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Remarque, Erich-Maria - Liebe Deinen Nchsten

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08.06.2015
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zeigen. Emigranten stehlen nicht untereinander. »Gute Nacht! Schlafen Sie gut!« sagte er noch einmal und ging.

Ruth wohnte auf demselben Korridor. Kern klopfte zweimal kurz an ihrer Tür. Das war das Zeichen, das sie miteinander ausgemachthatten.Sieö netesofort.»Istetwaspassiert?«fragte sie erschrocken,als sie die Sachen in seiner Hand sah.»Müssen wir ausreißen?«

»Nein. Ich habe nur mein Zimmer so einem armen Teufel gegeben, der im Konzentrationslager war und ein paar Nächte nichtgeschlafenhat.Kannichhierbeidirauf derChaiselongue schlafen?«

Ruth lächelte. »Die Chaiselongue ist alt und wackelig; aber glaubst du nicht,daß das Bett groß genug ist für uns beide?« Kerntratrascheinundküßtesie.»Ichstellemanchmalwirklich diedümmstenFragenderWelt«,sagteer.»Aberglaubemir,esist nurVerlegenheit.Es ist alles noch zu neu für mich.«

Ruths Zimmer war etwas größer als das andere.Es war,abge- sehenvonderChaiselongue,ähnlichmöbliert–aberKernfand, daß es völlig anders aussah. Sonderbar, dachte er – es müssen die paar Sachen sein, die sie darin hat – die schmalen Schuhe, die Bluse,der braune Rock – wieviel Zärtlichkeit darin ist! Mit meinen Sachen sieht ein Zimmer nur unordentlich aus.

»Ruth«,sagte er,»wenn wir heiraten wollten …weißt du,daß wir das gar nicht könnten?Weil wir keine Papiere haben.« »Ich weiß. Aber das soll unsere geringste Sorge sein. Wozu haben wir überhaupt eigentlich zwei Zimmer?«

Kernlachte.»WegenderhohenSchweizerMoral.Unangemeldet,das geht noch – aber unverheiratet,das ist unmöglich!« ErwarteteamnächstenMorgenbiszehn.Danngingerhinüber, um seinen Ko er zu holen.Er wollte ein paarAdressen abklappern und Binding weiterschlafen lassen.

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Aber das Zimmer war schon leer. Binding war vermutlich schon wieder unterwegs. Kern ö nete seinen Ko er. Er war nicht verschlossen, das wunderte ihn. Er glaubte bestimmt, ihn abends abgeschlossen zu haben. Es schien ihm auch, als ob die Flaschen anders lägen,als er es gewohnt war.Er suchte rasch. Das kleine Kuvert in der versteckten Seitentasche war da. Er klappte es auf und sah sofort, daß sein Schweizer Geld fehlte.Nur zwei einsame österreichische Fünfschillingscheine flatterten ihm entgegen.

Ersuchtenocheinmalallesdurch;auchseinenAnzug,obschon ersicherwar,dasGeldnichtdarinzuhaben.Ertrugnieetwasbei sich,für den Fall,daß er unterwegs abgefaßt wurde.Ruth hatte so immer wenigstens noch den Ko er und das Geld.Aber die vierzig Franken waren verschwunden.

Er setzte sich auf den Boden neben den Ko er.»Dieser Gauner«, sagte er fassungslos. »Dieser verfluchte Gauner! Ist denn so etwas möglich?«

Er blieb eine Weile so sitzen. Dann überlegte er, ob er Ruth Bescheid sagen sollte; aber er beschloß, das erst zu tun, wenn es nicht anders mehr möglich war.Er wollte sie nicht früher als unbedingt notwendig beunruhigen.

SchließlichnahmerdieListenBindersherausundnotiertesich eineAnzahlBernerAdressen.DannpackteerseineTaschenvoll Seife, Schnürsenkel, Sicherheitsnadeln und Toilettewasser und ging die Treppen hinunter.

Unten traf er denWirt.»Kennen Sie einen Mann,der Richard Binding heißt«,fragte er.

