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DAS BUCH ZUM LESEN

KAPITEL 1

EINIGE TATSACHEN ÜBER DIE ALTAIREGION

Text 1

EINIGE FAKTEN ÜBER DIE ALTAIREGION

Der Altai liegt im Süden Westsibiriens und besteht aus 2 Teilgebieten der Russischen Föderation: aus der Altairegion selbst und der Republik Altai.

Die Fläche der Altairegion beträgt 168.000 km2.

Sie grenzt im Westen an Kasachstan sowie im Norden und Nordosten an die Gebiete Nowosibirsk und Kemerowo. Im Süden grenzt die Altairegion an die Republik Altai.

Das administrative Zentrum der Altairegion ist Barnaul, dessen Einwohnerzahl mit dem Stand vom 01.01.2010 bei 612.695 liegt. Die Entfernung zwischen Moskau und Barnaul beträgt 3.419 km, der Zeitunterschied zu Moskau liegt bei drei Stunden, zur mitteleuropäischen Zeit liegt er bei fünf Stunden.

Die Region gliedert sich in 11 Städte und 60 Rayons (Landkreise), darunter befindet sich auch der Deutsche Nationale Rayon.

Zu den größten Städten gehören Bijsk mit 210.000 Einwohnern (Stand 01.01.2011) und Rybzowsk mit 146.954 (2011) Einwohnern. Weitere Städte sind Aleijsk, Belokuricha, Gomjak, Jarowoje, Kamen am Ob, Nowoaltaisk, Sarinsk, Slawgorod und Smehinogorsk.

Die gesamte Einwohnerzahl der Region liegt bei 2,419 Millionen (Stand 01.01.2010), davon sind 54% Stadtbevölkerung und 46% Landbevölkerung. Die Altairegion wird bewohnt von Vertretern von 110 Nationalitäten. 93,9% der Bevölkerung sind Russen, 2,1% Russlanddeutsche, 1,4% Ukrainer, 0,2% Belorussen, 0,3% Kasachen, 0,3% Mordwinen, 0,3% Tataren, 0,3%

Tschuwaschen, 0,1% Altaier und 0,1% Kumandiner. 1% wird durch andere Nationalitäten repräsentiert. Die Bevölkerungsdichte beträgt ca. 14,4 EW (Einwohner) pro Quadratkilometer.

In Hinblick auf die Migration nimmt die Altairegion eine besondere Position ein. Vor allem hat die Zahl der Auswanderungen zugenommen - wegen der Russlanddeutschen, die aus der Altairegion nach Deutschland übergesiedelt sind. Viele andere sind aber auch zugewandert - vor allem sind diese Personen aus den Nachbarländern (z. B. Kasachstan und anderen asiatischen Staaten).

Zu. den Besonderheiten der heutigen Migrationssituation gehört die Auswanderung der Russlanddeutschen. Viele russlanddeutsche Familien (darunter auch Russen und Russinnen) sind aus der Altairegion nach Deutschland ausgesiedelt. Laut Statistik sind rund 68% der Aussiedler aus der Altairegion Russlanddeutsche und 28% Russen.

Unter den Auswanderungsgründen sind vor allem zu nennen sozialökonomische Probleme unserer Heimat und beträchtliche Unterschiede im wirtschaftlichen Entwicklungsniveau zwischen Russland und Deutschland. Die meisten Russlanddeutschen sind aus den Rayons und Städten Deutscher Nationairayon (Halbstadt), Rayon Tabuny, Rayon Siawgorod, Barnaul, Slawgorod und Rybzowsk ausgesiedelt.

Viele Deutsche ziehen aus den anderen Regionen Russlands und den Ex- Sowjetrepubliken (zwischen 1.500 und 5.000 Personen pro Jahr) zu. Die natürliche Abnahme der Bevölkerung kompensiert die Zunahme der Arbeitskräfte in der Altairegion, ln der letzten Zeit ist die Migration die Hauptquelle zur Erhaltung des Bevölkerungsstandes in der Region geworden.

Die Amtssprache der Altairegion ist Russisch.

Das gesetzgebende Organ der Altairegion ist die Altaier Regionale Legislativversammlung, die aus 68 Deputierten (Abgeordneten) besteht, welcln- auf vier Jahre gewählt werden. 34 von diesen Deputierten werden in I in

Mandat- Wahlkreisen und die anderen 34 in Regionalwahlkreisen nach Listen von politischen Bündnissen und Wählervereinigungen gewählt.

