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Remarque, Erich-Maria - Liebe Deinen Nchsten

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08.06.2015
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was! Nicht geschenkt nehme ich die Karre,die so überkomprimiert ist,daß sie im Stadtverkehr kocht! Nein,Waser,ich bleibe beim Cadillac.« Er wendete sich wieder dem General-Motors- Fensterzu.»SehenSienurdieQualität!FünfJahrelangbrauchen SiedadieHaubenichtaufzumachen!Komfort,lieberWaser,den haben nur die Amerikaner ’raus! Der Motor geschmeidig und lautlos,Sie hören ihn überhaupt nicht!«

»Aber Mensch!« brach Waser los, »ich will doch gerade den Motor hören! Das ist doch Musik, wenn so ein nerviges Aas losgeht!«

»Dann scha en Sie einen Traktor an! Der ist noch lauter!« Waser starrte Rosenfeld an. »Hören Sie«, sagte er dann leise, sichmühsambeherrschend,»ichschlageIhneneinKompromiß vor:Nehmen Sie den Mercedes Kompressor! Schwer und rassig dabei! Einverstanden?«

Rosenfeld winkte überlegen ab. »Nicht mit mir zu machen! Geben Sie sich keine Mühe! Cadillac,sonst nichts!« Er vertiefte sichwiederindieschwarzeEleganzdesriesigenWagensauf der Drehscheibe.

Waser sah verzweifelt um sich. Dabei erblickte er Kern und Ruth. »Hören Sie, Kern«, sagte er, »wenn Sie die Wahl hätten zwischeneinemCadillacodereinemneuenTalbot,waswürden Sie nehmen? Doch den Talbot,was?«

Rosenfeld drehte sich um.»Den Cadillac,natürlich,daran ist doch gar kein Zweifel!«

Kern grinste.»Ich wäre schon mit einem kleinen Citroen zufrieden.«

»MiteinemCitroen?«DiebeidenAuto-Enthusiastensahenihn wie ein räudiges Schaf an.

»Oder mit einem Fahrrad«,fügte Kern hinzu.

Die beiden Fachleute wechselten einen raschen Blick. »Ach

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so!« meinte Rosenfeld dann, sehr abgekühlt. »Sie haben nicht vielVerständnis fürAutos,wie?«

»Auch wohl nicht für Autosport, was?« fügte Waser etwas angeekelthinzu.»Nunja,esgibtLeute,dieinteressierensichfür Briefmarken.«

»Das tue ich!« erklärte Kern erheitert. »Besonders für ungestempelte.«

»Na,dann entschuldigen Sie!« Rosenfeld schlug seinen Rockkragen hoch. »Kommen Sie,Waser, wir wollen noch die neuen Modelle vonAlfa Romeo und Hispano drüben besichtigen.« Die beiden gingen,versöhnt durch den Ignoranten Kern,einträchtig in ihren abgeschabten Anzügen davon, um noch über einige Rennwagen zu streiten. Sie hatten Zeit dazu – denn sie hatten kein Geld für einAbendessen.

Kern sah ihnen erfreut nach. »Der Mensch ist ein Wunder, Ruth,was?«

Sie lachte.

KERN FAND KEINEArbeit.Er bot sich überall an; aber selbst für zwanzig Francs am Tag konnte er nirgendwo unterkommen. Nach zweiWochen war das Geld verbraucht,das sie besaßen. Ruth bekam von dem jüdischen und Kern vom gemischt jüdischchristlichenKomiteeeinekleineUnterstützung;zusammen hatten sie etwa fünfzig Francs in der Woche. Kern sprach mit der Wirtin und erreichte, daß sie für diesen Betrag die beiden Zimmer behalten konnten und morgens etwas Ka ee mit Brot bekamen.

Er verkaufte seinen Mantel, seinen Ko er und den Rest seiner Sachen von Potzloch. Dann begannen sie Ruths Sachen zu verkaufen. Einen Ring ihrer Mutter, Kleider und ein schmales goldenes Armband. Sie waren nicht sehr unglücklich darüber.

