Добавил:
Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
3705.doc
Скачиваний:
20
Добавлен:
13.11.2022
Размер:
657.41 Кб
Скачать

Morphologie. Substantiv.

Übung 16. Teilen Sie alle Substantive in Konkreta und Abstrakta, in Gattungs- und Eigennamen ein. Bestimmen Sie das Wesen und , die Struktur der Substantive.

Gatt hatte nur Augen und Ohren für Hartung. Sie liefen in einer Reihe hinter der Schleuder her, lasen die gelben Knollen von der Erde auf und sprangen von Zeit zu Zeit an die Säcke, um ihre gefüllten Körbe zu leeren. Bald schon begannen sie zu keuchen. Doch da Gatt von Kindesbeinen an Feldarbeit gewöhnt war, auf dem Morgen Land hinterm Haus seines Großvaters schon Kartoffeln gerodet. hatte, hoffte er noch immer, er könnte Hartung hinter sich lassen.

Aber der Mann hatte Kräfte. Und wenn er auch weniger Übung besaß, so glich er doch alle Nachteile mit seiner größeren Wendigkeit aus. Er mochte außerdem ahnen, daß Gatt ihn trieb. Stets blieb er an seiner Seite, das Feld hinauf, das Feld hinunter. So dicht krochen sie beide hinter der Schleuder her, daß ihre Gesichter manch­mal von aufgewirbelten Erdklumpen getroffen wurden. Gatt nahm sich nicht einmal Zeit, die Augen auszuwischen. Er schwitzte, naß klebte ihm das Hemd auf der Haut. Seine Knie begannen zu zittern. Sie wühlten in de£ Erde, schaufelten mit ihren Händen die Kar­toffeln in die Körbe/ bissen sich mit ihren Blicken aneinander fest, und dennoch fiel es keinem anderen auf, daß sie ihren Streit hier fortsetzten. Unentschieden, dachte Gatt, immer wieder unent­schieden. (E. Neutsch. Auf der Suche nach Gatt)

Übung 17. Teilen Sie die Substantive in zählbare und unzählbare ein. Geben Sie an, wie man sie noch klassifizieren kann.

Kohl und Rüben, Rüben und Kohl, jeden Tag. Erfrorene und an­gefaulte Kartoffeln, vielleicht etwas Erbsen, und zuweilen, ganz selten, ein Stückchen Fleisch, sehr wenig, und meistens ein Kno­chen. (B. Kellermann. Der 9. November)

Die Sonne legte einen matten Flimmer über die Ebene. Ihre Strah­len über das Kraut färbten es goldgelb und warfen lange Schatten. Aus dem Dorf quoll Rauch, und über den Äckern schwebte ein silbriger, glitzernder Dunst, der die Häuser und die Kirschbaumzeilen an den fernen Straßen nur in Umrissen ahnen ließ. Irgendwo knatterten Zugmaschinen, aber es waren schon Laute, die der stille, windlose Herbst in sich aufsaugte. (E. Neutsch. Auf der Suche nach Gatt)

Übung 18. Klassifizieren Sie die Gattungsnamen in Bezeichnungen der Lebewesen und Stoffnamen, bestimmen Sie ihre Struktur.

Der halbe Vormittag verging, da kam die Frau Pfarrer höchstei­gen in den Laden. Sie und die Meisterin zogen sich ins Wohnzimmer zurück. Die Meisterin war stolz auf den hohen Besuch. Das Mädchen brachte Torte und Schlagsahne. Die Torte wurde nicht gegessen, die Schlagsahne nicht angerührt. Die Pastorsfrau bebte vor Empörung! Das Bäckerhaus beherbergte einen Verführer, jawohl! Der Verführer war Stanislaus. Ein minderwertiger Mensch, der unzüch­tige Briefe an eine Pfarrerstochter schrieb. Stanislaus’ Brief wanderte aus der Handtasche der Frau Pfarrer in die zitternde Hand der Frau Meisterin. Der Meister wurde vom Backofen geholt; auch er las den berühmten Brief von Stanislaus. Die falschen Zähne der Pfarreisfrau klapperten ein wenig, als sie sagte: „Wir, ich und mein Mann, wünschen natürlich nicht, weiterhin mit Brötchen aus unkeuscher Hand bedacht zu werden.“ (E. Strittmatter. Der Wun­dertäter)

Übung 19. Teilen Sie alle Abstrakta in Bezeichnungen der Eigenschaften, Handlungen, Zustände, Gefühle, Zeitangaben usw. ein.

