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Remarque, Erich Maria - Der schwarze Obelisk

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08.06.2015
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ganzgutmitmeinenbeidenZyklen,besondersmitdem,Weibin Scharlach‘,aber ich dachte,ich brauchte noch mehr Inspiration. IchwolltedenZyklusbeenden,bevorichaufsDorfzurückmuß. Deshalb ging ich noch einmal in die Bahnstraße. Dieses Mal richtig.Und stell dir vor,seitdem:nichts! Nicht eine Zeile.Es ist wie abgeschnitten! Das Gegenteil sollte doch der Fall sein.» Ich lache,obschon mir nicht danach zumute ist.«Das ist aber verdammtes Künstlerpech!»

«Du kannst gut lachen», sagt Bambuss aufgeregt. «Aber ich sitze da! Elf Sonette tadellos fertig, und beim zwölften dieses Unglück! Es geht einfach nicht mehr! Die Phantasie setzt aus! Schluß! Fertig!»

«EsistderFluchderErfüllung»,sagtHungermann,derherangekommenistundanscheinenddieSacheschonkennt.«Sieläßt nichts übrig. Ein hungriger Mann träumt vom Fressen. Einem satten ist es zuwider.»

«Er wird wieder hungrig werden, und die Träume werden wiederkommen»,erwidere ich.

«Bei dir;nicht bei Otto»,erklät Hungermann sehr zufrieden. «Du bist oberflächlich und normal,Otto ist tief.Er hat einen Komplex durch einen anderen ersetzt. Lach nicht – es ist vielleicht sein Ende als Schriftsteller. Es ist, könnte man sagen, ein Begräbnis im Freudenhaus.»

«Ich bin leer», sagt Otto verloren. «So leer wie noch nie. Ich habe mich ruiniert.Wo sind meine Träume? Erfüllung ist der Feind der Sehnsucht.Ich hätte das wissen sollen!»

«Schreib was darüber»,sage ich.

«Keine schlechte Idee!» Hungermann zieht sein Notizbuch hervor.«Ichhattesieübrigenszuerst.EsistauchnichtsfürOtto; sein Stil ist dazu nicht hart genug.»

«Er kann es als Elegie schreiben.Oder als Lament.Kosmische

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Trauer,SternetropfenwiegoldeneTränen,Gottselbstschluchzt, weilerdieWeltsoverpfuschthat,HerbstwindharfteinRequiem dazu –»

Hungermann schreibt eifrig. «Welch ein Zufall», sagt er zwischendurch. «Genau dasselbe mit fast denselben Worten habe ich vor einerWoche gesagt.Meine Frau ist Zeuge.»

Otto hat leicht die Ohren gespitzt. «Dazu kommt noch die Angst,daß ich mir was geholt habe»,sagt er.«Wie lange dauert es,bis man es erkennen kann?»

«Bei Tripper drei Tage, bei Lues vier Wochen», erwidert der Ehemann Hungermann prompt.

«Duwirstdirnichtsgeholthaben»,sageich.«Sonettekriegen keineLues.AberdukannstdieStimmungausnutzen.Wirf das Steuerherum!Wenndunichtdafürschreibenkannst,schreibe dagegen!Anstatt einer Hymne auf dasWeib in Scharlach und Purpur eine ätzende Klage. Eiter träuft aus den Sternen, in GeschwürenliegtHiob,anscheinendderersteSyphilitiker,auf den Scherben des Weltalls, das Janusgesicht der Liebe, süßes Lächeln auf der einen, eine zerfressene Nase auf der anderen Seite –»

Ichsehe,daßHungermannwiederschreibt.«Hastdudasauch deiner Frau vor einerWoche erzählt?» frage ich.

Er nickt strahlend.

«Weshalb schreibst du es dann auf?»

«Weilicheswiedervergessenhatte.KleinereEinfällevergesse ich oft.»

«Ihrhabtesleicht,euchübermichlustigzumachen»,sagtBambuss gekränkt.«Ich kann doch gar nicht gegen etwas schreiben. Ich bin Hymniker.»

«Schreib eine Hymne dagegen.»

