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DIE WICHTIGSTEN STATIONEN DER DEUTSCHEN SPRACHGESCHICHTE

Deutsch unter den Sprachen der Welt

Die deutsche Sprache gehört zu der indoeuropäischen (indogermanischen) Sprachfamilie (ide./idg.). Diese Sprachfamilie umfaßt mehrere Sprachgruppen: Indisch, Iranisch, Armenisch, Griechisch, Albanisch, Italisch, Keltisch, Germanisch, Baltisch, Slawisch u.a. Die

germanischen Sprachen lassen sich in drei große Untergruppen teilen: West- od. Südgermanisch (Englisch, Deutsch, Friesisch, Niederländisch, Afrikaans, Jiddisch), Nordgermanisch/Skandinavisch (Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Färöisch, Isländisch), Ostgermanisch (Gotisch, Burgundisch, Wandalisch). Die ostgermanischen Sprachen sind ausgestorben.

Germanische Stämme im Altertum

Vom 13. Bis zum 7. Jh. V. Chr. Erfolgt die Formierung der Germanen und die Herausbildung der germanischen Grundsprache.

Die ersten schriftlichen Überlieferungen über die germanischen Stämme kommen vom Griechen Pytheas (4. Jh. v. Chr.) und von den Römern Julius Caesar (Commentarii de bello Gallico, 52 v. Chr.) und Tacitus (Germania, 98 n. Chr.). Vom Ende des 2. Jahrtausends bis zur Mitte des 1. Jahrtausends besiedelten Germanen Skandinavien und das Gebiet der unteren Elbe und Oder. Bei der Ausdehnung ihres Gebiets nach Süden und Westen verdrängten sie die Kelten und kamen Ende des 1. Jahrtausends mit dem Römischen Reich in Berührung. Die zahlreichen germanischen Stämme des Altertums lassen sich in drei große Gruppen teilen: Nordgermanen (aus ihnen gingen die Dänen, Schweden, Norweger, Isländer hervor), Ostgermanen (Goten, Wandalen, Burgunden u.a.), Westgermanen (Sueben, Markomannen, Chatten, Kimbern, Teutonen, Angeln, Sachsen, Friesen, Franken u.a.). Tacitus fuhrt eine Dreiteilung der westgermanischen Stämme an, er unterscheidet die Ingväonen oder Nordseegermanen (Angeln, Sachsen, Friesen), Istväonen oder Weser- Rhein-Germanen (Chatten, Ubier, Cherusker u.a.), Herminonen oder Elbgermanen (Sueben, Langobarden, Markomannen, Hermunduren u.a.). Später entstanden durch Verschmelzung von einigen kleineren Stämmen die Alemannen, die Thüringer, die Franken, die Bayern u.a. größere Stämme. Jeder germanische Stamm hatte einen Stammvorsteher (kuning von kuni “Geschlecht”) und während der Feldzüge einen Kriegsfuhrer (herizogo von heri “Heer”, ziohan “ziehen”, vgl. russ. eoeeoda). Die wichtigsten Fälle entschied die Volksversammlung (got. Ping, ahd. ding). Die grundlegende Existenzform der Sprache im Altertum war die Stammessprache. Der Unterschied zwischen den einzelnen Stammessprachen war zuerst unwesentlich. Grundsätzlich hatten die germanischen Stammessprachen keine schriftliche Form, doch entsteht um Christi Geburt die Runenschrift, die fast ausschließlich als Geheim- und Kultusschrift dient; es gibt kaum zusammenhängende Texte in dieser Schrift, fast nur ausschließlich Einzelwörter (Eigennamen u.a.) als Inschriften auf verschiedenen Gegenständen. Von den germanischen Stammessprachen hatte nur das Gotische ein Schrifttum. Das wichtigste schriftliche Zeugnis auf Gotisch ist der Codex Argenteus, eine Übersetzung großer Teile der Bibel (u.a. der vier Evangelien) durch den Westgotenbischof Wulfila (Ulfila) in der zweiten Hälfte des 4. Jh. n. Chr.

Seit dem 2. Jh. v. Chr. befanden sich die germanischen Stämme fortwährend im Kriegszustand mit den Römern. Die Bildung der Stammesverbände und später der ersten barbarischen Staaten und die allmähliche Stärkung der Germanen führten zur Änderung des Kräfteverhältnisses im römisch-germanischen Konflikt und zuletzt zum Sturz des Weströmischen Reiches im Jahre 476.

Gleichzeitig mit dem Zerfall des Weströmischen Reiches beginnt die Herausbildung der deutschen Nationalität aus den westgermanischen Großstämmen der Franken, Bayern, Alemannen, Thüringer und Sachsen und das Werden der deutschen Sprache.