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Remarque, Erich Maria - Der schwarze Obelisk

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08.06.2015
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«Nun?» fragt michWernicke.«Was sagen Sie dazu?» «Wozu?»

«Stellen Sie sich nicht so dumm. Zu Fräulein Terhoven. Sie müssen doch zugeben, daß sie in den drei Wochen, die Sie sie nicht gesehen haben, ein ganz anderer Mensch geworden ist. Voller Erfolg!»

«So was nennen Sie Erfolg?»

«Was denn sonst? Sie kehrt ins Leben zurück,alles ist in Ordnung,die Zeit vorher ist versunken wie ein böser Traum,sie ist wieder ein Mensch geworden, was wollen Sie mehr? Sie haben sie ja gesehen.Nun?»

«Ja»,sage ich.«Nun?»

EineSchwestermiteinemrotenBauerngesichtbringteineFlascheWein und Gläser.«Haben wir auch noch die Freude,Seine Hochwürden,HerrnVikarBodendiekzusehen?»frageich.«Ich weißnicht,obFräuleinTerhovenkatholischgetauftist,nehmees aberan,dasieausdemElsaßkommt,dawirdSeineHochwürden dochauchvollerJubelsein,daßSieeinSchäfleinfürseineHerde zurückgefischt haben aus dem großen Chaos!»

Wernickefeixt.«SeineHochwürdenhabenbereitsihrerBefriedigungAusdruckgegeben.FräuleinTerhovenbesuchtseiteiner Woche täglich die heilige Messe.»

Isabelle!denkeich.Siewußteeinmal,daßGottimmernocham Kreuze hing und daß nicht nur die Ungläubigen ihn marterten. Sie kannte und verachtete auch die satten Gläubigen, die aus seinemLeideneinefetteSinekuremachten.«Hatsieauchschon gebeichtet?» frage ich.

«Dasweißichnicht.Esistmöglich.Mußeigentlichjemanddas, wasergetanhat,währendergeisteskrankwar,beichten?Eswäre eine interessante Frage für mich unaufgeklärten Protestanten.» «Eskommtdarauf an,wasmanunterGeisteskrankheitenver-

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steht»,sage ich bitter und schaue zu,wie der Seeleninstallateur einGlasSchloßReinhardtshauserheruntergießt.«Wirhabenda zweifellosverschiedeneAu assungen.Imübrigen:Wiekannman beichten,was man vergessen hat? Denn vergessen hat Fräulein Terhoven ja wohl manches plötzlich.»

WernickeschenktsichundmireinGlasein.«Trinkenwirden, bevor Hochwürden erscheint. Weihrauchduft mag heilig sein, abererverdirbtdieBlumeeinessolchenWeines.»Ernimmteinen Schluck,rollt die Augen und sagt: «Plötzlich vergessen? War es so plötzlich? Es kündigte sich doch schon länger an.»

Er hat recht.Ich habe es auch schon früher gemerkt.Es waren manchmalAugenblicke da,wo Isabelle mich nicht zu erkennen schien.Ich erinnere mich an das letzte Mal und trinke wütend denWein aus.Er schmeckt mir heute nicht.

«DasistwieeinunterirdischesBeben»,erklärtdererfolgstrotzendeWernicke.«EinSeebeben.Inseln,sogarKontinente,dievorher da waren,verschwinden,und andere tauchen wieder auf.» «Und wie ist es mit einem zweiten Seebeben? Geht es dann umgekehrt?»

«Eskannauchdasvorkommen.Aberdassinddannfastimmer andere Fälle; solche, die mit zunehmender Verblödung Hand in Hand gehen. Sie haben ja die Beispiele davon hier gesehen. Wünschen Sie das für Fräulein Terhoven?»

«Ich wünsche ihr das Beste»,sage ich. «Na,also!»

Wernicke schenkt den Rest des Weines ein. Ich denke an die trostlosen Kranken,die in den Ecken herumstehen und -liegen, denenderSpeichelausdemMundeläuftunddiesichbeschmutzen.«Natürlichwünscheichihr,daßsieniewiederkrankwird», sage ich.

