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Remarque, Erich-Maria - Liebe Deinen Nchsten

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08.06.2015
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Kern blickte den ahnungslosen, gutmütigen Menschen eine Weile an. »Bürgerliche Ehrenrechte«, sagte er dann. »Was soll ichdamit?Ichhabejanichteinmaldieeinfachstenbürgerlichen Rechte!IchbineinSchatten,einGespenst,einbürgerlicherToter. Was sollen mir da die Dinge,die Sie Ehrenrechte nennen?« Der Richter schwieg eineWeile.»Sie müssen doch irgendwelchePapierebekommenkönnen«,sagteerschließlich.»Vielleicht kann man über ein deutsches Konsulat einen Ausweis für Sie beantragen!«

»DashateintschechischesGerichtvoreinemJahrbereitsgetan. DerAntragistabgelehntworden.WirexistierenfürDeutschland nicht mehr. Für die übrige Welt nur noch als Subjekte für die Polizei.«

Der Richter schüttelte den Kopf. »Hat denn der Völkerbund noch nichtsfürSie getan? Sie sind dochvieleTausende;undSie müssen doch irgendwie existieren dürfen!«

»DerVölkerbundberätseiteinpaarJahrendarüber,unsIdentitätspapiere zu geben«, erwiderte Kern geduldig. »Jedes Land versucht auch da,uns dem andern zuzuschieben.Es wird wohl also noch eineAnzahl von Jahren dauern.«

»Und inzwischen …« »Inzwischen …Sie sehen ja …«

»Aber mein Gott!« sagte der Richter plötzlich ziemlich ratlos in seinem breiten, weichen Schweizer Dialekt »Das ist ja ein Problem!Was soll denn nur aus Ihnen werden?«

»Das weiß ich nicht. Wichtiger ist, was jetzt mit mir geschieht.«

DerRichterfuhrsichüberdasglänzendeGesichtundsahKern an.»IchhabeeinenSohn«,sagteer,»deristungefährsoaltwieSie. Wennichmirvorstellensollte,daßerherumgejagtwürde,ohne irgendeinen anderen Grund,als daß er geboren worden ist …«

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»Ich habe einen Vater«, erwiderte Kern. »Wenn Sie ihn sähen …«

ErblicktezumFensterhinaus.DieHerbstsonneschienfriedlich auf einen Apfelbaum, der voll von Früchten hing. Da draußen war die Freiheit.Da draußen war Ruth.

»Ich möchte Sie etwas fragen«, sagte der Richter nach einer Weile.»Esgehörtnichtmehrdazu.AberichmöchteSie esdoch fragen.Glauben Sie noch an irgend etwas?«

»O ja; ich glaube an den heiligen Egoismus! An die Unbarmherzigkeit!An die Lüge!An die Trägheit des Herzens!«

»Das habe ich gefürchtet.Wie sollten Sie auch anders …« »Esistnochnichtalles«,erwiderteKernruhig.»Ichglaubeauch an Güte, an Kameradschaft, an Liebe und an Hilfsbereitschaft! Ich habe sie kennengelernt.Mehr vielleicht als mancher,dem es gut geht.«

Der Richter stand auf und kam schwerfällig um seinen Stuhl herumaufKernzu.»Gut,sowaszuhören«,murmelteer.»Wenn ich nur wüßte,was ich für Sie tun könnte!«

»Nichts«,sagte Kern.»Ich kenne die Gesetze auch schon,und ichhabeeinenBekannten,deristsogarSpezialistdarin.Schicken Sie mich ins Gefängnis.«

»Ich schicke Sie in Untersuchungshaft und gebe Ihren Fall an das Obergericht weiter.«

»WennesIhnendasUrteilerleichtert,gern.Wennesaberlänger dauert,möchte ich lieber ins Gefängnis.«

»Es dauert nicht länger,dafür werde ich sorgen.«

Der Richter nahm ein riesiges Portemonnaie aus der Tasche. »Es gibt ja leider nur diese primitive Form von Hilfe«, sagte er zögerndundnahmeinenzusammengefaltetenScheinheraus.»Es ist mir peinlich,nichts anderes für Sie tun zu können …« KernnahmdasGeld.»Esistdaseinzige,wasunswirklichhilft«,

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erwiderte er und dachte: Zwanzig Franken! Welch ein Glück! Damit kommt Ruth bis zur Grenze!