Der Wirt dachte eine Zeitlang nach. Dann schüttelte er den Kopf.

»Ich meine jemand, der gestern abend hier war. Er hat ein Zimmer verlangt.«

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»Gestern abend hat niemand ein Zimmer verlangt.Ich war ja gar nicht da.Ich war bis zwölf Uhr kegeln.«

»Ach so! Hatten Sie denn Zimmer frei?«

»Ja, drei. Die sind auch heute noch frei. Erwarten Sie noch jemand? Sie können Nummer sieben haben, auf Ihrem Korridor.«

»Nein. Ich glaube nicht, daß der, auf den ich warte, wiederkommt.Er wird schon unterwegs nach Zürich sein.«

MittagshatteKerndreiFrankenverdient.Ergingineinbilliges Restaurant,um ein Butterbrot zu essen und dann gleich weiter zu hausieren.

ErbliebanderThekestehenundaßhungrig.Plötzlichfielihm das Sandwich fast aus der Hand.Er hatte an einem der entferntesten Tische Binding erkannt.

Mit einem Ruck steckte er den Rest des Butterbrotes in den Mund, schluckte es herunter und ging langsam auf den Tisch zu. Binding saß allein, die Ellenbogen aufgestemmt, vor einer großen Schüssel Schweinekoteletts mit Rotkohl und Karto eln und aß selbstvergessen.

Erblickteerstauf,alsKerndichtvorihmstand.»Ah,siehda!« sagte er nachlässig.»Wie geht’s?«

»Mir fehlen vierzig Franken in meiner Brieftasche«, sagte Kern.

»Bedauerlich«, erwiderte Binding und schluckte ein großes Stück Braten hinunter.»Wirklich bedauerlich!«

»Geben Sie mir den Rest,den Sie noch haben,heraus,und die Sache ist erledigt.«

BindingtrankeinenSchluckBierundwischtesichdenMund. »DieSacheistauchsoerledigt«,erklärteergemütlich.»Oderwas hatten Sie sonst vor zu tun?«

Kern starrte ihn an. Er hatte in seiner Wut bisher noch nicht

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daran gedacht, daß er tatsächlich nichts tun konnte. Wenn er zur Polizei ging,wurde er nach Papieren gefragt und selbst mit eingesperrt und ausgewiesen.

Er musterte Binding mit zusammengekniffenen Augen. »Keine Chance«,sagte dieser.»Sehr guter Boxer.Vierzig Pfund schwerer als Sie. Außerdem: bei Krach im Lokal Polizei und Ausweisung.«

Kern hätte imAugenblick wenig danach gefragt,was mit ihm selbstpassiertwäre;abererdachteanRuth.Bindinghatterecht: EsgabnichtdiegeringsteChancefürihn,etwaszutun.»Machen Sie so was öfter?« fragte er.

»Ich lebe davon.Und wie Sie sehen,gut.«

Kern erstickte fast vor ohnmächtiger Erbitterung.»Geben Sie mir wenigstens zwanzig Franken zurück«, sagte er heiser. »Ich brauche das Geld. Nicht für mich. Für jemand anders, dem es gehört.«

Binding schüttelte den Kopf.»Ich brauche das Geld selbst.Sie sind billig davongekommen. Sie haben für vierzig Franken die größteLehreempfangen,dieesimLebengibt:nichtvertrauensselig zu sein.«

»Das stimmt.« Kern starrte ihn an. Er wollte gehen, aber er konnte nicht. »Ihre ganzen Papiere … das war natürlich alles Schwindel!«

»Denken Sie an, nein!« erwiderte Binding. »Ich war im Konzentrationslager.« Er lachte. »Allerdings wegen Diebstahls bei einem Gauleiter.Seltener Fall!«

Er langte nach dem letzten Kotelett,das noch in der Schüssel lag.Im nächsten Moment hatte Kern es in der Hand.»Machen Sie ruhig Skandal«,sagte er.