«Hymnen kann man nur auf etwas schreiben», belehrt mich

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Otto.«Nicht dagegen.»

«DannschreibHymnenaufdieTugend,dieReinheit,dasmönchische Leben, die Einsamkeit, die Versenkung in das Nächste und Fernste,was es gibt:das eigene Selbst.»

Otto horcht einen Augenblick mit schrägem Kopf wie ein Jagdhund.«Hab‘ichschon»,sagterdannniedergeschlagen.«Es ist auch nicht ganz meineArt.»

«Zum Teufel mit deiner Art! Mach nicht so viele Ansprüche!»

IchsteheaufundgeheindenNebenraum.ValentinBuschsitzt dort.«Komm»,sagter.«TrinkmitmireineFlascheJohannisberger.Das wird Eduard ärgern.»

«Ich will heute keinen Menschen ärgern»,erwidere ich.

Als ich auf die Straße komme, steht Otto Bambuss schon da und starrt schmerzlich auf die Gipswalküren, die den Eingang des «Walhalla» zieren.«So etwas»,sagt er ziellos.

«Weinenicht»,erkläreich,umihnmirvomHalsezuscha en. «Du gehörst o enbar zu den Frühvollendeten, Kleist, Bürger, Rimbaud,Büchner–denschönstenGestaltenimDichterhimmel –,nimm es dir also nicht zu Herzen.»

«Aber die sind doch auch früh gestorben!»

«Dukannstdasauchnoch,wennduwillst.Rimbaudhatübrigens noch viele Jahre gelebt,nachdem er aufhörte zu schreiben. AlsAbenteurer inAbessinien.Wie wäre das?»

Otto sieht mich an wie ein Reh mit drei Beinen. Dann starrt er wieder auf die dicken Hintern und Brüste der Gipswalküren. «Hörzu»,sageichungeduldig.«SchreibdocheinenZyklus:,Die VersuchungendesheiligenAntonius!Dahastdubeides,Lustund Entsagung,und noch einen Haufen nebenbei.»

Ottos Gesicht belebt sich.Gleich darauf wird es konzentriert, soweit das bei einem Astralschaf mit sinnlichen Ambitionen

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möglich ist. Die deutsche Literatur scheint für den Augenblick gerettetzusein,dennichbinihmbereitsbedeutendgleichgültiger.AbwesendwinktermirzuundstrebtdieStraßehinab,dem heimatlichen Schreibtisch zu.Neidisch sehe ich ihm nach.

Das Büro liegt in schwarzem Frieden.Ich knipse das Licht an und finde einen Zettel:«Riesenfeld abgereist.Du bist also heute abenddienstfrei.BenützedieZeitzumKnöpfeputzen,Gehirnappell,NägelschneidenundGebetfürKaiserundReich,gez.Kroll, Feldwebel und Mensch.PS.:Wer schläft,sündigt auch.»

Ich gehe hinauf zu meiner Bude.Das Klavier bleckt mich mit weißen Zähnen an. Kalt starren die Bücher der Toten von den Wänden.IchwerfeeineGarbevonSeptimen-Akkordenüberdie Straße.LisasFensterö netsich.SiestehtvordemwarmenLicht in einem Frisiermantel,der o en hängt,und hält einWagenrad von einem Blumenstrauß hoch. «Von Riesenfeld», krächzt sie. «Was für ein Idiot! Kannst du das Gemüse brauchen?»

Ich schüttle den Kopf. Isabelle würde glauben, ihre Feinde beabsichtigen damit irgend etwas Niederträchtiges,und Gerda habeichsolangenichtgesehen,daßauchsieesfalschau assen würde.Sonst weiß ich niemand.

«Tatsächlich nicht?» fragt Lisa. «Tatsächlich nicht.»

«Unglücksrabe! Aber sei froh! Ich glaube, du wirst erwachsen!»

«Wann ist man erwachsen?»

Lisa überlegt einen Augenblick. «Wenn man mehr an sich denkt als an die anderen»,krächzt sie dann und schmettert das Fenster zu.

