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Стилистика немецкого языка учебник.doc
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2.4. Sprachporträt

Unter Sprachportät (Sprachcharakteristik) versteht man die individualisierte und zugleich typisierte Rededarstellung, durch welche die handelnden Personen eines literarischen Werkes auseinendercharakterisiert werden. Es ist “eine Teilcharakteristik einer dargestellten Person durch ihre Art, sich sprachlich kundzutun, wobei Alter, Beruf, Bildung, Charakter, Humor, Lebensart, Lebenserfahrung, Milieu, Situation, soziales Herkommen, Stimmung, Willenskraft usw. Berücksichtigung finden.” [Kleines Wörterbuch]

Das Sprachporträt wird “gemalt”:

a) durch Figurensprache – direkte Rede;

b) durch erlebte Rede;

c) weniger deutlich durch indirekte Rede;

d) durch die Autorensprache, wenn der Verfasser oder einzelne Figuren die Sprechart der handelnden Person selbst beurteilen.

Jede handelnde Person stellt nicht nur eine einzigartige Individualität dar, sondern ist zugleich Vertreter einer sozialen, beruflichen, nationalen, historischen Gemeinschaft. Deshalb kann man beim Sprachporträt rein individuelle und allgemein-typisierende Züge aussondern.

Da beim Sprechen alle Sprachebenen ineinander fließen, tritt das Sprachporträt in der Gesamtheit von lexikalisch-phraseologischen, grammatischen und phonetischen Besonderheiten zutage.

Aufschlussreich sind die Beobachtungen an den Sprachporträts von Helden fremder Herkunft. Einerseits versucht der Autor, mit Hilfe von fremdsprachigen Wörtern, fremdsprachigen Zitaten das fremde Nationalkolorit darzustellen, andererseits scheut er aber nicht davor zurück, die Vertreter einer fremden Nation urwüchsige deutsche Idiome und Vulgarismen gebrauchen zu lassen. So z.B. Lion Feuchtwanger im Roman “Narrenweisheit”. Nicolas gerät in Streit mit Madame Levasseur: “Halt’s Maul, du Ragotte!”, schrie er los. “Glaubst du, ich habe Angst vor deinem zahnlosen Gewäsch? Ich weiß, wie man so eine alte Mähre reitet.” [Feuchtwanger]. Das gesamte Sprachporträt von Nicolas – ein Mensch, der sein Leben in Manegen und Pferdeställen verbringt – wimmelt von Berufslexik und -jargonismen. Und so drücken auch hier die beiden Schimpfwörter für weibliche Wesen (französisch und deutsch) dasselbe Bild aus: ragotte – ein Pferd mit dickem Hinterleib und kurzen Beinen; Mähre – ein schlechtes Pferd. [näheres siehe Riesel, Schendels: 287-292]

Termini zum 2. Kapitel

Autorensprache, die (-en), авторская речь; части текста, в

Autorrede, die (-n) которых автор обращается к читателю непосредственно от себя

Bericht, der сообщение

Beschreibung, die описание (статическое)

Darstellungsart, die способ изложения,

direkte Rede, wörtliche Rede прямая речь

Er-Erzähler = der auktoriale Erzähler автор-повествователь в форме «он» = аукториальный повествователь

Erlebnisbericht, der сообщение опереживании

Erlebte Rede внутренний монолог, несобст венно-прямая речь, пережитая речь

Erörterung, die, Erörtern, das разъяснение, рассуждение

Erzählperspektive, die перспектива повествования

Erzählung, die рассказ

Figurenrede, (-n) воспроизведение высказываний и мыслей героя в прямой реч

Figurensprache, die (-n), речь персонажа,

Ich-Erzähler = der personale Erzähler автор-повествователь в форме «я» = персональный повествователь

Indirekte Rede косвенная речь

Mitteilung, die краткое информационное сообщение

Räumliches Nebeneinander, das соположение фактов

Rededarstellung, die (-en) вид синтаксического построения высказывания, архитектонико-речевая форма

Schilderung, die, Schildern, das описание (динамическое)

Sprachporträt, das речевая характеристика персонажа

Stimmungsbericht, der сообщение о настроении

Vorgangsbericht, der сообщение о событии

Zeitabfolge, die временная последовательность

Zustandsbericht, der сообщение о состоянии

Darstellungsart, die композиционно-речевая форма