«Es ist nicht anzunehmen.Wir hatten bei ihr einen der Fälle

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voruns,diegeheiltwerdenkönnen,wenndieUrsachenbeseitigt wordensind.Allesgingsehrgut.MutterundTochterhabendas Gefühl, das manchmal durch den Tod in solchen Situationen entsteht: in einer fernen Weise betrogen worden zu sein, und so sind beide wie verwaist und dadurch enger zusammen als je vorher.»

Ich starreWernicke an.So poetisch habe ich ihn noch nie gehört.Ermeintesauchnichtganzernst.«Siehabenheutemittag Gelegenheit,sichdavonzuüberzeugen»,erklärter.«Mutterund Tochter kommen zu Tisch.»

Ich will weggehen; aber etwas zwingt mich,zu bleiben.Wenn der Mensch sich selbst quälen kann,versäumt er so leicht keine Gelegenheit dazu. Bodendiek erscheint und ist überraschend menschlich.DannkommenMutterundTochter,undesbeginnt ein plattes,zivilisiertes Gespräch.Die Mutter ist etwa fünfundvierzig Jahre alt,etwas voll,belanglos hübsch und angefüllt mit leichten,runden Phrasen,die sie mühelos verteilt.Sie weiß auf alles sofort eineAntwort,ohne nachzudenken.

Ich betrachte Geneviève.Manchmal,ganz kurz,glaube ich in ihren Zügen wie eine Ertrinkende das geliebte, wilde und verstörteandereGesichtauftauchenzusehen;aberesverschwimmt gleich wieder im Plätschern des Gespräches über die moderne AnlagedesSanatoriums,beideDamengebrauchenkeinanderes Wort, die hübsche Aussicht, die alte Stadt, verschiedene Onkel undTanteninStraßburgundinHolland,überdieschwereZeit, die Notwendigkeit, zu glauben, die Qualität der Lothringer WeineunddasschöneElsaß.NichteinWortvondem,wasmich einstsobestürztunderregthat.Esistversunken,alswäreesnie dagewesen.

Ich verabschiede mich bald.«Leben Sie wohl,Fräulein Terhoven»,sage ich.«Wie ich höre,reisen Sie dieseWoche.»

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Sienickt.«KommenSieheuteabendnichtnocheinmal?»fragt Wernicke mich.

«Ja,zurAbendandacht.»

«DannkommenSiedochauf einenkleinenTrunkherüberzu mir.Nicht wahr,meine Damen?»

«Gerne», erwidert Isabelles Mutter. «Wir gehen ohnehin zur Abendandacht.»

DerAbendistnochschlimmeralsderMittag.DasweicheLicht trügt. Ich habe in der Kapelle Isabelle gesehen. Der Schein der KerzenwehteüberihrHaar.Siebewegtesichkaum.DieGesichter der Kranken kamen beim Klang der Orgel herum wie helle, flache Monde.Isabelle betete;sie war gesund.

Nachher wird es nicht besser. Es gelingt mir, Geneviève am AusgangderKapellezutre enundmitihreinStückalleinvorauszugehen.Wir kommen durch die Allee. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.Geneviève zieht ihren Mantel um sich.

«Wie kalt es abends schon ist.» «Ja.Fahren Sie dieseWoche ab?»

«Ich möchte schon.Ich war lange nicht zu Hause.» «Freuen Sie sich?» – «Gewiß.»

Esistnichtsmehrzusagen.Aberichkannmirnichthelfen,der Schritt ist derselbe,das Gesicht im Dunkel,die weicheAhnung. «Isabelle»,sage ich,bevor wir aus derAllee treten.

«Wie,bitte?» fragt sie erstaunt.

«Ach»,sage ich.«Es war nur ein Name.»

Sie verhält einen Augenblick den Schritt. «Sie müssen sich irren»,erwidert sie dann.«MeinVorname ist Geneviève.» «Ja,natürlich.Isabelle war nur der Name für jemand anderen. Wir haben manchmal darüber gesprochen.»

«So?Vielleicht.Mansprichtübersovieles»,erklärtsieentschuldigend.«Da vergißt man dies und jenes.»

