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Adjektiv

Deklination. Auf den früheren Entwicklungsstufen der Sprache war das Adjektiv vom Substantiv als selbständige Wortart nicht geschieden, die beiden gehörten zu einer Kategorie des Nomens, wurden gleich dekliniert und konnten nur durch die Wortstellung voneinander unterschieden werden. Im Althochdeutschen ist das Adjektiv schon eine selbständige Wortart, die eine zweifache Deklination hat - eine nominale (schwache) und eine pronominale (starke). Der Gebrauch der Deklinationsart wird durch syntaktische Gründe bedingt. Die pronominale (starke) Form des Adjektivs wurde in der Regel als Attribut gebraucht. Die nominale (schwache) Deklination wurde zunächst bei der Substantivierung der Adjektive sowie in Beinamen und Epitheta gebraucht (thie alton “die Alten”, Hludwig ther guoto “Ludwig der Gute”).

In der pronominalen Form hatte das Adjektiv die Endungen eines Demonstrativpronomens. Die starken Adjektive hatten im Nom.Sing. für alle drei Geschlechter und im Akk. Sing. für Neutra zwei Formen: eine flektierte und eine unflektierte (Kurzform).

Zahl

Kasus

Maskulinum

Neutrum

Femininum

Nom.

blint, blint-er

blint, blint-az

blint, blint-iu

S

Gen.

blint-es

blint-es

blint-era

i

Dat.

blint-emu,-emo

blint-emu,-emo

blint-em

n

Akk.

blint-cm

blint, blint-az

blint-a

g-

Instr.

blint-u, -o

blint-u,-o

Nom.

blint-e (blint)

blint-iu (blint)

blint-o (blint)

P

Gen.

blint-ero

blint-ero

blint-ero

1.

Dat.

blint-em, -en

blint-em, -en

blint-em, -en

Akk.

blint-e

blint-iu

blint-o

Die schwache Deklination der Adjektive stimmt mit der substantivischen n-Deklination überein.

Zahl

Kasus

Maskulinum

Neutrum

Femininum

S

Nom.

blint-o

blint-a

blint-a

i

Gen.

blint-en, -in

blint-en, -in

blint-ün

n

Dat.

blint-en,-in

blint-en, -in

blint-ün

$■

Akk.

blint-on,-in

blint-a

blint-ün

Nom.

blint-on, -un

blint-un, -on

blint-ün

P

Gen.

blint-öno

blint-öno

blint-öno

1.

Dat.

blint-öm, -ön

blint-öm, -ön

blint-öm, -ön

Akk.

blint-on,-un

blint-un, -on

blint-ün

Im Mittelhochdeutschen werden die starken und schwachen Endungen der Adjektive reduziert. Die schwache Deklination ist schon fast ganz wie die heutige. Die starke Deklination behält auch im Mittelhochdeutschen die beiden Formen des Nom. Sing. - die flektierte und die unflektierte; die beiden können attributiv gebraucht werden. Erst im Frühneuhochdeutschen wird der differenzierte Gebrauch der flektierten Form als Attribut und der unflektierten Form als Prädikativ zur Regel. Komparation. Beim althochdeutschen Adjektiv unterscheidet man die Grundform (Positiv) und zwei Steigerungsstufen, den Komparativ und den Superlativ. Der Komparativ wird von der unflektierten Grundform mit den Suffixen -ir, -ör, der Superlativ mit -ist, -öst gebildet. Für die Verteilung der beiden Suffixe (entweder -ir oder -ör) gab es keine sichere Regel. Die einsilbigen Adjektive können beide Suffixe haben (höh - höhiro - höhisto oder höh - höhöro - höhösto), aber meistens bekommen sie die Suffixe -ir, -ist. Die mehrsilbigen Adjektive haben immer -ör, -öst (managfalt - managfaltöro, managfaltösto). Die Suffixe

-ir, -ist rufen den Umlaut hervor, aber einige Adjektive haben im Althochdeutschen neben den umgelauteten Formen auch nicht umgelautete (alt - eltiro - eltisto oder alt - altiro - altisto; arm - ermir oder armir; smal - smelir oder smalir). Der Komparativ und Superlativ werden im Althochdeutschen immer schwach dekliniert. Einige Adjektive haben suppletive Steigerungsformen (guot - bezziro - bezzisto, ubil - wirsiro - wirsisto, mihhil ‘groß’ - mero - meisto, luzzil ‘klein’ - minniro - minnisto).