Binding grinste. »Ich denke nicht daran! Ich bin ziemlich satt. Lassen Sie sich einen Teller bringen und nehmen Sie von

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dem Rotkohl dazu.Ich bin sogar bereit,Ihnen ein Glas Bier zu spendieren!«

Kern erwiderte nichts.Er war an der Grenze,sich zu prügeln, mit allem,was ihm in die Hand gekommen wäre.Rasch drehte er sich um und ging,das erbeutete Kotelett in der Hand.An der Theke ließ er sich etwas Papier geben, um es einzupacken. Das Servierfräulein sah ihm neugierig zu.Dann fischte es zwei Gurken aus einem Glase.»Hier«,sagte sie.»Etwas dazu.«

Kern nahm auch die Gurken. »Danke«, sagte er. »Danke vielmals.« Ein Abendessen für Ruth, dachte er.Verdammt und verflucht,für vierzig Franken!

An der Tür drehte er sich noch einmal um.Binding beobachtete ihn.Kern spuckte aus.Binding salutierte lächelnd mit zwei Fingern der rechten Hand.

HINTERBERNBEGANNeszuregnen.RuthundKernhattennicht mehrgenugGeld,umdieEisenbahnbiszumnächstengrößeren Ort zu nehmen.Sie besaßen zwar noch eine kleine eiserne Reserve,aberdiewolltensieerstinFrankreichangreifen.Ungefähr fünfzig Kilometer weit nahm ein vorüberkommendes Auto sie mit. Dann mußten sie zu Fuß gehen. Kern traute sich nur selten, in den Dörfern etwas zu verkaufen. Es fiel zu sehr auf. Sie schliefenimselbenOrtimmernureineNacht.Siekamenabends spät,wenndiePolizeibürosschongeschlossenwaren,undgingen morgens, ehe sie wieder geö net wurden. So waren sie immer schon aus dem Ort heraus, wenn das Anmeldeformular zur Gendarmerie gegeben wurde.Binders Liste versagte für diesen Teil der Schweiz;sie enthielt nur die größeren Städte.

In der Nähe von Murten schliefen sie in einer leeren Scheune. Nachts prasselte ein Wolkenbruch hernieder. Das Dach war schadhaft,undalssieerwachten,warensiebisauf dieHautnaß.

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Sie versuchten, ihre Sachen zu trocknen, aber sie konnten kein Feuer machen.Alles war feucht, und sie fanden nur mit Mühe einen Fleck, wo es nicht durchgeregnet hatte. Sie schliefen eng aneinandergedrückt, um sich zu wärmen, aber ihre Mäntel, mit denen sie sich zudeckten, waren zu naß; – sie wachten vor Kälte wieder auf.So warteten sie bis zum Morgengrauen,dann brachen sie auf.

»Das Gehen wird uns warm machen«,sagte Kern.»Irgendwo werden wir in einer Stunde auch schon etwas Ka ee kriegen.« Ruthnickte.»VielleichtkommtdieSonnedurch.Dannwerden wir rasch trocken sein.«

AberesbliebdenganzenTagüberkaltundböig.Regenschauer jagtenüberdieFelder.EswardererstesehrkalteTagdesMonats, dieWolkenhingenfaserigundtief,undnachmittagsprasselteein zweites schweres Wetter hernieder. Ruth und Kern warteten es in einer kleinen Kapelle ab.Es war sehr dunkel,und nach einer Weilebeganneszudonnern,undBlitzezucktendurchdiebunten Glasscheiben,auf denen Heilige in Blau und Rot Spruchbänder über den Frieden des Himmels und der Seele in ihren Händen hielten.

Kern fühlte,daß Ruth zitterte.»Ist dir sehr kalt?« fragte er. »Nein,nicht sehr.«

»Komm,wirgehenetwasumher,dasistbesser.IchhabeAngst, daß du dich erkältest.«

»Ich erkälte mich nicht.Laß mich nur etwas so sitzen.« »Bist du müde?«

»Nein.Ich möchte nur einenAugenblick noch so sitzen.« »Willst du nicht doch lieber umhergehen? Nur ein paar Minuten? Man soll in nassen Sachen nicht so lange sitzen. Der Steinboden ist zu kalt.«

»Gut.«

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Sie gingen langsam durch die Kapelle.Ihre Schritte hallten in demleerenRaum.SiegingenandenBeichtstühlenvorbei,deren grüne Vorhänge sich in der Zugluft bauschten, um den Altar herum,zur Sakristei und zurück

»Bis Murten sind es noch neun Kilometer«,sagte Kern.»Wir müssen sehen,daß wir vorher unterkommen.«

»Neun Kilometer können wir noch ganz gut scha en.« Kern murmelte etwas.