Der Prozeß der ökonomischen Integration ist eng verbunden mit der Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich der Volksbildung und der Hochschulausbildung. Allein in den letzten Jahren erhielten in den Bildungseinrichtungen Moskaus eine große Anzahl junger Spezialisten der sozialistischen Länder ihre Ausbildung. Zur gleichen Zeit befand sich eine bedeutende Zahl junger sowjetischer Lehrer, Aspiranten und Studenten in den Ländern des Sozialismus zur Ausbildung, zum Praktikum und zu Vorlesungen. Wir haben noch viel zu tun, um die Qualität der gesellschaftlichen Arbeit, um die Effektivität der gemeinsamen Arbeit der Studenten zu erhöhen, die wissenschaftlichen Arbeiten der Studenten in der Produktion besser zu nutzen. Die Entwicklung der sozialistischen Integration stellt viele neue Aufgaben im Bereich der internationalistischen und öko­nomischen Erziehung und Ausbildung der Jugend. (ND)

Übung 20. Nennen Sie die lexikalischen, morphologischen und syntaktischen Ausdrucksmittel der Kategorie des grammatischen Geschlechts der Substantive.

An einem frühen Morgen in Havanna kam mein Dolmetscher und er­zählte, daß wenige Stunden vorher ein Fahrer aus seinem Institut gestorben wäre. Kopfschuß. Nachts war er schwer verwundet, aus .Angola zurückgeflogen worden, wurde noch operiert, aber die Kugel, die ihn vor Luanda, der Hauptstadt Angolas, getroffen hatte, war tödlich. Die Kubaner zahlen einen hohen Preis für ihre internationa­le Solidarität. Aber Kuba selbst spürt die proletarische Solidarität mit jedem Tropfen Erdöl, der über Tausende Kilometer aus der Sowjetunion kommt, obwohl die reichen Erdölquellen Venezuelas vor der Haustür liegen. Aber sie werden von den USA-Konzernen beherrscht.

Die Bereitschaft zur Hilfe für die afrikanischen Völker ist riesig, über Tausend Lehrerinnen und Lehrer flogen nach Angola. Gemel­det hatten sich 14 000 für diese Aktion. Denn die Kubaner wissen aus der eigenen Erfahrung, wie wichtig eine Bildungsrevolution ist. In unwahrscheinlich kurzer Zeit haben sie selbst ein vorbildliches Bildungswesen aufgebaut. Für ganz Lateinamerika ist die große soziale, kulturelle und politische Entwicklung Kuba wichtiger Fak­tor und Beispiel geworden. (F. Noll. Elan)

Übung 21. Bestimmen Sie das Genus der Substantive nach äußeren und inneren synthetischen Mitteln:

Bächlein, Seemann, Erfahrung, Getränk, Gebirge, Flieger, Wäld­chen, Geschenk, Gesicht, Lehrling, Meisterin, Schrift, Fahrt, Möglichkeit, Zeitung, Eigentum, Fischer, Komponist, Wahrheit, Doku­ment, Nachbarin, Wissenschaft, Bäckerei

Übung 22. Bestimmen Sie das Genus der Substantivierungen. Geben Sie an, von welchen Wortarten sie gebildet sind.

Rauchen, Drei, Aber, Leben, Fremde, Zehn, Bekannte, Erste, Für und Wider, Gegenüber, Du, Erzählen, Sprung, Ich, Gelehrte, Kranke, Lesen, Schweigende, Nachdenken, Er, Wiedersehen, Lachen, Nächste.

Übung 23. Bestimmen Sie das Genus der Substantive, übersetzen Sie sie ins Russische und vergleichen Sie ihre Bedeutungen. Führen Sie weitere Beispiele an.

erzählen — Erzählung, übersetzen — Übersetzung, rechnen — Rech­nung, zeichnen — Zeichnung, teilen — Teilung, reinigen — Reinigung, senken — Senkung '

Übung 24. Erfüllen Sie die gleiche Aufgabe:

laufen — Lauf, gehen — Gang, spielen — Spiel, schreiten — Schritt, rauchen — Rauch, singen — Gesang, stehen — Stand, tragen — Tracht, sehen;—Sicht, klingen—Klang, fahren — Fahrt, springen — Sprung, Brecher — Bruch —Breche, Flieger--Flug — Fliege, Schnei­der — Schnitt — Schneide, Schlepper — Schlepp — Schleppe, Sche­rer—-Schur — Schere, Pfeifer — Pfiff — Pfeife, Trinker — Trank — Tränke.