Im Mittelhochdeutschen bekommen die beiden Suffixe des Komparativs und des Superlativs die Form -er, -est; dabei verbreitet sich der Umlaut, den die althochdeutschen Suffixe -ir, -ist bewirken, auf die meisten umlautsfahigen einsilbigen Adjektive, vgl. ahd. höh - höhiro - höhisto und mhd. hoch - hoeher - hoehest. Die umlautlosen Steigerungsformen und die Schwankungen in der Bildung der Komparation in der Gegenwartssprache sind durch die Konkurrenz der Suffixe -ir, -ist und -ör, -äst im Althochdeutschen zu erklären.

Verb

Dem althochdeutschen Verb kommen die Kategorien Tempus, Modus, Genus. verbi, Person und Numerus zu, außerdem besitzt das Verb im Althochdeutschen grammatische Mittel zum Ausdruck der Aktionasart, die freilich nicht regelmäßig und nur in einigen Verbalformen gebraucht werden.

Das althochdeutsche Verb hat vier Grundformen: 1) Infinitiv, 2) Präteritum Indikativ, l.und 3. Pers. Sing., 3) Präteritum Indikativ,

  1. Pers. PL, 4) Partizip ü. Nach der Bildung der Grundformen und der Konjugationsart unterscheidet man folgende große Gruppen von Verben: starke, schwache, präterito-präsentische und unregelmäßige Verben.

Die starken Verben (der Ausdruck stammt von J. Grimm) sind sehr alt, das sind lauter primäre Verben vorwiegend indoeuropäischer Herkunft, keine Ableitungen. Die Anzahl dieser Verben beträgt ungefähr 150 Wurzeln, seit dem Althochdeutschen entstehen so gut wie keine neuen starken Verben mehr, das vorletzte neue Verb dieser Gruppe skriban “schreiben”( < lat. scribere) ist im 8. Jh. gebildet worden, das ursprünglich schwache Verb preisen (< afrz. preisier < spätlat. pretiare) hat seit dem 13. Jh. starke Formen. Trotz ihrer verhältnismäßig kleinen Anzahl ist diese Gruppe sehr wichtig, da die starken Verben sehr gebräuchlich, in der Regel vieldeutig sind und zahlreiche, meist vieldeutige Präfixableitungen und Zusammensetzungen bilden. Die Bildung der Grundformen von starken Verben beruht auf dem Ablaut, vorwiegend auf dem Haupttyp e - a - Null. Aber die starken Verben bilden keine einheitliche Gruppe, sondern sie zerfallen in 7 Ablautreihen. Diese Vielfalt ist dadurch bedingt, daß der ablautende Vokal in Verbindung mit dem folgenden Vokal oder Konsonanten der Wurzel verschiedene Lautkombinationen ergab. Durch die althochdeutschen Vokalwandlungen entstanden mannigfaltige Unterabteilungen der Ablautreihen. Der Ablaut verbreitete sich nach den vier Grundformen des Verbs mit folgender Verteilung: e - a - Null - Null.

Die 1. Ablautreihe hat in der Wurzel ein kurzes i. Die Verbindung mit dem ablautenden Vokal ergab folgenden Vokalwechsel: ei - ai - i - i. Der Diphthong ei verwandelte sich im Germanischen in das lange i, der Diphthong ai wurde im Althochdeutschen vor r, h, w zum langen e und in den übrigen Fällen zum Diphthong ei. Aus diesem Grunde zerfällt die 1. Ablautreihe im Althochdeutschen in zwei Abteilungen: a) i - ei - i - i, vgl. grifan - greif - grifum - gigrifcm; b )i - 2 - i - i, vgl. zihan - zeh - zihum - gizihan “zeihen”. Im Mittelhochdeutschen werden alle unbetonten Vokale zu einem Murmel-e abgeschwächt, im Neuhochdeutschen vollzieht sich ein Ausgleich zwischen Präteritum Sg. und Präteritum PI: mhd. grifen - greif - grifen - gegrifen > nhd. greifen

  • griff - gegriffen.