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Sie lebten in Paris, das war ihnen genug. Sie hofften auf den nächstenTagundfühltensichgeborgen.IndieserStadt,diealle Emigranten des Jahrhunderts aufgenommen hatte, wehte der Geist der Duldung; man konnte in ihr verhungern, aber man wurde nur so viel verfolgt,wie unbedingt notwendig war – und das erschien ihnen schon viel.

Marill nahm sie an einem Sonntagnachmittag, als es keinen Eintrittkostete,mitindenLouvre.»IhrbrauchtimWinteretwas, um eure Zeit hinzubringen«, sagte er. »Das Problem des EmigrantenistderHunger,dieBleibeunddieZeit,mitderernichts anfangen kann,weil er nicht arbeiten darf.Der Hunger und die Sorge,woerbleibenkann,dassindzweiTodfeinde,gegendieer kämpfen muß – aber die Zeit,die viele leere,ungenutzte Zeit ist der schleichende Feind, der seine Energie zerfrißt, das Warten, dasihnmüdemacht,dieschattenhafteAngst,dieihnlähmt.Die beidenandernfallenihnvonvornean,undermußsichwehren oderuntergehen–aberdieZeitkommtvonhintenundzersetzt ihm das Blut.Ihr seid jung.Hockt nicht in den Cafés,jammert nicht, werdet nicht müde. Wenn’s mal schlimm wird, geht in den großen Wartesaal von Paris: den Louvre. Er ist gut geheizt imWinter.Besser vor einem Delacroix,einem Rembrandt oder einemvanGoghzutrauernalsvoreinemSchnapsoderimKreise ohnmächtiger Klage undWut.Das sage ich euch,Marill,der auch lieber vor einem Schnaps sitzt.Sonst würde ich euch diese lehrhafte Rede nicht halten.«

Sie wanderten durch das große Kunstdämmer des Louvre -vorbei an den Jahrhunderten, vorbei an den steinernen Königen Ägyptens, den Göttern Griechenlands, den Cäsaren Roms

– vorbei an babylonischen Altären, an persischen Teppichen und flämischen Gobelins – vorbei an den Bildern der größten Herzen, an Rembrandt, Goya, Greco, Leonardo, Dürer – durch

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endlose Säle und Korridore,bis sie zu den Räumen kamen,wo die Bilder der Impressionisten hingen.

Sie setzten sich auf eines der Sofas, die in der Mitte standen. Von den Wänden leuchteten die Landschaften Cezannes, van Goghs und Monets, die Tänzerinnen Degas’, die pastellhaften Frauenköpfe Renoirs und die farbigen Szenen Manets. Es war still,undniemandaußerihnenwarda,undallmählicherschien esKernundRuth,alssäßensieineinemverzaubertenTurm,und die Bilder seien Fenster zu fernen Welten – zu Gärten ernster Lebensfreude,zu weiten Gefühlen,zu großen Träumen und zu einerunzerstörbarenLandschaftderSeele,jenseitsvonWillkür, Angst und Rechtlosigkeit.

»Emigranten!« sagte Marill. »Die alle dort waren auch Emigranten! Gejagt, verlacht, ’rausgeschmissen, ohne Bleibe oft, verhungert, manche angepöbelt und ignoriert von ihren Zeit- genossen,elendgelebt,elendgestorben–abersehteuchan,was sie gescha en haben! Die Kultur der Welt! Das wollte ich euch zeigen.«

Er nahm seine Brille herab und putzte sie umständlich.»Was ist Ihr stärkster Eindruck bei diesen Bildern?« fragte er Ruth. »Der Friede«,sagte sie sofort.

»DerFriede.Ichdachte,siewürdensagen:dieSchönheit.Aber esistwahr–FriedeistheuteSchönheit.Besondersfüruns.Und Ihrer,Kern?«

»Ich weiß nicht«, sagte Kern, »ich möchte eins davon haben und es verkaufen,damit wir was zu leben haben.«

»Sie sind ein Idealist«,erwiderte Marill.

Kern sah ihn mißtrauisch an. »Ich meine das ernst«, sagte Marill.