Ich werfe eine zweite Garbe von Septimenakkorden, diesmal von verminderten,aus dem Fenster.Sie haben keine sichtbaren Folgen.Ich schließe dem Klavier den Rachen und wandere die

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Treppen hinunter.BeiWilke ist noch Licht.Ich klettere zu ihm hinauf.

«Wie ist die Sache mit den Zwillingen ausgegangen?» frage ich.

«Tiptop. Die Mutter hat gesiegt. Die Zwillinge sind in ihrem Doppelsarg beerdigt worden.Allerdings auf dem Stadtfriedhof, nicht auf dem katholischen. Komisch, daß die Mutter auf dem katholischenzuersteinGrabgekaufthat–siehättedochwissen müssen,daß es da nicht ging,wenn einer der Zwillinge evangelisch war.Nun hat sie das erste Grab an der Hand.»

«Das auf dem katholischen Friedhof?»

«Klar.Es ist tadellos,trocken,sandig,etwas erhöht – sie kann froh sein,daß sie es hat!»

«Warum? Für sich und ihren Mann? Sie wird doch wegen der Zwillinge jetzt auch auf den Stadtfriedhof wollen,wenn sie stirbt.»

«Als Kapitalanlage», sagt Wilke, ungeduldig über meine Stumpfsinnigkeit.«EinGrabistheuteeineerstklassigeKapitalanlage,dasweißdochjeder!SiekannjetztschoneinpaarMillionen daran verdienen, wenn sie es verkaufen will. Sachwerte steigen ja wie verrückt!»

«Richtig.IchhattedaseinenMomentlangvergessen.Weshalb sind Sie noch hier?»

Wilkezeigtauf einenSarg.«FürWerner,denBankier.Gehirnblutung. Darf kosten, was es will, echtes Silber, feinstes Holz, echteSeide,Überstundentarif–wiewäreesmitetwasHilfe?Kurt Bach ist nicht da. Sie können dafür morgen früh das Denkmal verkaufen. Keiner weiß es bis jetzt.Werner ist nach Geschäftsschluß umgefallen.»

«Heute nicht.Ich bin todmüde.Gehen Sie doch kurz vor Mitternacht in die Rote Mühle und kommen Sie nach eins zurück,

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um weiterzuarbeiten – dann ist das Problem der Geisterstunde gelöst.»

Wilke denkt nach.«Nicht schlecht»,erklärt er.«Aber brauche ich da nicht einen Smoking?»

«Nicht einmal im Traum.»

WilkeschütteltdenKopf.«Ausgeschlossen,trotzdem!Dieeine Stunde würde mich mehr kosten, als ich in der ganzen Nacht verdienenwürde.AberichkönnteineinekleineKneipegehen.» Erschautmichdankbaran.«NotierenSiedieAdresseWerners», sagt er dann.

Ich schreibe sie auf. Sonderbar, denke ich, das ist schon der zweite heute abend, der einen Rat von mir befolgt – nur für michselbstweißichkeinen.«Komisch,daßSiesovielAngstvor Gespenstern haben»,sage ich.«Dabei sind Sie doch gemäßigter Freidenker.»

«Nur tagsüber. Nicht nachts. Wer ist nachts schon Freidenker?»

Ich mache ein Zeichen zu Kurt Bachs Bude hinunter. Wilke winkt ab. «Es ist leicht, Freidenker zu sein, wenn man jung ist. Aber in meinem Alter, mit einem Leistenbruch und einer verkapselten Tuberkulose –»

«Schwenken Sie um.Die Kirche liebt bußfertige Sünder.» Wilke hebt die Schultern. «Wo bliebe da mein Selbstrespekt?»

Ich lache.«Nachts haben Sie keinen,was?» «Wer hat nachts schon welchen? Sie?»

«Nein.Aber vielleicht ein Nachtwächter.Oder ein Bäcker,der nachts Brot bäckt. Müssen Sie denn unbedingt Selbstrespekt haben?»

«Natürlich. Ich bin doch ein Mensch. Nur Tiere und Selbstmörder haben keinen.Es ist schon ein Elend,dieser Zwiespalt!

