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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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§ 88. Das Adjektiv kann auch Teil eines nominalen Prädikats sein (prädikativer Gebrauch). In diesem Falle bleibt es meist unverändert.

Marat war krank... (W. Bredel)

...es war dunkler geworden. (Th. Storm)

Der prädikative Superlativ wird entweder in der deklinierten Form (mit dem bestimmten Artikel) oder in der nichtdeklinierten Form mit am und dem Suffix -sten gebraucht.

Sie ist die hochbegabteste von allen... (F. Schiller)

Frühmorgens sei solch ein Ausflug am angenehmsten. (W. Bredel)

Im prädikativen Gebrauch wird das Adjektiv im Positiv manchmal auch dekliniert und steht dann mit dem Artikel. In diesem Fall bezeichnet es die Zugehörigkeit eines Dings zu einer bestimmten Gattung.

Sie wußten gut, daß sie zusammengehörten, ihr Schicksal war ein gemeinsames. (W. Bredel)

„Mein Kurs ist der richtige, ich führe euch herrlichen Tagen entgegen.“ (H. Mann)

Auch das Adjektiv im Komparativ kommt zuweilen im prädikativen Gebrauch in der flektierbaren Form vor; es bezeichnet dabei einen höheren (bzw. geringeren) Grad der Eigenschaft eines Dinges im Vergleich zu einem anderen Ding.

Er war der jüngere der beiden Söhne eines Großbauern... (W. Steinberg)

§ 89. Die meisten Adjektive lassen sowohl den prädikativen als auch den attributiven Gebrauch zu. Es gibt aber Adjektive, die nur attributiv gebraucht werden. Das sind:

a) Adjektive, die keine Kurzform haben: die heutige (gestrige, morgige, tägliche) Zeitung; die dortigen (hiesigen) Sitten; das linke (rechte) Ohr; die untere (obere) Stufe; ein anderer (besonderer) Fall u. a.;

b) relative Adjektive, die von Stoffnamen abgeleitet sind: golden, gläsern, eisern, hölzern, seiden, silbern, wollen u. a.;

Anmerkung. Im bildlichen, übertragenen Sinn gebraucht, werden diese Adjektive zu qualitativen und können auch prädikativ gebraucht werden.

Der Herbst war so golden, daß niemand sich vorstellen konnte, auch dieses Gold müßte abblättern. (A. Seghers)

c) die undeklinierbaren Adjektive: lila, rosa, Moskauer, u. a. (s. § 80).

Seine Gedanken waren bei Ernst Timm und den beiden Artikeln für die illegale „Hamburger Volkszeitung“. (W. Bredel)

Manche Adjektive werden nur prädikativ gebraucht. Dazu gehören angst, bange, bereit, eingedenk, feind, gewahr, gram, kund, leid, quitt, schade, schuld, untertan, zugetan u. a.

Jetzt war es Marie leid, daß sie ein dummes Weib war... (A. Segher)

„Sie sind schuld, Herr Assessor, daß es so gekommen ist!“ (H. Mann)

§ 90. Als prädikatives Attribut wird das Adjektiv in der Kurzform gebraucht (s. § 263).

Die Nacht kommt groß und blau durch die offenen Fenster. (E. M. Remarque)

Müde gehe ich schließlich nach Hause. (E. M. Remarque)

Die Substantivierung der Adjektive

§ 91. Die Adjektive lassen sich leicht substantivieren. Substantivierte Adjektive gebraucht man meist mit dem Artikel. Bezeichnet das substantivierte Adjektiv eine Person, so ist es männlichen bzw. weiblichen Geschlechts; sonst aber ist es sächlichen Geschlechts und hat meist abstrakte Bedeutung: der Alte, ein Alter, die Alte, eine Alte; das Neue, das Äußere, sein Äußeres. Aber: das Kleine, ein Junges (s. auch § 21).

Die substantivierten Adjektive werden nicht wie Substantive dekliniert, sondern behalten ihre adjektivische Deklination bei.

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