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Remarque, Erich Maria - Der schwarze Obelisk

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08.06.2015
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«Bei Blume,um die Ecke.» «Ich warte auf meine Frau.»

«Auf die können Sie bei Blume auch warten. Worüber hat Hitler gesprochen? Ich möchte das gerne genau wissen. Mein Radio ist kaputt.»

«Über alles»,sagt der Schlächter und erhebt sich.«Der Mann weiß alles!Alles,sage ich Ihnen,Kamerad!»

Er stellt den Stuhl in den Hausflur, und wir wandern einträchtig dem Dortmunder Bier in der Gartenwirtschaft Blume entgegen.

X

Der Mann aus Glas steht bewegungslos in der milden Dämmerung vor einem Rosenbeet. Gregor der Siebente geht in der Kastanienallee spazieren.Eine ältere Schwester führt einen gebeugtenGreismitlangenHaarenherum,dersieimmerwiederin denkräftigenHinternzukneifenversuchtundjedesmalfröhlich kichert.NebenmiraufeinerBanksitzenzweiMänner,vondenen jederdemanderenerklärt,warumderandereverrücktsei,ohne daßsiesichzuhören.EineGruppevondreiFraueningestreiften Kleidern begießt die Blumen; schweigend gleiten sie mit ihren Zinnkannen durch denAbend.

Ich hocke auf der Bank neben dem Rosenbeet. Alles ist hier friedlich und richtig. Niemand kümmert sich darum, daß der Dollar um zwanzigtausend Mark an einem Tag gestiegen ist. Niemand erhängt sich deswegen,wie in der Stadt gestern nacht einaltesEhepaar,dasheutemorgenimKleiderschrankgefunden wurde–jederaneinemStückWäscheleine.Außerdenbeidenwar nichtsmehrimSchrank;alleswarverkauftundversetztworden,

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auch das Bett und der Schrank selbst. Als der Käufer die Möbelstücke abholen wollte,entdeckte er die Toten.Sie hatten sich aneinander geklammert und streckten sich die geschwollenen blauenZungenentgegen.Siewarensehrleicht,undmankonnte sie rasch abnehmen.Beide waren sauber gewaschen,die Haare waren gebürstet und die Kleider tadellos geflickt und sauber. Der Käufer, ein vollblütiger Möbelhändler, erbrach sich, als er sie sah,und erklärte,den Schrank nicht mehr haben zu wollen. Erst abends änderte er seine Meinung und ließ ihn abholen. Die Toten lagen um diese Zeit auf dem Bett und mußten auch daheruntergenommenwerden,weildasBettebenfallsabgeholt wurde.DieNachbarnlieheneinpaarTische,unddiealtenLeute wurdennundarauf aufgebahrt,dieKöpfemitSeidenpapierverhüllt. Das Seidenpapier war das einzige gewesen, was ihnen in derWohnungnochgehörthatte.SiehinterließeneinenBrief,in demsieerklärten,daßsiesicheigentlichdurchGashättentöten wollen, aber die Gasgesellschaft hätte es abgestellt gehabt, weil es zu lange nicht bezahlt worden war. Deshalb entschuldigten sie sich bei dem Möbelhändler für die Umstände, die sie ihm machten.

Isabelle kommt heran.Sie trägt eine kurze blaue Hose,die die Kniefreiläßt,einegelbeBluseundumdenHalseineBernsteinkette.«Wo warst du?» fragt sie atemlos.

Ich habe sie ein paar Tage nicht gesehen. Jedesmal nach der Andacht bin ich aus der Kirche geschlüpft und nach Hause gegangen.Es war nicht leicht,auf das hervorragendeAbendessen unddenWeinmitBodendiekundWernickezuverzichten;aber eswarmirlieber,beiButterbrotenundKarto elsalatmitGerda meine Ruhe zu haben.

«Wo warst du?» wiederholt Isabelle.

«Draußen» sage ich ablehnend.«Da,wo Geld die Hauptsache

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ist.»