Übung 25 Gebrauchen Sie folgende Maskulina im Sinnzusammenhang:

der Wecker, Bohrer, Leuchter, Zeiger, Schalter; der Walzer, Seufzer, Treffer, Abstecher, Jodler, Schnitzer

Übung 26. Erklären Sie die Genusdetermination der abgekürzten Substan­tive.

„Gibt es Flugzeugführerinnen für MIGs?“ — „Bei uns nicht, aber in der SU soll es das geben.“ — „Könntest du dir vorstellen, daß ich eine MIG fliegen lernen könnte?“ — „Und könnte eine MIG fliegen genauso gut wie du...“ (H. Nachbar. Haus unterm Regen.) LPG-Bauern schlossen sich den Industriearbeitern an. Die Wett­bewerbinitiativen wurden auch von Einheiten der NVA aufgegriffen, von Gemeinden und Städten der DDR. Der VEB Chemiefaserwerk „Friedrich Engels"" berichtete über die Überbietung des Produk­tionsplans.

Die FDJ, der FDGB, die DSF, die Urania und andere Massenorgani­sationen erhielten von der SED klare Orientierungen für ihre propagandistische und bildungspolitische Arbeit. (DDR. Werden und Wachsen)

Übung 27. Determinieren Sie das Genus der untenstehenden Abkürzungen:

BPO — Betriebsparteiorganisation

PGH — Produktionsgenossenschaft der Handwerker

VR—Volksrepublik

MAS — Maschinenausleihstation

HG— Handelsorganisation

SDS — Sozialistischer Deutscher Studentenbund

WBDJ — Weltbund der Demokratischen Jugend

SDAJ — Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend

ISB — Internationaler Studentenbund

TT — Tischtennis

LJ-Musik — Unterhaltungsmusik

U-Bahn — Untergrundbahn

OS-Betrieb — Ohne-Schaffner-Betrieb

BE — Berliner Ensemble

MS — Motorschiff

FC —Fußballclub

LKW — Lastkraftwagen

Übung 28. Bestimmen Sie das Geschlecht der geographischen Eigennamen.

Österreich weist fünf spezifische Großlandschaften auf: die Ostalpen bedecken mehr als sechs Zehntel des Bundesgebietes; das Alpen - sowie das Karpatenvorland, die Randgebiete des pannonischen Tieflandes und die Hochflächen der Böhmischen Masse in Österreich nehmen je rund ein Zehntel der Bodenfläche; das Senkungsfeld des Wiener Beckens hat weniger als ein Zwanzigstel Anteil an der Gesamtfläche des Landes. Aus der teilweise vergletscherten Gipfel­region des Alpenhauptkammes erhebt sich der 3797 m hohe Groß­glockner, der höchste Berg Österreichs. Auf ihrem Weg vom Schwarz­wald zum Schwarzen Meer durchfließt die Donau Österreich auf einer Länge von 350 km.

Mit nicht weniger als, sieben Staaten hat Österreich gemeinsame Grenzen. Es sind die Staaten mit verschiedenen Gesellschafts­ordnungen und Wirtschaftssystemen. Ihre Bewohner gehören den großen europäischen Völkerfamilien der Germanen, Romanen und Slawen an, mit Ausnahme der Ungarn (Magyaren), die zu den Ural- Altai-Völkern zählen.

Die Länge der österreichischen Staatsgrenze beträgt 2637 km: davon 784 km mit der Bundesrepublik Deutschland, 568 km mit der Tschechoslowakei, 346 km mit Ungarn, 311 km mit Jugoslawien, 430 km mit Italien, 162 km mit der Schweiz und 36 km mit Liech­tenstein.

Die Außenränder der Gebirge zählen zu den niederschlagsreichsten (Jahresmittel oft über 2000 mm), die Landschaft östlich des Neu­siedler Sees gehört zu den niederschlagsärmsten Gebieten Öster­reichs (Jahresmittel unter 600 mm).

Große Bereiche der Hochflächen der Böhmischen Masse, das Alpen­vorland und der Nordrand der Alpen haben feucht-gemäßigstes mitteleuropäisches Übergangsklima. (Österreich. Tatsachen und Zahlen)

Übung 29. Erklären Sie die Mittel der subjektiven Einschätzung, verbunden mit dem grammatischen Geschlecht der Substantive und ihrer Wortbildung.