Erwagtenicht,ihrzuschreiben.Eswäredadurchherausgekommen,daßsieschonlangerimLandewar,undsiehätteverurteilt werdenkönnen.SohattesieimmernochdieMöglichkeit,einfach ausgewiesenzuwerdenoder,wennsieGlückhatte,ohneweiteres aus dem Krankenhaus entlassen zu werden.

AmerstenAbendwarerunglücklichundunruhigundkonnte nichtschlafen.ErsahRuthfieberndimBettliegenundschreckte auf,weilergeträumthatte,siewürdebegraben.Erhocktesichauf diePritscheundsaßlangeZeitso,dieArmeumdieKniegepreßt. Er wollte sich nicht unterkriegen lassen, aber er fühlte, daß es stärker sein könnte als er. Es ist die Nacht, dachte er, die Nacht und dieAngst der Nacht.DieAngst am Tage ist vernünftig; die Angst der Nacht ist ohne Grenzen.

Er stand auf und ging in dem kleinen Raum hin und her. Er atmete lang und tief. Dann zog er seine Jacke aus und begann, Freiübungen zu machen. Ich darf die Nerven nicht verlieren, dachte er; dann bin ich verloren. Ich muß gesund bleiben. Er machte Kniebeugen und Rumpfdrehungen,und allmählich gelangesihm,sichaufseinenKörperzukonzentrieren.Dannkam ihmdieErinnerungandenAbendaufderPolizeiwacheinWien und den Studenten,der Boxunterricht gegeben hatte.Er verzog das Gesicht. Ohne den Studenten wäre ich heute abend sicher nichtsogegenAmmersgewesen,dachteer.Ohneihnnichtund ohne Steiner nicht.Ohne dieses ganze harte Leben nicht;es soll mich hart machen, aber es soll mich nicht kaputtschlagen. Ich willmichwehren.Erbegannauszuholen,weichindenBeinenfedernd,undschluglangeGerademitdemganzenKörperschwung in das Dunkel,rechts und links,dann ein paar kurze Uppercuts dazwischen, rascher und rascher … und plötzlich schimmerte

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vor ihm geisterhaft der weiße Spitzbart des leberkranken Ammers durch die Finsternis,und die Sache bekam Saft und Kraft. Er schlug ihm kurze Gerade und gewaltige Schwinger um Kinn und Ohren,er pfe erte zwei wüste Herzhaken und einen grauenhaften Schlag auf den Solarplexus hinterher, und es schien ihm,alshörteerAmmersmiteinemÄchzenzuBodenkrachen. Aberdaswarihmnochnichtgenug.Erließihnimmeraufsneue hochkommen,und er zerschlug systematisch den Schatten des Feindes, keuchend vor Erregung, wobei ihm zum Schluß als besondere Delikatesse schwere Leberhaken einfielen.So wurde es Morgen,und er war so erschöpft und müde,daß er auf seine PritschefielundsoforteinschliefunddieAngstderNachthinter sich gebracht hatte.

Zwei Tage später trat Doktor Beer in die Zelle. Kern sprang auf.»Wie geht es ihr?«

»Ganz gut;das heißt normal.«

Kern atmete auf.»Woher wußten Sie,daß ich hier bin?« »Daswareinfach.Siekamennichtmehr.AlsomußtenSiehier sein.«

»Das stimmt.Weiß sie es?«

»Ja.Als Sie gestern abend nicht als Prometheus auftraten,hat sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt,mich zu erreichen. EineStundespäterwußtenwirBescheid.Übrigenseineverrückte Idee,das mit den Streichhölzern!«

»Ja,das war es! Manchmal glaubt man,schon sehr gerissen zu sein; dann macht man gewöhnlich Dummheiten. Ich bin vorläufig zu vierzehn Tagen verurteilt.Ich komme wahrscheinlich in zwölf Tagen heraus.Ist sie dann gesund?«

