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grundlagen_der_phonetik(1).doc
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Vorlesung 7. Vokale und Konsonante: artikulatorisch-akustische Merkmale

Die Grenze zwischen Vokalen (Selbstlauten) und Konsonanten (Mitlauten) ist nicht immer eindeutig. Die Einteilung der Phoneme in Vokale und Konsonanten erfolgt in der Regel nach folgenden Kriterien:

  • Die Vokale sind Silbenträger und die Konsonanten sind keine. Eine Ausnahme bilden aber die Sonanten, vgl. machen, sagen;

  • Die Vokale sind Öffnungslaute und die Konsonanten sind Hemmungslaute (Verschluß- oder Engelaute). Eine Ausnahme bildet aber /h/;

  • Die Vokale sind Stimmlaute und die Konsonanten sind Geräuschlaute. Eine Ausnahme bilden aber die Sonanten [Popov 2002].

Vokalische Artikulation ist normalerweise stimmhaft [Lehmann 2011]. Die relevanten Abwandlungen bestehen in Änderungen des Rachen- und Mundraums. Diese werden durch Zunge und Lippen bewirkt. Da kein Kontakt zwischen den Artikulationsorganen zustandekommt, ist auch die Artikulationsstelle nicht leicht zu bestimmen. Die Zungenposition wird durch zwei Parameter beschrieben, die sich i.w. auf die vertikale und horizontale Dimension des Raums beziehen:

- Zungenhebung bzw. Geschlossenheit des Vokals und variiert zwischen ‘offen’ und ‘geschlossen’, auch ‘tief’ vs. ‘hoch’ genannt;

- Position des Zungenkörpers zur Wirbelsäule/Rachenrückwand. Traditionell spricht man von ‘Vorder-’ und ‘Hinterzungenvokalen’. Die betreffenden Artikulationsstellen sind das Palatum bzw. das Velum, so daß man auch von palatalen bzw. velaren Vokalen spricht [Ebd.].

Konsonanten sind Laute mit einer Konstriktion (Zusammenziehung: Verschluß oder Enge), die mindestens bei ihrer Lösung (bei Frikativen auch während ihrer Dauer) Turbulenz erzeugt. Sie benutzen also eine Schallquelle, die von der für Vokale (und allgemein stimmhafte Laute) benutzten, nämlich dem Kehlkopf, unabhängig ist und aperiodische Schwingungen, also Geräusch erzeugt [Ebd.].

Wenn Konsonanten stimmlos sind, hört man ausschließlich die Turbulenz. Wenn stimmlose Konsonanten vollständigen Verschluß haben, hört man nichts. Man kann also stimmlose Plosive wie [p t k] nicht hören und daher während ihrer Artikulation auch nicht voneinander unterscheidendie Artikulationsstellen von Konsonanten ergeben sich als Kombination aus einem Artikulator und einem Artikulationspunkt [Ebd.].

Vorlesung 8. Das deutsche Vokalensystem

In der deutschen Sprache gibt es etwa dreimal so viel Vokalphoneme im Vergleich zum Russischen: 15-16 - im Deutschen und 5-6 - im Russischen.

Es gibt 2 Formen der visuellen Darstellung des phonetischen und phonologischen Vokalsystems einer Sprache: das Vokaltrapez und das Vokalviereck. Unten ist das erweiterte Vokaltrapez dargestellt:

Abb.11 Das Vokaltrapez

Abb. 12. Die Ecklaute im Vokaltrapez

Es gibt 7 Parameter, die der Klassifikation der Vokale zugrunde liegen:

  • Besonderheiten der Zungenlage (nach der Reihenzugehörigkeit): man unterscheidet die Vokale der vorderen, mittleren und hinteren Reihe.

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