädchen, die Sprachkenntnisse zu vervollständigen und das Allgemeinwissen zu erweitern. Das Au-pair soll in seiner Freizeit unbedingt einen Sprachkurs besuchen. Die Kosten für den Sprachkurs (wie auch die Kosten für Hin-und Rückreise) trägt in der Regel das Au-pair. Es sollte auch die Möglichkeit haben, kulturelle und geistige Veranstaltungen zu besuchen.

Die täglichen Aufgaben eines Au-pairs sind sehr unterschiedlich. Sie hängen vom Lebensstil der Familie und auch von der Anzahl und dem Alter der Kinder.

Au-pairs müssen von 18 bis 25 Jahre alt, ledig und kinderlos sein, gute Grundkenntnisse der deutschen Umgangssprache haben. Sie sollen ausführlichen Lebenslauf in der deutschen Sprache abfassen und ein Gesundheitszeugnis sowie ein Foto beifügen.

Texterläuterungen:

das Familienglied auf Zeit – временный член семьи profitieren – получить выгоду

sich anpassen – приспособиться sich zurechtfinden – ориентироваться die Flexibilität – гибкость

betreuen – заботиться, ухаживать

die Krankenversicherung – медицинская страховка im Vordergrund – на переднем плане

die Hin-und Rückreise – поездка туда и обратно

ТЕКСТЫДЛЯЧТЕНИЯИПОНИМАНИЯ

Методические указания.

Цель – получить общую информацию о содержании текста, выделить главную мысль, высказать свое отношение к прочитанному.

Алгоритм:

1.Перед чтением спрогнозируйте по заголовку содержание текста.

2.Читайте текст с пониманием основного содержания, то есть:

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сконцентрируйтесь на основных фактах текста, опуская второстепенную информацию;

старайтесь охватить взглядом все предложение или его часть;

старайтесь догадаться о значении незнакомых слов или обратитесь

ксловарю;

во время чтения подчеркивайте или выписывайте словосочетания и предложения, несущие основную информацию.

3. Проверьте, поняли ли Вы основные факты текста, определите его основную мысль. Для этого необходимо:

выбрать заголовок из предлагаемых вариантов или сформулировать самому;

разделить текст на смысловые отрезки;

ответить на вопросы, выделяющие основную информацию.

4.Для подготовки высказывания следует:

сформулировать главную мысль текста;

сказать, что Вы узнали нового;

кратко изложить основные идеи текста;

высказаться по проблеме текста.

Aufgabe:

lesen Sie und verstehen Sie folgenden Text;

bestimmen Sie richtige Antworten auf die Fragen;

erzählen Sie den Text kurz nach.

Text 1

Pestalozzi

In der Schweiz lebte vor etwa 200 Jahren ein Mann namens Johann Heinrich Pestalozzi. Er beschloss, sein Leben der Erziehung von Kindern zu widmen. Er kaufte ein Stűck Land und begann, die Erde zu bearbeiten. Wenn er arme Kinder und Waisen sah, nahm er sie zu sich. Fűr sie grűndete er eine Schule.

Pestalozzi sorgt fűr diese Kinder wie guter Vater. Ihre Interessen werden zu seinen Interessen. Das Wichtigste in seiner Methode ist folgendes: Der Unterricht wird mit der praktischen Arbeit kombiniert. Seine Zőglinge erlernen einfache Berufe: Weber, Färber u. a.

Da Pestalozzi kein reicher Mann war, war sein Geld bald zu Ende. Die Schule wurde geschlossen. Er war tief bedrűckt, weil die Erziehung der Kinder das

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Ziel seines Lebens war. Fűr die Verwirklichung seiner Ideen brauchte er Geld. Was sollte er tun? Er schrieb Briefe an reiche Leute und erklärte ihnen seine Gedanken űber Erziehungsfragen. Das half wenig.

Da schrieb er einen Roman. Er war dem Familienleben gewidmet. In seinem Buch beschrieb er eine gute Familie. Er zeigte Eltern, die einander achteten und ihre Kinder gut erzogen.

Das Buch hatte Erfolg. Es wurde mit groβem Interesse gelesen. Dieses erste Buch von Pestalozzi war ein populärer Erziehungsroman für Erwachsene. Man schickte ihm Geld, und er errichtete noch eine Schule für Waisen und gleichzeitig ein Institut für Lehrer. Hier arbeitete er die Methode des Anfangsunterrichts aus. Die wichtigsten Prinzipien waren: I) Verbindung des Unterrichts mit der praktischen Arbeit; 2) Nähe zur Natur; 3) Erziehung eines harmonischen, vielseitigen Menschen.

