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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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§ 368. Die Konditionalsätze gliedern sich in reale und irreale Konditionalsätze.

Die realen Konditionalsätze drücken eine reale Bedingung aus, die vom Sprechenden als etwas Reales, etwas wirklich Existierendes dargestellt wird.

Denn was sollte werden, wenn die Befreiung Westfals nicht gelang? (B. Uhse)

Sie brauchen mich nicht zu nehmen, wenn Sie Angst haben. (A. Seghers)

Im Satzgefüge mit dem irrealen Konditionalsatz wird sowohl die Bedingung als auch deren Folge als etwas nicht Reales, etwas bloß Mögliches, Erwünschtes, Vorausgesetztes (Angenommenes) oder sogar Unmögliches dargestellt.

Er hätte den Heisler wahrscheinlich bei sich aufgenommen, wenn er allein gelebt hätte. (A. Seghers)

§ 369. In den realen Konditionalsätzen wird der Indikativ gebraucht. Wenn im Satzgefüge die Vorgänge im Haupt- und Nebensatz als gleichzeitig gedacht werden, gebraucht man in beiden Sätzen die gleiche Zeitform. Wenn einer der Vorgänge früher stattfindet, bzw. stattfinden wird als der andere, gebraucht man im Haupt- und Nebensatz verschiedene Zeitformen.

„Ich will hier warten, bis du kommst. Mußt du fliehen, geh' ich mit.“ (A. Seghers)

Wenn es ihm gelungen war, hinter dem Rücken des Postens hereinzukommen, mußte es ihm doch auch gelingen, wieder hinauszukommen. (B. Balazs)

§ 370. In den irrealen Konditionalsätzen wird der Konjunktiv gebraucht. Im Satzgefüge mit dem irrealen Konditionalverhältnis gebraucht man den potentialen Konjunktiv und folglich nur die präteritalen Zeitformen. Sie haben dabei absolute zeitliche Bedeutung. Wenn sich das irreale Konditionalverhältnis auf die Gegenwart bzw. Zukunft bezieht, so wird im Haupt- und Nebensatz das Präteritum Konjunktiv gebraucht. Dabei können die Handlungen des Haupt- und Nebensatzes, obwohl als irreal hingestellt, zuweilen doch verwirklicht werden.

Stünde die Fabrik nicht dort und wären auch die darumliegenden Häuser nicht, dann hätte sie einen Blick auf die Uferstraße an der Alster... (W. Bredel)

Das Plusquamperfekt Konjunktiv bezeichnet ein irreales Konditionalverhältnis, das sich auf die Vergangenheit bezieht und dessen Verwirklichung demgemäß vollkommen ausgeschlossen ist.

Sie hätte ihn gewiß nach diesem Vorkommnis verlassen, wenn ihn nicht ein Sonderauftrag nach Argentinien geführt hätte. (W. Bredel)

Neben dem Präteritum bzw. Plusquamperfekt Konjunktiv werden im Hauptsatz die Formen des Konditionalis I bzw. II gebraucht, die in diesem Fall mit den obengenannten Formen gleichbedeutend sind. Der Konditionalis I wird vorwiegend da gebraucht, wo die Formen des Präteritums Konjunktiv mit denen des Präteritums Indikativ übereinstimmen.

Wäre meine Hand in Ordnung,... keine Minute würde ich zögern, ihm nachzusetzen“ (W. Bredel)

„Was würdest du sagen, Christine, wenn ich jetzt plötzlich General wäre...“ (J. R. Becher)

Der alte Clasen würde es sehr übelnehmen, wenn der Sonntag den übrigen Tagen gliche... (W. Bredel)

Der Konditionalis II steht im Hauptsatz namentlich dann, wenn der Gebrauch desselben Hilfsverbs im Haupt- und Nebensatz vermieden werden soll.

Hätte sie aufgesehen und nach Sali geblickt, so würde sie entdeckt haben, daß er weder vornehm noch sehr stolz mehr aussah... (G. Keller)

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