Die 2. Ablautreihe hat in der Wurzel ein u: eu - au - u - u. Die Vokalwandlungen im Althochdeutschen (eu > io, au vor Dentalen und h

  • o, sonst ou, u >o vor e, a, o infolge der Brechung) ergeben auch hier zwei Varianten: a) io - ou - u - o, vgl. biogan - boug - bugum

  • gibogan; b) io - 6 - u - o, vgl. giozan - göz - guzzum - gigozzan (mhd. biegen - bouc - bugen - gebogen> nhd. biegen - bog - gebogen; mhd. giezen - göz - guzzen - gegozzen > nhd. gießen - goß - gegossen).

Die Verben der 3. Ablautreihe haben nach dem ablautenden Vokal in der Wurzel einen Sonant (m, n,r,T) in Verbindung mit einem Konsonanten. Da die Vokale e, o vor n, m plus Konsonant einer Erhöhung unterliegen (lat. menta > ahd. minza), werden auch hier zwei Gruppen der Verben unterschieden: a) e - a - Null; b) / - a - Null. Die Verben dieser Reihe haben in der Wurzel nur den ablautenden Vokal, deshalb entwickelt sich in der Nullstufe (die 3. und 4. Grundform) vor Sonanten der silbenbildende Vokal u, der sich im Part.II vor dem a in der nachfolgenden Endsilbe infolge der Brechung normalerweise in ein o verwandelt, aber vor m und n plus Konsonant unverändert bleibt:

  1. e - a - u - o (ahd. helfan - half - hulfum - giholfan > mhd. helfen - half - hülfen - geholfen > nhd helfen - half - geholfen)',

  2. i - a - u - u (ahd. bintan - bant - buntum - gibuntan > mhd. binden - band - bunden - gebunden > nhd. binden - band - gebunden). _

Der 4. Ablautreihe liegt der indoeuropäische Ablaut_ e - o - e - Nullstufe zugrunde, im Germanischen e - a - e - u (Nullstufe), im Althochdeutschen e - a - ä - o (Nullstufe) (germ. e' > ahd. ä). Der ablautende Vokal verbindet sich mit einem Sonanten., ln der 4. Grundform (Nullstufe) erscheint ein silbenbildendes u, das durch Brechung zu o wird: ahd. neman - nam - nämum - ginoman > mhd. nemen - nam - nämen - genomen > nhd. nehmen - nahm - genommen.

Die Verben der 5. Reihe haben im Althochdeutschen den_Ablaut e - a - ä - e (< gern, e - a - e - e < ide. e - o - e - e).

Auf den ablautenden Vokal folgt ein Geräuschlaut: ahd. geban - gab - gäbum - gigeban > mhd. geben - gab - gaben - gegeben > nhd geben - gab - gegeben.

Der 6. Ablautreihe hegt der quantitive indoeuropäische Ablaut

o - o - o - o (> germ. a - o - o - a) zugrunde. Die heutige Form des Ablauts entwickelte sich infolge der weiteren Vokalwandlungen im Althochdeutschen und Neuhochdeutschen: ahd. a - uo - uo - a (germ. o > ahd. uo) > nhd. a - u - a (ahd. faran - fuor - fitorum - gifaran > mhd. vam - fiior - \uoren - gevam > nhd. fahren - fuhr - gefahren).

Die Verben der 7. Reihe haben einen besonderen Typ des Ablauts: für diese Gruppe ist der Diphthong ia/io in der 2. und 3. Grundform kennzeichnend. Die l .und 4. Grundform haben den gleichen Wurzelvokal oder -diphthong: ahd. haltan - hialt - hialtum - gihaltan > mhd. halten - hielt - hielten - gehalten > nhd. halten - hielt - gehalten; ahd. loufan - liof - liofum - giloufan > mhd. laufen - lief - liefen

  • gelaufen > nhd. laufen - lief -gelaufen.

