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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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§ 46. Wenn ein Substantiv, ein Adjektiv oder ein Ordnungszahlwort nach dem Eigennamen steht und mit diesem eine begriffliche Einheit bildet, so wird es ebenfalls dekliniert.

Die einzige Erbin Karls des Kühnen, Maria, ... beschäftigte jetzt die Erwartung der ganzen damaligen Welt. (F. Schiller)

Höher war die österreichische Macht nie gestanden, als nach dem Siege Karls des Fünften bei Mühlberg. (F. Schiller)

Bei seinem Sohn und Nachfolger Philipp dem Zweiten vereinigte sich eine mönchische Erziehung mit einem despotischen finstern Charakter... (F. Schiller)

§ 47. In der Deklination der Personennamen kommt die Tendenz der deutschen Sprache zur Monoflexion zum Ausdruck, d. h. die Tendenz, die mehrmalige Bezeichnung von Kasus und Geschlecht zu vermeiden. Als Träger der Endung können verschiedene Glieder der Substantivgruppe auftreten, vgl.: Pauls Bücher, die Bücher des kleinen Paul, Friedrich Schillers Balladen. In der ersten Wortgruppe tritt der Vorname als Träger der Endung auf, in der zweiten der bestimmte Artikel, in der dritten der Familienname.

§ 48. Geographische Eigennamen. Die meisten Städte- und Ländernamen, auch die Benennungen der Inseln, Halbinseln und Erdteile sind sächlichen Geschlechts und werden artikellos gebraucht. In der Deklination weisen sie viel Ähnlichkeit mit der Deklination der Personennamen auf. Gleich diesen erhalten sie die Genitivendung -s und bleiben in allen anderen Kasus unverändert.

...Moskaus Stimme vernahmen rund um den Erdball die Menschen in allen Breitengraden. (W. Bredel)

In diesem Sommer tobten auf den Feldern und in den Städten Frankreichs, Belgiens und Hollands blutige Schlachten. (W. Bredel)

Nur ab und zu war von dem „Auswanderer“ die Rede. Der befand sich in Java. (J. R. Becher)

... man kehrte nach Haiti zurück, um sich auszuruhen... (A. Seghers)

Statt des Genitivs kann die präpositionale Wendung mit von gebraucht werden.

... aber das Volk von Madrid verweigerte ihnen den Zutritt.... (W. Bredel)

Wenn der Eigenname auf einen Zischlaut ausgeht, so kommt nur die präpositionale Wendung mit von in Frage.

Anderntags zogen die Bürger von Paris auf die Plätze ihrer Stadt. (W. Bredel)

Anmerkung. Auf die Frage wo? gebraucht man die geographischen Namen sächlichen Geschlechts mit der Präposition in, auf die Frage wohin? mit der Präposition nach.

Und aus Berlin? Was tut sie in Berlin? Wie kommt sie nach Berlin? (Th. Mann)

§ 49. Wenn bei den obengenannten geographischen Namen ein Attribut steht, werden sie mit dem bestimmten Artikel gebraucht. Im Genitiv bekommen sie die Endung -s oder bleiben endungslos. Neuerdings setzt sich immer mehr der Gebrauch des Genitiv-s durch, besonders bei Ländernamen.

In Scharen strömten aus allen Teilen Deutschlands Touristen herbei, die noch einmal die „Romantik“ des alten Hamburg genießen wollten. (W. Bredel)

Thälmann, das war für sie der Begriff des anderen, des brüderlichen Deutschlands, des Deutschlands von Marx und Engels, Goethe und Schiller... (W. Bredel)

§ 50. Die Adjektive ganz und halb werden mit Städte- und Ländernamen sowie mit Benennungen von Kontinenten meist in. Der Kurzform gebraucht; der geographische Name steht dann artikellos.

Er war mit dem Herrn durch ganz Europa gezogen, von der Westfront nach Galizien, von Ostpreußen auf den Balkan. (A. Seghers)

Ganz Berlin, wird es morgen in den Zeitungen heißen, war gekommen, Sophienburg einzuweihen. (L. Feuchtwanger)

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