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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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§ 96. Das unpersönliche Pronomen. Das unpersönliche Pronomen es erfüllt im Satz die Funktion des Subjekts oder des direkten Objekts.

Es war schwül wie seit Tagen, es wetterleuchtete manchmal und regnete etwas. (Th. Mann)

...Madam! ich habe es im Französischen weit gebracht! (H. Heine)

Das unpersönliche Pronomen es wird gebraucht:

1. als Subjekt mit unpersönlichen Verben, die Naturerscheinungen bezeichnen;

Die Luft ist kühl, und es dunkelt. (H. Heine)

„Oh, was für ein entsetzlicher Winter, schon wieder schneit es.“ (B. Kellermann)

2. als Subjekt in unpersönlichen Sätzen (mit einem prädikativen Adjektiv bzw. Substantiv), in denen Naturerscheinungen als Ruhezustand bzw. als Übergang zu einem solchen geschildert werden;

Es war noch sehr früh, als ich Göttingen verließ... (H. Heine)

Da wird es auch schon fühlbar kälter. (H. Heine)

Ich sitze vor meiner Hütte, und es wird Abend. (B. Kellermann)

3. als Subjekt in Sätzen mit stehenden Wendungen: es gibt, es steht, es geht, es handelt sich, es fehlt, es mangelt, u. a. m.;

In der Konditorei gab es nur noch einen Gast.... (A. Seghers)

Die Frau erwiderte trocken, es handle sich nur darum, einen Tag zu warten. (A. Seghers)

4. als Objekt in Sätzen mit stehenden Wendungen: es gut (schlecht, schön usw.) haben, es sich bequem machen, es gut (schlecht) meinen, es weit bringen usw.

Wie Sonja staunen würde! Ja, sie sollte es schön haben hier in dieser entlegenen Stadt... (B. Kellermann)

Aber auch Rosenberg wollte es nicht mit dem Millionär Jaskulski verderben, Katinka rannte von Anwalt zu Anwalt, keiner wollte es mit Jaskulski verderben. (B. Kellermann)

Das unpersönliche Pronomen es kann nur bedingt zu den Pronomen gezählt werden, denn es weist eigentlich auf nichts hin und ersetzt nichts. In einigen Fällen hat sich das es gänzlich vom Pronomen losgelöst und ist zu einer grammatischen Partikel geworden. Als Partikel wird es gebraucht:

1. in unpersönlichen Sätzen, die Empfindungen, Gefühle usw. bezeichnen. Nimmt ein Nebensatzglied im Satz die Anfangsstellung ein, so kann die Partikel es auch ausbleiben;

Es wurde ihm schwindlig... (A. Seghers)

Ihm war es schwül geworden... (H. Mann)

Ein leises trauriges Lied klang eines Abends durch meine Seele. Mich fröstelte... (B. Kellermann)

2. in unpersönlichen Sätzen mit dem Verb im Passiv, wobei dann die Partikel es nur die Anfangsstellung einnehmen kann.

Es wurde geklopft und gesägt... (E. Claudius)

An der Tür wurde geklopft. (B. Kellermann)

Die Partikel es tritt zuweilen in persönlichen Sätzen als Formwort auf, wenn keines der Satzglieder die Anfangsstellung einnimmt (vgl. § 208).

Es stehen unbeweglich | Die Sterne in der Höh' | Viel tausend Jahr' ... (H. Heine)

Es waren mehrere Leute im Laden anwesend. (Th. Mann)

„Lang lebe der König! Es freue sich, | Wer da atmet im rosigten Licht!“ (F. Schiller)

§ 97. Das Demonstrativpronomen. Die Demonstrativpronomen sind: der, dieser, jener, solcher, derjenige, derselbe, es, selbst, selber. Alle Demonstrativpronomen (außer es) werden sowohl adjektivisch als auch substantivisch gebraucht.

