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Gemeinsamkeiten moderner Volkswirtschaften

Man stoßt in allem modernen Volkswirtschaften immer wieder auf Elemente, des ihnen gemeinsam sind.

So ist heute in jedem Land, in jeder Volkswirtschaft und unter jedem Wirtschaftssystem eine weitest gehende Arbeitsteilung verwirklicht. Wir wissen bereits, was dieser Begriff beinhaltet: es gibt heute fast keinen Menschen oder keinen Betrieb mehr, der alle Güter, die er benötigt, selbst herstellt. Jeder geht heute in seinem Beruf einer bestimmten Tätigkeit nach, mit der er nicht nur dazu beiträgt, die Bedürfnisse anderer zu decken, sondern die ihn mit ihrer Vergütung instand setzt, auch die eigenen Wünsche zu erfüllen.

Hieraus ergibt sich von ganz allein das zweite Merkmal. Da die herstellten Güter oder die geleistete Arbeit meist für fremden Bedarf zur Verfügung gestellt werden, müssen sie gegen jene Güter, die man zur Produktion oder für den Gebrauch benötigt, eingetauscht werden.

Arbeitsteilung also macht den Tauscht zwingend notwendig. Nun sind wir alle heute über jenes Studium weit hinaus, welches wir „Naturaltauschwirtschaft“ nennen, eine Wirtschaftsform in der nur Wage gegen Ware eingetauscht wird, In jeder modernen Volkswirtschaft tritt heute das Geld als erleichterndes Zwischentauschgut auf.

Somit sind also Arbeitsteilung, Verkehrswirtschaft und Geldwirtschaft die drei Elemente, die eine jede fortgeschrittene Volkswirtschaft aufweist.

Text №9 Was ist soziale Marktwirtschaft?

Soziale marktwirtschaftliche Ordnung ist solches Wirtschaftssystem das ebenso eine Abkehr vom Laisser – faire des früheren Liberalismus wie den Verzicht auf staatlichen Dirigismus bedeutet. Das Grundgesetz, das die Freiheit der privaten Initiative und das Privateigentum garantiert, unterwirft diese Grundrechte sozialen Bindungen. Unter dem Leitmotiv „So wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig“ fällt dem Staat in der Marktwirtschaft in erster Linie eine Ordnungsaufgabe zu. Er setzt die Rahmenbedingungen, unter denen sich die Marktvorgänge abspielen. Die Frage, welche und wie viele Güter erzeugt werden und wer wie viel davon erhält, wird vor allem auf den Märkten entschieden. Der Staat verzichtet fast vollständig auf direkte Eingriffe in die Preis- und Lohngestaltung. Die Lenkung des Wirtschaftsprozesse erfolgt sich grundsätzlich durch die am Markt bildenden Preise.

Soziale Marktwirtschaft ist auch eine Wirtschaftsordnung, in der sich Angebot und Nachfrage von Waren und Dienstleistungen auf den Märkten weitgehend ohne staatliche Eingriffe frei entwickeln können.

Voraussetzung für das Funktionieren des Marktmechanismus ist der Wettbewerb. Ohne Konkurrenz kann es keine Marktwirtschaft geben. Aber Wettbewerb ist hart für alle Teilnehmer. Immer wieder versuchen Unternehmer, den Wettbewerb auszuschalten, sei es durch Absprachen zwischen den Konkurrenten, sei es durch den Zusammenschluss von zwischen den Konkurrenten, sei es durch den Zusammenschluss von Firmen. Solche Versuche soll das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz), das im Jahre 1957 im Deutschland angenommen wurde, unterbinden. Das Gesetz verbietet Abreden und Verträge, die die Marktverhältnisse durch Beschränkung des Wettbewerbs beeinflussen; es wurde inzwischen mehrfach ergänzt, um seine Wirksamkeit gegenüber veränderten Kartellstrategien zu gewährleisten.

Die Triebkraft der Marktwirtschaft ist das Streben nach Gewinn. Aber dabei soll die Marktwirtschaft auf das Eigeninteresse und die Eigenverantwortung der Bürger und den Wettbewerb als Kontrollmechanismus setzen. Diese sogenannte „freie Marktwirtschaft“ ist also keine natürliche Ordnung, sondern ein von Menschen gestaltetes System.

