- •Inhaltsverzeichnis
- •1 Allgemein
- •Geltungsbereich
- •2 Risikomanagementsystem
- •Risikoarten
- •2.3.3 Risikosteuerung
- •Konzernrisiken
- •Leistungsrisiken
- •2.3.4 Risiko-Überwachung und -Reporting 2.3.4.1 Leistungsrisiken
- •2.3.4.2 Konzernrisiken
- •Qualitäts- und Risikogrundsätze der Voith-Unternehmensgruppe
- •Identifizierung von Risiken 1 Konzernrisiken
- •1.1 Externe Risiken
- •Konzernsteuerungsrisiken
- •Finanzrisiken
- •1.4 Infrastrukturrisiken
- •2 Leistungsrisiken
- •Vertragsrisiken
- •Technische Risiken
- •10 Gebote zur Vermeidung vertraglicher Risiken
- •10 Gebote zur Vermeidung technischer Risiken
- •Aufträge
- •10 Commandments for the Avoidance of Contractual Risks
- •10 Commandments for the Avoidance of Technical Risks
- •Basic rule:
- •Need for Rules
- •Quotations
2 Leistungsrisiken
Vertragsrisiken
Gewährleistung, Haftung, Vertragsstrafen, Auftragsfinanzierung, Bürgschaften/Garantien/Zahlungssicherheit
Definition: sinkende Auftragsergebnisse bis hin zu Verlusten resultierend aus vertraglichen Klauseln wie z.
B. Haftung (inkl. gegenüber Dritten), Vertragsstrafen oder ungünstige Gestaltung von Zahlungsströmen. Zahlungsunfähigkeit von Kunden.
Ursache: fehlendes Verständnis für lokales (z. B. islamisches Recht im Iran) rechtliches Umfeld (auch gekoppelt an politisches / rechtliches Umfeld); fehlende Vertragssprachkenntnisse („Juristenenglisch"); allgemein unzureichende Kenntnisse in Vertragsrecht. Unzureichende Einbeziehung der Rechtsabteilung. Unzureichende Bonitätsprüfung von Kunden.
Preiskalkulation
Definition: unzureichende oder unzuverlässige Information führen zu Preisen, die von den Kunden als zu hoch angesehen werden bzw. zu keinem ausreichenden Auftragsergebnis führen.
Ursachen: fehlende EDV-Tools (inkl. Buchhaltungssoftware) sowie mangelndes fachliches Verständnis für die Kostenkomponenten (inkl. Wagniskosten, kalkulatorische Zinsen etc.), die in eine Preiskalkulation einfließen müssen; fehlende Marktinformationen zur marktgerechten Preisgestaltung.
Technische Risiken
Technologiestrategie, Technologiewandel, F & E, Design, Patente
Definition: Wettbewerbsvorteile werden nicht durch kontinuierliche Weiterentwicklung der eingesetzten Technologien bzw. die Auswahl der einzusetzenden Technologien erhalten bzw. ausgebaut; Wettbewerbsvorteile werden nicht ausreichend geschützt; die eingesetzten Technologien / Designs sind nicht state-of-the-art, was zu Qualitätsverlusten im Vergleich zur Konkurrenz, dem Ablehnen von möglichen Aufträgen führt, da die notwendigen Spezifikationen nicht erfüllt werden können, und in letzter Konsequenz zu einem stagnierenden bzw. sinkenden Unternehmenserfolg.
Ursache: sinkende / stagnierende F & E Mittel; fehlendes Know-How; mangelnde Beobachtung des Markts bzw. der Wettbewerber; unzureichender (auch internationaler) Schutz von Technologien durch Patente; mangelnde Sicherung der Rechte in F & E Projekten mit Kunden und SubUnternehmern; Technologien / Designs sind nicht ausreichend getestet bzw. nicht freigegeben.
VOITH
Anlage 3f
Produktentwicklung
Definition: ineffektive Prozesse im Rahmen der Produktentwicklung gefährden die Erreichung bzw. Übertreffung der Kundenerwartungen.
Ursache: Entwicklung von Produktmerkmalen, die vom Kunden nicht gefordert werden; unpräzise Lasten-und Pflichtenhefte.
Qualität Produkthaftung
Definition: fehlerhafte Produkte oder Produkte / Serviceleistungen, die ihre vertraglich vereinbarten Eigenschaften nicht bzw. nicht zeitnah erfüllen, führen zu Kundenbeschwerden, Gewährleistungen (Reparaturen / Mängelbeseitigungen), Retouren, Vertragsstrafen sowie Haftungen und daraus resultierend zu sinkenden Marktanteilen, Umsätzen und Auftragsergebnissen; Strafen wegen unzureichender Berücksichtigung von lokalen Qualitätsstandards / Normen; hier wird insbesondere auf die hohen Schadenersatzansprüche im Rahmen von Produkthaftungsprozessen in den USA hingewiesen. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Schädigung auch auf dem Hoheitsgebiet der USA stattgefunden hat.
Ursache: menschliche Fehler; Planungsfehler; ungenaue Spezifikationen; Designprobleme; Produktionsprozessmängel; unausgereifte Technologien.