Das Pronomen der, die, das ist das älteste Demonstrativpronomen. Aus diesem Pronomen hat sich der bestimmte Artikel entwickelt. Jedoch weicht die Deklination des Pronomens von der des Artikels ab.

Deklinationstabelle

Kasus

Singular

Plural

m

n

f

Nom.

der

das

die

die

Gen.

dessen (des)

deren, derer (der)

deren, derer (der)

Dat.

dem

der

denen (den)

Akk.

den

das

die

die

Das Demonstrativpronomen der, die, das (mit den Genitivformen des, der und der Dativform den) wird selten adjektivisch gebraucht, da es in allen seinen Formen mit dem bestimmten Artikel übereinstimmt und sich davon nur durch stärkere Betonung unterscheidet. Meist folgt dann auf das Beziehungswort ein Attributsatz.

Meister Martin gibt seine Tochter nur dem Küper, der in seinem Hause das tüchtigste Meisterstück macht... (E. T. A. Hoffmann)

In allen übrigen Fällen wird das Pronomen der, die, das substantivisch gebraucht. Das Demonstrativpronomen der, die, das tritt, namentlich in der Umgangssprache, häufig in der Funktion des Personalpronomens auf.

„Warum hat sich denn die Rosenthal bei Ihnen versteckt?“ — „Weil sie Angst gehabt hat so allein in ihrer Wohnung... Der haben sie den Mann weggeholt.“ (H. Fallada)

Vielmehr erzählte er weiter von Doktor Peral, dem großen Arzt. Der habe aus dem Ausland herrliche Gemälde mitgebracht. (L. Feuchtwanger)

„Cäcilie, was ist mit Matthias Brenten?...“ — „Dem hat die neue Regierung doch die Pension gestrichen.“ (W. Bredel)

Das Pronomen das besitzt außer der üblichen hinweisenden noch eine verallgemeinernd-hinweisende Bedeutung und tritt in dieser besonders häufig auf.

Er stand auf und brachte eine Zigarrenkiste. „Sehen Sie, meine Herren, das da hab ich meinem Sohn für Weihnachten 1943 gekauft, aber wir haben vergeblich auf ihn gewartet... bis heute.“ (M. Zimmering)

„Der Buchstabe B ist an der Reihe, Kai, das ist nicht aus der Welt zu schaffen...“ (Th. Mann)

Das Pronomen der, die, das (mit den Genitivformen des, der und der Dativform Pl. denen) dient häufig als Hinweis auf ein Ding derselben Gattung und derselben Benennung wie das eben erwähnte. Das Pronomen hat in solchen Fällen ein nichtkongruierendens nachgestelltes Attribut bei sich.

Jankos Gesicht strahlte wie das eines glücklichen Knaben, als er durch die Stadt fuhr. (B. Kellermann)

...auf der Brust schimmerte bläulich ein tätowierter Mädchenkopf, dem Fannys ähnlich. (J. R. Becher)

Seine Augen waren von etwas dunklerem Blau als die seines Vaters und hatten denselben, nicht sehr lebhaften, gutmütig prüfenden Ausdruck... (Th. Mann)

Er fand auch, daß sie mehr den Frauen seiner südlichen Heimat glich als denen hier an der Nordküste... (W. Bredel)

Anmerkung. Die Demonstrativpronomen der russischen Sprache können in der obengenannten Funktion nicht auftreten. Beim Übersetzen ins Russische wird dasselbe Substantiv wiederholt bzw. der Satz syntaktisch umgebaut. Vgl.:

War es nicht der Tod des Liebespaares in der Pension Sußner... Und zugleich der von Dusel und Hasenöhrl. (J. R. Becher)

Seine Augen waren von etwas dunklerem Blau als die seines Vaters und hatten denselben, nicht sehr lebhaften, gutmütig prüfenden Ausdruck... (Th. Mann)

Разве то не была смерть влюбленной четы в пансионе Зуснер... И в то же время это была смерть Дузель и Газенэрля.