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«O ja.»

«War es jemand,den Sie kannten?» «Ja,so ungefähr.»

Sie lacht leise. «Wie romantisch.Verzeihen Sie, daß ich mich nicht gleich erinnerte.Jetzt fällt es mir ein.»

Ichstarresiean.Sieerinnertsichannichts,ichsehees.Sielügt, umnichtunhöflichzusein.«EsistsovielindenletztenWochen vorgefallen»,sagtsieleichtundetwasüberlegen.«Dagehteinem alleseinwenigdurcheinander.»Unddann,umdieUnhöflichkeit wiedergutzumachen,fragtsie:«Wieistesdennweitergeworden in der letzten Zeit?»

«Was?»

«Das,was Sie von Isabelle erzählt haben.» «Oh,das! Nichts weiter! Sie ist gestorben.»

Siebleibterschrecktstehen.«Gestorben?Wieleidmirdastut! Verzeihen Sie,ich wußte nicht...»

«Das macht nichts.Ich kannte sie auch nur flüchtig.» «Plötzlich gestorben?»

«Ja»,erwidere ich.«Aber so,daß sie es gar nicht gemerkt hat. Das ist ja auch etwas wert.»

«Natürlich», sie reicht mir die Hand. «Es tut mir aufrichtig leid.»

IhreHandistfestundschmalundkühl.Siefiebertnichtmehr. Es ist die Hand einer jungen Dame, die einen kleinen Fauxpas gemacht und wieder geordnet hat. «Ein schöner Name, Isabelle», sagt sie. «Ich habe meinen eigenen Namen früher immer gehaßt.»

«Jetzt nicht mehr?»

«Nein»,erwidert Geneviève freundlich.

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Siebleibtesauchweiter.EsistdiefataleHöflichkeit,diemanfür Leute in einer kleineren Stadt hat,die man vorübergehend trifft und bald wieder vergessen wird. Ich spüre auf einmal, daß ich einen schlecht sitzenden, umgearbeiteten Militäranzug trage, denderSchneiderSulzblickauseineraltenUniformangefertigt hat. Geneviève dagegen ist sehr gut angezogen. Sie war es immer; aber es ist mir nie so sehr aufgefallen.Geneviève und ihre Mutter haben beschlossen,zuerst einmal nach Berlin zu fahren füreinigeWochen.DieMutteristganzverbindlicheHerzlichkeit. «Die Theater! Und die Konzerte! Man lebt immer so auf,wenn man in eine wirkliche Großstadt kommt. Und die Geschäfte! Die neuen Moden!»

Sie tätschelt Genevièves Hand. «Wir werden uns da einmal gründlich verwöhnen,wie?»

Genevièvenickt.Wernickestrahlt.SiehabensiezurStreckegebracht.Aberwasistes,dassiezurStreckegebrachthaben?denke ich.Istesvielleichtinjedemvonuns,verschüttet,verborgen,und was ist es wirklich? Ist es dann nicht auch in mir? Und ist es da auchschonzurStreckegebrachtworden,oderwaresniefrei?Ist esda,istesetwas,dasvormirdawar,dasnachmirdaseinwird, etwas, das wichtiger ist als ich? Oder ist alles nur ein bißchen tiefgründig scheinendes Durcheinander,eineVerschiebung der Sinne, eine Täuschung, Unsinn, der wie Tiefsinn aussieht, wie Wernickebehauptet?Aberwarumhabeichesdanngeliebt,warum hat es mich angesprungen wie ein Leopard einen Ochsen, warumkannichesnichtvergessen?WaresnichttrotzWernicke, als ob in einem geschlossenen Raum eine Tür geö net worden wäre,und man hätte Regen und Blitze und Sterne gesehen?

Ich stehe auf. «Was ist los mit Ihnen?» fragt Wernicke. «Sie sindjaunruhigwie–»Erhälteinundfährtdannfort:«Wieder Dollarkurs.»