Unerbittliches Schicksal! Tagelang hatte mich die Vorfreude auf ein geruhiges Wochenende durchströmt. Diesmal, so hoffte ich, wurde ich mich auch der Belästigung durch jene Berufsschwätzer erwehren können, die sich jeden Sonnabend zur blauen Stunde elektronisch auf den Bildschirmen vervielfältigen, um als televisionäre Quizbolde ihr vermeintliches Publikum darüber abzufragen, wie denn die offi­zielle Abkürzung für die Internationale Gartenbauausstellung in Erfurt lautet: a) IGA, b) Maggi oder c) Mitropa? Doch die unbarm­herzige Türklingel machte mir auch diesmal einen akustischen Strich durch meine friedliche Rechnung; der Redakteur Knoffke stand mit seiner frisch blondierten Gemahlin vor der Pforte und brach mit dem scherzhaften Ruf „Unverhofft kommt oft!“ unseren häuslichen Frieden.

So saßen wir denn mit müden Augen vor der Flimmerkiste und grübelten darüber nach, ob Malimo wohl der Name eines a) bekann­ten italienischen Schauspielers, b) eines Kurorts an der jugosla­wischen Riviera oder c) eines Gewebes für Handtücher und Ba­dejacken ist. Währenddessen rauchten wir ungefähr achtzig Ziga­retten, und Knoffke nahm schätzungsweise fünfundsiebzig Gramm feingemahlenen Kaffee (mit etwas kochendem Wasser verdünnt) zu sich. Nach dem Rätselspiel wurde noch eine sogenannte Schau ausgestrahlt, in welcher abwechselnd Tänzer mit interessanten und lebhaften Armbewegungen sowie Schlagersänger in Erscheinung' traten. Gegen Mitternacht gab es noch einen uralten Film, in dem einige uralten Komiker einige uralte Witze erzählten, und wir alle fanden die Darbietung sehr fesselnd — jedenfalls aus historischer Sicht. (F. Mantel. Weltbühne)

Übung 30. Klassifizieren Sie die Substantive hinsichtlich der Numerusde­termination.

Die Pappeln hatten ihr Laub abgeworfen, große Krähenscharen ­bevölkerten die kahle Zweige. Die Luft war grau und diesig. Die Feuchtigkeit hatte sich in die Fäden der Spinnennetze gesetzt und Ketten aus winzigen Perlen aufgereiht. Glasklar hingen sie in den Büschen, bis der Wind die Fäden zerriss und die Perlchen lautlos- ins sterbende Gras rieselten.— Novembertage.

Das Dorf lag da wie an jedem Abend. Kühe, die von der Weide kamen, wirbelten Staub auf. Von den Höfen kam Eimerklappern... Aus den Küchenfenstern drang der Duft von Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Dann stand der eine noch eine Weile am Zaun, der andere auf der Straße. Schließlich fanden sich die Männer im Krug zusammen. Keiner hatte sie gerufen, es war auch keine Ver­sammlung anberaumt worden'. Sie wollten auch nichts weiter als- nach der Hitze des Tages ein Glas Bier trinken... Die Männer pro­steten sich zu. Ihre Stimmen wurden immer lauter, die Gemüter erregter. (I. Harder. Die Spatzen pfeifen’s schon vom Dach)

Übung 31. Erklären Sie die Rolle des Genus bei der Pluralbildung der Substantive.

Holt ging ein Stück in den Flecken hinein. In den Straßen standen Menschen vor den Häusern. Überall wehten weiße Fahnen. Holt begriff nur langsam, daß erhobene Fäuste, Flüche und Verwün­schungen, daß die Ausbrüche von Haß ihm galten, seiner Anwesen­heit, seinen Absichten. Enge Gassen, dachte er, Fachwerkhäuser, sie haben ja recht, ein paar Panzerfäuste, und der halbe Ort brennt ab! Aber weiter reichte sein Denken nicht mehr. Mein Schicksal, ihr Schicksal... Mag es seinen Lauf nehmen. (D. Noll. Die Aben­teuer des Werner Holt)

Übung 32. Erklären Sie die stilistische Rolle der substantivischen Kategorie des Numerus.

Das Auge des Gesetzes wacht. (Schiller) Da bleibt kein Auge trocken. (Falk) Das Auge sieht den Himmel offen, es schweigt das Herz in Seligkeit. (Schiller)

Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur ge­schenkt bekam, sondern sich aus eigenem Geiste erschaffen hat,, ist die Welt der Bücher die größte. (Hesse)

Übung 33. Bestimmen Sie die Genusform und die Deklinationsart der Substantive.