Pestalozzi schrieb mehrere pädagogische Werke und noch einige Romane. Seine theoretische Arbeit verband er immer mit der praktischen Arbeit als Lehrer und Erzieher. Er wiederholte mehrmals, dass er kein Schriftsteller war, sondern ein Lehrer und Erzieher.

Er starb im Alter von 81 Jahren. Die Schweizer sind sehr stolz auf Pestalozzi. In diesem kleinen Land gibt es drei Pestalozzi-Denkmäler.

Texterläuterungen:

die Waise – сирота

der Erwachsene – взрослый

Aufgabe: Bestimmen Sie richtige Antworten auf die Fragen.

Wo lebte Johann Heinrich Pestalozzi?

1.In Deutschland.

2.In Österreich.

3.In der Schweiz.

4.In Schweden.

Was machte er für arme Kinder und Waisen?

1.Er gab ihnen Geld.

2.Er beschäftigte sich mit ihrer Erziehung

3.Er machte ihr Leben leichter.

4.Er errichtete für sie eine Schule.

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Was war das Wichtigste in seiner Methode?

1.Die Erziehung aller Kinder.

2.Das Erlernen der Berufe.

3.Die Verbindung des Unterrichts und der praktischen Arbeit.

4.Gute Noten.

Warum wurde die Schule von Pestalozzi geschlossen?

1.Das Geld war zu Ende.

2.Die Regierung schloβ die Schule.

3.Pestalozzi musste das Land verlassen.

Wie löste der Pädagoge das Problem?

1.Er bot das Geld bei den reichen Menschen.

2.Er schrieb einen Erziehungsroman.

3.Er verkaufte seine Bücher.

Wem widmete er seinen Roman?

1.Den Kindern.

2.Den Lehrern.

3.Dem Familienleben.

4.Den Eltern.

Welche Erfolge erzielte er in von ihm geschaffenem Institut für Lehrer?

1.Er begründete die Rolle der Erziehung.

2.Er formulierte die Methode des Anfangsunterrichts.

3.Er arbeitete die Prinzipien der Lehrerausbildung.

4.Er verband das Lernen und die praktische Arbeit.

Text 2

Pädagogisches Erbe von F. W. A. Fröbel

Friedrich Wilhelm August Fröbel war ein berühmter pädagogischer Denker und Praktiker des 19. Jahrhunderts. Er wurde am 21. April 1782 in Oberweißbach in Thüringen geboren. Seine Mutter starb, bevor er ein Jahr alt war, und sein Vater, ein Landpfarrer, sorgte wenig für das Kind.

Mit 17 Jahren begann er in Jena ein Studium, aber trotz Geldmangel musste er es aufgeben. Ab 1805 wirkte er als Lehrer in Frankfurt am Main und ab 1806 als Hauslehrer bei einer reichen Adelsfamilie.

Um sein theoretisches Wissen zu verbessern, setzte Fröbel sein Studium in Göttingen und später in Berlin fort. Ende 1816 versuchte

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Friedrich Fröbel seine pädagogischen Prinzipien in der Praxis zu erproben. Er gründete die «Allgemeine Deutsche Erziehungsanstalt», zuerst in Griesheim und später in Keilhau. Hier entstand Fröbels Hauptwerk «Die Menschenerziehung» (1826).

Im Buch ging es um allseitige und harmonische Entwicklung aller Kinder im Spiel und durch das Spiel, um die Verbindung von Arbeit und Lernen, um die Dialektik von Führung und Selbsttätigkeit. Es handelte sich darum, die Kinder im Vorschulalter auf den Schulbesuch vorzubereiten.

Da Fröbels Heimschule in Keilhau den reaktionären Kräften in Deutschland ein Dorn im Auge war, ging er in die Schweiz, um dort seine Arbeit fortzuführen. Aber auch hier konnte er nicht ruhig arbeiten und kehrte 1836 heim, um sich der Erziehung der Vorschulkinder zu widmen.

1840 wurde in Bad Blankenburg der erste «Allgemeine deutsche Kindergarten» von F. Fröbel gegründet. Er organisierte 1849 ein Ausbildungsinstitut für Kindergärtnerinnen bei Bad Liebenstein.

F. Fröbel starb am 21. Juni 1852 in Schweina bei Bad Liebenstein. Seine pädagogischen Grundlagen über allseitige und harmonische Entwicklung aller Kinder sollen weiter verwirklicht werden.