»Nein.Jedenfallsnochnichtso,daßsiereisenkann.Ichdenke, wir lassen sie so lange im Krankenhaus,wie es eben geht.« »Natürlich!« Kern dachte nach.»Ich muß dann eben in Genf

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auf sie warten. Ich kann sie ja ohnehin nicht mitnehmen. Ich werde ja abgeschoben.«

Beer zog einen Brief aus der Tasche. »Hier! Ich habe Ihnen etwas mitgebracht.«

Kern gri hastig nach dem Brief – aber dann steckte er ihn in die Tasche. »Sie können ihn ruhig jetzt lesen«, sagte Beer. »Ich habe Zeit.«

»Nein,ich lese ihn nachher.«

»Dann gehe ich jetzt zum Krankenhaus zurück. Ich will ihr Bescheid sagen,daß ich Sie gesehen habe.Wollen Sie mir etwas mitgeben?« Beer zog einen Füllfederhalter und Briefpapier aus dem Mantel.»Ich habe alles mitgebracht.«

»Danke. Danke vielmals!« Kern schrieb rasch einen Brief; es ginge ihm gut, Ruth möge rasch gesund werden.Wenn er vorher abgeschoben werde, wolle er auf sie in Genf warten. Jeden Mittag um zwölf Uhr vor der Hauptpost. Beer werde ihr alles noch genau sagen.

Er legte den Zwanzigfrankenschein des Richters hinein und klebte den Umschlag zu.»Hier!«

»Wollen Sie nicht erst den anderen Brief lesen?« fragte Beer. »Nein!Nochnicht.Soschnellnicht.Ichhabedochdenganzen Tag nichts anderes.«

Beersahihnüberraschtan;dannsteckteerdenBriefein.»Gut. Ich werde Sie in ein paar Tagen wieder besuchen.« »Bestimmt?«

Beer lachte.»Warum denn nicht?«

»Ja, das ist wahr! Jetzt ist ja alles in Ordnung.Wenigstens in der Beziehung. Die nächsten zwölf Tage kann nichts mehr dazwischenkommen. Keine Überraschungen. Das ist eigentlich ganz beruhigend.«

KernnahmdenBriefRuthsindieHände,alsBeerdraußenwar.

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Soleicht,dachteer,einbißchenPapierundeinpaarTintenstriche und so viel Glück.

Er legte den Brief auf die Kante seiner Pritsche.Dann machte erseineÜbungen.ErboxteAmmerserneutniederundgabihm diesmal auch ein paar verbotene kräftige Nierenschläge. »Wir lassenunsmalnichtunterkriegen«,sagteerzudemBriefhinüber undschickteAmmersmiteinemschönenSchwingergegenden SpitzbartabermalszuBoden.Erruhtesichausundunterhieltsich weiter mit dem Brief.Erst nachmittags,als es dämmerig wurde, ö nete er ihn und las die ersten Zeilen. Jede Stunde las er ein Stück weiter.Abends war er bis zur Unterschrift gekommen.Er sah die Sorge Ruths,ihre Angst,ihre Liebe und ihre Tapferkeit, undersprangauf undschlugaufsneueaufAmmersein.Dieser Kampfwarallerdingsnichtsehrsportgerecht…Ammerserhielt Ohrfeigen, Fußtritte, und zum Schluß wurde ihm der weiße Spitzbart ausgerissen.

STEINERHATTESEINESachengepackt.ErwolltenachFrankreich. EswargefährlichinÖsterreichgeworden,undderAnschlußan Deutschland war nur noch eine Frage der Zeit.Außerdem rüstete der Prater und das Unternehmen Direktor Potzlochs zum großenWinterschlaf.

Potzloch schüttelte Steiner die Hand. »Wir fahrenden Leute sind ja gewohnt,daß man sich trennt.Irgendwo trifft man sich immer mal wieder.«

»Bestimmt.«

»Na also!« Potzloch gri nach seinem Kneifer.»Kommen Sie gut durch den Winter. Ich bin kein Freund von Abschiedsszenen.«

»Ich auch nicht«,erwiderte Steiner.