Das Exekutivorgan der Altairegion ist die Verwaltung der Region. Das Haupt der Verwaltung der Altairegion wird von den Bürgern seit 2012 direkt gewählt und erhält seine Befugnisse von der Altaier Regionalen Legislativversammlung.

Das Altaier Regionale Gericht übt die Gerichtsbarkeit in der Region aus und trägt die Verantwortung für die Einhaltung des Grundgesetzes. Das Altaier Regionale Gericht ist zuständig für die Unterhaltung der Zivilgerichte, Verwaltungsgerichte und Strafgerichte. Wirtschaftsstreitigkeiten werden im Schiedsgericht der Altairegion entschieden.

ln der Altairegion gibt es Vertretungen aller führenden politischen Parteien der Russischen Föderation.

Die Altairegion wurde am 28.09.1937 gegründet auf Beschluss des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR und feiert im Jahre 2012 das 75. Gründungsjubiläum.

Das Wappen der Altairegion besteht aus zwei Teilen. Der obere Teil stellt einen rauchenden Schmelzofen des 18. Jahrhunderts dar. Er symbolisiert die historische Rolle des Altai in der bergbaulichen Entwicklung Russlands. Der untere Teil des Wappens stellt „die Zarin der Vasen“ dar, die in Kolywan, einer Siedlung im Süden der Region, hergestellt wurde. Die „Zarin der Vasen“ ist aus grünem Jaspis im 19. Jahrhundert in der Kolywaner Fabrik gefertigt worden und befindet sich heute in der St. Petersburger Ermitage. Das Wappen ist von einem Kranz aus Weizenähren umgeben. Sie symbolisieren die Landwirtschaft, welche die wichtigste Rolle flir die Wirtschaft der Altairegion spielt.

Text 2

AUS DER MODERNEN GESCHICHTE DER ALTAIREGION

Die Altairegion wurde am 28.09.1937 gegründet nach dem Beschluss des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR.

Als wirtschaftliche Grundlage zur Gründung der Region diente damals die Landwirtschaft. In den 30er Jahren begann die durchgängige Kollektivierung der Landwirtschaft und schon im Jahre 1940 gehörten den Kollektiven 87% aller landwirtschaftlichen Nutzflächen, nur 2% verblieben in Privatbesitz. Während des Zweiten Weltkrieges wurden viele Industriebetriebe aus dem Westen Russlands nach Sibirien verlagert. Diese Periode war durch eine intensive industrielle Entwicklung der Altairegion gekennzeichnet. Man verlagerte über 100 Betriebe hierher, darunter 24 Werke von nationaler Bedeutung.

ln der Nachkriegszeit entwickelte sich die Altairegion zu einer landwirtschaftlich-industriellen Region. Hier produzierte man 80% der Traktorenpflüge, 34% der Waggons und 30% der Dampfkessel der Russischen Föderation. Die Region gehörte zu den größten Weizenproduzenten des Landes. Die Aktion “Neulandgewinnung” betraf auch die Altairegion. Innerhalb eines Jahres wurden zwischen 1954 und 1955 ca. 2.657.000 ha urbar gemacht. Hauptbesitzer der Ländereien wurden die Kolchosen und Sowchosen.

Die Hauptindustriezweige in den 60er bis 80er Jahren des 20, Jahrhunderts waren Maschinenbau und Metallindustrie, Elektroenergetik, Eisenindustrie, Textilindustrie und Nahrungsmittelindustrie. Maschinenbau sowie Chemie- und Verteidigungsindustrie waren in der Altairegion besonders stark entwickelt. In den Industriebetrieben wurden Traktoren, Dieselmotoren, Kessel, Waggons, Chemiefasern, Reifen, Koks, Baumwollstoffe u. a. hergestellt.