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«Ach der Dollar»,sagt Genevièves Mutter und seufzt. «Ein Unglück! Zum Glück hat Onkel Gaston –»

Ich höre nicht mehr, was Onkel Gaston getan hat. Ich bin plötzlichdraußenundweißnurnoch,daßichzuIsabellegesagt habe: «Danke,für alles»,und sie verwundert gefragt hat: «Aber wofür nur?»

Ich gehe langsam den Hügel hinunter.Gute Nacht,du süßes, wildes Herz, denke ich. Leb wohl, Isabelle! Du bist nicht ertrunken, ich weiß das plötzlich. Du bist nicht untergegangen und nicht gestorben! Du hast dich nur zurückgezogen,du bist fortgeflogen,undnichteinmaldas:dubistplötzlichunsichtbar geworden wie die alten Götter, eine Wellenlänge hat sich geändert, du bist noch da, aber du bist nicht mehr zu fassen, du bist immer da,und du wirst nie untergehen,alles ist immer da, nichtsgehtjemalsunter,LichtundSchattennurziehendarüber hin,es ist immer da,dasAntlitz vor der Geburt und nach dem Tode,undmanchmalscheintesdurchindem,waswirfürLeben halten, und blendet uns eine Sekunde, und wir sind nie ganz dieselben danach!

Ich merke,daß ich rascher gehe.Ich atme tief,und dann laufe ich.Ich bin naß von Schweiß,mein Rücken ist naß,ich komme zum Tor und gehe wieder zurück, ich habe immer noch das Gefühl, es ist wie eine mächtige Befreiung, alle Achsen laufen plötzlichdurchmeinHerz,GeburtundTodsindnurWorte,die wildenGänseübermirfliegenseitdemBeginnderWelt,esgibt keineFragenundkeineAntwortenmehr!Lebwohl,Isabelle!Sei gegrüßt,Isabelle! Leb wohl,Leben! Sei gegrüßt,Leben!

Viel später merke ich, daß es regnet. Ich hebe mein Gesicht gegen die Tropfen und schmecke sie. Dann gehe ich zum Tor. Nach Wein und Weihrauch duftend wartet dort eine große Gestalt.

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WirgehenzusammendurchsTor.DerWärterschließteshinter uns.«Nun?» fragt Bodendiek.«Wo kommen Sie her? Haben Sie Gott gesucht?»

«Nein.Ich habe ihn gefunden.»

Er blinzelt argwöhnisch unter seinem Schlapphut hervor. «Wo? In der Natur?»

«Ich weiß nicht einmal, wo. Ist er an bestimmten Plätzen zu finden?»

«AmAltar»,brummt Bodendiek und deutet nach rechts.«Ich gehe diesenWeg.Und Sie?»

«Jeden»,erwidere ich.«Jeden,HerrVikar.»

«So viel haben Sie doch gar nicht getrunken»,knurrt er etwas überrascht hinter mir her.

IchkommenachHause.HinterderTürspringtjemandaufmich los.«Habe ich dich endlich,du Schweinehund?»

Ich schüttle ihn ab und glaube an irgendeinen Witz.Aber er ist im Augenblick wieder hoch und rennt mir den Kopf gegen den Magen.Ich falle gegen den Obelisken,kann demAngreifer aber gerade noch einen Tritt in den Bauch geben. Der Tritt ist nichtkräftiggenug,daichschonimFallenbin.DerMannstürzt sich wieder auf mich, und ich erkenne den Pferdeschlächter Watzek.

«Siesindverrücktgeworden?»frageich.«SehenSienicht,wen Sie anfallen?»

«Ichseheesschon!»WatzekpacktmichanderKehle.«Ichsehe dichAas schon!Aber mit dir ist jetzt Schluß.»

Ich weiß nicht, ob er beso en ist. Ich habe auch keine Zeit mehr,darüber nachzudenken.Watzek ist kleiner als ich,aber er hat Muskeln wie ein Bulle.Es gelingt mir,mich nach rückwärts zu überschlagen und ihn gegen den Obelisken zu drücken. Er

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läßthalblos,ichwerfemichmitihmzurSeiteundschlageseinen Kopf dabei gegen den Sockel des Obelisken.Watzek läßt ganz los.IchgebeihmzurSicherheitnocheinenStoßmitderSchulter unterdasKinn,steheauf,gehezumTorundmacheLicht.«Und was soll das alles?» sage ich.

