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Remarque, Erich Maria - Der schwarze Obelisk

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08.06.2015
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fahren.Ich blättere in einem der Kataloge und überlege,ob ich zum Abschied noch den Namen Watzeks auf einem der von mir gezeichneten Grabsteine unterbringen soll– da klingelt das Telefon.

«Bistduder,derLudwigheißt?»fragteinerauheStimme.«Der, der die Frösche und Blindschleichen gesammelt hat?»

«Kann sein», erwidere ich. «Kommt darauf an, wozu.Wer ist denn da?»

«Fritzi.»

«Fritzi!Natürlichbiniches.Wasistlos?HatOttoBambuss–» «Das Eiserne Pferd ist tot.»

«Was?»

«Ja.Gestern abend.Herzschlag.Bei derArbeit.» «Ein schöner Tod»,sage ich.«Aber zu früh!»

Fritzi hustet. Dann sagt sie: «Ihr habt doch da bei euch ein Denkmalsgeschäft,nicht? Ihr sagtet doch so etwas!»

«WirhabendasbesteDenkmalgeschäftinderStadt»,erwidere ich.«Warum?»

«Warum? Mein Gott, Ludwig, dreimal darfst du raten! Die Madame will denAuftrag natürlich einem Kunden geben.Und du hast doch auch auf dem Eisernen Pferd –»

«Ich nicht»,unterbreche ich sie.«Aber es kann sein,daß mein Freund Georg –»

«Einerlei,einKundesolldenAuftraghaben.Kommraus!Aber bald!Eswarschoneinerhier,einReisendervonderKonkurrenz

–erweintedickeTränenundbehauptete,erhätteauchauf dem Pferd –»

Tränen-Oskar! Kein Zweifel! «Ich komme sofort!» sage ich. «Die Heulboje lügt!»

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Die Madame empfängt mich.«Wollen Sie sie sehen?» fragt sie. «Ist sie hier aufgebahrt?»

«Oben,in ihrem Zimmer.»

Wir gehen die knarrenden Treppen hinauf.Die Türen stehen o en.Ich sehe,daß die Mädchen sich anziehen.

«Arbeiten sie heute auch?» frage ich.

Die Madame schüttelt den Kopf.«Heute abend nicht.Die Damenziehensichnuran.Gewohnheit,verstehenSie?Istübrigens kein großerVerlust.Seit eine Mark wieder eine Mark ist,ist das Geschäft wie abgeschnitten.KeinAas hat mehr Geld.Komisch, was?»

Es ist nicht komisch; es ist wahr. Die Inflation ist sofort zur Deflationgeworden.Da,woesvorhervonBillionengewimmelt hat,rechnetmanjetztwiedermitPfennigen.Esherrschtüberall Geldmangel.Der entsetzliche Karneval ist vorbei.Ein spartanischerAschermittwoch ist angebrochen.

Das Eiserne Pferd liegt zwischen grünen Topfpflanzen und Lilien aufgebahrt. Es hat plötzlich ein strenges, altes Gesicht, undicherkenneesnurwiederaneinemGoldzahn,deraneiner Seite kaum sichtbar zwischen den Lippen blinkt. Der Spiegel, vor dem es sich so oft zurechtgemacht hat,ist mit weißem Tüll verhängt. Das Zimmer riecht nach altem Parfüm, Tannengrün undTod.AufderKommodesteheneinpaarFotografienundeine abgeflachte Kristallkugel, auf deren flacher Seite ein Bild klebt. Wenn man die Kugel schüttelt, sieht es aus, als seien die Leute auf dem Bilde in einem Schneesturm.Ich kenne das Stück gut; es gehört zu den schönsten Erinnerungen meiner Kindheit.Ich hätte es gern gestohlen, als ich noch in der Bahnstraße meine Schularbeiten machte.

«FüreuchwarsiejafastwieeineStiefmutter,was?»fragtmich die Madame.