Die schwachen Verben weisen im Althochdeutschen deutlich die dreiteilige Struktur auf - Wurzel, stammbildendes Suffix, Endung. Zu den schwachen Verben gehören mit wenigen Ausnahmen alle Verben, die von starken Verben, Substantiven oder Adjektiven mit Hilfe der Suffixe -en, -ön und -en abgeleitet sind, sowie alle Neubildungen und Eindeutschungen. Sie bilden ihr Präteritum und Partizip II durch Zusatz vom Dentalsuffix -t. Nach den Ableitungssufiixen werden sie im Althochdeutschen in drei Klassen eingeteilt.

Die schwachen Verben der ersten Klasse haben das Suffix -en (seltener -an), das auf das germanische -jan zurückgeht. Zur ersten Klasse gehören meist vom Präteritumstamm der wurzelverwandten starken

Verben abgeleitete schwache Verben, die sog. Kausativa, die ein Veranlassen oder Bewirken ausdrücken (ahd. trenken “tränken, zu trinken veranlassen”), sowie eine Anzahl von desubstantivischen und deadjektivischen Verben (teil - teilen, fol - füllen). Der Laut j (i) im Suffix, der im Althochdeutschen schon fast vollständig reduziert ist, ruft noch den Primärumlaut des kurzen a im Wurzelmorphem hervor. Der Umlaut gilt immer für das Präsens (samt Infinitiv) (got. brannjan - ahd. brennen; got. namnjan - ahd. nemnen, nemnan; got. lag/an - ahd. leggen) und für das Präteritum und Partizip II, wenn diese Formen das Suffix -/- behalten haben (leggen - leg-i-ta, gi-leg -i-t; brennen

  • gi-brenn-i-t; trenken - gi-trenk-i-t; aber: brannta, trancta).

Die zweite Klasse umfaßt vorwiegend desubstantivische und deadjektivische Verben mit dem Suffix -on (fisk - fiskön “fischen”; danc - dankön, rihhi - rihhisön “herrschen”, managfalt - managfaltön “vervielfältigen”).

Zur dritten Klasse gehören meist denominative, aber auch viele primäre Verben mit dem Suffix -en: alten, tagen, fragen, folgen, nazzen, rtßn “reifen”,/w/e« “faulen” u.a.

Die Verben der l.und2. Klasse sind meistens transitiv, die Verben der 3. Klasse bezeichnen in der Regel einen Zustand und sind intransitiv.

Im Mittelhochdeutschen werden infolge der Abschwächung der Suffixe die einzelnen Klassen der schwachen Verben nicht mehr unterschieden, alle Verben bekommen das Infinitivsuffix -en. Doch bleibt der Unterschied zwischen umlautenden und umlautlosen Verben.

Als Präterito-Präsentien wird eine Gruppe von (ursprünglich starken) indoeuropäischen Verben bezeichnet, deren Präteritalformen Präsensbedeutung angenommen haben. Der Infinitiv, das Präteritum und das Partizip II werden in den germanischen Sprachen analog zu schwachen Verben neu gebildet. Im Althochdeutschen gibt es elf solcher Verben: wizzan, kunnan, durfan, sculan, mugan, muozzan, eigan “haben” u.a. Nicht bei allen Präterito-Präsentien sind die vier Grundformen belegt, bei den meisten fehlt das Partizip II, bei einigen der Infinitiv. Im Deutschen behalten die Präterito-Präsentien im Präsens eine Ähnlichkeit mit den starken Verben (Vokalwechsel, kein t in der 3. Pers. Sing.: vgl. er darf mit er warf), sie lassen sich auch nach den entsprechenden Ablautreihen ordnen. Mit der Zeit geht die Zahl solcher Verben stark zurück: schon im Mittelhochdeutschen sind Ansätze zum Übergang einiger Verben in die schwache Konjugation zu verzeichnen, im 14.-17. Jh. ist dieser Übergang vollendet (taugen, gönnen, genügen), andere Verben sind aus dem Gebrauch gekommen (türren “wagen”, eigen). Im Neuhochdeutschen zählt diese Gruppe nur noch sechs Verben: wissen, können, dürfen, sollen, müssen, mögen. Dazu kommt das Verb wollen, bei dem ein Konjunktiv Indikativbedeutung bekommen hat und die anderen Formen entsprechend dazugebildet wurden (s.u).