»Was sagst du?« fragte Ruth.

»Nichts.Ich verfluche nur einen gewissen Binding.«

Sie schob ihre Hand unter seinenArm.»Vergiß es! Das ist am einfachsten.Ich glaube,es hört auch schon auf zu regnen.« Sie gingen hinaus. Es tröpfelte noch, aber über den Bergen stand ein mächtiger Regenbogen.Er überspannte das ganze Tal wieeineriesigebunteBrücke.HinterdenWäldern,zwischenden zerborstenenWolken,stürzteeinSchwallgelbweißenLichtsüber dieLandschaft.SiekonntendieSonnenichtsehen;siesahennur das Licht,das wie ein leuchtender Nebel hervorbrach. »Komm«,sagte Ruth.»Jetzt wird es besser.«

Abends kamen sie an einen Schafstall. Der Hirt, ein älterer, schweigsamer Bauer,saß vor der Tür.Zwei Schäferhunde lagen nebenihm.Siestürztendenbeidenbellendentgegen.DerBauer nahm die Pfeife aus dem Mund und pfi sie zurück.Kern ging auf ihn zu.»Können wir die Nacht hier schlafen?Wir sind naß und müde und können nicht weiter.«

DerMannsahihnlangean.»EsisteinHeubodenoben«,sagte er dann.

»Das ist alles,was wir brauchen.«

Der Mann sah ihn wieder eine Zeitlang an. »Geben Sie mir Ihre Zündhölzer und Ihre Zigaretten«,sagte er schließlich.»Es ist viel Heu da.«

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Kern gab sie ihm.»Sie müssen die Leiter drinnen emporklettern«,erklärtederBauer.»IchschließedenStallhinterIhnenab. Ich wohne im Ort.Morgen früh lasse ich Sie dann heraus.« »Danke.Danke vielmals.«

Sie kletterten die Leiter hinauf. Oben war es halbdunkel und warm.NacheinerWeilekamderBauer.ErbrachteihnenWeintrauben, etwas Schafkäse und dunkles Brot. »Ich schließe jetzt ab«,sagte er.»Gute Nacht.«

»Gute Nacht.Und vielen Dank.«

Siehorchten,biseruntenwar.DannzogensieihrenassenSachen ausundlegtensieauf dasHeu.SiekramtenihreNachtsachenaus den Ko ernund fingenanzu essen.Siewaren sehr hungrig.

»Wie schmeckt es?« fragte Kern. »Wunderbar.« Ruth lehnte sich an ihn. »Wir haben Glück,was?«

Sie nickte.

Unten schloß der Bauer ab. Der Heuboden hatte ein rundes Fenster. Sie hockten sich daran und sahen den Bauern fortgehen. Der Himmel war klar geworden. Er spiegelte sich im See. Der Bauer ging langsam über die abgemähten Felder, mit dem bedächtigen Schritt von Menschen, die der Natur täglich nahe sind.Außer ihm war niemand zu sehen.Er ging allein über die Felder,und es schien,als trüge er auf seinen dunklen Schultern den ganzen Himmel.

Sie saßen am Fenster, bis die farblose Stunde vor der Nacht allesLichtgraumachte.DasHeuwuchshinterihnenimSpielder SchattenzueinemphantastischenGebirge.SeinGeruchmischte sich mit dem Geruch von Torf undWhisky,den die

Schafe ausströmen. Sie konnten sie durch die Bodenluke se- hen;-undeutliches Gewimmel von flockigen Rücken mit vielen kleinen Lauten,das allmählich ruhiger und stiller wurde.

