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Учебник по немецкому языку - Часть 1.DOC
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Text 2. Europa

/1/ Auf der Erdkarte erscheint Europa wie ein Subkontinent Eurasiens. Wegen seiner eigenständigen historischen und kulturellen Entwicklung sowie seiner naturbedingten Eigenheiten wird dieser kleinste bewohnte Erdteil jedoch als selbständiger Kontinent betrachtet.

/2/ Kennzeichen des Abendlandes sind die innige Verzahnung von Land und Meer, die Kleinkammerung der vielgestaltigen Landschaften, das überwiegend ausgeglichene und milde Klima, die Lage im Zentrum der bewohnten Kontinente sowie die starke politische Zersplitterung und kulturelle Differenzierung zeigt.

/3/ Europa ist der zweitkleinste Kontinent der Erde und zugleich auch der niedrigste mit nur 300 Metern Durchschnittshöhe. Die Nebenmeere des Atlantik, wie Nord- und Ostsee sowie Mittelmeer, dringen tief in den Kontinent ein. Wegen der großen Zahl von Halbinseln beträgt die Küstenlänge Europas nahezu 40000 Kilometer. Herkömmlicherweise wird Europa von Asien entlang folgender Linie getrennt: Uralgebirge, Uralfluß, Nordrand des Kaukasus, Bosporus und Dardanellen.

/4/ Die Oberflächengestalt des Kontinents wird geprägt durch den kleinräumigen Wechsel vielgestaltiger Landschaften. Von den Pyrenäen über die Alpen (Montblanc 4807 m) bis zum Balkan zieht sich ein Kettengebirgszug, der Südeuropa vom übrigen Europa trennt. Den jungen Kettengebirgen des Mittelmeerraumes sind alte Festlandmassen, wie zum Beispiel die Meseta Spaniens, und junge Tiefländer, wie die Poebene, eingelagert. Nördlich der Alpen erstreckt sich das west- und mitteleuropäische Schollenland, das aus alten “zerbrochenen” Rumpfgebirgen besteht. Der Formenreichtum dieser Landschaft wird noch gesteigert durch die Zeugen einstiger vulkanischer Aktivität, die man als Vulkanstile im französischen Zentralmassiv, als Maare in der Eifel, als Vulkandecken im Vogelsberg oder als Basaltkuppen in der Rhön finden kann.

/5/ Die einheitlichste und großräumigste Landschaft Europas ist das west-, mittel- und osteuropäische Tiefland, das sich teilförmig nach Osten hin verbreitert. Seine breiten Urstromtäler, die hügeligen Endmoränenzüge und die kuppigen Grundmoränen weisen auf die Überprägung durch die Gletscher während der Eiszeiten (vor etwa 600000 bis vor 12000 Jahren) hin.

/6/ Auch Skandinaviens reichgegliederte Fjordküste, die Fjelle der Skanden (Glittertind 2472m), die Schärenküste und die Seenplatte Finnlands verdanken ihren Formenreichtum der eiszeitlichen Überprägung. Mehr als die Hälfte Europas ist in den Eiszeiten von Gletschern überformt worden!

/7/ Durch seine Lage in den mittleren Breiten und seine Öffnung zum Atlantik bedingt, besitzt Europa, abgesehen vom äußersten Norden, ein ausgesprochenes Gunstklima. Der Atlantikstrom und sein nördlichster Ausläufer, der Golfstrom, sowie die Westwinddrift bewirken, daß dieser Kontinent der kühl- bis warmgemäßigten Zone angehört und mit ausreichender Feuchtigkeit versorgt wird. Trotzdem sind deutliche Nord-Süd und Ost-West-Unterschiede im Klima auszumachen.

/8/ Von Westen nach Osten hin nehmen die Temperaturgegensätze zu: vom ausgeglichenen ozeanischen Klima Westeuropas mit seinen milden Wintern und den kühlen Sommern bis zum Kontinentalklima Osteuropas, das heiße Sommer und sehr kalte Winter kennzeichnen. Merkmale des subtropischen Klimas Südeuropas sind die heißen, überwiegend trockenen Sommer und milde feuchte Winter.

/9/ Zu den klimatischen Besonderheiten Europas sind lokale Winde zu rechnen, wie zum Beispiel der Föhn in den Alpen, der Mistral im unteren Rhonetal oder die Bora in Jugoslawien und die Etesien in der Ägäis. Vor der Besiedelung Europas durch den Menschen war der größte Teil des Kontinents von Wäldern bestanden. Heute tritt ein geschlossener Nadelwaldgürtel nur noch nördlich des 60. Breitengrades auf. Die Ungunst des Klimas erlaubt hier keine andere Bodennutzung. Im übrigen Europa mußten die Misch- und Laubwälder dem Kulturland weichen, von den bewaldeten Gebirgszügen abgesehen, die jedoch im Bereich des Mittelmeerraumes im allgemeinen mit Hartlaubgehölzen als Sekündärvegetation bestanden sind.

/10/ Von den Flüssen Europas ist der Rhein zwar nicht der längste, aber der wirtschaftlich bedeutenste, weil er mehrere Industriegebiete verbindet und in die Nordsee mündet, während Donau in das “abgelegene” Schwarze Meer fließt.