Unregelmäßige Verben werden auch athematische Verben genannt, weil sie keinen Themavokal (ein Vokal zwischen Stamm und Endung) hatten. Zu dieser Gruppe werden die althochdeutschen Verben wescm / sin, tuon, gangan (gän, gen), stantan (stän, sten) und wellan gezählt.

Das Verbum substantivum 6hthhhhh rjiaroji” (im Ahd. wesan / sin) ist in allen indoeuropäischen Sprachen unregelmäßig, es hat suppletive Formen, bei deren Bildung sich drei verschiedene Wurzeln beteiligen: die indoeuropäischen Wurzeln *es- (in der Nullstufe *s-) und *bh- und die germanische Wurzel *wes-. Die indoeuropäischen Wurzeln dienten zur Bildung des Infinitivs und Präsens; der Präteritumstamm und das Partizip II wurden vom Verb wesan gebildet, ursprünglich einem starken Verb der 5. Ablautreihe mit dem Konsonantenwechsel s/r im Präteritum (Rhotazismus). Im Althochdeutschen kommen alle Formen dieses Verbs mit Ausnahme des Part. II vor (wesan - was - warum - *giweran), aber der Indikativ Präsens geht allmählich unter und wird durch die mit *bh- und *es- gebildeten Formen verdrängt. Im Mittelhochdeutschen ist schon das Partizip II gewesen belegt. Im Frühneuhochdeutschen erscheint neben der Präteritumform was die Form war. Die Konkurrenz zwischen den beiden Formen besteht bis zum Ende des Frühneuhochdeutschen. Als Infinitiv hat sich im Neuhochdeutschen nur sein erhalten, die Wurzel *wes- kommt heute (außer dem Präteritum) noch in einigen deverbalen Bildungen (das Wesen, abwesend, anwesend, wesentlich) vor.

Das Verb tuon hat eine eigentümliche Flexion und die Reduplikation im Präteritum (tuon - teta - tätum - gitän).

Die starken Verben stantan (6. Reihe) und gangan (7. Reihe) hatten im Präsens auch athematische Formen stän (sten) und gän (gen). Im Mittelhochdeutschen herrschen die kurzen präsentischen Formen, im Neuhochdeutschen wurden die a-Formen durch die e-Formen außer in Mundarten vollständig verdrängt.

Im Mittelhochdeutschen bekommen einige Verben zusammengezogene Förmen, die in der Dichtung behebt sind: hän (haben), län (lazen) u.a. Bei den meisten solchen Verben werden seit dem 17. Jh. die kurzen Formen in der Literatursprache ungebräuchlich, nur das ursprünglich schwache Verb haben hat im Neuhochdeutschen eine kombinierte Konjugation entwickelt, deshalb wird es heute auch zu den unregelmäßigen Verben gezählt.

Das Verb wellen “wollen” war ursprünglich ein starkes Verb, dessen Indikativ Präsens schon im Urgermanischen aus dem Gebrauch gekommen und durch die Formen des Optativs (xcenaTejitHoe, hjih cocjiaraTejibHoe, HaKJioHeime) ersetzt worden war. Der Infinitiv dieses Verbs hatte zwei Formen - mit einem e und mit einem o im Stamm. Die letztere Form hat sich seit dem Neuhochdeutschen in der Literatursprache durchgesetzt. Dieses Verb weist schon im Althochdeutschen eine gewisse Ähnlichkeit mit den Präterito-Präsentia auf, später hat es sich bei der Formbildung den Verben dieser Gruppe vollständig angeglichen.