Auch in der Marktwirtschaft können unerwünschte Entwicklungen eintreten. Der Staat muss versuchen, ihnen durch seine Haushalts,- Steuer,- Sozial,- und Wettbewerbspolitik entgegenzuwirken. Das ständige Idealziel ist es, stabile Preise, einen hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftliches Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum zu sichern.

Eine zentrale Aufgabe der Marktwirtschaftspolitik ist die Verringerung der Arbeitslosigkeit. Der Schlüssel zu mehr Beschäftigung liegt in höheren Investition. Um eine angemessene Rentabilität der Investitionen zu sichern, ist die Regierung bemüht, die Eigenkräfte des Marktes, vor allem durch Anreize für individuelle Leistung zu stärken. Der Einfluss des Staates auf die Wirtschaft wird eingeschränkt, marktwidrige Regulierungen werden abgebaut. Das ermöglich einen freieren Wettbewerb und erleichtert die Anpassung an neue Entwicklungen.

Man muss noch hervorheben, dass eine Marktwirtschaft durch Konsumfreiheit, Gewerbefreiheit, Freiheit der Berufs-Arbeitsplatzwahl sowie durch das Recht auf Privateigentum gekennzeichnet ist. Die soziale Komponente dieser Wirtschaftsordnung ist insbesondere das umfassende soziale Netz mit Rentenversicherung und Pensionen, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Kindergeld sowie anderen wichtigen sozialen Leistungen.

Die humanen, sozialen und ökologischen Herausforderungen, denen sich der Staat in ersten Linie verpflichtet fühlt, lassen sich am ehesten im Zusammenwirken von Demokratie und Marktwirtschaft verwirklichen, ja, sie bedingen einander.

Text №10

Grundlegende Prinzipien der Marktwirtschaft

Die soziale Marktwirtschaft setzt auf 5 grundlegende Prinzipien:

  1. Das Prinzip der freien Initiative

Eine der zentralen Grundannahmen der Sozialen Marktwirtschaft ist die Vermutung, dass die Menschen bereit und in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und die Risiken ihres Handels zu tragen. Die Unternehmen brauchen deshalb Gewerbe-, Investitions- und Niederlassungsfreiheit; die Verbraucher- Konsumfreiheit, die Arbeitnehmer- das Recht, Beruf, und Arbeitsplatz frei zu wählen. Unternehmer und Arbeitnehmer müssen die Freiheit besitzen, sich zu organisieren, d.h. Gewerkschaften und Verbände zu gründen und ihnen beizutreten. Und die Rechtsordnung muss so beschaffen sein, dass Erfolge und Misserfolge, die aus dem wirtschaftlichen Handeln hervorgehen, den Verursachern zugerechnet werden können.

  1. Wettbewerbsprinzip

Marktwirtschaft bedeutet, dass Güter und Leistungen über frei ausgehandelte Verträge getauscht werden, der Staat also keine Preise und Bedingungen festsetzt. Märkte sind aber nur dann wirksam (und staatlicher Planung überlegen), wenn auf ihnen Wettbewerb herrscht. Auf die Dauer können die Unternehmen außerdem zu technischen Entwicklungen, weil sie nur so ihre Kosten senken und ihre Gewinne halten können. Diese laufenden Produktivitätserhöhungen kommen den Verbrauchern in Form sinkender Preise, den Arbeitnehmern durch steigende Löhne oder Arbeitszeitverkürzungen zugute.

Der Markt wird gefährdet, wenn dauerhafte Monopole entstehen oder die Unternehmen sich zu Kartellen zusammenschließen, ein oder mehrere Unternehmen also den Markt beherrschen. Dann sinkt die Zahl der Alternativen, die Leistungen der Unternehmen werden sich wegen des fehlenden Wettbewerbs verschlechtern, die Preise lassen sich ohne Wiederstand heraufsetzen. Die Verbraucher sind letztlich die Leidtragenden solcher Marktmacht. Das Wettbewerbsprinzip verlangt deshalb, dass solche marktbeherrschenden Stellungen nicht entstehen dürfen, mindestens jedoch streng überwacht sind.