Niemand in der Obersten Abteilung gibt sich mit dem Diagramm meiner Effektivität und der darin aufwärts führenden Kurve allein zufrieden; die Kurve zeigt eine Tendenz und wirkt auf die Tendenz kommender Entscheidungen, sie zeigt den Verlauf meines Lebens, aber noch nicht sein Gesetz, und sie ist kein Gesetz; sie zwingt niemanden, sie beliebig und in gleichlaufender Richtung zu ver­längern; wenn an ihrem Ausgangspunkt „Laufjunge“ und an ihrem derzeitigen Endpunkt „Chefredakteur“ steht, so ist das erfreulich, aber noch kein Grund, sie nun weiter hinauf zu „Minister“ zu ziehen. Bestenfalls kann sie einer von mehreren Gründen sein, und der kann aufgehoben werden, wenn sich herausstellt, daß Eigenschaften, die auf dem bisherigen Weg immer nur bremsende Hemmnisse wa­ren, auf der nächsten Strecke zu unüberwindbaren Hindernissen würden. (H. Kant. Das Impressum.)

Übung 34. Stellen Sie die Ausdrucksmittel der Kasusdetermination fest.

Goethe verwirft Rauchen und Schnupfen. Wegen des Rauchens hat er recht; ich rauche auch täglich nur ein paar Pfeifen. „Das Rauchen“, sagt er, „macht dumm, es macht unfähig zum Denken und Dichten. Es ist auch nur für Müßiggänger, für Menschen, die Langweile haben, die ein Drittel des Lebens verschlafen, ein Drittel mit Essen, Trinken und anderen notwendigen oder überflüs­sigen Dingen hindudeln und alsdann nicht wissen, obgleich sie immer vita brevis sagen, was sie mit dem letzten Drittel anfangen sollen. Für solche faulen Türken ist der liebvolle Verkehr mit den Pfeifen und der behagliche Anblick der Dampfwolke, die sie in die Luft blasen, eine geistvolle Unterhaltung, weil sie ihnen über die Stunden hinweghilft. Zum Rauchen gehört auch das Biertrinken, damit der erhitzte Gaumen wieder abgekühlt werde. Das Bier macht das Blut dick und verstärkt zugleich die Berauschung durch den narkotischen Tabaksdampf. So werden die Nerven abgestumpft und das Blut bis zur Stockung verdickt. (K. Knebel, aus: Goethe im Gespräch)

Übung 35. Bestimmen Sie syntaktische Funktionen und Bedeutungen von Nominativ.

1. Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd! (Schiller). 2. Frymann...lud Kuser, den Silberschmied, ein, als ein Mann von Ge­schmack sich zu äußern. (G. Keller) 3. Im ganzen Bezirk Chemnitz- Erzgebirge-Vogtland erfolgten Haussuchungen und Verhaftungen von Antifaschisten. Im Lager Schloss Osterstein in Zwickau sind im März 1933 bis zu 1000 Verhaftete untergebracht. Ende März wird Bruno Granz, leitender Funktionär der KPD, der sich in Adelsberg bei Chemnitz verborgen hält, über die Grenze nach der Tschechoslowakei gebracht. (Chronik des antifaschistischen Wi­derstandskampfes)

4. Im Fernsehstudio herrschte schreckliche Aufregung. Kameraleute, Kabelhalter, Regieassistenten, Aufnahmeleiter und die Mitspieler der Sendung „Lasst das mal den Vati machen“ rannten wie aufgescheuchte Hühner durcheinander. (R. Holland-Moritz. Graffunda räumt auf)

Übung 36. Bestimmen Sie syntaktische Funktionen und Bedeutungen von Akkusativ:

Wie ärmlich es war. Ein Grammophon und ein Bett. Den Blick auf ein stinkiges Fleet. Und nicht einmal ihre eigene Wohnung. (W. Bredel)

Als gegen Mittag Konsul Thomas Buddenbrooks ins Frühstückszim­mer trat, fand er seine Mutter, die Brille auf der Nase, am Tische über ein Papier gebeugt. (Th. Mann)

Ich schloss einen Augenblick die1 Augen. (E. M. Remarque)

In der Villa schlief Burgkert einen schweren, betrunkenen Schlaf. (D. Noll)

Übung 37. Bestimmen Sie syntaktische Funktionen und Bedeutungen von Dativ.

