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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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§ 10. In der deutschen Sprache unterscheiden wir folgende Wortarten:

1) das Substantiv (Hauptwort, Dingwort); 2) das Adjektiv (Eigenschaftswort); 3) das Numerale (Zahlwort); 4) das Pronomen (Fürwort); 5) das Verb (Zeitwort, Tätigkeitswort); 6) das Adverb (Umstandswort); 7) das Modalwort; 8) die Präposition (Verhältniswort, Vorwort); 9) die Konjunktion (Bindewort); 10) die Partikel; 11) die Interjektion (Empfindungswort); 12) den Artikel (Geschlechtswort).

Anmerkung. Ob der Artikel eine Wortart darstellt oder nicht, darüber herrscht bei den Germanisten keine einheitliche Meinung. Die meisten deutschen Grammatiken (z. B. Die deutsche Sprache. Fachbuchverlag, Leipzig, 1956) sowie einige sowjetische Germanisten (z. В. О. И. Москальская, Грамматика немецкого языка. Теоретический курс. Москва, 1956) betrachten den Artikel als eine besondere Wortart. Andere dagegen vertreten die Meinung, daß der Artikel keine Wortart ist und zu den Pronomen oder zu den grammatischen Partikeln gezählt werden muß. (E. B. Гулыга и M. Д. Натанзон. Грамматика немецкого языка. Москва, 1957.) Andere wieder betrachten den Artikel als Kennzeichen des Substantivs, ohne sich über die Zugehörigkeit des Artikels zu irgendeiner Wortart zu äußern (z. B. W. Jung. Kleine Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1954; Л. P. Зиндер и Т. В. Строева. Современный немецкий язык. Москва, 1957).

Unter den Wortarten unterscheidet man solche, die im Satz selbständig als Satzglieder auftreten (Substantiv, Adjektiv, Numerale, Pronomen, Verb, Modalwort), und solche, die im Satz die Funktion von Hilfswörtern haben (Präposition, Konjunktion, Partikel). Dementsprechend kann man alle Wortarten in zwei Gruppen einteilen: in Begriffswörter und in Hilfswörter.

Der Artikel kann nur bedingt als Wortart bezeichnet werden, denn er hat keinen semantischen Inhalt und stellt keine Wortklasse (d. h. keine Gesamtheit von Wörtern) dar. Anderseits aber steht der Artikel seiner morphologischen und semantisch-syntaktischen Funktion nach den Hilfswörtern nahe.

Eine Sonderstellung unter den Wortarten nimmt die Interjektion ein.

§11. Die Begriffswörter. Das Substantiv bezeichnet Dinge im weitesten Sinne des Wortes: der Tisch, das Dorf, die Arbeiterin, der Wein, die Freundschaft, Peter, Berlin.

Das Adjektiv bezeichnet Merkmale, vor allem Eigenschaften eines Dinges: breit, groß, kalt, schwarz, zornig, eisern, jährlich, städtisch.

Das Numerale drückt einen Zahlbegriff aus, es gibt die Zahl der Dinge oder ihre Reihenfolge an: fünf (Hefte), sechzig (Jahre), (die) erste (Prüfung), (der) zwanzigste (April).

Das Pronomen weist auf Dinge oder deren Eigenschaften, hin: ich, er, wir, mein, dein, solcher, dieser, jeder, derselbe, man.

Das Verb bezeichnet einen Vorgang in seinem zeitlichen Ablauf oder einen Zustand in seiner zeitlichen Dauer: arbeiten, schreiben, gehen, schlafen, ruhen.

Das Adverb nennt die Eigenschaft eines Vorgangs, dessen Ort, Zeit, Grund, Zweck usw.: schnell, bequem, dort, morgen, deswegen, dazu.

Das Modalwort drückt das Verhalten des Redenden zur Realität einer Aussage aus: vielleicht, gewiß, natürlich, möglicherweise.

§ 12. Die Hilfswörter. Die Präposition drückt die syntaktischen Beziehungen zwischen zwei Satzgliedern aus und setzt dabei ein Satzglied in ein bestimmtes Verhältnis zum anderen: ins Theater gehen; auf dem Tisch liegen; aus Eigensinn widersprechen; die Bäume im Garten; die Versammlung von gestern; reich an Wasser.

Die Konjunktion dient als Bindemittel zwischen Satzgliedern oder Sätzen: am Tage und in der Nacht; klein, aber fein. Man soll das Eisen schmieden, solange es heiß ist.

Die Partikel dient zum Ausdruck verschiedener Bedeutungsschattierungen eines Satzgliedes oder eines Satzes: eben, denn, nur, doch, gerade. Einige Partikeln erfüllen rein grammatische Funktionen: zu, es, am u. a.

Die Interjektion drückt verschiedene Gefühle, Empfindungen aus, ohne sie zu nennen: Ach, Oh, Hurra, O weh!

Der Artikel bezeichnet die grammatischen Merkmale des Substantivs, dessen Geschlecht, Zahl, Kasus und gibt die Bedeutung der Bestimmtheit und Unbestimmtheit an, die das Substantiv im Satz erhält. Man unterscheidet den bestimmten Artikel (Sing.: der, die, das; Pl.: die) und den unbestimmten Artikel (ein, eine, ein; ohne Pl.).

§ 13. Die Wortarten bilden keine in sich geschlossenen Wortklassen mit unveränderlichem Wortbestand. Häufig entsteht ein neues Wort auf der Grundlage eines Wortes aus einer anderen Wortart. Diese Erscheinung bezeichnet man oft als Übergang aus einer Wortart in eine andere. Dazu gehören:

1. die Substantivierung, d. h. die Entstehung von Substantiven aus Wörtern anderer Wortarten: essen — das Essen, geben — das Geben, krank — der Kranke, deutsch — das Deutsch, reisend — der Reisende, gelehrt — der Gelehrte, fünf — die Fünf, aber — das Aber usw.;

2. die Adjektivierung, d. h. die Entstehung von Adjektiven aus Partizipien: reizend, spannend, dringend, gelehrt, bekannt, vertraut;

3. die Adverbialisierung, d. h. die Entstehung von Adverbien aus verschiedenen Kasusformen der Substantive, aus präpositionalen Wendungen oder aus Partizipien: heim, morgens, abends; zu Hause, zu Fuß, fließend, ausgezeichnet;

4. Die Entstehung von Hilfswörtern (Präpositionen, Konjunktionen, Partikeln) aus irgendeiner grammatischen Form eines Begriffswortes: laut (der Laut), dank (der Dank), während (währen), denn (dann).

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