Watzek erhebt sich langsam. Er ist noch etwas betäubt und schüttelt den Kopf. Ich beobachte ihn. Plötzlich rennt er wieder mit dem Kopf voran auf meinen Magen los. Ich trete zur Seite, stelle ihm ein Bein, und er schlägt mit einem dumpfen Aufschlag aufs neue gegen den Obelisken, diesmal gegen den poliertenZwischensockel.Jederanderewärebewußtlosgewesen; Watzek taumelt kaum. Er dreht sich um und hat ein Messer in der Hand. Es ist ein langes scharfes Schlachtermesser, das sehe ich im elektrischen Licht.Er hat es aus dem Stiefel gezogen und rennt auf mich los. Ich versuche keine unnötigen Heldentaten; gegen einen Mann,der mit einem Messer umzugehen weiß wie ein Pferdeschlächter, wäre das Selbstmord. Ich springe hinter den Obelisken;Watzek mir nach. Zum Glück bin ich schneller und behender als er.

«SindSieverrückt?»zischeich.«WollenSiefürMordgehängt werden?»

«Ichwerdedirbeibringen,mitmeinerFrauzuschlafen!»keucht Watzek.«Blut muß fließen!»

Jetzt weiß ich endlich,was los ist.«Watzek!» rufe ich.«Sie begehen einen Justizmord!»

«Scheiße! Die Gurgel werde ich dir durchschneiden!»

Wir sausen um den Obelisken herum. Mir kommt nicht der Gedanke, um Hilfe zu rufen; es geht alles zu schnell; wer kann mir da schon wirklich helfen? «Sie sind belogen worden!» rufe ich unterdrückt.«Was geht mich Ihre Frau an?»

«Du schläfst mit ihr,du Satan!»

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Wirrennenweiter,einmalrechts,einmallinksherum.Watzek, inseinenStiefeln,istschwerfälligeralsich.Verdammt!denkeich. Wo ist Georg? Ich werde hier für ihn geschlachtet,und er hockt mit Lisa in seiner Bude.«Fragen Sie doch Ihre Frau,Sie Idiot!» keuche ich.

«Hinschlachten werde ich dich!»

Ich sehe mich nach einer Wa e um. Nichts ist da. Bevor ich einen kleinen Hügelstein anheben könnte, hätte Watzek mir längst die Kehle durchgeschnitten. Plötzlich sehe ich ein Stück Marmor, etwa faustgroß, auf der Fensterbank schimmern. Ich reiße es an mich,tanze um den Obelisken und werfe esWatzek andenSchädel.Estrifftihnlinks.ErblutetsofortüberdemAuge und kann nur noch mit einem Auge sehen. «Watzek! Sie irren sich!» rufe ich.«Ich habe nichts mit Ihrer Frau! Ich schwöre es Ihnen!»

Watzek ist jetzt langsamer;aber er ist immer noch gefährlich. «Und das einem Kameraden!» faucht er. «So eine Gemeinheit!»

Er macht einen Ausfall wie ein Miniaturbulle. Ich springe beiseite, erwische das Stück Marmor wieder und werfe es zum zweitenmalnachihm.Leiderverfehltesihnundlandetineinem Fliederbusch.«IhreFrauistmirscheißegal!»zischeich.«Verstehen Sie das,Mensch! Scheißegal!»

Watzek rennt stumm weiter. Er blutet jetzt links stark, und ich laufe deshalb nach links.Er sieht mich so nicht so gut,und ich kann ihm in einem gefährlichenAugenblick einen schönen Fußtritt gegen das Knie geben.Er sticht im selben Moment zu, aberstreiftnurmeineSohle.DerFußtritthilft.Watzekstehtstill, blutend,dasMesserbereit.«HörenSiezu!»sageich.«BleibenSie da stehen! Machen wir eine Minute Wa enstillstand! Sie können ja gleich wieder loslegen,dann werde ich Ihnen das andere

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