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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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§ 127. Das deutsche Verb hat folgende grammatische Kategorien: die Person, die Zahl, die Zeit, das Genus, den Modus.

Die Person und die Zahl. Man unterscheidet drei Personen: die erste oder die redende, die zweite oder die angeredete, die dritte oder die Person, von der geredet wird.

Man unterscheidet zwei Zahlen (der Numerus, Pl.: die Numeri): den Singular (die Einzahl) und den Plural (die Mehrzahl). Zum Ausdruck der Zahl gibt es keine besonderen Endungen. Beides, Person und Zahl, wird durch die Personalendungen ausgedrückt. Als Höflichkeitsform dient die 3. Person Plural (im Gegensatz zur russischen Sprache, wo die 2. Person Plural als Höflichkeitsform gebraucht wird). Zum Unterschied von der 3. Person Plural wird das Personalpronomen in diesem Fall groß geschrieben. Vgl.:

sie lesen — они читают;

Sie lesen — вы читаете.

Die meisten Verben werden in allen drei Personen gebraucht: man nennt sie persönliche Verben: arbeiten, schlafen, lesen u. a. Unpersönlich nennt man dagegen Verben, die nur in der 3. Person Singular gebraucht werden: es regnet, es schneit, mir graut u. a. Manche persönlichen Verben können zuweilen auch unpersönlich gebraucht werden. Meist ist dies mit einem gewissen Bedeutungswandel verbunden. Vgl.:

Als im Treppenhaus alles still blieb, klopfte sie leise, aber hastig mehrere Male hintereinander. (W. Bredel)

Es klopfte an der Wohnungstür. Frieda Brenten horchte auf. (W. Bredel)

Spätnachmittags auf dem Nachhauseweg ging sie noch zum Kolonialwarenhändler. (W. Bredel)

„Wie geht es mit Max? Macht er seine Sache?“ (W. Bredel)

Die Zeit (das Tempus, Pl.: die Tempora). Die grammatische Kategorie der Zeit bezeichnet das Verhältnis des Zeitpunkts eines Vorgangs zum Zeitpunkt einer Aussage über diesen Vorgang. Diese Kategorie drückt auch das zeitliche Verhältnis zwischen zwei oder mehr Vorgängen aus. Man unterscheidet drei Zeitstufen: die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft. Zum Ausdruck dieser drei Zeitstufen dienen in der deutschen Sprache sechs Zeitformen: das Präsens (zum Ausdruck der Gegenwart), das Präteritum, das Perfekt, das Plusquamperfekt (zum Ausdruck der Vergangenheit), das Futur I und II (zum Ausdruck der Zukunft).

Das Genus (Pl.: die Genera) oder die Handlungsart. Die grammatische Kategorie des Genus bezeichnet die Richtung der Handlung, d. h. sie gibt an, ob die Handlung vom Subjekt des Satzes ausgeht (und auf das direkte Objekt gerichtet ist) oder ob sie auf das Subjekt gerichtet wird. Das Genus ist nur transitiven Verben eigen. Man unterscheidet zwei Genera: das Aktiv (Tätigkeitsform) und das Passiv (Leideform).

Der Modus (Pl.: die Modi) oder die Aussageweise. Durch die grammatische Kategorie des Modus wird das Verhalten des Redenden zur Realität der Aussage ausgedrückt. Man unterscheidet drei Modi: den Indikativ (Wirklichkeitsform), den Imperativ (Befehlsform) und den Konjunktiv (Möglichkeitsform).

Anmerkung. Das deutsche Verb hat zum Unterschied vom russischen keine grammatische Kategorie der Aktionsart (des Aspekts).

§ 128. Die Veränderung des Verbs nach Person, Zahl, Zeit, Modus und der transitiven Verben auch nach dem Genus nennt man die Konjugation des Verbs. Man unterscheidet in der deutschen Sprache zwei Hauptarten der Konjugation: die starke und die schwache Konjugation. Der Unterschied zwischen den beiden Konjugationsarten tritt am deutlichsten in der Form des Präteritums und des Partizips II zutage. Man bezeichnet daher diese beiden Verbalformen sowie den Infinitiv (als Ausgangsform des Verbs) als die drei Grundformen des Verbs.

Im Formenbestand des Verbs unterscheidet man zwei Gruppen:

1. das konjugierte Verb oder die Personalform des Verbs. Die Personalform des Verbs nennt man auch finites Verb (lat. verbum finitum; finitus=bestimmt): Ich lese, habe gelesen, werde lesen;

2. die nichtkonjugierten oder die Nominalformen des Verbs: der Infinitiv I und II, das Partizip I und II; sie drükken den Vorgang unbestimmt, d. h. ohne Hinweis auf die handelnde Person usw. aus. Den Infinitiv und das Partizip II nennt man als Bestandteil einer Verbalform auch infinites Verb (lat. verbum infinitum): Ich habe gelesen. Ich werde sehen. (Über die Nominalformen des Verbs s. § 172 ff).

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