»Ich weiß,daß es dumm ist.Aber es istWinter,und ich würde Ruth einen Mantel kaufen.«

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Kern kam sich ziemlich töricht vor; aber ihm fiel wirklich nichts anderes ein,und er hatte die ganze Zeit dran gedacht.Zu seiner Überraschung fühlte er plötzlich Ruths Hand in seiner. Sie strahlte ihn an und lehnte sich fest gegen ihn.

Marill setzte seine Brille wieder auf.Dann blickte er sich um. »Der Mensch ist groß in seinen Extremen«, sagte er. »In der Kunst, in der Liebe, in der Dummheit, im Haß, im Egoismus und sogar im Opfer – aber das,was der Welt am meisten fehlt, ist eine gewisse mittlere Güte.«

KERNUNDRUTHhattenihrAbendessenbeendet.Esbestandaus KakaoundBrotundwarseiteinerWocheihreeinzigeMahlzeit, abgesehenvonderTasseKa eeunddenzweiBriochesmorgens, die Kern in den Zimmerpreis mit eingehandelt hatte.»Das Brot schmeckt heute nach Beefsteak«,sagte Kern.»Nach gutem,saftigem Beefsteak mit gebratenen Zwiebeln dran.«

»Ich fand, es schmeckte nach Huhn«, erwiderte Ruth. »Nach jungem Brathuhn mit frischem,grünem Salat dazu.« »Möglich.Vielleichtauf deinerSeite.GibmireineScheibevon da.Ich kann gut noch etwas Brathuhn vertragen.«

Ruth schnitt eine dicke Scheibe des langen französischen Weißbrots ab.»Hier«,sagte sie.»Es ist ein Schenkelstück.Oder willst du lieber Brust?«

Kern lachte.»Ruth,wenn ich dich nicht hätte,würde ich jetzt mit Gott hadern!«

»Und ich würde ohne dich im Bett liegen und heulen.«

Es klopfte.»Brose«,sagte Kern ziemlich gemütlos.»Natürlich, gerade im Moment zartester Liebesbekenntnisse!«

»Herein!« rief Ruth.

Die Tür ö nete sich. »Nein!« sagte Kern. »Das ist doch unmöglich! Ich träume!« Er stand so vorsichtig auf, als wolle er

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ein Phantom nicht verscheuchen. »Steiner«, stammelte er. Das Phantom grinste. »Steiner!« rief Kern. »Herr des Himmels, es ist Steiner!«

»EingutesGedächtnisistdieGrundlagederFreundschaft-und der Verderb der Liebe«, erwiderte Steiner. »Entschuldigen Sie, Ruth, daß ich mit einer Sentenz eintrete – aber ich habe unten eben meinen alten Bekannten Marill getro en. Da ist so was unvermeidlich.«

»Wo kommst du her?« fragte Kern.»Direkt ausWien?« »AusWien.Auf dem Umweg über Murten.«

»Was?« Kern trat einen Schritt zurück.»Über Murten?« Ruthlachte.»MurtenistderOrtunsererSchmach,Steiner.Ich bindortkrankgeworden–unddiesenaltenGrenzwandererhat die Polizei erwischt.Ein ruhmloser Name für uns – Murten.« Steiner schmunzelte. »Deshalb war ich da! Ich habe euch gerächt,Kinder.«ErholteseineBrieftaschehervorundzogsechzig SchweizerFrankenheraus.»Hier.DassindvierzehnDollaroder etwa dreihundertfünfzig französische Francs. Ein Geschenk Ammers’.«

Kern sah ihn verständnislos an. »Ammers?« sagte er. »Dreihundertfünfzig Francs?«

»Ich erkläre dir das später, Knabe. Steck es ein. Und nun laßt euch mal ansehen!« Er musterte beide. »Hohlwangig, unterernährt,Kakao mitWasser alsAbendbrot – und keinem hier was gesagt,wie?«

»Noch nicht«, erwiderte Kern. »Immer, wenn es nahe daran war, lud Marill uns zum Essen ein.Als hätte er einen sechsten Sinn.«

»Er hat noch einen mehr. Für Bilder. Hat er euch nach dem Essen nicht ins Museum geschleppt? Das ist gewöhnlich die Buße dafür.«

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»Ja.Zu Cézanne,van Gogh,Manet,Renoir und Degas«,sagte Ruth.