  1. Das Sozialprinzip

Der Marktprozess führt zu einer ungleichen Verteilung von Einkommen und Vermögen. In einer bestimmten Sicht ist dies sogar erwünscht, weil die Aussicht auf Gewinn Kräfte freisetzt und zu besonderen Leistungen anspornt, was indirekt über die Steigerung des allgemeinen Wohlstands allen zugute kommt. Nichts wäre darum falscher, als solche Einkommensunterschiede von vornherein nicht zuzulassen, gleichsam Obergrenzen für Löhne, Gehälter und Gewinne vorzuschreiben.Nun gibt es aber Menschen, die nicht in der Lage sind, an Markt und Wettbewerb teilzunehmen: Kinder, Kranke und Alte oder Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Die Gesellschaft muss solchen Personen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Eine Teilhabe dieser Gruppen am wirtschaftlichen Fortschritt ist nur möglich, wenn die sich am Markt herausbildende Einkommensverteilung nachträglich korrigiert wird. Es muss ein System sozialer Leistungen aufgebaut werden, dessen Kern darin besteht, dass die arbeitende Generation die Personengruppen ernährt, die nicht mehr arbeiten können.

  1. Das stabilitätspolitische Prinzip

Auf Märkten mit freier Preisbildung kommt es immer wieder zu Preisschwankungen. Steigende Preise bei einer bestimmten Ware zeigen an, dass sie knapper geworden ist. Die Verbraucher werden sich mit ihren Käufen zurückhalten, die Unternehmen überlegen, wie sie mehr von diesem Gut liefern können, denn steigende Preise können eine Chance zu größeren Gewinnen sein. Es wäre demnach falsch, solche Preiserhöhungen vom Staat aus zu verhindern. Wenn jedoch alle Preise zusammen steigen, also Inflation herrscht, so ist dies ein unerwünschter und unsozialer Vorgang. Die Sparguthaben werden weniger Wert; Schuldner sind begünstigt, weil sie ihre Schulden mit geringerwertigem Geld zurückzahlen können; Personen mit festem Einkommen verlieren Kaufkraft.

Solche Instabilität kann nur verhindert werden, wenn eine außerhalb des Marktes stehende Instanz beauftragt wird, das Geld knapp zu halten. Der Staat sollte darum eine von ihm unabhängige Zentralbank einrichten. Diese muss die Geldmenge so steuern, dass der Durchschnitt aller Preise unverändert bleibt.

Der Grundsatz, den Wirtschaftsablauf zu stabilisieren, erfordert nicht nur die Verhinderung von Inflation, sondern auch von (Massen) – Arbeitslosigkeit. Der Staat muss durch eine geeignete Wirtschaftspolitik versuchen, Krisen abzuwenden.

  1. Das Prinzip der Marktkonformität

Soziale Marktwirtschaft ist keine staatsfreie Wirtschaft, sondern ein geordnetes Nebeneinander von Markt und Staat. Eine Handlungsanleitung für Eingriffe des Staates ist der Grundsatz der Marktkonformität. Gemeint ist, dass die Wirtschafts- und Sozialpolitik des Staates ist die Preisbildung auf den Märkten nicht behindern darf. Dazu ein aktuelles Beispiel: Eins der großen sozialen Probleme der Bundesrepublik ist im Augenblick die Lage auf dem Wohnungsmarkt. Bezahlbare Wohnungen für einkommensschwache Personen sind knapp geworden, die Mieten steigen überdurchschnittlich. Hier muss nach dem Sozialprinzip (siehe Punkt 3.) gehandelt werden. Ein Mietstopp wäre mit dem Leitbild „Soziale Marktwirtschaft“ aber nicht vereinbar, weil der Staat damit das Instrument, welches die Knappheit von Wohnungen anzeigt, außer Kraft setzt und Grund der gestoppten Mieten kein Anreiz da wäre, mehr Wohnungen zu bauen. Marktkonform wäre es, privaten Inverstoren finanzielle Anreize, z.B. über Steuerermäßigungen, zum Bau preiswerter Wohnungen zu geben. Oder der Staat könnte einkommensschwachen Gruppen ein „Wohngeld“ zahlen, d.h. ihnen eine Unterstützung zu ihrer Miete geben.

Folgt die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland nun den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft? Das wird man nicht voll bejahen können. So ist es zum Beispiel nicht gelungen, die Marktbeherrschung einzelner Unternehmen zu verhindern.

Doch insgesamt gesehen war die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft für die(alte) Bundesrepublik ein großer Gewinn. Auch wenn aus dem versprochen „Wohlstand für alle“ schließlich nur ein Wohlstand für die meisten wurde.