Texterläuterungen:

das Erbe – наследство

der Landpfarrer – сельский священник Jena – город в Германии

die Adelsfamilie – дворянская семья

die Erziehungsanstalt – воспитательное учреждение es handelt sich um ... – речь идет о …

es geht um ... – говорится о …

ein Dorn im Auge sein – быть бельмом на глазу

Aufgabe: Bestimmen Sie richtige Antworten auf die Fragen.

Was war Friedrich Wilhelm August Fröbel?

1.Der berühmte Philosophe.

2.Der berühmte Pädagoge.

3.Der berühmte Wissenschaftler.

Als was arbeitete er am Anfang seiner Tätigkeit?

1.Als Praktiker in der Schule.

2.Als Hauslehrer bei einer reichen Familie.

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3. Als Erzieher bei einer Adelsfamilie.

Wie verbesserte Fröbel sein theoretisches Wissen?

1.Er setzte sein Studium in den Universitäten fort.

2.Er erprobte seine pädagogischen Prinzipien in der Praxis.

3.Er musste sein Studium aufgeben.

Worum ging es in seinem Buch?

1.Um die Vorbereitung der Kinder auf den Schulbesuch.

2.Um die Erziehung der Vorschulkinder.

3.Um die Prinzipien des Lernens.

Warum musste Fröbel aus dem Lande emigrieren?

1.Um dort seine Arbeit fortzuführen.

2.Um mit den Lehrern zusammenzuarbeiten.

3.Um Kindergärten zu gründen.

Wodurch ist Fröbel in den pädagogischen Kreisen bekannt?

1.Durch seine theoretischen Grundlagen der Erziehung.

2.Durch die Gründung des ersten Kindergartens.

3.Durch seine Prinzipien der Verbindung der Schule und der Familie.

Text 3

Der Baikalsee – die Perle Sibiriens

Der Baikalsee existiert seit 20 Millionen Jahren. Der See entstand als Ergebnis eines mächtigen Erdbebens und die Erde senkte sich auf einer groβen Fläche ab. Die Gebirgsflüsse füllten den See allmählich im Laufe von 400 Jahren. Jetzt münden über 300 Flüsse in den Baikalsee. Nur ein einziger Fluβ – die Angara – entspringt dem See.

Die maximale Tiefe des Sees beträgt 1620 Meter. Der Hauptreichtum dieses sibirischen Wunders ist sein Wasser. Der See ist ungewöhnlich sauber und kalt. Hier ist ein Fünftel (1/5) der Süβwasservorräte aller Binnenseen der Welt konzentriert.

Im Baikalsee gibt es über 2 000 Tier-und Pflanzenarten, von denen drei Viertel nur hier vorkommen. Die Tierwelt am Baikalsee ist ungewöhnlich reich. Seit langem leben hier wertvolle Pelztiere: Eichhörnchen, Hermeliene, Nerze, Braunbären, Luchse usw. Groβ ist auch der Fischreichtum des Sees.

Der Baikalsee in der Legende. Vor vielen, vielen Jahren lebten einige Nomadenvölker im Sajan-Gebirge. Weil es dort kein Wasser gab, zogen diese Völker fort und machten sich auf die Suche nach einem besseren Leben.

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Sie suchten ein Land, wo es warm war, wo es viel Wasser gab, wo die Erde fruchtbar war und wo man mit wenig Arbeit angenehm leben konnte.

Auf dem Weg trafen sie einen Wanderer und er fragte sie: «Wohin des Wegens, liebe Leute?» Die Nomaden erzählten ihm über ihr schweres Leben, und der Wanderer sagte: «Es gibt kein Land, wo man ohne Fleiβ leben kann. Kehren Sie zurück!»

Er führte die Völker zu einem Gebirge, zeigte auf das Tal und sagte: «Hier wird es Wasser geben!» Er nahm das Herz aus seiner Brust, warf es ins Tal und rief: «Baikal». Und genau an dieser Stelle entstand ein See, der mit den Jahren größer und größer wurde und schlieβlich das ganze Tal einnahm.

So lebten hier viele Tiere und Vögel, es wuchsen viele Bäume und Pflanzen. Die Nomaden nannten den See «Baikal», so wie der Wanderer ihn ausgerufen hatte. Und alle Völker, die dort leben, sprechen bis heute von «ihrem» Baikalsee.