Его глаза, несколько более темные, чем у отца, отличались тем же не столько оживленным, сколько добродушно-испытующим выражением.

Die Genitivformen dessen und deren (für den Singular) und deren (für den Plural) werden als nichtkongruierendes Attribut gebraucht.

...er schlich sich... um das Dorf herum und durch dessen verdeckte Gäßchen... (G. Keller)

Nach kurzer Unterbrechung hatte Brenten die Beziehungen zu seinen Geschwistern wieder angeknüpft, außer denen zu seiner Schwester Mimi und deren Mann und zu seinem Bruder Matthias und dessen Familie. (W. Bredel)

...die Luft wurde noch kälter, die Sonne neigte sich tiefer, und die Turmplatte füllte sich mit Studenten, Handwerksburschen und einigen ehrsamen Bürgerleuten samt deren Ehefrauen und Töchtern, die alle den Sonnenuntergang sehen wollten. (H. Heine)

Die Genitivformen dessen und deren stehen statt des entsprechenden Possessivpronomens, wenn beim Gebrauch dieses letzteren mehrdeutige Beziehungen entstehen können.

Ihr einziger Halt blieb ihre Tochter und ihre einzige Freude deren Sohn Peter, ihr Enkelkind. (W. Bredel)

Dennoch sah ihn Sali... voll Furcht und Scheu an, als ob sein Leben in dessen Hand stände... (G. Keller)

Als Eise zufällig zu ihrem Fritz und den Genossen zurücksah, bemerkte sie, wie hinter deren Rücken vorsichtig einige Gestalten von Haus zu Haus heranschlichen. (W. Bredel)

Die Genitivformen dessen, derer (für den Genitiv Singular) und deren, denen (für den Genitiv bzw. Dativ Plural) werden mit einem nachfolgenden Attribut (meist in Form eines Attributsatzes) gebraucht.

Plötzlich war man einsam, ausgestoßen aus dem Kreis derer, die einem wert gewesen waren. (W. Bredel)

„Hör'n Sie mal, Sie wollen mir allen Ernstes einreden, Sie wüßten nicht, wer die Herausgeber sind und wo die Zeitung gedruckt wird?“ — „Das weiß außer denen, die sie machen, niemand.“ (W. Bredel)

§ 98. Die Pronomen dieser, jener und solcher verändern sich nach Geschlecht und Zahl; sie werden nach einem Deklinationstyp dekliniert, der für Pronomen kennzeichnend ist und daher die pronominale Deklination genannt wird.

Deklinationstabelle

Kasus

Singular

Plural

m

n

f

Nom.

dieser

dieses

diese

diese

Gen.

dieses

dieser

dieser

Dat.

diesem

dieser

diesen

Akk.

diesen

dieses

diese

diese

In der Umgangssprache sowie in der schönen Literatur kommt für den Nominativ bzw. Akkusativ des sächlichen Geschlechts statt der Form dieses auch das gekürzte dies vor.

Hübner schloß: „Kollegen, morgen wird gestreikt!“ Dies Wort feuerte alle Köpfe an. (W. Bredel)

Sie besprachen noch dies und jenes, während Fabian über seine Ehe nachdachte. (B. Kellermann)

Die Pronomen dieser und jener weisen auf Erwähntes zurück. Näherliegendes wird dabei durch dieser, Fernliegendes durch jener bezeichnet.

Uns Dreien... trat eine andere Drei entgegen: Neff, Strebel und Löwenstein. Diese Drei waren die Besten und hielten... fest zusammen. (J. R. Becher)

Endlich hatte Hardekopf das Buch in Händen. Bevor er indes richtig zu lesen begann, hatte er bald diese oder jene Seite aufgeschlagen... (W. Bredel)

Die andere Dame, die Frau Schwester, bildete ganz den Gegensatz der eben beschriebenen. Stammte jene von Pharaos fetten Kühen, so stammte diese von den magern. (H. Heine)

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