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Text 12 Der findige Hirtenjunge (Lettland)

Einmal ertrank einem Hirtenjungen ein Lamm in einer Quelle. Der Junge wurde ganz traurig. „Was mache ich nun?", sagte er. „Die Bäuerin wird mich schelten, der Bauer gibt mir keine Bauernschuhe mehr. Oh, Teufel!" So bald der Knabe die letzten Worte gesagt hatte, lief ein Wirbelsturm über die Bäume und der Teufel war da. „Was willst du, Junge?" - „Ich will, dass du das Lamm bezahlst, welches du selbst in die Quelle gezogen hast!" - „Wie viel willst du?" - „Eine Mütze voll mit Geld!" - „Na gut. Ich werde dir drei Aufgaben stellen, wenn du alle Aufgaben löst, bekommst du eine volle Mütze Geld. In der ersten Runde laufen wir um die Wette, in der zweiten Runde werfen wir einen Stein in die Luft und in der dritten Runde drucken wir einen Stein. "Der Junge war einverstanden. „Um die Wette laufen werde ich mit dir aber nicht, sonst läuft das Vieh in dieser Zeit ins Getreide", sagte der Junge. An meiner Stelle kann mein jüngster Bruder laufen, er schläft hier im Wald unter dem Wacholder. Ich habe ihm schon gesagt, dass er mit dir um die Wette laufen muss. Ruf nur: Johannchen, Johannchen, laufen wir um die Wette!" Der Junge hörte, wie der Teufel rief: „Johannchen", und über die Weide hallten Schritte. In kurzer Zeit war der Teufel zurück - der Hase, Johannchen, hatte ihn überrannt.

Die zweite Wette begann. Der Teufel nahm einen großen Stein und warf ihn in die Luft. Der Stein fiel erst drei Stunden später wieder auf die Erde und schlug eine tiefe Grube. Da zog der Junge einen Vogel aus der Tasche und warf ihn so hoch, dass er auch nach drei Stunden nicht zurückkehrte. Der Vogel kehrte nie mehr zurück. Wieder hatte der Teufel verloren. Nun nahm der Teufel den Stein und drückte ihn so, dass nur noch Staub übrig blieb. „Was ist das für ein Druck", lachte der Junge, „schau mal, wenn ich drücke, wird nur noch Saft von dem Stein übrig bleiben!" Der Junge nahm einen Apfel aus der Hirtentasche und drückte ihn wie eine Kleinigkeit zusammen. Nichts zu machen, der Teufel hatte alle Wetten verloren. „Nun, lauf schnell in die Hölle", sagte der Junge, „und bring das Geld hierher!"

Der Teufel ging. Inzwischen schnitt der Junge ein Loch in seine Mütze und stellte sich genau vor eine Kartoffelgrube. Der Teufel kam mit dem Geld, schüttete und schüttete, aber die Mütze wurde nicht voll. Das ganze Geld fiel in die Kartoffelgrube.

„Was für eine große Mütze!", staunte der Teufel. „Plaudere nicht so viel! Schütte nur voll!" Der Teufel musste neun Mal in die Hölle lau­fen, bis die Mütze und die Kartoffelgrube voll waren. Nun hatte der Hir­tenjunge so viel Geld, dass er dem Bauern das ertrunkene Lamm be­zahlen konnte und für ihn selbst Geld in Hülle und Fülle übrig blieb.

ertrinken

утонуть

das Lamm

ягнёнок

schelten

ругать

der Wirbelsturm

вихрь

eine volle Mütze Geld

полная шапка денег

das Vieh

скот

der Wacholder

можжевельник

hallen

звучать

die Grube

яма

drücken

жать

eine Wette verlieren

проиграть спор

schütten

высыпать, сыпать

staunen

удивляться

in Hülle und Fülle

в изобилии