»Wissen Sie«,Potzloch zwinkerte,»es ist eine reine Gewohn-

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heitssache. Wenn man so viele Leute hat kommen und gehen sehenwieich…reineGewohnheitssachezumSchluß.Alswenn man bloß mal von der Schießbude zum Ringelspiel hinübergeht.«

»Ein schönes Bild! Von der Schießbude zum Ringelspiel … und vom Ringelspiel wieder zur Schießbude … sogar ein Bild zumVerlieben!«

Potzloch schmunzelte geschmeichelt.»Unter uns gesprochen, Steiner …wissen Sie,was das Furchtbarste ist auf derWelt? Im Vertrauengesagt:daßalleszumSchlußGewohnheitssachewird.« Er hakte seinen Kneifer auf die Nase. »Sogar die sogenannten Ekstasen!«

»Sogar der Krieg«, sagte Steiner. »Sogar der Schmerz! Sogar derTod!Ichkennejemand,demsindinzehnJahrenvierFrauen gestorben.Jetzthaterdiefünfte.Siekränkeltschon.Wassollich Ihnen sagen, er schaut bereits in aller Ruhe nach der sechsten aus.Alles Gewohnheitssache! Nur der eigene Tod nicht.« Potzlochwinkteflüchtigab.»Andenglaubtmanjanieernstlich, Steiner. Nicht einmal im Krieg; denn sonst gab’s keinen mehr. Jeder glaubt immer,gerade er käme dran vorbei.Stimmt’s?« Er sah Steiner mit schiefem Kopf an.Steiner nickte amüsiert. Potzloch streckte ihm noch einmal die Hand hin.»Also Servus! Ich muß rasch zur Schießbude hinüber, nachsehen, ob die das Service gut einpacken.«

»Servus! Ich gehe dafür wieder einmal ins Ringelspiel.« Potzloch grinste und sauste davon.

SteinergingzumWagenhinüber.DastrockeneLaubknisterte unter seinen Füßen.Die Nacht stand schweigend und unbarmherzig über dem Walde.Von der Schießbude klang Hämmern herüber.ImhalbabgebrochenenKarussellschwankteneinpaar Lampen.

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Steinerging,sichvonLilozuverabschieden.SiebliebinWien. Ihre Ausweise und ihre Arbeitserlaubnis galten nur für Österreich.Sie wäre auch nicht mitgegangen,wenn sie gekonnt hätte. SteinerundsiewarenKameradendesSchicksals,zusammengeweht vomWind der Zeit …sie wußten das beide.

SiestandimWohnwagenunddecktedenTisch.Alsereintrat, wandte sie sich um.»Es ist Post für dich gekommen«,sagte sie. Steiner nahm den Brief und sah auf die Marke. »Aus der Schweiz.SichervonunseremKleinen.«ErrißdenUmschlagauf und las.»Ruth ist im Krankenhaus«,sagte er dann.

»Was hat sie?« fragte Lilo.

»Lungenentzündung.Aberanscheinendnichtschwer.Siesind in Murten.Der Kleine gibt abends Feuerzeichen vor dem Hospital.Vielleicht tre e ich sie noch, wenn ich durch die Schweiz komme.«

Steiner steckte den Brief in seine Brusttasche. »Ho entlich weiß der Kleine,was er machen muß,damit sie wieder zusammenkommen.«

»Er wird es wissen«,sagte Lilo.»Er hat viel gelernt.« »Ja,trotzdem …«

Steiner wollte Lilo erklären, daß es schwierig für Kern sei, wenn Ruth aus dem Krankenhaus zur Grenze gebracht würde. Aber dann dachte er daran,daß sie beide sich heute abend zum letztenmal sähen – und daß es besser sei, nicht von zwei Menschenzusprechen,diebeieinanderbleibenundsichwiedersehen wollten.

