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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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§ 164. Das Verb dürfen bezeichnet:

1. eine Möglichkeit, die durch eine Erlaubnis, ein Recht bedingt ist;

„Ich bin auch Sozialdemokrat“, rief Johann Hardekopf erregt. „Bin aus Bochum, aus dem Ruhrgebiet. Ob ich wohl mitgehn darf?“ Er durfte sich einreihen. (W. Bredel)

Bestellungen, auf die Diederich rechnen durfte, blieben aus. (H. Mann)

2. ein Verbot (immer mit einer Negation);

Im Wirbel sah sie... das Schild über der Kapelle: mit brennender Zigarette darf nicht getanzt werden. (E. Claudius)

Keine sozialdemokratische Zeitung durfte erscheinen... (W. Bredel)

3. eine Behauptung, die aus Höflichkeitsgründen als eine bescheidene Annahme hingestellt wird. In diesem Fall steht das Verb dürfen im Präteritum Konjunktiv. (Vgl. § 161.)

„Die Nachrichten“, sagte er, „dürften übertrieben sein, wie so oft.“ (L. Feuchtwanger)

§ 165. Das Verb mögen bezeichnet:

1. einen Wunsch; dabei kann es sowohl im Indikativ als auch im Konjunktiv stehen;

Diesen Drang, wegzugehen..., ich hab' ihn nicht. Ich mag hier immer bleiben von mir aus. (A. Seghers)

Er hätte laut aufjubeln mögen. (W. Bredel)

Im Präsens Konjunktiv bezeichnet das Verb mögen einen realen Wunsch (meist in gehobener Sprache).

Der Tapezierer brütete vor sich hin. Möge das Unglück, möge der Mensch an seiner Tür vorbeigehen. Möge ihm rasch seine Flucht gelingen. Möge er eher — vorher gefangen werden? Nein, das wünschte er selbst seinem Feind nicht. (A. Seghers)

Im Präteritum Konjunktiv bezeichnet das Verb mögen einen realen Wunsch (in bescheidener Form) und kommt sehr oft in der Umgangssprache vor.

„Nein, ich möchte mit Andrytzki arbeiten, und ich glaub, er wird mir helfen.“ (E. Claudius)

„Ich möchte Arzt werden“, sagte er eines Tages zum Vater. (W. Joho)

2. eine Möglichkeit;

„Das mag wohl wahr sein“, sagte Wilhelm... (J. W. Goethe)

Eine Viertelstunde nur mag seit der Ankunft des Zuges vergangen sein, als die Sirene unseres Dampfers ertönt... (E. Welk)

3. eine Einräumung (in Konzessivsätzen sowie in einem zusammengesetzten Satz, dessen einer Bestandteil einräumende Bedeutung hat).

„Da muß ich Ihnen leider sagen, so unpopulär das vielleicht in diesem Kreise auch sein mag: mit diesen Menschen müssen wir rechnen...“ (J. R. Becher)

Und Diederich mochte sich empören oder um Gnade flehen, er mußte auf ein Blatt Papier schreiben, daß er für das Gewerkschaftshaus nicht nur selbst stimmen, sondern auch die ihm nahestehenden Stadtverordneten bearbeiten werde. (H. Mann)

Das Verb mögen kann auch selbständig als transitives Verb in der Bedeutung „gern haben“, „lieben“ gebraucht werden.

„Siehst du, Anna“, sagte er dann. „So mag ich dich. Wir haben keine Angst.“ (H. Fallada)

§ 166. Das Verb müssen bezeichnet:

1. eine zwingende Notwendigkeit, bei der eine Nichterfüllung nicht geduldet wird;

Seine Beine werden ganz kraftlos, er muß sich setzen. (B. Kellermann)

Zillich? Wird ihn Fahrenberg wieder dahin holen, wohin man ihn selbst schickt? Oder muß er allein in Westhofen bleiben? (A. Seghers)

2. eine Annahme, mit ziemlicher Sicherheit geäußert.

„Ich habe einen Schlüssel, und mein Mann muß auch in der Wohnung sein, es steckt ein Schlüssel von innen.“ (A. Scharrer)

Ja, Johann Buddenbrook mußte diese erste Gattin... in rührender Weise geliebt haben... (Th. Mann)

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