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«SagenwirruhigeineArtMutter.OhnedasEisernePferdwäre ichwahrscheinlichBiologegeworden.SieliebteaberGedichteso sehr–ichmußteimmerneuemitbringen–,daßichdieBiologie links liegenließ.»

«Richtig»,sagtdieMadame.«SiewarenjadermitdenMolchen und Fischen!»

Wir gehen hinaus.ImVorbeigehen sehe ich auf dem Schrank die Kosakenmütze liegen. «Wo sind denn ihre hohen Stiefel?» frage ich.

«DiehatFritzijetzt.FritzihatkeineLustzuwasandermmehr. Prügeln strengt weniger an.Und es bringt mehr ein.Außerdem müssenwirjaeineNachfolgerinhaben.Wirhabeneinenkleinen Kundenkreis für eine strenge Masseuse.»

«Wie ist das mit dem Pferd eigentlich passiert?»

«Im Dienst.Sie hatte immer noch zu viel Interesse an der Sache,daswardereigentlicheGrund.Wirhabeneineneinäugigen holländischen Kaufmann,einen sehr feinen Herrn,er sieht gar nicht so aus, aber der Mann will nichts als Prügel und kommt jedenSonnabend.Kräht,wennergenughat,wiederbesteHahn, sehr drollig. Verheiratet, drei süße Kinder, kann natürlich von der eigenen Frau nicht verlangen, daß sie ihn durchhaut – ein Dauerkunde also, dazu die Devisen, er zahlte in Gulden – wir haben den Mann fast angebetet, mit der hohen Valuta. Na, da ist es denn gestern passiert.Malwine hat sich zu sehr aufgeregt

und plötzlich fällt sie um,die Peitsche in der Hand.» «Malwine?»

«Das ist ihrVorname.Wußten Sie nicht,wie? Der Herr natür-

lich, so was an Schrecken! Der kommt nicht wieder», sagt die Pu mutter wehmütig.«So ein Kunde! Reiner Zucker!Von den Devisen haben wir immer das Fleisch und den Kuchen für ’n ganzenMonatkaufenkönnen.Übrigens,wieistdasdennjetzt?»

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Sie wendet sich mir zu.«Das ist dann ja nun gar nicht mehr so viel wert,was?»

«Ein Gulden ungefähr soviel wie zwei Mark.»

«Ist das möglich! Und früher waren es Billionen! Na,dann ist esmitdemKundennichtsoschlimm,wennerwegbleibt.Wollen SienichtnochirgendeineKleinigkeitmitnehmenalsAndenken an das Pferd?»

Ich denke einen Augenblick an das Glas mit dem Schneegestöber.Aber man soll keineAndenken mitnehmen.Ich schüttle den Kopf.

«Dann wollen wir unten eine Tasse guten Ka ee trinken und das Denkmal aussuchen.»

Ich habe auf einen kleinen Hügelstein gerechnet;aber es stellt sich heraus, daß das Eiserne Pferd durch den holländischen KaufmannDevisenhatsparenkönnen.EshatdieGuldenscheine in eine Kassette getan und nicht eingewechselt.Jetzt sind sie da, undesisteinestattlicheSumme.DerKaufmannwarseitJahren ein treuer Kunde.

«Malwine hat keineVerwandten»,sagt die Madame. «Dann natürlich», erwidere ich, «können wir in die große Klasse der Grabdenkmäler einsteigen.In den Marmor und den Granit.»

«Marmor ist nichts für das Roß», sagt Fritzi. «Das ist doch mehr für Kinder,was?»

«Längst nicht immer! Wir haben schon Generäle unter Marmorsäulen zur Ruhe gebracht.»

«Granit!» sagt die Pu mutter. «Granit ist besser. Paßt besser zu ihrer eisernen Natur.»

Wir sitzen im großen Zimmer. Der Ka ee dampft, es gibt selbstgebackenen Kuchen mit Schlagsahne und eine Flasche Curacao. Ich fühle mich fast in die alten Zeiten versetzt. Die

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DamenschauenmirüberdieSchulternindenKatalog,wieeinst in die Schulbücher.

