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Sowinski-Deutsche_Stilistik.doc
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Erweiterungen der Grundform

Das Gegenstück zur Reduktion eines Satzmodells ist dessen Erweiterung. Während eine Reduktion der Grundformen wie der erweiterten Sätze um notwendige Satzglieder als stilistische Abweichung von der geltenden Norm empfunden werden kann, wird die Erweiterung solcher Grundformen in den meisten Fällen als mit dem üblichen Sprachgebrauch übereinstimmend angesehen. Alle Sätze können aber als Stilmittel fungieren und zur Hervorhebung bestimmter Ausdrucksabsichten genutzt werden, zumal die bisherigen Ausführungen über die stilistischen Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der Syntax ergaben, daß die Satzgrößen zumeist von den jeweiligen Ausdrucksweisen, Ausdrucksabsichten und Zweckformen abhängig sind und daß innerhalb des Werkstils keine größeren Schwankungen der Satzgrößen zu erwarten sind, kurze Sätze wie lange Sätze jeweils verschiedenen Satztypen zuzuordnen sind, darin aber gerade ihren Stilcharakter als Einheit des syntaktischen Ausdrucks in der Vielheit der Moglichkeiten bestätigen.

Für die Stilistik ist es daher von Bedeutung, zu wissen, welche Möglichkeiten der Satzerweiterung bestehen und in welcher Weise sie unter bestimmten Bedingungen genutzt werden, wie ein Autor seine Informationen in quantitativ erfaßbaren syntaktischen Gruppen enkodiert, in welchem Maße er Geschehensaussagen absolut faßt oder durch Nennung der Umstände determiniert usw.

Wenn wir hier zunächst nur die unterschiedlichen Möglichkeiten der gliedmäßigen Erweiterung des sogenannten einfachen Satzes und seiner Grundformen zusammenstellen, ohne den stilistischen Wert der Satzglieder im einzelnen zu erörtern, machen wir uns zunächst eine grammatische Aufgabenstellung zu eigen, betrachten sie jedoch im Hinblick auf die übliche Sprachverwendung. Methodisch gehen wir dabei von den beiden Kernbereichen des einfachen Satzes aus, dem Nominalbereich, der hier für alle Nominalbereiche im Satz stehen soll, und dem Prädikatsbereich, dem Verbalteil, meist mit sekundären Nominalteilen, für die wiederum in bestimmten Grenzen die Erweiterungsmöglichkeiten des Nominalbereiches gelten. Die Grundformen beider Bereiche können in begrenztem Maße und unterschiedlicher Form erweitert werden:

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DerBeamte arbeitet.

Der aufgrund seiner erfolgreichen Tätigkeit im Außendienst hierher versetzte Beamte der Kriminalpolizei arbeitet an einem neuartigen System zur schnellen Erkennung von Wiederholungstätern bei Diebstahldelikten.

Die Nominalgruppe

In der Grammatik werden zwei grundsätzliche Möglichkeiten der Erweiterung der Nominalgruppe unterschieden12, die Erweiterungsgruppe, d.h. die Hinzuordnung weiterer gleichgeordneter Substantive zum Vorhandenen, und die Bestimmungsgruppe, d.h. die nähere Bestimmung des substantivischen Kerns durch syntaktisch abhängige, untergeordnete Bestimmungsglieder (Anglieder) verschiedener Wortart. Für diese Anglieder, deren charakteristische Anwendung stilistisch relevant erscheint, gibt es bestimmte Wortklassenfolgen.13 Im allgemeinen gilt dabei die Reihenfolge: Artikel (bzw. seine Ersatzformen, bei Präpositionen stehen diese noch vor dem Artikel), evt. Zahlwörter, Adjektivzusätze (Adverbien, Artikel, Objekte, Umstandsangaben), Adjektive, vorgestellte Appositionen, Substantive, evtl. Adverbien, Substantivattribute, abhängige präpositionale Gefüge. In Einzelfällen sind jedoch Modifikationen möglich.

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