Text №11

Wirtschafssystem der Bundesrepublik Deutschlands

Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu den führenden Industrieländern. Ihrer wirtschaftlichen Gesamtleistung nach steht sie in der Welt an der dritten Stelle nach USA und Japan; im Welthandel nimmt sie sogar den zweiten Platz ein. Seit 1975 wirkt die Bundesrepublik in der Gruppe der sieben großen westlichen Industrieländer (den sogenannten „G-7“) mit, die jährlich auf den „Weltwirtschafts- Gipfeln“ ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik abstimmen.

Den Wiederaufstieg in den Kreis der führenden Industrienationen nach dem Zweiten Weltkrieg verdankt die Bundesrepublik nicht Bodenschätzen, sondern ihren Menschen. Entscheidend für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes sind Ausbildung und Arbeitsbereitschaft der Berufstätigen, das Können der Unternehmensleiter sowie der großen Spielraum, den die Soziale Marktwirtschaft für leistungsbereite Menschen lässt.

Das Wirtschaftssystem in der Bundesrepublik hat seit dem Zweiten Weltkrieg zu einer sozialen marktwirtschaftlichen Ordnung mit globaler Steuerung des Wirtschaftsablaufs entwickelt. Es verbindet die freie Initiative des einzelnen mit den Grundsätzen des sozialen Fortschritts. Hauptsächliche Voraussetzung für das Funktionieren des Marktmechanismus ist der Wettbewerb. Wettbewerb ist der Motor der Marktwirtschaft, das Kartellgesetz ist eine Art des Grundgesetzes des Wettbewerbs. Am 1. Januar 1958 trat das „Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen“ in Kraft. Ohne Kartellgesetz wäre das Wirtschaftswunder nicht möglich gewesen. Es ist Grundlage des heutigen Wohlstands in Deutschland. Die Eckpfeiler des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen sind das Kartellverbot, die Fusionskontrolle und die Missbrauchsaufsicht.

Die Hauptsäule der deutschen Wirtschaft ist die Industrie. Im vereinigten Deutschland beträgt die Zahl der Betriebe etwa 52000. Nur etwa 2% (zwei Prozent) der Industriebetriebe sind Großunternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten; etwa die Hälfte sind dagegen Kleinbetriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern. Über die Hälfte dieser Betriebe, 43% mit 50 bis 500 Beschäftigten, können als Mittelbetriebe bezeichnet werden. Also ist die Industrie der Bundesrepublik Deutschlands vorwiegend mittelständisch strukturiert.

Zu den Grundpfeilern der Sozialen Marktwirtschaft gehört die Eigenverantwortlichkeit des Unternehmers, der selbst für das Wachstum seines Unternehmens und dessen Anpassung an sich verändernde Verhältnisse zu sorgen hat. Die staatliche Wirtschaftspolitik beschränkt sich im wesentlichen darauf, günstige Bedingungen für die Wirtschaft zu schaffen. Der Wettbewerb zwischen den Unternehmen ist nach Auffassung der Bundesregierung am besten geeignet, der deutschen Wirtschaft auf dem Weltmarkt in technologischer und struktureller Hinsicht die Konkurrenzfähigkeit zu sichern. Diesen Wettbewerb belebt eine möglichst große Zahl von kleinen und mittleren Unternehmen am Markt. Der Bundesregierung liegt deshalb daran, die Existenzbedingungen kleiner Betriebe zu verbessern und Neugründungen zu erleichtern. Aber nicht alle Bereiche der deutschen Wirtschaft waren ganz dem marktwirtschaftlichen System unterworfen, zum Beispiel, die Landwirtschaft, Teile des Verkehrswesens und der Steinkohlenbergbau. Die Landwirtschaft kann, wie in vielen anderen Ländern auch, aus sozialen Gründen nicht vollständig dem Wettbewerb auf dem Markt ausgesetzt werden. Deshalb unterliegt sie den Bestimmungen der EG- Agrarmarktordnungen, die einen gewissen Mindestschutz gewährleisten. Staatsunternehmen wie die Deutsche Reichsbahn oder die Deutsche Bundessport gehören der öffentlichen Hand. Sie dürfen sich nicht ausschließlich am Gewinn orientieren, sondern müssen der Allgemeinheit dienen. Die Bahn muss teilweise soziale, nicht kostendeckende Tarife anbieten. Bahn und Post können entlegene Orte nicht von ihren Diensten ausschließen.