«Hieristdasbeste,waswirhaben»,sageich.«SchwarzerschwedischerGranit,einKreuzdenkmalmitzweiSockeln.Esgibtdavon nicht mehr als vielleicht zwei oder drei in der ganzen Stadt.» DieDamenbetrachtendieZeichnung.Esisteinemeinerletzten.IchhabedenMajorWolkensteinfürdieInschriftverwendet

–als 9 5anderSpitzeseinerTruppegefallen–,wasmindestens fürdenermordetenTischlerinWüstringenbessergewesenwäre. «War das Pferd katholisch?» fragt Fritzi.

«Ein Kreuz ist nicht nur für Katholiken»,erwidere ich.

DiePu mutterkratztsichdenKopf.«Ichweißnicht,obihrso was Religiöses recht gewesen wäre.Gibt’s nicht was anderes? So eineArt Naturfelsen?»

Mir setzt einenAugenblick derAtem aus.«Wenn Sie so etwas wollen»,sage ich dann,«dann habe ich etwas ganz Besonderes. Etwas Klassisches! Einen Obelisken!»

Es ist ein Schuß in die Nacht,das weiß ich; aber mit plötzlich vor Jagdfieber eifrigen Fingern suche ich die Zeichnung des Veteranen hervor und lege sie auf den Tisch.

DieDamenschweigenundstudieren.Ichhaltemichzurück.Es gibtmanchmaleinFinderglück–imAnfangoderamSchluß,wo einemmitderKinderhandDingegelingen,andenenSpezialisten verzweifeltsind.Fritzilachtplötzlich.«Eigentlichnichtschlecht für das Pferd»,sagt sie.

Die Pu mutter grinst ebenfalls.«Was kostet das Ding?» Der Obelisk hat,solange ich im Geschäft bin,nie einen Preis gehabt,dajederwußte,daßerunverkäuflichwar.Ichkalkuliere rasch.«TausendMarko ziell»,sageich.«Füreuch,alsFreunde, sechshundert. Ich kann mir erlauben, diesen Schandpreis zu machen,daheuteohnehinmeinletzterTagimBüroist–sonst

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würde ich entlassen. Barzahlung natürlich! Und die Inschrift extra.»

«Warum eigentlich nicht?» sagt Fritzi. «Von mir aus!» Die Pu mutter nickt.

Ich traue meinen Ohren nicht.«Also abgemacht?» frage ich. «Abgemacht», erwidert die Pu mutter. «Wieviel sind sechshundert Mark in Gulden?»

Sie beginnt,die Scheine abzuzählen.Aus der Kuckucksuhr an derWandschießtderVogelundruftdieStundeaus.Esistsechs Uhr.Ich stecke das Geld ein.«Ein Gedächtnisschnaps»,sagt die Pu mutter. «Für Malwine. Morgen früh wird sie beerdigt.Wir brauchen das Lokal wieder für morgen abend.»

«Schade, daß ich nicht zur Beerdigung bleiben kann», sage ich.

Wir trinken alle einen Kognak mit einem Schuß Pfe erminzschnaps. Die Pu mutter wischt sich die Augen. «Es geht mir nahe»,erklärt sie.

Es geht uns allen nahe.Ich stehe auf und verabschiede mich. «Georg Kroll wird das Denkmal setzen lassen»,sage ich. Die Damen nicken.Ich habe nie soviel Treu und Glauben gesehenwiehier.SiewinkenausdenFenstern.DieDoggenbellen. Ich gehe rasch den Bach entlang der Stadt zu.

«Was?» sagt Georg.«Unmöglich!»

IchzieheschweigenddieGuldenhervorundbreitesieaufdem Schreibtisch aus.«Was hast du dafür verkauft?» fragt er. «Warte einenAugenblick.»

