Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Diplomarbeit Die Orientgärten.doc
Скачиваний:
5
Добавлен:
13.08.2019
Размер:
18.16 Mб
Скачать

3.2.Teegärten und Moos

Im Zusammenhang mit der Teezeremonie entwickeln sich nun auch Teegärten, die ganz eigene rituelle Aufgaben übernehmen. Rund um das Teehaus gilt es, eine Atmosphäre von Abgeschiedenheit von der Welt zu erzeugen, so daß die Teegäste zur Ruhe kommen können. Eine Wartebank und ein Wasserstein zum Reinigen der Hände gehört ebenso dazu wie das Tor, durch das man in den Teegarten eintritt und damit was auch immer Weltliche nachdem sich zurückläßt. Die Bepflanzung mit dichtem Bambus oder Sträuchern erzeugt den beabsichtigten Impression von Wildheit und Ursprünglichkeit.

Moos stellt in der japanischen Gartenkunst neben den Steinstrukturen ein wichtiges Gestaltungselement dar.

Im japanischen Garten verbreitet Moos als Bodendecker durch seine feine samtige Struktur Ruhe und E leganz. Dabei kann jede Moosart verwendet werden. Mit Hilfe verschiedener Moosarten können einzigartige Struktur-Effekte erzielt werden. Die unterschiedliche Helligkeit und die variablen Grünfärbungen bringen Effekte in den Garten, die mit anderen B odendeckern kaum zu ermöglichen sind. Der wichtigste Aspekt besteht jedoch darin, daß Moos, wegen seiner Einzigartigkeit, keine Blüten und keine Blätter zu entfalten, von den japanischen Gartengestaltern geschätzt wird,da dem Betrachter keine Vergleichmöglichkeit hinsichtlich der Größenverhältnisse gegeben wird, wie das bei blühenden Blätterpflanzen der Fall ist. Schon ein Gänseblümchen in der Gartenfläche gibt dem Betrachter durch seine Kenntnis der Größe bzw. Kleinheit dieses Blümchens die Möglichkeit des Vergleiches mit den umgebenden Größen und kann ihn somit auf die Gesamtgröße der Gartenfläche schließen lassen.So ist Moos einer der wichtigsten Gestaltungsfaktoren für die Nachbildung einer natürlichen Miniaturlandschaft.

In ZEN - Gärten dient Moos nicht nur als effektvoller Bodendecker, sondern mit H ilfe von Moospolstern auf Hügeln kann man in diesen symbolträchtigen Gartenflächen den Eindruck von weit entfernten bewaldeten Bergketten erwecken. Dadurch wird wiederum während der ruhigen Betrachtung dieser Fläche eine Stimmung der Erhabenheit erreicht, die zur geistigen Vorbereitung zur Erreichung einer tiefen Versenkung während der Meditation sehr stark beitragen kann.

 

4.Steinlaternen im Orientalischen Garten Die Geschichte der japanischen Gartenkunst ist untrennbar mit der Übernahme des über China und Korea nach Japan kommenden Buddhismus im 6. Jahrhundert mit allen seinen Begleiterscheinungen verknüpft. Aber auch andere fernöstliche Religionen wie der Taoismus und der Schintoismus waren prägend in der Entwicklung der neuen Gartenformen. Stilelemente der chinesischen und koreanischen Tempel und Landschaftsgärten wurden übernommen und somit fanden auch die Steinlaternen Einzug in die japanischen Gärten. Den Teezeremoniemeistern ist es zu verdanken, dass die Steinlaternen in den Teegärten weite Verbreitung fanden. Das Teehaus war der Ort an dem man sich traf, um nach festen Regeln Tee zu trinken und miteinander zu kommunizieren. Die Gärten um die Teehäuser wurden von den Teemeistern mit größter Sorgfalt, betonter Natürlichkeit und Einfachheit gestaltet.

Mit der harmonischen Gestaltung der Wege, der Trittsteine, der Bepflanzung, dem unerlässlichen Wasserbecken und den alten Steinlaternen wurden die Gäste vor dem Betreten des Teehauses aus der äußeren Welt der Unruhe und Hast eingestimmt auf Ruhe und Besinnung. Die Aufstellung der Steinlaternen, versehen mit einer Öllampe, an ausgesuchten, markanten Punkten sollte die würdevolle Atmosphäre des Gartens noch verstärken. Bei der meistens in den Abendstunden stattfindenden Teezeremonie vermittelten die leuchtenden Laternen die Stimmung eines im Wald versteckt liegenden Tempels. So wurde die Steinlaterne zu einem Objekt der Feierlichkeit und gewann sehr schnell an Beliebtheit und wurde nach und nach in die privaten Gärten eingeführt.