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Immerhin,ichwerdeheutenachtmalzurGastwirtschaftBlume gehen.Das Bier ist da prima.»

IchwanderezurücküberdendunklenHof.VordemObelisken schimmert es bleich.Es ist Lisas Blumenstrauß.Sie hat ihn dort deponiert, bevor sie zur Roten Mühle gegangen ist. Ich stehe einen Augenblick unschlüssig; dann nehme ich ihn auf. Der Gedanke,daßKnopf ihnschändenkönnte,istzuviel.Ichnehme ihn mit auf meine Bude und stelle ihn in eine Terrakotta-Urne, dieichausdemBüroheraufhole.DieBlumenbemächtigensich sofort des ganzen Zimmers.Da sitze ich nun,mit braunen und gelbenundweißenChrysanthemen,dienachErdeundFriedhof riechen, als würde ich begraben! Aber habe ich nicht wirklich etwas begraben?

Um Mitternacht halte ich den Geruch nicht mehr aus.Ich sehe, daßWilkefortgeht,umdieGeisterstundeinderKneipezuüberstehen,undnehmedieBlumenundbringesieinseineWerkstatt. Die Tür steht o en; das Licht brennt noch, damit der Gespensterfürchter keinen Schreck bekommt, wenn er zurückkehrt. Eine Flasche Bier steht auf dem Sarg des Riesen. Ich trinke sie aus, stelle Glas und Flasche auf das Fensterbrett und ö ne das Fenster,damitesaussieht,alshätteeinGeistDurstgehabt.Dann streueichdieChrysanthemenvomFensterherzumhalbfertigen Sarg des Bankiers Werner und lege an das Ende eine Handvoll wertloser Tausendmarkscheine. Soll Wilke sich irgendeinen Reimdaraufmachen!WennWernersSargdeswegennichtfertig wird, so ist das kein Unglück – der Bankier hat Dutzende von kleinenHausbesitzernmitInflationsgeldumihrbißchenBesitz gebracht.

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«Möchtest du etwas sehen, das fast so ans Herz greift wie ein Rembrandt?» fragt Georg.«Immer los.»

Er nimmt etwas aus seinem Taschentuch und läßt es auf den Tischfallen,daßesklingt.EsdauerteineWeile,bisicheserkenne. Gerührtschauenwiresan.EsisteingoldenesZwanzigmarkstück. Das letztemal,daß ich eines gesehen habe,war vor dem Kriege. «Das waren Zeiten!» sage ich. «Frieden herrschte, Sicherheit regierte,MajestätsbeleidigungenwurdennochmitFestungshaft gesühnt, der Stahlhelm war unbekannt, unsere Mütter trugen Korsetts und hohe Kragen an ihren Blusen mit eingenähten Fischbeinstäbchen,Zinsenwurdengezahlt,dieMarkwarebenso unantastbarwieGott,undvierteljährlichschnittmangeruhsam die Coupons von den Staatsanleihen ab und bekam sie in Gold ausbezahlt. Laß dich küssen, du gleißendes Symbol einer versunkenen Zeit!»

Ich wiege das Geldstück in der Hand. Es trägt das Bildnis Wilhelms des Zweiten, der jetzt in Holland Holz sägt und sich einen Spitzbart hat wachsen lassen.Auf dem Konterfei trägt er noch den stolz auf gezwirbelten Schnurrbart, der damals hieß: Es ist erreicht.Es war tatsächlich erreicht.«Woher hast du es?» frage ich.

«Von einerWitwe,die einen ganzen Kasten voll davon geerbt hat.»

«Guter Gott!Was ist es wert?»

«VierMilliardenPapiermark.EinkleinesHaus.OdereinDutzend herrlicher Frauen. Eine Woche in der Roten Mühle.Acht Monate Pension für einen Schwerkriegsverletzten –»

«Genug –»

HeinrichKrolltrittein,dieFahrradspangenandengestreiften Hosen. «Dies hier muß Ihr treues Untertanenherz entzücken»,

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sage ich und wirble den goldenenVogel vor ihm durch die Luft. Er fängt ihn auf und starrt ihn mit wäßrigen Augen an.«Seine Majestät»,sagterergri en.«DaswarennochZeiten!Wirhatten noch unsereArmee!»