»Aha!ZudenImpressionisten.DannhabtihrMittagessenmit ihmgehabt.FüreinAbendessenschlepptereinenzuRembrandt, GoyaundGreco.Abernunlos,Kinder,anziehen.DieRestaurants der Stadt Paris sind hell erleuchtet und warten auf uns!« »Wir haben gerade …«

»Dasseheich!«unterbrachSteinergrimmig.»Ziehteuchsofort an! Ich schwimme in Geld.«

»Wir sind fertig angezogen.«

»Achso!MantelverkauftaneinenGlaubensgenossen,dereuch bestimmt beschummelt hat…«

»Nein …«,sagte Ruth.

»Kind,esgibtauchunehrlicheJuden!SoheiligmireuerStamm alsMärtyrervolkaugenblicklichauchist.Alsokommt!Wirwollen das Rassenproblem der Brathühner aufrollen.«

»ALSO JETZT ERZÄHLT, was los ist«, sagte Steiner nach dem Essen.»Es ist wie verhext«,sagte Kern.»Paris ist nicht nur die Stadt der Toilettewasser, der Seifen und Parfüms, es ist auch die Stadt der Sicherheitsnadeln, Schnürsenkel, Knöpfe und anscheinend sogar der Heiligenbilder. Der Handel fällt hier fast ganz aus. Ich habe eine Menge Dinge probiert – Geschirr gewaschen, Obstkörbe geschleppt, Adressen geschrieben, mit Spielzeug gehandelt –, aber es hat noch nichts Rechtes eingebracht.Esbliebimmerzufällig.RuthhatvierzehnTagelangein Bürosaubergemacht;danngingdieFirmapleite,undsiebekam überhaupt nichts dafür. Für Pullover aus Kaschmirwolle bot man ihr so viel, daß sie gerade die Wolle dafür wieder kaufen konnte.Infolgedessen …«

Erö neteseinJackett.»Ichlaufeinfolgedessenwieeinreicher

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Amerikaner herum.Wunderbar,wenn man keinen Mantel hat. Vielleicht strickt sie dir auch so einen Pullover,Steiner …« »Ich habe nochWolle für einen«,sagte Ruth.»Schwarze allerdings.Mögen Sie schwarz?«

»Und wie! Wir leben ja schwarz.« Steiner zündete sich eine Zigarette an. »Ich sehe schon! Habt ihr eure Mäntel verkauft oder versetzt?«

»Erst versetzt,dann verkauft.«

»Gut. Der natürliche Weg.Wart ihr schon mal im Café Maurice?«

»Nein.Nur imAlsace.«

»Schön. Dann gehen wir mal zum Maurice. Da gibt es Dickmann. Er weiß alles.Auch über Mäntel. Ich will ihn aber noch etwas Wichtigeres fragen. Über die Weltausstellung, die dieses Jahr kommt.«

»DieWeltausstellung?«

»Ja,Baby«,sagteSteiner.»DasollesnämlichArbeitgeben.Und nach Papieren soll nicht so genau gefragt werden.«

»Wie lange bist du eigentlich schon in Paris,Steiner? Daß du alles weißt?«

»VierTage.IchwarvorherinStraßburg.Hattedaetwaszubesorgen.Euch habe ich durch Klassmann gefunden.Traf ihn auf der Präfektur. Ich habe ja einen Paß, Kinder. In ein paar Tagen ziehe ich ins International.Mir gefällt der Name.«

DAS CAFÉ MAURICE glich dem Café Sperler in Wien und dem CaféGreif inZürich.EswardietypischeEmigrantenbörse.Steiner bestellte für Ruth und Kern Ka ee und ging dann zu einem älteren Mann hinüber. Beide unterhielten sich eine Zeitlang. DannblicktederMannprüfendzuKernundRuthhinüberund ging fort.