SiesetztsichaufdieLehnederBank.IhreBeinesindsehrbraun, alshättesievielinderSonnegelegen.DiebeidenMänner neben mirsehenunmutigauf;dannerhebensiesichundgehen.Isabelle gleitet auf die Bank.«Wozu sterben Kinder,Rudolf?» fragt sie. «Das weiß ich nicht.»

Ichsehesienichtan.Ichwillnichtwiedervonihreingefangen werden;esistschongenug,wiesiedasitztmitdenlangenBeinen undderTennishose,alshättesiegeahnt,daßichvonjetztannach Georgs Rezept leben will.

«Wozu werden sie geboren,wenn sie gleich wieder sterben?» «DasmußtdudenVikarBodendiekfragen.Erbehauptet,Gott führeBuchüberjedesHaar,dasvonirgendeinemKopfefällt,und alles habe einen Sinn und eine Moral.»

Isabelle lacht.«Gott führt Buch? Über wen? Über sich selbst? Wozu? Er weiß doch alles.»

«Ja»,sageichundbinplötzlichsehrärgerlich,ohnezuwissen, warum.«Eristallwissend,allgütig,gerechtundvollLiebe–und trotzdemsterbenKinderundMütter,diesiebrauchen,undniemand weiß,warum so viel Elend in derWelt ist.»

Isabelle wendet sich mir mit einem Ruck zu. Sie lacht nicht mehr.«Warum sind nicht alle Menschen einfach glücklich,Rudolf?» flüstert sie.

«Dasweißichnicht.Vielleicht,weilGottsichsonstlangweilen würde.»

«Nein»,sagt sie rasch.«Nicht deshalb.» «Warum denn?»

«Weil erAngst hat.» «Angst?Wovor?»

«Wennalleglücklichwären,brauchtemankeinenGottmehr.» Ich sehe sie jetzt an.Ihre Augen sind sehr durchsichtig.Auch

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ihrGesichtistbraunundschmaleralsfrüher.«Eristnurfürdas Unglückda»,sagtsie.«Dannbrauchtmanihnundbetet.Deshalb macht er es.»

«Es gibt auch Menschen,die zu Gott beten,weil sie glücklich sind.»

«So?»Isabellelächeltungläubig.«Dannbetensie,weilsieAngst haben, daß sie es nicht bleiben werden.Alles ist Angst, Rudolf. Weißt du das nicht?»

DerfröhlicheGreiswirdvonderkräftigenSchwestervorübergeführt.AuseinemFenstervomHauptgebäudekommtdashohe Summen eines Staubsaugers.Ich sehe mich um.Das Fenster ist o en,aber vergittert – ein schwarzes Loch,aus dem der Staubsauger schreit wie eine verdammte Seele.

«Alles istAngst»,wiederholt Isabelle.«Hast du nieAngst?» «Ichweißesnicht»,erwidereich,immernochaufderHut.«Ich glaube schon.Ich hatte sehr oftAngst im Kriege.»

«Dasmeineichnicht.DasistvernünftigeAngst.Ichmeinedie ohne Namen.»

«Welche?Angst vor dem Leben?» Sie schüttelt den Kopf.«Nein.Früher.» «Vor dem Tode?»

SieschütteltwiederdenKopf.Ichfragenichtweiter.Ichwillda nicht hinein. Schweigend sitzen wir eine Zeitlang in der Dämmerung.Wieder einmal habe ich das Gefühl,daß Isabelle nicht kranksei;aberichlasseesnichtaufkommen.Wennesaufkommt, istdieVerwirrungwiederda,undichwillsienicht.Isabellerührt sich schließlich.

«Warum sagst du nichts?» fragt sie. «Was sind schonWorte?»

«Viel»,flüstert sie.«Alles.Hast duAngst davor?»

Ich denke nach. «Wahrscheinlich haben wir alle etwas Angst

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vorgroßenWorten.Esistsoentsetzlichvieldamitgelogenworden.Vielleicht haben wir auchAngst vor unsern Gefühlen.Wir trauen ihnen nicht mehr.»