«Es waren anscheinend für jeden verschiedene Zeiten»,erwiderte ich.

Heinrich blickt mich strafend an.«Sie werden doch wohl zugeben,daß es damals bessere Zeiten waren als heute!» «Möglich!»

«Nicht möglich! Bestimmt! Wir hatten Ordnung, wir hatten eine stabileWährung,wir hatten keineArbeitslosen,aber dafür eine blühende Wirtschaft, und wir waren ein geachtetes Volk. Oder wollen Sie das auch nicht zugeben?»

«Ohne weiteres.»

«Na,also! Und was haben wir heute?»

«Unordnung,fünf MillionenArbeitslose,eineSchwindelwirtschaft,und wir sind ein besiegtesVolk»,erwidere ich. Heinrich ist verblüfft. So leicht hat er sich das nicht gedacht. «Naalso»,wiederholter.«HeutesitzenwirimDreck,unddamals saßenwirimFett.DieSchlußfolgerungwerdenjawohlauchSie ziehen können,wie?»

«Ich bin nicht sicher.Was ist sie?»

«Dasistdochverdammteinfach!DaßwirwiedereinenKaiser und eine anständige nationale Regierung haben müssen!» «Halt!» sage ich. «Sie haben etwas vergessen. Sie haben das wichtigeWort ,weil‘ vergessen.Das aber ist der Kern des Übels. EsistderGrunddafür,daßheuteMillionenwieSiemithocherhobenenRüsselnwiedersolchenUnsinnherumtrompeten.Das kleineWort ,weil‘.»

«Was?» fragt Heinrich verständnislos.

«Weil!» wiederhole ich. «Das Wort: ,weil‘! Wir haben heute

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fünf Millionen Arbeitslose,eine Inflation,und wir sind besiegt worden,weilwirvorherIhregeliebtenationaleRegierunghatten! Weil dieseRegierunginihremGrößenwahnKrieggemachthat! WeilsiediesenKriegverlorenhat!Deshalbsitzenwirheuteinder Scheiße!WeilwirIhregeliebtenHolzköpfeundUniformpuppen als Regierung hatten! Und wir müssen sie nicht zurückhaben, damitesunsbessergehe,sondernwirmüssenverhüten,daßsie wiederkommen, weil sie uns sonst noch einmal in Krieg und Scheiße jagen. Sie und Ihre Genossen sagen: Früher ging’s uns gut,heutegeht’sunsschlecht–alsowiederhermitderaltenRe- gierung!InWirklichkeitheißtesaber:Heutegeht’sunsschlecht, weil wir früher die alte Regierung hatten – also zum Teufel mit ihr! Kapiert! DasWörtchen:Weil! Das wird gern von Ihren Genossen vergessen!Weil!»

«Blödsinn!» poltert Heinrich aufgebracht.«Sie Kommunist!» GeorgbrichtineinwildesGelächteraus.«FürHeinrichistjeder ein Kommunist,der nicht stramm rechts ist.»

Heinrich wölbt die Brust zu einer geharnischtenAntwort.Das Bild seines Kaisers hat ihn stark gemacht.In diesem Augenblick trittKurtBachein.«HerrKroll»,fragter,«sollderEngelrechtsoder linksvomText:,HierruhtSpenglermeisterQuartz‘stehen?» «Was?»

«Der Engel im Relief auf dem Grabstein Quartz.»

«Rechts natürlich»,sagt Georg.«Engel stehen immer rechts.» Heinrich wird aus einem nationalen Propheten wieder ein Grabsteinverkäufer.«IchkommemitIhnen»,erklärtermißmutig undlegtdasGoldstückzurückauf denTisch.KurtBachsiehtes und greift danach.«Das waren Zeiten»,sagt er schwärmerisch. «FürSiealsoauch»,erwidertGeorg.«WasfürZeitenwarenes denn für Sie?»

«DieZeitenderfreienKunst!BrotkostetePfennige,einSchnaps

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