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Am nächsten Morgen kam der Bauer und schloß den Stall auf.Kern ging hinunter.Ruth schlief noch.Ihr Gesicht war gerötet, und sie atmete hastig. Kern half dem Bauern die Schafe austreiben.

»Können wir wohl einen Tag hierbleiben?« fragte er. »Wir wollen Ihnen gern dafür helfen,wenn es geht.«

»Zu helfen ist da nicht viel. Aber Sie können ruhig hierbleiben.«

»Danke.«

Kern erkundigte sich nach Adressen von Deutschen in der Stadt.Der Ort stand nicht auf Binders Liste.Der Bauer nannte ihm ein paar Leute und beschrieb ihm,wo sie wohnten.

Kern ging nachmittags, als es dunkel wurde, los. Er fand das ersteHaussehrleicht.EswareineweißeVilla,dieineinemkleinen Garten lag. Ein sauberes Hausmädchen ö nete die Tür. Es führteihnsofortineinenkleinenVorraum,anstattihndraußen stehenzulassen.Gutes Zeichen,dachte Kern.»Ist HerrAmmers zu sprechen? Oder FrauAmmers?« frage er.

»EinenAugenblick.«

Das Mädchen verschwand und kam dann wieder. Es führte ihn in einen Salon mit neuen Mahagonimöbeln.Kern wäre fast gefallen, so glatt war der Boden gebohnert. Auf allen Möbeln lagen Spitzendecken.

Nach einer Minute erschien HerrAmmers.Er war ein kleiner Mann mit weißem Spitzbart und sah teilnahmsvoll aus. Kern entschloßsich,vondenzweiGeschichten,dieerauf Lagerhatte, die wahre zu erzählen.

Ammershörteihmfreundlichzu.»AlsoSiesindeinEmigrant ohnePaßundohneAufenthaltserlaubnis?«sagteerdann.»Und Sie haben Seife und Haushaltssachen zu verkaufen?«

»Ja.«

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»Gut.«Ammerserhobsich.»MeineFraukannsichIhreSachen einmal ansehen.«

Erginghinaus.NacheinigerZeitkamseineFrauherein.Siewar einausgeblichenesNeutrummiteinemGesichtvonderFarbezu lange gekochten Fleisches und blassen Schellfischaugen.

»Was haben Sie denn für Sachen?« fragte sie mit zimperlicher Stimme.

Kern packte seine Dinge aus.Es war nicht mehr allzuviel.Die Frausuchtehinundher,siebetrachtetedieNähnadeln,alshätte sienievorherwelchegesehen,sierochanderSeifeundprobierte die Zahnbürste auf dem Daumen; – dann fragte sie nach den Preisen und beschloß endlich,ihre Schwester zu holen.

Die Schwester war eine Zwillingsausgabe der Frau.

Der Spitzbart Ammers mußte, so klein er war, ein eisernes RegimentimHauseführen,dennauchdieSchwesterwarwieausgelöscht und hatte eine geduckte,ängstliche Stimme.Die Blicke beiderFrauengingenalleAugenblickezurTür.Siezögertenund zauderten, so daß Kern endlich ungeduldig wurde. Er merkte, daßdieFrauensichdochnichtentschließenkonnten,undpackte seine Sachen zusammen. »Vielleicht überlegen Sie es sich bis morgen«,sagte er.»Ich kann ja noch einmal wiederkommen.« Die Frau sah ihn wie erschrocken an. »Wollen Sie vielleicht eine Tasse Ka ee?« fragte sie dann.

Kern hatte lange keinen Ka ee mehr getrunken. »Wenn Sie gerade einen da haben.«

»Ja,doch! Sofort! EinenAugenblick.«

Sieschobsichhinaus,ungeschicktwieeineschiefeTonne,doch schnell. Die Schwester blieb im Zimmer. »Ganz gut, eine Tasse Ka ee jetzt«,sagte Kern,um etwas zu sagen.

Die Schwester gluckste ein Lachen wie ein Truthahn und schwiegplötzlichstill,alshättesiesichverschluckt.Kernsahsie

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