Als Material zur Herstellung der Steinlaternen wurden Granit und Sandstein verwendet, seltener die dunkle Andesit-Lava, welche vom heiligen Berg Aso auf der südjapanischen Insel Kyushu stammt. Heute dürfen nur noch wenige privilegierte Steinmetzfamilien die dunkle Andesit-Lava abbauen um daraus in alter traditioneller Form Steinlaternen herzustellen. Dies und der Umstand, dass Steinlaternen aus der dunklen, fast schwarzen Andesit-Lava sehr schnell bemoosen und die Patina einer sehr alten Laterne ausstrahlen, hat dazu geführt, dass gerade diese Steinlaternen nicht nur in Japan außerordentlich begehrt sind. Heute ist die Herstellung der Steinlaternen in Japan nach alten Vorbildern ein sehr geachtetes Handwerk, das leider aber auch von immer weniger Steinmetzfamilien ausgeführt wird. Wenn wir einen japanischen Garten besuchen, werden wir schnell gefangen von seinem geheimnisvollen Zauber, der nicht zuletzt auch von der Ausstrahlung der alten japanischen Steinlaternen ausgeht.

Ursprünglich wurden Steinlaternen im Eingang von Tempelanlagen platziert. Später wurden sie in Teegärten genutzt um den Weg durch den Japangarten zum Teehaus zu beleuchten. Dabei ging es nicht darum den Weg voll zu beleuchten sondern vielmehr darum eine besondere Stimmung in den Abendstunden zu kreieren. Nach und nach entstanden immer mehr Formen der Steinlaternen und Steinpagoden , die den Japanischen Garten betonen. Heutzutage ist die Japanische Steinlaterne aus keinem Japanischen Garten mehr wegzudenken.

 

Viele Steinlaternen sind durchbohrt oder bieten auf andere Weise die Möglichkeit für eine Beleuchtung. Steinlaternen werden mit einer Größe von bis zu 3 Metern schnell zum Mittelpunkt des Gartens.Deshalb sollte man in einem kleinen Garten lieber eine kleinere Steinlaterne wie die Oki Gata Steinlaterne wählen. Diese wirken durch Ihre Größe bescheiden und lassen sich an vielen Orten aufstellen. Oft werden Steinlaternen am Wegrand, an Koiteichen und am Teehaus aufgestellt, um den Besucher durch den Japangarten zu begleiten.

Pagode oder Steintürme sind sehr Symbolträchtig. Ihre Form ist angelehnt an die buddhistischen Tempelbauten deren Dächer in Etagen gestaffelt sind. Eine dreistöckige Pagode steht für Himmel, Erde und Mensch, während eine fünfstöckige Pagode die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Himmel Symbolisiert. Pagoden gibt es mit Lichtkästen oder zum teil als sehr große Skulpturen.

 Die Rankei ist eine beleuchtete Steinlaterne, dessen Leuchtkasten und Dach auf einem geschwungenen Schaft platziert ist. Die Rankei ist wahrscheinlich die beliebteste Steinlaterne am Koiteich. Diese Laternen wurden an Plätzen aufgestellt an denen Licht eine praktische oder aber auch Symbolische Bedeutung hatte. An einem Koiteich oder Teich wird sie immer so platziert das sich das Licht und die Laterne selbst im Wasser widerspiegelt.

 Die Oki Gata Steinlaternen findet man auf Grund Ihrer Größe , oft nur zwischen 30cm und 60 cm meist am Wegrand am Teichrand oder in einem kleinen Garten. Da Sie sehr klein sind und bescheiden wirken kann man Sie aber an vielen verschiedenen anderen Orten genauso gut platzieren. Die Oki Gata ruht auf einem sehr kurzen Schaft oder kleinen Füßen. Oft ähneln Sie durch Ihr meist flaches Dach und der gedrungenen Form der Yukimi Gata. Einen großen Boom erfuhren die kleinen Steinlaternen als in Japan stetig steigende Grundpreise immer öfter nur noch kleine Gärten zuließen. 

Die Yukimi Gata ( die Schneebetrachtungslaterne) zählt zu den Populärsten Japanischen Steinlaternen . Auch Sie werden gerne in Wassernähe, am Teichrand oder einem flachen Stein aufgestellt Durch Ihren hochbeinigen Stand wirken Sie leicht was auf engem Raum geschätzt wird. Ein klares Merkmal der Yukimi Gata ist Ihr flaches Dach. Das Dach der Steinlaterne ist Sechs -, Achteckig oder auch rund. Wenn sich im Winter der Schnee auf das Dach der Laterne legt, verstärkt es den gerdrungenen Typ der auf 3 oder 4 Füßen stehenden kleinen Laterne.

 Die Ikekomi Gata ist eine meist eher schlicht gehaltene Steinlaterne die mit Ihrem Schaft direkt in die Erde gesteckt wird. Sie werden oft in der nähe von Wasser aufgestellt, doch sieht eine eingegrabene Laterne auch an anderen stellen im Japan Garten sehr gut aus. Auch die Ikekomi Gata Steinlaterne gibt es mit verschieden gestalteten Dächern. Ursprünglich wurden die Ikekomi Gata als Beleuchtungslaterne für den Weg zum Teegarten entwickelt.

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]