ErgingzumFensterundsahhinaus.Auf demmitKarbidlampenerleuchtetenPlatzpacktenArbeiterdieSchwäne,diePferde und Gira en des Karussells in graue Säcke. Die Tiere lagen und standen auf dem Boden herum, als hätte eine Bombe das paradiesische Zusammenleben plötzlich zerstört. In einer der

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abmontierten Gondeln saßen zwei Arbeiter und tranken Bier aus Flaschen. Sie hatten ihre Jacken und ihre Mützen über das GeweiheinesweißenHirschesgestülpt,dermitweitgestreckten Beinen,wie erstarrt zu ewigemAufbruch,an einer Kiste lehnte. »Komm«,sagte Lilo hinter ihm,»das Essen ist fertig.Ich habe dir Piroggen gemacht.«

SteinerdrehtesichumundnahmsieumdieSchulter.»Essen«, sagte er. »Piroggen. Für uns unstete Teufel ist zusammen essen schon so etwas wie eine Heimat,wie?«

»Es gibt noch etwas anderes. Aber das weißt du nicht.« Sie wartete einen Augenblick. »Du weißt es nicht, weil du nicht weinen kannst und nicht verstehst, was das ist… zusammen traurig zu sein.«

»Ja, das kenne ich nicht«, sagte Steiner. »Wir waren nicht oft traurig,Lilo.«

»Nein.Dunicht.Dubistwildodergleichgültig,oderdulachst oder bist das,was ihr tapfer nennt.Es ist es nicht.«

»Was ist es denn,Lilo?«

»Furchtdavor,sichdemGefühlauszuliefern.FurchtvorTränen. Furcht davor,kein Mann zu sein.In Rußland konnten Männer weinenunddochMännerbleibenundtapfersein.Duhastdein Herz nie gelöst.«

»Nein«,sagte Steiner. »Worauf wartest du?«

»Ich weiß es nicht.Ich will es auch nicht wissen.«

Lilo betrachtete ihn aufmerksam. »Komm essen«, sagte sie dann.»IchwerdedirBrotundSalzmitgebenwieinRußlandund dich segnen,ehe du gehst – du Unruhe ohne Fließen,vielleicht wirst du auch darüber lachen.«

»Nein.«

Sie stellte die Schüssel mit den Piroggen auf den Tisch.

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»Setz dich zu mir,Lilo.«

Sie schüttelte den Kopf. »Du ißt heute allein. Ich werde dich bedienen und dir geben, was du ißt. Es ist deine letzte Mahlzeit.« Sie blieb stehen und reichte ihm die Piroggen, das Brot, das Fleisch und die Gurken. Sie sah zu, wie er aß, und breitete ihm schweigend den Tee. Sie ging biegsam mit ihren weiten SchrittendurchdenkleinenWagenwieeinPanther,dereinenzu engenKäfigschongewohntist.Ihreschmalen,bronzenenHände schnittenihmdasFleisch,ihrGesichthatteeinengesammelten, undeutbaren Ausdruck, und sie erschien Steiner plötzlich wie eine biblische Gestalt.

ErerhobsichundholteseineSachen.SeinenRucksackhatteer gegeneinenKo ervertauscht,seitereinenPaßhatte.Erö nete dieTürdesWagens,gingdieStufenlangsamhinunterundstellte den Ko er draußen nieder.Dann ging er wieder zurück.

Lilo stand am Tisch.Sie hatte eine Hand aufgestützt,und ihre Augen spiegelten eine so blinde Leere, als sähen sie nichts und sie wäre schon allein.Steiner ging auf sie zu.»Lilo …«

Sie rührte sich und sah ihn an.IhreAugen veränderten ihren Ausdruck.»Es ist schwer,fortzugehen«,sagte Steiner.

Sie nickte und legte eine Hand um seinen Nacken.»Ich werde allein sein ohne dich.«

»Wohin wirst du gehen?«

»Du wirst sicher sein in Österreich. Auch wenn es deutsch wird.«

»Ja.«

Sie blickte ihn ernst an.IhreAugen waren sehr tief und glänzend.

»Schade,Lilo«,murmelte Steiner. »Ja.«

»Du weißt warum?«

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