Ich habe eine Fahrradklingel gehört. Gleich darauf ertönt ein gebieterisches Räuspern vor der Tür. Ich ra e die Scheine zusammen und stecke sie wieder in die Tasche. Heinrich Kroll erscheintinderTür,dieHosensäumeleichtmitStraßenschmutz bekleckert.«Nun»,frage ich.«Was verkauft?»

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Er starrt mich giftig an. «Gehen Sie mal‚raus und verkaufen Sie!BeiderPleite.KeinMenschhatGeld!UndwereinpaarMark hat,hält sie fest!»

«Ich war draußen»,erwidere ich.«Und ich habe verkauft.» «So?Was?»

Ich drehe mich so, daß ich beide Brüder im Auge habe, und sage:«Den Obelisken.»

«Quatsch!» sagt Heinrich kurz.«Machen Sie IhreWitze doch in Berlin!»

«Ich habe mit dem Geschäft hier zwar nichts mehr zu tun», erkläre ich, «da ich heute mittag um zwölf Uhr meinen Dienst beendet habe. Trotzdem lag mir daran, Ihnen mal zu zeigen, wie einfach es ist,Denkmäler zu verkaufen.Direkt eine Ferienbeschäftigung.»

Heinrich schwillt an, hält sich aber mit Mühe. «Gottlob, wir brauchendiesenUnsinnnichtmehrlangeanzuhören!GuteReise! In Berlin wird man Ihnen schon die Flötentöne beibringen.» «Er hat den Obelisken tatsächlich verkauft, Heinrich», sagt Georg.

Heinrich starrt ihn ungläubig an.«Beweise!» faucht er dann. «Hier!» sage ich und lasse die Gulden flattern. «Sogar Devisen!»

Heinrichglotzt.DannhaschternacheinemderScheine,dreht ihnumundprüft,oberechtsei.«Glück»,knirschterschließlich hervor.«Blödes Glück!»

«Wir können das Glück brauchen, Heinrich», sagt Georg. «Ohne diesen Betrag könnten wir denWechsel nicht bezahlen, dermorgenfälligist.DusolltestlieberherzlichenDanksagen.Es istdaserstewirklicheGeld,daswirhereinkriegen.Wirbrauchen es verdammt nötig.»

«Dank? Fällt mir gerade ein!»

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Heinrichverschwindettürenschmetternd,einechter,aufrechter Deutscher,der niemandem jemals Dank schuldet. «Brauchen wir den Zaster tatsächlich so dringend?» frage ich.

«Dringendgenug»,erwidertGeorg.«Aberjetztlaßunsabrechnen.Wieviel Geld hast du?»

«Genug. Ich habe das Reisegeld dritter Klasse geschickt bekommen. Ich fahre vierter und spare damit zwölf Mark. Mein Klavierhabeichverkauft–ichkannesnichtmitschleppen.Der alte Kasten hat hundert Mark eingebracht.Das sind zusammen hundertzwölf Mark. Davon kann ich leben, bis ich mein erstes Gehalt bekomme.»

GeorgnimmtdreißigholländischeGuldenundhältsiemirhin. «DuhastalsSpezialagentgearbeitet.DamithastduAnrechtauf eine Provision wie Tränen-Oskar.Für besondere Leistung fünf Prozent Zuschlag.»

Es entsteht ein kurzer Wettstreit; dann nehme ich das Geld als Rücklage für den Fall, daß ich im ersten Monat bereits aus meiner neuen Stellung rausfliege. «Weißt du schon, was du in Berlin machen mußt?» fragt Georg.

Ichnicke.«Feuermelden;Diebstählebeschreiben;kleineBücher besprechen; Bier holen für die Redakteure; Bleistifte anspitzen; Druckfehler korrigieren – und versuchen,weiterzukommen.» Die Tür wird mit einem Fußtritt geö net.Wie ein Gespenst steht der Feldwebel Knopf im Rahmen. «Ich verlange acht Billionen»,krächzt er.