Isabelle zieht die Beine auf die Bank. «Man braucht sie aber, Liebster»,murmelt sie.«Wie kann man sonst leben?»

Der Staubsauger hat aufgehört zu summen. Es ist plötzlich sehr still.Kühl kommt von den Beeten der Hauch der feuchten Erde. Ein Vogel ruft in den Kastanien, immer denselben Ruf. DerAbendistplötzlicheineWaage,dieauf beidenSeitengleich vielWelt trägt.Ich fühle sie,als balanciere sie ohne Schwere auf meinerBrust.Nichtskannmirgeschehen,denkeich,solangeich so ruhig weiter atme.

«Hast duAngst vor mir?» flüstert Isabelle.

Nein, denke ich und schüttle den Kopf; du bist der einzige Mensch,vor dem ich keineAngst habe.Auch nicht mitWorten. Vor dir sind sie nie zu groß und nie lächerlich.Du verstehst sie immer,denn du lebst noch in derWelt,woWorte und Gefühle eins und Lüge undVision dasselbe sind.

«Warum sagst du nichts?» fragt sie.

Ich hebe die Schultern. «Manchmal kann man nichts sagen, Isabelle.Und es ist oft schwer,loszulassen.»

«Was loszulassen?»

«Sich selbst.Da sind vieleWiderstände.»

«Ein Messer kann sich nicht selbst schneiden, Rudolf.Wozu hast duAngst?»

«Ich weiß es nicht,Isabelle.»

«Wartenichtzulange,Liebster.Sonstisteszuspät.Manbraucht Worte»,murmelt sie.

Ich antworte nicht. «Gegen die Angst, Rudolf», sagt sie. «Sie sindwieLampen.Siehelfen.Siehstdu,wiegraualleswird?Kein Blut ist jetzt mehr rot.Warum hilfst du mir nicht?»

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Ich gebe meinenWiderstand endlich auf.«Du süßes,fremdes und geliebtes Herz», sage ich. «Wenn ich dir nur helfen könnte!»

Sie beugt sich vor und legt dieArme um meine Schultern. «Komm mit mir! Hilf mir! Sie rufen!»

«Wer ruft?»

«Hörst du sie nicht? Die Stimmen.Sie rufen immerfort!» «Niemand ruft,Isabelle.Nur dein Herz.Aber was ruft es?» Ich fühle ihren Atem über mein Gesicht wehen.«Liebe mich, dann ruft es nicht mehr»,sagt sie.

«Ich liebe dich.»

Sie läßt sich neben mich sinken. Ihre Augen sind jetzt geschlossen. Es wird dunkler, und ich sehe den Mann aus Glas langsam wieder vorüberstelzen. Eine Schwester sammelt ein paar alte Leute ein, die gebeugt und unbeweglich wie dunkle BündelTrauerauf Bänkengesessenhaben.«EsistZeit»,sagtsie in unsere Richtung.

Ichnickeundbleibesitzen.«Sierufen»,flüstertIsabelle.«Man kann sie nie finden.Wer hat so viele Tränen?»

«Niemand»,sage ich.«Niemand in derWelt,geliebtes Herz.» Sie antwortet nicht.Sie atmet wie ein müdes Kind neben mir. DannhebeichsieaufundtragesiedurchdieAlleezumPavillon zurück,in dem sie wohnt.

Als ich sie herunterlasse,stolpert sie und hält sich an mir fest. Sie murmelt etwas,das ich nicht verstehe,und läßt sich hineinführen.DerEingangisthellerleuchtetvoneinemschattenlosen, milchigen Licht. Ich setze sie in einen Korbstuhl in der Halle. Sie liegt mit geschlossenenAugen darin,als wäre sie von einem unsichtbarenKreuzabgenommen.ZweiSchwesterninschwarzer Trachtkommenvorbei.SiesindaufdemWegezurKapelle.Einen Augenblick sieht es aus,als wollten sie Isabelle abholen und be-

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graben.Dann kommt die weißeWärterin und nimmt sie mit.

