[19] Primärvorgänge — Schlaf und Traum

108Nun taucht die Frage auf, aus welchen quantitativen Mitteln wird denn der ψ Primärvorgang bestritten? Beim Schmerzerlebnis ist es offenbar die von außen einbrechende Q, beim Affekt die durch Bahnung entbundene endogene Q; beim Sekundärvorgang des reproduzierenden Denkens kann offenbar auf das Neuron c eine größere oder geringere Qή aus dem Ich übertragen werden, die man als Denkinteresse bezeichnen darf und die dem Affektinteresse proportional [ist], wo ein solches entstehen konnte. Es fragt sich nur, gibt es ψVorgänge primärer Natur, für welche die aus φmitgebrachte Qή hinreicht, oder kommt zur φ Besetzung einer Wahrnehmung ein ψ Beitrag (Aufmerksamkeit) automatisch hinzu, der erst einen ψ Vorgang ermöglicht? Diese Frage bleibe offen, ob sie nicht etwa durch Spezialanpassung an psychologische Tatsachen entschieden werden kann.

109Eine wichtige Tatsache ist es, daß wir ψPrimärvorgänge, wie sie in der ψ Entwicklung biologisch allmählich unterdrückt worden sind,

alltäglich während des Schlafes vor uns haben. Eine zweite Tatsache derselben Bedeutung, daß die pathologischen Mechanismen, welche die sorgfältigste Analyse bei den Psychoneurosen aufdeckt, mit den Traumvorgängen die größte Ähnlichkeit haben. Aus diesem später auszuführenden Vergleich ergeben sich die wichtigsten Schlüsse.

110Zunächst ist die Tatsache des Schlafes in die Theorie einzutragen. Die wesentliche Bedingung des Schlafes ist beim Kinde klar zu erkennen. Das Kind schläft, solange es kein Bedürfnis oder äußerer Reiz quält (Hunger und Naßkälte). Es schläft mit der Befriedigung (an der Brust) ein. Auch der Erwachsene schläft leicht post coenam et coitum. Bedingung des Schlafes ist somit Absinken der endogenen Ladung im ψ Kern, welche die Sekundärfunktion überflüssig macht. Im Schlaf ist das Individuum im Idealzustand der Trägheit, des Qή- Vorrates entledigt.

111Dieser Vorrat ist beim Erwachsenen im »Ich« angesammelt; wir dürfen annehmen, daß es die Ichentladung ist, die den Schlaf bedingt

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[19] Первичные процессы — сон и сновидение

Теперь встает вопрос, какими количественными средствами 108 оспаривается первичный процесс ψ? При переживании боли это, очевидно, — Q, вторгающееся извне; при аффекте — высвобожденное проторением эндогенное Q; при вторичном процессе репродуцирующего мышления, очевидно, на нейрон

сиз Я может быть перенесено большее или меньшее Qή, которое можно обозначить как мыслительный интерес и которое пропорционально аффективному интересу там, где таковой мог возникнуть. Теперь спрашивается, бывают ли такие процессы ψ первичной природы, для которых достаточно Qή, принесенного

ссобой из φ, или для φ-загрузки восприятия автоматически добавляется объем ψ(внимание), который только делает процесс ψ возможным? Этот вопрос остается открытым, если только его невозможно разрешить специальным приспосабливанием к психологическим фактам.

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und charakterisiert. Hiemit ist, wie sofort klar, die Bedingung für psych[ische] Primärvorgänge gegeben.

112Ob das Ich sich beim Erwachsenen im Schlaf vollständig entlastet, ist nicht sicher. Jedenfalls zieht es eine Unzahl seiner Besetzungen ein, die aber mit dem Erwachen sofort und mühelos hergestellt werden. Dies widerspricht keiner unserer Voraussetzungen, macht aber aufmerksam darauf, daß zwischen gut verbundenen Neuronen Strömungen anzunehmen sind, welche wie in kommunizierenden Gefäßen das gesamte Niveau [der Besetzung] betreffen, obwohl die Niveauhöhe im einzelnen Neuron nur proportional, nicht gleichförmig zu sein braucht.

113Aus den Eigentümlichkeiten des Schlafes ist manches zu entnehmen, was sich nicht erraten ließe:

114DerSchlafistausgezeichnetdurchmotorische(Willens)lähmung. Der Wille ist die Abfuhr der gesamten ψQή. Im Schlaf ist der spinale Tonus teilweise gelöst; es ist wahrscheinlich, daß die motorische φ Abfuhr sich im Tonus äußert; andere Innervationen bestehen mitsamt ihren Erregungsquellen.

115Es ist höchst interessant, daß der Schlafzustand beginnt und hervorzurufen ist mit Verschluß der verschließbaren Sinnesorgane. Wahrnehmungen sollen im Schlaf nicht gemacht werden, nichts stört den Schlaf mehr als Auftreten von Sinneseindrücken, Besetzung von φ her in ψ. Dies scheint darauf zu deuten, daß während des Tages den Mantelneuronen, welche Wahrnehmungen von φ her empfangen, eine beständige, wenngleich verschiebbare Besetzung entgegengeschickt wird (Aufmerksamkeit), so daß sehr wohl die ψ Primärvorgänge sich mit diesem ψ Beitrag vollziehen können. Ob die Mantelneurone selbst bereits vorbesetzt sind oder anstoßende Kernneurone, das stehe dahin. Zieht ψ diese Mantelbesetzungen ein, so erfolgen die Wahrnehmungen auf unbesetzte Neurone, sind gering, vielleicht nicht imstande, von ω aus ein Qualitätszeichen zu geben. Wie wir vermutet haben, hört mit der Entleerung der ω Neurone dann auch eine die Aufmerksamkeit steigernde Abfuhrinnervation auf. Auch das Rätsel des Hypnotisierens hätte hier anzusetzen. Auf dieser Einziehung der Aufmerksamkeitsbesetzung wird die scheinbare Unerregbarkeit der Sinnesorgane beruhen.

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чувств, загрузка из φ в ψ. Это, кажется, указывает на то, что в течение дня нейронам мантии, получающим восприятия из φ, посылается постоянная, хотя и поддающаяся смещению загрузка (внимание), так что первичные процессы ψвполне могут осуществляться с этим объемом ψ. Сами нейроны мантии уже предварительно загружены или отталкивающие нейроны ядра, этот вопрос не решен. Если ψ отменяет эти загрузки мантии, то восприятия происходят на незагруженные нейроны, являются незначительными, возможно, неспособными дать знак качества изω.Какмыпредположили,сопустошениемнейроновωпрекращается также и усиливающая внимание иннервация разрядки. Сюда можно было бы привязать и загадку гипнотизирования. На эту отмену загрузки внимания будет опираться кажущаяся невозбудимость органов чувств.

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116Durch einen automatischen Mechanismus also, das Gegenstück vom Aufmerksamkeitsmechanismus, schließt ψ die φ Eindrücke aus, solange es selbst unbesetzt ist.

117Das Merkwürdigste aber ist, daß im Schlaf ψVorgänge ablaufen, die Träume mit vielen unverstandenen Charakteren.

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