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Friedrich I. Barbarossa

Von Kaiser Friedrich I. (1122- 1190), wegen seines rotten Bartes Barbarossa genannt, geht die Sage, dass er in einer Höhle in dem Berg Kyffhäuser sitzt und auf seine Wiederkehr wartet. Kleiner Haken an der Geschichte: Sie wurde gar nicht für Barbarossa erdacht, sondern für seinen Enkel Friedrich II.

Aber wie das so ist bei mythischen Figuren: Sie ziehen nicht nur Menschen und Ereignisse an, sondern auch Geschichten. Barbarossa war offenbar charismatisch, gutaussehend, maßlos in vielerlei Hinsicht und besaß die Gabe, andere zu begeistern. Er führte fast permanent Krieg. Mit 25 wurde er als Nachfolger seines Vaters Herzog von Schwaben, und bereits fünf Jahre später, als sein Onkel Konrad III. starb, deutscher König. Seine Regierung wurde bestimmt von Dauerkonflikten mit dem Papst und den oberitalienischen Städten, aber auch mit innenpolitischen Konkurrenten wie seinem Cousin Heinrich dem Löwen, dem späteren Herzog von Bayern. Beim Kampf zwischen der Stadt Rom und Papst Hadrian IV. schlug er sich zunächst auf die Seite des Papstes und ließ sich dafür 1155 von ihm zum Kaiser krönen. Dennoch entfremdeten sich Friedrich und das christliche Oberhaupt zunehmend, und als Hadrian IV. 1159 starb, führten widerstreitende Ansprüche zur Kirchenspaltung, dem so genannten Schisma. 1189 brach der hoch betagte Barbarossa gemeinsam mit dem englischen König Richard I. und mit Philipp II. von Frankreich zum Kreuzzug auf. Im Juni 1190 ertrank er im Fluss Saleph, der heute Göksu heißt. Seine Überreste sollten nach Jerusalem überführt werden, wurden aber an unbekannter Stelle bestattet.

Johann Wolfgang von Goethe

Welche Schaffenskraft, welche unglaubliche Mischung aus Disziplin und Leichtigkeit! Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) war schon für seine Zeitgenossen und ist noch für uns heute der größte deutsche Dichter.

Mit 22 Jahren hatte er bereits das Juraexamen ge­schafft und dazu einen Studienortswechsel und ein Zerwürfnis mit dem Vater hinter sich gebracht so­wie nebenbei ein Kriminalstück geschrieben. 1773 veröffentlichte er den »Götz von Berlichingen« im Selbstverlag und, von dessen Erfolg beflügelt, kurz darauf »Die Leiden des jun­gen Werthers«. So war er mit 24 bereits ein Star der damaligen Literaturszene. Herzog Karl August von Sachsen - Weimar- Eisenach bot dem jungen Genie eine Stelle аn seinem Hof in Wei­mar аn. Dort sollte Goethe nicht allein den »Musenhof« bereichern, sondern politi­sche Aufgaben übernehmen. Als »Geheimer Legations­rat« hatte еr die Finanzen unter sich, zeitweise auch das Bildungswesen, den Bergbau und die Leitung des Hoftheaters. Und als wäre es ein Ноbbу, schrieb еr nebenbei ein Stück Weltliteratur nach dem anderen, korrespondierte mit den bedeutenden Geistern der Zeit, trieb naturwissenschaftliche Studien und pflegte einige Jahre lang eine intensive Freundschaft mit Friedrich von Schiller, die man später als Nukleus der »Wei­marer Кlassik« betrachtete. Seinen Ruf als Inbegriff des deutschen Dichters erwarb er vor allem mit dem »Faust«, dieser sehr deutschen Parabel auf den Ehrgeiz, die Lust, das Sehnen, Streben, mit all seinen Höhen und Тiefen: »Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.« Ein Jahr nach der Vollendung des zweiten Teils starb der »Dichterfürst« - ein inoffizieller Titel, der erst ein Jahrhundert später wieder einem Schriftsteller ver­liehen werden sollte: an Thomas Маnn.