Text 3 landschaft, klima, bodenschätze

Den größten Teil der Altairegion nehmen Wald- und Steppenebenen ein. Im Osten werden sie von der Salair-Bergkette begrenzt, im Süden reichen sie an das Altaigebirge heran. Dort liegt das Vorgebirge des Altais. Der oberste Berggipfel der Altairegion (2.490 m) liegt im Vorgebirge im Rayon Tscharyschskoje an der Quelle des Flusses Kumir. Der Gipfel hat keine offizielle Benennung auf der Karte (Stand 01.01.2012). Er gehört zur Korgon-Kette. Andere Bergketten sind Tigirek, Kolywan, Bastschelak, Anuj, Tscherga und Sema. An den Hängen einiger dieser Berge gibt es viele Höhlen.

Die Region hat mehr als 17.000 Flüsse. 776 davon sind über 10 km lang, 32 sind länger als 100 km, fünf länger als 500 km.

Das Territorium der Region liegt ganz im oberen Teil des Einzugsgebiets des Obs, der aus dem Zusammenfluss von Bija und Katun in Bijsk entsteht.

Die Katun. In den Grenzen der Region fließt der untere Teil dieses schönen Flusses, der am Gebler-Gletscher am südlichen Abhang des Belucha- Berges entspringt. Die Länge der Katun beträgt 688 km.

Die Bija ist der zweitgrößte Fluss des Altais. Ihre Länge beträgt 619 km zusammen mit dem Nebenfluss Tschulyschman (Republik Altai) und dem Telezkoje-See (Republik Altai). In den Grenzen der Region fließt die Bija auf einer Strecke von 301 km Länge. Die Bija entspringt aus dem Telezkoje-See, aber die eigentlichen Quellen liegen weiter südöstlich, wo in den Ausläufern des Tschichatschjew-Gebirgsrückens der Baschkaus und der Tschulyschman entspringen. In den Telezkoje-See fließt der Tschulyschman, aber dem See entspringt die noch größere Bija. In ihrem Flussbett gibt es viele Stromschnellen. Um sie mit einem Boot oder mit dem Raft zu befahren, muss man geschickt und mutig sein. Bei Hochwasser ist die Bija schiffbar bis zum Telezkoje-See.

Der Ob ist mit 3.650km der längste Fluss in Russland und der zweitlängste in Asien, Er entspringt am Zusammenfluss von Bija und Katun. Der Ob ist ab dem Zusammenfluss von Bija und Katun in Bijsk 3.650 km und zusammen mit seinem Zufluss Irtysch 5.410 km lang. Im Norden mündet der Fluss in die Karasee und bildet eine Bucht von 800 km Länge. Diese Bucht heißt Ob-Busen und gehört zum Nördlichen Eismeer. In den Grenzen der Region fließt der Fluss Ob auf einer Gesamtstrecke von 453 Kilometern.

An den Grenzen der Region münden folgende große Nebenflüsse in den Ob: von links die Pestschanaja (276 km, 5.660 km2), der Anuj (327 km, 6.930 km2), der Tscharysch (547 km, 22.200 km2), der Alej (828 km, 18.200 km2) und die Barnaulka (207 km, 5.720 km2); rechts der Tschumysch (644 km, 23.400 km2) und die Inja (170 km, 475 km2).

Die Flüsse der Region haben eine große wirtschaftliche Bedeutung. Schifffahrt ist entwickelt auf dem Ob, der Bija, der Katun und dem Tscharysch. Sehr groß ist die Bedeutung der Flüsse für Wasserversorgung von Siedlungen und Städten und für die Bewässerung von Feldern und Weiden. Zur Energiegewinnung werden die Flüsse des Altais bislang noch wenig genutzt. Forscher und Ingenieure entwarfen ein Projekt zum Aufbau einer Kaskade kleiner Wasserkraftwerke am Fluss Pestschanaja. Alle Flüsse sind für die Sportfischerei geeignet. In malerischen Stätten an den Ufern von Flüssen und Seen befinden sich Jugendherbergen, Lodges und Ferienhotels.

Auf einer Fläche von über 50.000 km2 fehlt jegliche Art von natürlichem Abfluss. Das Territorium der Region zeichnet sich deshalb durch eine Unzahl von Seen aus, von denen 60% zu den Süßwasserseen und der Rest zu den Salz­oder Bittersalzseen gehören (der Bolschoje-Jarowoje-See, der Maloje-Jarowoje- See, der Gorjkoje-See u.a.).