Die Oberin hat uns eine zweite Flasche Mosel gegeben.Bodendiek ist zu meinem Erstaunen trotzdem gleich nach dem Essen verschwunden.Wernickebleibtsitzen.DasWetteristbeständig, und die Kranken sind so ruhig,wie sie sein können.

«Warum tötet man die nicht, die völlig ho nungslos sind?» frage ich.

«Würden Sie sie töten?» fragtWernicke zurück.

«Dasweißichnicht.EsistdieselbeFragewiebeieinemlangsam ho nungslos Sterbenden,von dem man weiß,daß er nur noch Schmerzenhabenwird.WürdenSieihmeineSpritzegeben,damit er ein paar Tage weniger leide?»

Wernicke schweigt.

«ZumGlückist Bodendiek nichthier»,sage ich.«Wirkönnen uns also die moralische und religiöse Erörterung schenken.Ich hatteeinenKameraden,demderBauchaufgerissenwarwieein Fleischerladen.Erflehteunsan,ihnzuerschießen.Wirbrachten ihn zum Lazarett. Er schrie dort noch drei Tage; dann starb er. DreiTagesindeinelangeZeit,wennmanvorSchmerzenbrüllt. Ich habe viele Menschen krepieren sehen.Nicht sterben – krepieren. Allen hätte geholfen werden können mit einer Spritze. Meiner Mutter auch.»

Wernicke schweigt.

«Gut», sage ich. «Ich weiß: Das Leben in einem Geschöpf zu beenden ist immer wie ein Mord. Seit ich im Kriege war, töte ich sogar ungern eine Fliege.Trotzdem hat mir das Stück Kalb heute abend gut geschmeckt,das man getötet hat,damit wir es essen.DassinddiealtenParadoxeundverhindertenSchlußfolgerungen. Das Leben ist ein Wunder, auch in einem Kalb und ineinerFliege.BesondersineinerFliege–dieserAkrobatinmit

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ihren Tausenden von Augenfacetten.Es ist immer ein Wunder. Abereswirdimmerbeendet.WarumtötenwirimFriedeneinen kranken Hund und nicht einen wimmernden Menschen?Aber wir morden Millionen in nutzlosen Kriegen.»

Wernicke gibt immer noch keine Antwort. Ein großer Käfer summt um die Lampe. Er stößt gegen die Birne, fällt, krabbelt, fliegt wieder hoch und umkreist das Licht aufs neue. Seine Erfahrung benutzt er nicht.

«Bodendiek,derBeamtederKirche,hatnatürlichaufalleseine Antwort»,sage ich.«Tiere haben keine Seele,Menschen haben eine. Aber wo bleibt das Stück Seele, wenn eine Windung des Gehirns beschädigt wird? Wo ist das Stück, wenn jemand ein Idiot wird? Ist es schon im Himmel? Oder wartet es irgendwo auf den verkümmerten Rest, der einen Menschenkörper noch sabbern,essenundausscheidenläßt?IchhabeeinigeIhrerFälle im geschlossenen Hause gesehen – Tiere sind dagegen Götter. Wo ist die Seele bei den Idioten geblieben? Läßt sie sich teilen? Oder hängt sie wie ein unsichtbarer Ballon über den armen murmelnden Schädeln?»

Wernicke macht eine Bewegung, als scheuche er ein Insekt fort.

«Gut»,sage ich.«Das ist eine Frage für Bodendiek,der sie mit Leichtigkeit lösen wird. Bodendiek kann alles lösen mit dem großen Unbekannten Gott, mit Himmel und Hölle, dem Lohn für die Leidenden und der Strafe für die Bösen.Niemand hat je einen Beweis dafür gehabt – nur der Glaube macht selig, nach Bodendiek.WozuhabenwirdannaberVerstand,Kritikunddie Sucht nach Beweisen bekommen? Um sie nicht zu brauchen? Ein sonderbares Spiel für den großen Unbekannten! Und was ist die Ehrfurcht vor dem Leben? Angst vor dem Tode? Angst, immerAngst!Warum?Undwarumkönnenwirfragen,wennes

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keineAntwort gibt?» «Fertig?» fragtWernicke.