Auch in der Marktwirtschaft können unterwünschte Entwicklungen eintreten. Der Staat achtet aber darauf, dass der Wettbewerb nicht zu sozial untragbaren Verhältnissen führt. Für die Koordinierung der Wirtschafts- und Finanzpolitik verfügt der Staat den Konjunkturrat, den Finanzplanungsrat und den Sachverständigenrat.

Der Konjunkturrat bemüht sich um ein möglichst einheitliches Vorgehen aller beteiligten in der Konjunkturpolitik.

Der Finanzplanungsrat hat die Aufgabe, die Finanzplanung von Bund, Ländern und Gemeinden zu koordinieren.

Der Sachverständigenrat erstellt im Herbst jedes Jahres ein Gutachten über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Er soll die Entscheidungsfindung bei den verantwortlichen Instanzen erleichtern.

Die Bundesrepublik ist ein Land hoher Löhne und entsprechenden Wohlstands. Der soziale Friede wurde bisher in der Bundesrepublik besser gewahrt als in manchen anderen Ländern. Ein wichtiger Grund dafür ist das dichte Netz der sozialen Sicherheit, das die Bürger umgibt. Ob ein Arbeitnehmer alt oder krank ist, unfallschädigt oder arbeitslos, ob vom Konkurs des Betriebs betroffen oder zur Umschulung in einen aussichtsreicheren Beruf entschlossen – das Sozialsystem fängt die finanziellen Folgen weitgehend ab. Das Sozialsystem reicht weit über die Arbeitnehmer hinaus. Es umfasst Kindergeld, Wohngeld, Sozialhilfe für Bedürftige und Entschädigungen für Kriegsopfer. Die Ausgaben für soziale Sicherung machten 1998 in der Bundesrepublik rund ein Drittel des Bruttosozialprodukts aus.

Für die deutsche Wirtschaft ist es lebenswichtig, den Europäischen Binnenmarkt auszubauen und sich außerhalb der Europäischen Gemeinschaft alte Märkte zu erhalten und neue zu erschließen. Dem marktwirtschaftlichen Kurs entspricht nach außen das beharrliche Eintreten für offene Märkte und freien Welthandel.

Text №12

Moderne Marktforschung

Marktforschung ist die systematische Beschaffung der für die Einschätzung und Beeinflussung des zukünftigen Informationen (Absatzmarktforschung). Bereiche der Marktforschung sind:

Bedarfserforschung (Analyse der Nachfrage), d.h. Erforschung von:

  • Marktgröße und Aufnahmefähigkeit des Marktes (Sättigungsgrad)

  • Kaufkraft und Kaufkraftveränderung

  • Zusammensetzung der Nachfrager (z.B. Alter, Geschlecht, Einkommen…)

  • Käufergewohnheiten und Kaufmotive Konkurrenzforschung (Analyse des Angebotes) d.h. Erforschung von

  • Konkurrenten (z.B. Marktanteil, Umsatz…)

  • Konkurrenzleistung (z.B. Preise, Service, Konditionen…)

  • Konkurrenzverhalten (z.B. Einsatz der absatzpolitischen Instrumente und Reaktionen auf Maßnahmen der Mitbewerber) Absatzforschung (Analyse der eigenen Absatzsituation), d.h. Erforschung von

  • Eigener Marktstellung (z.B. Marktanteil, Einzugsgebiet…)

  • Wirkung der eingesetzten absatzpolitischen Instrumente.

Unter Marktanteil versteht man den Umsatz- bzw. mengenmäßigen Anteil am betreffenden Gesamtmarkt….Im Wirtschaftsgeschehen übernimmt der Staat die aktive Rolle vor allem durch soziale Eingriffe:

  • Ordnung des Wettbewerbs

  • staatliche Preiskorrekturen in bestimmten Wirtschaftszweigen in Form von Subventionen (z.B. Landwirtschaft, Kohle, Stahl)

  • sozial Schwächere erhalten Beihilfen (Wohnungsgeld, Bildungsbeihilfe)

  • niedrige Einkommen werden steuerlich geringer belastet

  • kinderreiche Familien erhalten steuerliche Vergünstigungen

  • Gewährung von Konkursausfallgeld Ausbau der Sozialversicherung (Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe usw.)

Kontrollaufgaben zum Thema “Marktwirtschaft”