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grundlagen_der_phonetik(1).doc
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4. Die regionalen Varianten der Sprechnorm. Deutsche Muntarten

„Die Variation zwischen dem Standartdeutsch Osterreichs, der Schweiz und Deutschlands ist so gering, dass praktisch niemand die Zugehörigkeit zur gleichen Sprache bezweifelt. Dagegen unterscheiden sich gewisse deutsche Dialekte so stark wie sonst manche Sprachen“ [Ammon 2008: 29]. Besonders auffallend ist ein Nord-Süd-Unterschied. In der norddeutsche Aussprache werden weiche Konsonanten (Reibelaute gleichermaßen wie Verschlusslaute) zugleich stimmhaft gesprochen (besonders s [z] im Anlaut und zwischen Vokalen). So wird der Unterschied zwischen weicher und harter Konsonanz deutlicher als im süddeutschen Sprachgebrauch, wo die Opposition Fortis-Lenis manchmal fehlt. Aus bestehenden nord-süddeutschen Aussspracheunterschieden haben sich gegensätzliche Stereotype entwickelt: die Süddeutschen finden die norddeutsche Aussprache zackig, die Nordeutschen finden die süddeutsche Aussprach breiig und undeutlich [Ammon 2004: LIII].

Österreichisch

  • das Redetempo ist bedeutend langsamer als das des Standartdeutschen;

  • das Melodieinterval ist größer: betonte Silben werden gedehnter als im Stanartdeutschen ausgesprochen, so dass die Diphtongierung von Vokalen entsteht: z.B. Ruhe [ru: ә] - [r ua ә];

  • ein großer quantitativer Unterschied zwischenbetonten und unbetonten Silben;

  • eine starke Reduktion des [ә] im Suffix -en;

  • die ungenügende Rundung der labialisierten Vokale, z. B. [œ], [y] werden als [e] und [i];

  • Nasalisation von Vokalen;

  • einem langen Vokal in der Standartaussprache kann ein Kurzvokal entsprechen: z.B. wusch [u: > υ];

  • das Suffix -ig wird mit [k] ausgesprochen;

  • Abweichungen in der Aussprache von sp-, st im Wortanlaut.

Schweizerdeutsch

  • das Redetempo ist bedeutend langsamer als das des Standartdeutschen;

  • die Pausen sind häufig und lang;

  • ein großer quantitativer Unterschied zwischenbetonten und unbetonten Silben;

  • mehr Tonhöhenvariationen;

  • Qualität der Vokale, z.B.: Langvokale werden als Kurzvokale ausgesprochen; Monophthongierung von Diphthongen: mein - min;

  • die Aussprache von [e]-Lauten;

  • Realisierung der [r]-Laute;

  • die Lenes [b], [d], [g] sind stimmlos.

Vorlesung 5. Lauterzeugung und Lautwahrnehmung Begriff der phonetischen Basis. Artikulation und Wahrnehmung

  1. Begriff der phonetischen Basis.

Die phonetische Basis umfasst die Artikulationsbasis, die Perzeptionsbasis und die rhythmisch-intonatorische Basis [Хицко 2010: 15].

Unter Artikulationsbasis versteht man „eine ganz bestimmte Lagerung und Bewegungsart der aktiven Teile der Artikulationsorganr, die für die gesamte Kautbildung einer Sprache charakteristisch sind“ [Ebd.].

Die deutsche Artikulationsbasis weist die folgenden charakteristischen Merkmale auf:

´- leichte Öffnung und Rundung der Lippen, die locker von den Zähnen abgehoben sind;

- leichte Öffnung der Zahreihen;

- der Zungenkörper liegt im vorderen Teil des Mundraums;

- die Zungenspitzenkontaktstellung;

- relativ große Kieferöffnung;

- der Kehlkopf ist in lockerer Tiefstellung [Ebd.: 16].

Die rhythmisch-intonatorische Basis des Deutschen wird durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet:

- die stoßende rückhafte Ausatmung bei der deutschen Artikulation bewirkt eine stoßende, rückhafte Bewegung der artikulierenden Organe bei der Silbenbildung, ein ausgeprägtes Nebemeinander von Silben, schroffe Übergänge von einer Artikulationsstellung zur anderen;

- Kontrast von betonten und unbetonten Silben;

- Was die Sprechtonhöhe angeht, gebrauchen die Deutschen hauptsächlich den mittleren und den tiefen Bereich.

Die Perzeptionsbasis bilden auditive Muster, die der Hörer Sprecher in seinem Gehirn aufbaut und speichert [Ebd.: 20].

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