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grundlagen_der_phonetik(1).doc
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1. Assimilation

Unter der Assimillation versteht man eine Angleichung von Lauten unter dem Einfluß der Nachbarlaute [Popov 2002]. Im Deutschen existieren zwei Arten von Assimilationen: progressive Assimilation nach der Stimmlosigkeit und eine teilweise Palatalisierung von Konsonanten.

Die progressive Assimilation nach der Stimmlosigkeit tritt an der Wort- und Morphemgrenze, wobei der stimmhafte schwache Konsonant nach einem stimmlosen starken Konsonanten seine Stimmhaftigkeit praktisch vollkommen einbüßt, vgl. das Buch, auf Wiedersehen, absagen. Diese Assimilationsart ist der russischen Sprache fremd [Popov 2002].

Die Palatalisation, anders Erweichung, betrifft im Deutschen nur drei Konsonanten /g,k,n/, die vor und nach den Vokalen der vorderen Reihe teilweise palatalisiert werden, vgl. gehen, können, singen. Im Russischen betrifft diese Art der Assimilation über die Hälfte aller Konsonanten [Popov 2002].

2. Dissimilation

Die Dissimilation und Metathese sind meistenteils für die Sprechweise von wenig gebildeten Menschen kennzeichnend. Darunter versteht man die Umstellung von einzelnen Lauten und ganzen Silben, vgl. Komsun (Konsum), Sekertär (Sekretär), Franell (Flanell), Balbier (Barbier) [Popov 2002].

3. KOARTIKULATION

Entsteht infolge der Verbindung von Bewegungen der Sprechorgane beim Übergang von einem Laut zu einem anderen. Dabei können die Laute:

  1. verschwinden – haben – ha:bn

  2. entstehen – leben – le:bm

  3. verschmelzen – Abend – a:mt

  4. werden reduziert – legen – le:gən

Artikulatorische Vernachlässigung ist vor allem im Nonstandard verbreitet: Guten Abend! – [namt], Guten Morgen! – [mõ], Auf Wiedersehen! – ['vi:dəze:n]

Vorlesung 11. Sprechsilbe.

Die Sprechsilbe: Eigenschaften, Struktur, Funktionen.

1. Die Sprechsilbe: Eigenschaften, Struktur, Funktionen.

Es gibt in der Sprachwissenschaft recht viele Silbentheorien, die das Wesen der Silbe bald aus physiologischer, bald aus akustischer Sicht zu erklären versuchen. Eins ist aber klar: die Silbe ist eine Sprecheinheit, die grundsätzlich keine Bedeutung trägt. Sie entsteht auf dem Wege der natürlichen Gliederung des Redestroms, was durch Physiologie des Atmungsvorgangs bedingt ist. Eine Silbe ist immer der minimale Abschnitt des Redestroms, die kann nicht kleiner als ein Laut und nicht größer als ein Wort sein.

Da die Silbenbildung ein physiologisch bedingtes Mittel zur optimalen Gruppierung der benachbarten Laute im Redestrom ist, weisen alle Sprachen der Welt eine silbische Strukturierung auf.

Die Silbe besitzt nicht nur segmentale Eigenschaften, sie läßt sich letztendlich nur im Rahmen der rhythmischen Gliederung zusammenhangender lautsprachlicher Außerungen fassen.

Struktur

Die von Sievers noch 1881 postulierte Sonoritätshierarchie lässt die Silbenstruktur auf folgende Weise darstellen [Pompino-Marschall 227]:

Die Silbe ist aus den einzelnen Lauten in ihrer syntagmatischen Abfolge nach Maßgabe der intrinsischen Sonorität der Einzellaute strukturiert. Um den vokalischen, die höchste Sonorität aufweisenden Silbenkern sind im Silbenkopf (=Anfangsrand) und in der Silbencoda (= Endrand) die Konsonanten spiegelbildlich, d.h. mit ihrem Abstand vom Silbenkern nach abnehmender Sonorität gruppiert. Stimmlose Plosive weisen, gefolgt von den stimmhaften Plosiven die geringste Sonorität (bzw. größte konsonantische Starke) auf; in der Sonoritätshierarchie folgen diesen die stimmlosen und stimmhaften Frikative, die Nasale sowie die Liquide ‘1’ und ‘r’ (in sprachabhängig unterschiedlicher Reihenfolge) und die Approximanten oder Halbvokale; die größte Sonorität schließlich weisen die Vokale - die geschlossenen, gefolgt von den mittleren und offenen - auf. Vennemann (1988) formuliert einige Silbenpräferenzgesetzte:

z.B. Silbenkopfgesetz

Der präferierte Silbenkopf besteht aus (a) möglichst nur einem Lautsegment, das (b) eine möglichst geringe Sonorität aufweist, wobei (c) die Sonorität zum folgenden Silbenkern hin möglichst rasch zunimmt.

Andere Präferenzgesetze von anderen Wissenschaftlern: Prinzip der offenen Silbe (VCCCV →V-CCCV) u.a.

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