Das Klima der Altairegion ist gemäßigt kontinental mit heißen Sommern und kalten Wintern. In der Ebene und in den Steppen gibt es sehr viele Sonnentage. Die Rayons Slawgorod und Rybzowsk sind in dieser Hinsicht mit der südlichen Krim vergleichbar. Im Vorgebirge ist die Zahl der sonnigen Tage geringer und es regnet mehr. Der Sommer im Vorgebirge ist kühler und der Winter im Gegensatz zum Tiefland milder. Dank dieser Klimabesonderheiten reifen verschiedene Früchte, Beeren und sogar Weintrauben in der Altairegion.

Der Wald prägt das Landschaftsbild der Altairegion. Das Territorium der Altairegion ist durchzogen von kleinen Birkenwäldern (in Sibirien „Kolki“ genannt), Espen- und Birkenwälder, Fichtenwälder, Kiefernwälder und fast unberührten Taigawäldern mit Zirben und Lärchen. Die Kieferwaldgürtel auf dem Territorium der Altairegion haben eine interessante Entstehungsgeschichte, die in der letzten Eiszeit begonnen hat. Solche Wälder gibt es sonst nirgends auf der Welt. Der Wald produziert Sauerstoff, beeinflusst das Lokalklima, trägt zum Klimaschutz bei und wirkt ausgleichend auf Wasserhaushalt und Bodenstabilität. Er reinigt die Luft und ist natürlicher Lebensraum zahlloser Tiere und Pflanzen. In den Wäldern der Altairegion leben Rehe, Elche, sibirische Hirsche mit großem Geweih (Marale genannt), Hasen, Füchse, Wölfe und Dachse. Es nisten viele Vögel, und die Wälder sind reich an Beeren und Pilzen.

Die wichtigsten Bodenschätze der Altairegion sind Eisen- und Polymetallerze (Cu-Pb-Zn), Goldfelder, Mineralsalze und Halbedelsteine.

Im Südwesten des Altais, im so genannten Erzaltai (Rudnyj Altai), liegt einer der ältesten Bergbaubezirke Russlands, wo im Laufe der drei letzten Jahrhunderte Erze gewonnen wurden. Hier befindet sich die größte Magnetanomalie in Westsibirien, die von einem vulkanischen Eisenerzkomplex herrührt. Die Gesamtreserven an Eisenerz im Altai betragen über 0,7 Mrd. Tonnen.

Das Vorkommen an Polymetallerzen liegt tief im Rudnyj Altai. Trotz ihrer schon lange andauernden Exploitation gibt es hier noch Metalllagerstätten wie z. В. das Korbalichiner Vorkommen, das erst jetzt ausgebeutet wird. Seine Besonderheit besteht darin, dass Zink, das seltenste aller Polymetaile, darin enthalten ist.

Die Goldfelder der. Altairegion sind Bestandteile des alten Goldgrubengewerbes Russlands und waren früher die Basis der Goldindustrie Westsibiriens.

Die Voraltaiebene spielt in der Sodaindustrie Russlands eine wichtige Rolle. Sie ist eine zentrale Quelle der Gewinnung von Seespeisesalz. Mit diesem Salz wurde im 18. Jahrhundert ganz Russland vom Uralgebirge bis zu den östlichen Rändern versorgt.

Berühmt sind auch die Halbedelsteine der Altairegion, besonders der Jaspis. Es gibt kaum ein mineralogisches Museum auf der Welt, in dem es nicht die berühmten Rewnewsker und Korgonischer Jaspise ausgestellt wären. Die bekannte „Zarin der Vasen“ und viele andere Meisterwerke wurden aus diesem Jaspis in der Kolywaner Schleiffabrik gefertigt. Berühmt ist auch der Altaier Halbedelstein Beloretschit Beloretschit ist ein halbdurchsichtiger Stein mit Hautfarbe. Er wurde mehrmals vom weltberühmten Juwelier Faberge in seinen Schmuckstücken verwendet. Die Farbenpalette der Halbedelsteine der Altairegion ist groß und prachtvoll.

Das Grundwasser ist eine besonders bedeutende Ressource der Altairegion. Es spielt eine große Rolle für die aride Nordwestregion der Kulundasteppe. In dieser Region gibt es auch Mineralwasser und baineologisch bedeutsame Radon vorkommen ähnlicher Art wie in Belokuricha.

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