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Lucas Cranach der Ältere

Als Bildgegenstand war der nackte Mensch ein bevorzugtes Thema der Renaissance. Ganz im Gegensatz zu Dürer aber suchte Cranach nicht das klassische Maß in der menschlichen Gestalt, er suchte die Schönheit außerhalb eines verbindlichen Formenkanons, er suchte das Komplizierte und Raffinierte, kam von der spätgotischen Figur nicht zur Form der Renaissance, sondern leitete früh eine manieristische Ent­wicklung ein.

Der mit Luther eng befreundete Meister stellte seine Kunst zeitweise m den Dienst der Reformation, was auch die Porträts der Reformators beweisen, die in Fülle aus seiner Werkstatt hervorgingen. Cranachs Bild­nisse Herzog Heinrichs des Frommen und der Katharina von Mecklen­burg gehören zu den ersten lebensgroßen Bildnissen dieser Art und zeigen ihn als einen der selbständigsten Porträtmaler seiner Zeit.

Lucas Cranach hat der Überlieferung nach das Zeichnen bei sei­nem Vater in Kronach gelernt, wo er 1472 geboren worden war. Doch liegen die Anfänge im Dunkeln. Erst mit den 1502 bis 1504 in Wien entstandenen Werken tritt Cranachs Persönlichkeit hervor.

Nach der 1505 erfolgten Berufung durch Kurfürst Friedrich den Weisen nach Wittenberg hatte Cranach öfter Anlass zur Vorbereitung großfiguriger Altarbilder und zur Beschäftigung mit dem Bildnis.

Als Porträtist empfahl sich Cranach nicht zuletzt durch Geschick und Schnelligkeit. Die Züge eines Gesichts lebendig festzuhalten, ge­lang ihm überzeugend. So sichern manche Züge bei einem Bildnis Mar­tin Luthers vom Jahre 1532, wie der rauh sprießende Bart, das verwirrte Haar, der weiche, lebendige Ausdruck, der sprühende Blick, vor dem Freund und Feind erschraken, dem Malwerk eine wichtige Stellung unter den vielen Bildnissen des Reformators.

Der Cranachsche Manierismus war ein Zeichen der Zeit. Er ent­sprach aber sicher auch Cranachs Bedürfnis und den Wünschen seiner vorwiegend aristokratischen Auftraggeber.

Cranach erarbeitete eine neue Ästhetik. Für sie waren folgende Züge typisch: vollkommene Geschlossenheit der Komposition, veredelte Menschengestalt, anmutige Zartheit der Gesichter, Süße des Gesichts­ausdrucks, Feinheit der Ausdrucksmittel, Sorgfalt der malerischen Be­handlung, sensible Zeichnung, satte oder vielmehr tiefe Farbigkeit. Für mehrere seine Gemälde sind gestreckte Proportionen der Gestalten, lange Körper und kleine Köpfe kennzeichnend.

In seinem Schaffen ist der edle, süße und feine Typ der Frau mit dem ovalen Gesicht, rosig zartem Ton der Haut und fragilen Formen zu treffen, die Jugendfrische ausströmt.

Man fühlt, dass der Maler sich zu einem persönlichen Stil durch­gedrungen hat, der als miniaturhaft feiner, fragil raffinierter, fast rokokohafter empfunden werden kann.

Lucas Cranach der Ältere war unermüdlich tätig bis zu seinem Tod im Jahre 1553.

(Lucas Cranach der Ältere. Zeichnungen. Herausgegeben von Werner Schade)

Übung 57

Ordnen Sie zu, welche Adjektive und Partizipien zu welchen Substantiven passen.

der Formenkanon die Entwicklung die Altarbilder

die Geschlossenheit (der Komposition) die Menschengestalt

die Zartheit

die Proportionen

das Maß

die Behandlung

die Zeichnung

die Farbigkeit

die Form

der Stil

veredelt, verbindlich, großfigurig, anmutig, malerisch, sensibel, fragil, satt, tief, manieristisch, miniaturhaft, fein, raffiniert, rokokohaft, vollkommen, gestreckt, klassisch

Übung 58

Übersetzen Sie ins Deutsche:

Грациозная нежность, овальное лицо, нежно-розовый оттенок кожи, удлиненные пропорции, хрупкие формы — это типичные черты женских образов Лукаса Кранаха Старшего. Они источают све­жесть юности. Изящный стиль художника дополняют насыщен­ная цветовая гамма и тонкий рисунок.

Übung 59

Lesen Sie den folgenden Text:

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