«Herr Knopf», sage ich. «Sie sind aus einem langen Traum noch gar nicht ganz aufgewacht. Die Inflation ist vorbei. Vor vierzehnTagenhättenSieachtBillionenfürdenSteinbekommen können, den Sie für acht Milliarden gekauft haben. Heute sind es acht Mark.»

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«Ihr Lumpen! Ihr habt das absichtlich getan!» «Was?»

«MitderInflationaufgehört!Ummichauszuräubern!Aberich verkaufe nicht! Ich warte auf die nächste!»

«Was?»

«Die nächste Inflation!»

«Gut»,sagt Georg.«Darauf wollen wir einen trinken.» Knopf greift als erster nach der Flasche.«Wetten?» fragt er. «Um was?»

«Daß ich schmecken kann,woher die Flasche kommt.»

Er zieht den Korken heraus und riecht.«Ausgeschlossen,daß Siedasrausfinden»,sageich.«BeiKornvomFaßvielleicht–wir wissen,daß Sie darin der beste Kenner der Provinz sind –,aber nie bei Schnaps in der Flasche.»

«Um wieviel wetten Sie? Um den Preis des Grabsteins?» «Wirsindplötzlichverarmt»,erwidertGeorg.«Aberwirwollen drei Mark riskieren.Auch in Ihrem Interesse.»

«Gut.Geben Sie mir ein Glas.»

Knopfriechtundprobiert.Dannverlangtereinzweitesundein drittesGlasvoll.«GebenSieesauf»,sageich.«Esistunmöglich. Sie brauchen nicht zu zahlen.»

«Dieser Schnaps ist aus dem Delikatessengeschäft von Brockmann an der Marienstraße»,sagt Knopf.

Wir starren ihn an.Es stimmt.«Her mit dem Zaster!» krächzt er.Georg zahlt die drei Mark,und der Feldwebel verschwindet. «Wie war das möglich?» sage ich.«Hat die alte Schnapsdrossel übersinnliche Kräfte?»

Georg lacht plötzlich.«Er hat uns reingelegt!» «Wie?»

Er hebt die Flasche.Auf die Rückseite ist unten ein winziges Schildchengeklebt:J.Brockmann,Delikatessen,Marienstraße 8.

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«SoeinGauner!»sagtervergnügt.«UndwasfürAugenernoch hat!»

«Augen!»sageich.«Übermorgennachtwirderdaranzweifeln, wenn er nach Hause kommt und den Obelisken nicht mehr findet.Auch seineWelt wird für ihn einstürzen.»

«Stürzt deine ein?» fragt Georg.

«Täglich»,erwidere ich.«Wie sollte man sonst leben?»

Zwei Stunden vor der Abfahrt glauben wir draußen Trappeln, Stimmen und Töne zu hören.

Gleich darauf geht es auf der Straße vierstimmig los: «Heil’ge Nacht,o gieße du Himmelsfrieden in dies Herz –»

WirtretenansFenster.AufderStraßestehtBodoLedderhoses Verein.«Was ist denn das?» frage ich.«Mach Licht,Georg!» ImmattenSchein,dervomFensteraufdieStraßefällt,erkennen wir Bodo. «Es gilt dir», sagt Georg. «Ein Abschiedsständchen deinesVereins.Vergiß nicht,daß du dort Mitglied bist.»

«Schenk dem müden Pilger Ruh, holde Labung seinem Schmerz –»

tönt es mächtig weiter.

Fenster ö nen sich.«Ruhe!» schreit die alte Konersmann. «Es ist Mitternacht,ihr beso enes Gesindel!»

«Hell schon erglühn die Sterne, leuchten in blauer Ferne –»

Lisa erscheint im Fenster und verneigt sich. Sie glaubt, das Ständchen gelte ihr.

Kurzdarauf istdiePolizeida.«GehenSieauseinander!»kommandiert eine markige Stimme.

Die Polizei hat sich mit der Deflation geändert. Sie ist scharf und energisch geworden.Der alte Preußengeist ist wieder da.

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