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»Das war Dickmann«,sagte Steiner.»Er weiß alles.Es stimmt mitderWeltausstellung,Kern.DieausländischenPavillonswerden jetzt gebaut.Das bezahlen die ausländischen Regierungen. Zum Teil bringen sie eigene Arbeiter mit – für die einfachen Sachen aber, Erdarbeiten und so was, engagieren sie die Leute hier.Und da liegt unsere große Chance! Da die Löhne von ausländischen Komitees bezahlt werden, kümmern die Franzosen sich wenig darum,wer da arbeitet.Morgen früh gehen wir hin. EsistschoneineAnzahlEmigrantenbeschäftigt.Wirsindbilliger als die Franzosen – das ist unserVorteil.«

Dickmann kam wieder. Er trug zwei Mäntel über dem Arm. »Ich glaube,sie werden passen.«

»Probier den Mantel mal«,sagte Steiner zu Kern.»Du zuerst. Dann Ruth den andern.Widerstand ist zwecklos.«

Die Mäntel paßten genau. Der von Ruth hatte sogar einen verschabten, kleinen Pelzkragen. Dickmann lächelte schwach. »MeinAuge …«,sagte er.

»Sind das deine besten Klamotten,Heinrich?« fragte Steiner. Dickmann sah ihn etwas beleidigt an.»Die Mäntel sind gut. Nicht neu,das ist klar.Der mit dem Pelzkragen stammt sogar von einer Gräfin.« – »Im Exil natürlich«, fügte er auf einen Blick Steiners hinzu. »Es ist echter Waschbär. Josef. Kein Kaninchen!«

»Gut.Wirnehmensie.Ichkommemorgen,unddannsprechen wir weiter darüber.

»Das brauchst du nicht.Du kannst sie so haben.Wir haben ja noch was zu verrechnen.«

»Unsinn.«

»Doch.Nimm sie und vergiß es.Damals war ich schön in der Patsche.Herrgott!«

»Wie geht’s sonst?« fragte Steiner.

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Dickmann zuckte die Achseln. »Es reicht für die Kinder und mich.Aber es ist ekelhaft,so auf Krampf zu leben.«

Steiner lachte.»Werde nicht sentimental,Heinrich! Ich bin Urkundenfälscher, Falschspieler,Vagabund, ich habe Körperverletzungen hinter mir,Widerstand gegen die Staatsgewalt und noch allerhandmehr– ichhabetrotzdem keinschlechtesGewissen.« Dickmann nickte. »Meine Kleinste ist krank. Grippe. Fieber. Aber Fieber ist bei Kindern nicht schlimm,was?«

Er sah Steiner dringend an.Der schüttelte den Kopf.»Rapider Heilprozeß,sonst nichts.«

»Ich will heute mal früher nach Hause gehen.«

Steiner bestellte sich einen Kognak.»Baby«,sagte er zu Kern, »auch einen?«

»Hör zu,Steiner …«,begann Kern.

Steiner winkte ab. »Rede nicht! Weihnachtsgeschenke, die michnichtskosten.Ihrhabtesjagesehen.EinenKognak,Ruth? Ja,was?«

»Ja.«

»Neue Mäntel! Arbeit in Sicht!« Kern trank seinen Kognak. »Das Dasein fängt an,interessant zu werden.«

»Täusche dich nicht!« grinste Steiner. »Später, wenn du mal Arbeitgenughast,wirddirdieZeit,wodunichtarbeitendurftest, als der interessantere Teil deines Lebens vorkommen.Wunderbare Geschichte für Enkel, die um die Knie spielen. Damals in Paris …«

Dickmann kam vorüber.Er grüßte müde und ging dem Ausgang zu.

»War mal sozialdemokratischer Bürgermeister.« Steiner sah ihmnach.»FünfKinder.Frautot.GuterBettler.MitWürde.Weiß alles. Etwas zu zarte Seele, wie oft bei Sozialdemokraten. Sind deshalb so schlechte Politiker.«

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