Kapazitäten
Definition: Über- bzw. Unterkapazitäten (sowohl bei der Produktion als auch bei Mitarbeitern) gefährden die Profitabilität bzw. die zeitgerechte Auftragserfüllung.
Ursache: unzureichende Anpassung der Kapazitäten an die Nachfrage (z. B. Engpassmaschinen). Beschaffung
Definition: unzureichendes Beschaffungsmanagement bis hin zum Ausfall von wichtigen Lieferanten führt zu niedrigeren Erträgen oder gefährdet die zeitgerechte und vertragskonforme Auftragserfüllung.
Ursache: ungenügende Beschaffungsmarktforschung (steigende Rohstoffpreise; Engpässe bei der Verfügbarkeit von Rohstoffen); Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten bzw. Märkten, auch gekoppelt mit Währungsrisiken; Qualitätsprobleme aufgrund unzureichender Lieferantenauswahl; ungenügende Insolvenzprüfung wichtiger Lieferanten.
Durchlaufzeiten
Definition: Entwicklung, Produktion und Auslieferung (inkl. Durchführung von Servicearbeiten) sind zu lang (betr. auch einzelne Prozesselemente in der gesamten Wertschöpfungskette wie z. B. Auftragsabwicklung); sinkende Marktanteile, Umsätze und Erträge sind die Folge.
Ursache: unnötige bzw. ineffiziente Prozessabläufe (inkl. Over-Engineering); fehlender Fokus auf Kernkompetenzen.
Kundenzufriedenheit
Definition: Kundenerwartungen / Kundenzufriedenheit ist nicht gewährleistet und führt zu sinkenden Marktanteilen, Umsätzen und Auftragsergebnissen.
Ursache: Qualitätsprobleme; nicht vertragskonforme Fertigstellung / Lieferung, auch aufgrund von unpräzisen Spezifikationen bzw. falschen Annahmen; fehlendes Verständnis bzw. Flexibilität bezogen auf sich ändernde Kundenerwartungen; fehlende Beachtung lokaler kultureller Aspekte.
VOITH
Anlage 3g
Opportunitätskosten
Definition: Verwendung von Ressourcen, die nicht zu einer Ergebnismaximierung führen. Ursache: lange Transaktionsdauer; hohe Umrüstzeiten; unzureichendes Debitorenmanagement.
Konzerninterne Zusammenarbeit
Definition: die Zusammenarbeit über die einzelnen Schnittstellen (Vertrieb, Service, diverse Produktionsstandorte, diverse Abteilungen) hinweg führt nicht zu einem qualitativ hochwertigen Produkt / Leistung, das zeitnah und kostenoptimiert produziert / erbracht wird.
Ursachen: mangelnde Kommunikation und Informationen; sub-optimale Strukturen; fehlendes Verständnis für kulturelle Unterschiede.
VOITH
KONZERN-RICHTLINIE Nr. 03/01 GROUP DIRECTIVE
Vr6025 HJ 2011-05-05
Anlage 4a
Grundstruktur der Verantwortlichkeitszuordnung des Risiko- und Qualitätsmanagements
Führungsebene |
Verantwortungsbereich |
Konzernrisiken |
Leistungsrisiken |
|
Vertrags-risiken |
Technische Risiken |
|||
Konzern (BOM) |
System/Prozesse |
CFO-G |
PRO-G |
|
Projekte |
- |
CRO-G |
TRQO-G |
|
Konzernbereiche (BOM) |
System/Prozesse & Projekte |
CFO-GD |
CRO-GD |
TRQO-GD |
Gesellschaften (BOM) |
System/Prozesse & Projekte |
CFO-OU |
CRO-OU |
TRQO-OU |
Gesellschaften (OU) Management |
System/Prozesse |
- |
CRMr*' |
TRQMr |
Projekte |
- |
CPMr |
PMr**' |
Funktionsträger:
CRO:
PRO: Performance Risk Officer
Contractual Risk Officer
TRQO: Technical Risk & Quality Officer
TRQMr: Technical Risk & Quality Manager
CRMr: Contractual Risk Manager CPMr: Commercial Project Manager PMr: Project Manager
4) entweder Leiter der Abteilung Kaufmännische Projektleitung oder separate Funktion **) verantwortlich für Angebote und Auftragsabwicklung
Einzelne Funktionen können bei kleineren Gesellschaften auch in Personalunion ausgeübt werden.
VOITH
KONZERN-RICHTLINIE Nr. 03/01
GROUP DIRECTIVE
Vr 6025 HJ 2011-05-05
Anlage 4b
System-Verantwortliche für das Leistungsrisiko-Management
Führungsebene |
Technische Risiken |
Vertragsrisiken |
|
|
|
PRO: - Dr. Münch |
|
Konzern (G) |
TRQO: - Konzernbereichsleiter |
CRO: - Dr. Jung |
|
Konzernbereiche (GD) |
VP VT VH VI |
TRQO: - Dr. Sollinger - Edelmann - Dr. Etter - Nettesheim |
CRO: - Scherrer - Lindemann - Schröder - Dr. Lachenmayer |
Gesellschaften (OU) |
TRQO und CRO sowie TRQMr und CRMr sind in den GD-Richtlinien zum Risikomanagement genannt |
VOITH
Anlage 5