Texterläuterungen:

die Perle – жемчужина

das Erdbeben – землетрясение sich absenken – опускаться münden – впадать

der Süßwasservorrat – запас пресной воды der Binnensee – внутреннее озеро

das Pelztier – пушной зверь

Nomaden – кочевники der Wanderer – странник

Baikal – «святая вода» ( на бурятском языке)

Aufgabe: Bestimmen Sie richtige Antworten auf die Fragen.

Wie lange besteht der Baikalsee?

1.Zwei tausend Jahre.

2.Zwanzig Millionen Jahre.

3.Zweihundert Jahre.

Was ist der Reichtum des Sees?

1.Seine Natur.

2.Seine Tierwelt.

3.Sein Wasser.

Welche Bedeutung hat der Baikalsee für die Menschheit?

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1.Seine Tier-und Pflanzenwelt ist reich.

2.Das ist der größte Süßwasservorrat der Welt.

3.Viele Flüsse münden in den See.

Wonach suchten Nomadenvölker laut der Legende?

1.Nach dem reichen Land.

2.Nach dem besseren Leben.

3.Nach dem Wasser.

Wen trafen Nomadenvölker auf den Weg?

1.Einen Mann.

2.Einen Ritter.

3.Einen Wanderer.

Was bedeutet das Wort «Baikal»?

1.Das reine Wasser.

2.Das heilige Wasser.

3.Das kalte Wasser.

Text 4

Jugendprobleme

Die Jugendlichen können ihre Freizeit nicht immer sinnvoll gestalten. Viele Risiken und Gefahren erkennen sie nicht. Sie wollen schon erwachsen sein und alles selbst entscheiden. Deshalb gibt es oft Streit mit den Eltern: Die Kleidung der Jugend und ihre direkte, oft zynische Art zu reden missfällt den Erwachsenen. Wegen Gleichgültigkeit beim Lernen gibt es auch Probleme mit den Lehrern. Die Jugend protestiert gegen die Erwachsenenwelt.

Die jungen Leute kommen oft zusammen und sehen sich brutale Videofilme an. Hier kommen sie mit Alkohol und Zigaretten in Kontakt. Zu Hause verbietet man ihnen das. Deshalb ist es besonders reizvoll. Man spricht auch im Fernsehen, in der Reklame und Radio davon. Das ist etwas ganz Tolles, also will man es auch einmal probieren. Aber wer will das probieren? Gewöhnlich tun das seelisch labile Jugendliche. Sie haben Probleme mit den Eltern, Lehrern oder an der Arbeitsstelle, sind über ihre Freunde enttäuscht. Depressionen und falsche Reklame regen solche Jugendlichen dazu an. Der Umgebung ist das egal: Gewöhnlich geht das niemanden etwas an, man ignoriert diese Fälle und will damit nichts zu tun haben.

Aber man darf nicht einfach daran vorbeigehen! Man muss sich dem Problem stellen und es besprechen. Diese Laster sind gefährlich. Das kann jede Familie angehen.

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Texterläuterungen:

labil – неустойчивый gestalten – организовывать das Laster – порок

Aufgabe: Bestimmen Sie richtige Antworten auf die Fragen.

Warum gibt es oft Streit der Jugendlichen mit den Eltern?

1.Sie wollen alles selbst entscheiden.

2.Sie wollen ihre Freizeit selbst gestalten.

3.Sie wollen alles mit ihren Freunden besprechen.

Welche Schwierigkeiten haben die Jugendlichen?

1.Probleme mit den Lehrern.

2.Probleme mit den Freunden.

3.Probleme mit den Verwandten.

Was machen die jungen Leute, wenn sie zusammenkommen?

1.Sie verbringen die Freizeit lustig.

2.Sie sehen sich brutale Videofilme an.

3.Sie rauchen und trinken Alkohol.

4.Sie lösen Aufgaben.

Warum kommen sie mit Alkohol und Zigaretten in Kontakt?

1.Das gefällt ihnen.

2.Denn die Lehrer verbieten das.

3.Im Fernsehen, in der Reklame und Radio spricht man viel davon.

Wer will Alkohol und Zigaretten probieren?

1.Die jungen Leute aus den problemhaften Familien.

2.Die jungen Leute mit der labilen Psyche.

3.Alle junge Leute, die Depressionen haben.

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Работа с текстами по специальности предполагает чтение, перевод, отработку специальной лексики.

Работа ведётся в следующей последовательности: а) прочтите и переведите текст; б) составьте словарь по специальности;

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