«Nein – aber ich werde Sie nicht weiter fragen.»

«Gut.Ich kann Ihnen auch nicht antworten.Soviel wissen Sie ja wenigstens,oder nicht?»

«Natürlich. Warum sollten gerade Sie es können, wenn alle Bibliotheken derWelt nur Spekulationen alsAntwort haben?» DerKäferistaufseinemzweitenRundflugabgestürzt.Erkrabbelt wieder auf die Beine und beginnt den dritten.Seine Flügel sind wie polierter blauer Stahl.Er ist eine schöne Zweckmäßigkeitsmaschine; aber Licht gegenüber ist er wie ein Alkoholiker gegenüber einer Flasche Schnaps.

Wernicke gießt den Rest des Mosels in die Gläser.«Wie lange waren Sie im Kriege?»

«Drei Jahre.» «Merkwürdig!»

Ich antworte nicht.Ich weiß ungefähr,was er meint,und habe keine Lust, das noch einmal durchzukauen. «Glauben Sie, daß derVerstand zur Seele gehört?» fragtWernicke statt dessen.

«Dasweißichnicht.AberglaubenSie,daßdiesichbeschmutzenden Untertiere, die in der geschlossenen Abteilung herumkriechen,noch eine Seele haben?»

Wernicke greift nach seinem Glas.«Für mich ist das alles einfach»,sagter.«IchbineinMannderWissenschaft.Ichglaubegar nichts.Ichbeobachtenur.Bodendiekdagegenglaubtapiori!Dazwischen flattern Sie unsicher umher.Sehen Sie den Käfer da?» Der Käfer ist bei seinem fünftenAnsturm.Er wird bis zu seinem Tode so weitermachen.Wernicke dreht die Lampe ab.«So, dem wäre geholfen.»

Die Nacht kommt groß und blau durch die o enen Fenster. SiewehthereinmitdemGeruchderErde,derBlumenunddem

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FunkelnderSterne.Alles,wasichgesagthabe,erscheintmirsofortentsetzlichlächerlich.DerKäferziehtnocheinebrummende Runde und steuert dann sicher zum Fenster hinaus. «Chaos», sagt Wernicke. «Ist es wirklich Chaos? Oder ist es nur eins für uns.HabenSieschoneinmaldarübernachgedacht,wiedieWelt wäre,wenn wir einen Sinn mehr hätten?»

«Nein.»

«Aber mit einem Sinn weniger?»

Ichdenkenach.«Manwäreblindodertaub;oderkönntenichts schmecken.Es wäre ein großer Unterschied.»

«Und mit einem mehr? Warum sollen wir immer gerade auf fünf Sinne beschränkt bleiben? Warum können wir nicht vielleicht eines Tages sechs entwickeln? Oder acht? Oder zwölf? Würde die Welt dann nicht völlig anders sein? Vielleicht verschwände beim sechsten schon der Begri Zeit. Oder der des Raumes.OderderdesTodes.OderderdesSchmerzes.Oderder derMoral.SicherderdesheutigenLebensbegri es.Wirwandern mit ziemlich beschränkten Organen durch unser Dasein. Ein HundhörtbesseralsjederMensch.EineFledermausfühltihren Weg blind durch alle Hindernisse.Ein Schmetterling hat einen Radioempfänger in sich und fliegt damit über viele Kilometer direktauf seinWeibchenzu.ZugvögelsindunsinderOrientierung weit überlegen.Schlangen hören mit der Haut.Die Naturwissenschaft weiß Hunderte solcher Beispiele.Wie können wir dairgendetwasbestimmtwissen?EineAusweitungeinesOrgans oderdieEntwicklungeinesneuen–unddieWeltverändertsich, und der Gottbegri verändert sich.Prost!»

IchhebemeinGlasundtrinke.DerMoselistherbeunderdig. «Esistalsobesser,zuwarten,biswireinensechstenSinnhaben, was?» sage ich.

«Nicht nötig. Sie können tun, was Sie wollen.Aber es ist gut

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