1. Sie können sich der Gesellschaft nicht entziehen. (Goethe) Krieg den Palästen! Friede den Hütten! (nach Chamfort) 2. Ich habe dein Kellner gesagt, sofort Tee zu bringen, wenn du kommst(B. Kellermann) 3. Die Mutter winkte heftig dem Doktor, zurück» zubleiben. (Freytag) 4. Mir stehen die Haare zu Berge. 5. Das Herz klopft mir. 6. Mir brennt die Kehle. 7. Die Hände zittern ihm. 8. Das tut mir leid. 9. Das ist mir lieb. 10. Er ist mir sympathisch.. Du bist ihm gleichgültig. 12. Ich nehme mir diesen Brief. 13. Seine Ansicht ist mir unverständlich. 14. Daß du mir aber nicht durchbrennst! (F. Weiskopf). 15. Zuerst fuhr ihr der Schreck über Fredis Entlassung allerdings in die Knochen. (F. Weiskopf)

Übung 38. Bestimmen Sie die Funktionen und Bedeutungen von Genitiv.

1. Bei der Erziehung der Jugend im Geiste des proletarischen Internationalismus messen wir der Propagierung der Errungen­schaften der sozialistischen Länder und der Festigung der Ge­meinsamkeit ihrer Jugendorganisationen besondere Bedeutung bei. („Junge Welt") 2. Besonders erinnere ich mich eines Falles, der mir noch jetzt Vergnügen macht. Ich besuchte eines Tages Frau von Reck... Als die beiden Mädchen mit ihrer Mutter nach Hause gin­gen, gedachten sie der Worte der Frau von Reck. (Goethe) 3. Des Jahres letzte Stunde ertönt mit erstem Schlag. (Neujahrslied) 4. Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht. (Lied)

5. Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an. (Goethe) 6. Die Liebe ist der Liebe Preis. (Schiller) 7. Des Meeres und der Liebe Wellen. (Grillparzer)

Übung 39. Bestimmen Sie syntaktische Funktionen und Bedeutungen jeder Kasusform.

Während der prächtig gekleidete Feuerwehrkommandant und mit ihm Hammacher über ein Balkengerüst zum Spritzenwagen stiegen, stampfte der junge Architekt atemlos hinter seinen Gefährten her» deren lange Schatten sich auf dem Lichtband bewegten. Er erreichte sie vor dem Brückenansatz, wo bereits das Wasser bis an die Brust ging, so daß sie, um nicht umgerissen zu werden, einander an den Händen fassten. Obwohl das Wasser von beklemmender Kälte war, lief ihnen der Schweiß über die gespannten Gesichter. Endlich ging es den Brückenbogen hinauf, der linke Brückenrand wurde sichtbar, nun musste man an die Arbeit gehen. Möhring und Wegebreit knüpf­ten die um die Schulter geschlungenen Seile am Mauerwerk des Brückenbogens fest, prüften die Knoten, während Lauterback den Gürtel um den Leib spannte. Der Karabinerhaken schnappte ein. „Mach’s gut, Junge!“ mahnte Möhring, den Kopf über die Brüstung gesteckt, als Lauterbach, einen Pickel in den Händen, sich langsam von der Brücke aufs Eis herabließ. (B. Uhse, Die Brücke)

Übung 40. Analysieren Sie stilistische Möglichkeiten der Kategorie des Kasus in den Gedichten in Prosa von C. Flaischlen.

Am Fenster

Oben, unterm Dach, bei den Schwalben, klein und niedrig... ein Tisch, ein Stuhl, ein Bett...

Aber den ganzen Tag voll Sonnenschein, blauem Himmel, Schwalbenzwitschern... und draußen das Meer mit dem leisen Rauschen seiner Wellen, der wunderbare Bogen des Strandes... weiß... grün... blau und immer blauer zum Horizont...

Segelfahrt

Hei! wie sich die Segel blähn... und wie schön es in die Sonne geht! und wie der Wind sich in die Wellen wühlt! Und wie es schäumt, wogt, wirft, packt und ringt! Das ist doch noch Kraft... und Freude! Und man möchte mittun, hei!., und Wind sein oder Welle... und immer so mitten in die Sonne hinein!

Auf dem Meer

Schaukelt weiter mich, ihr Wellen!.. schaukelt weiter mich, ihr Winde... durch die wunderbare Ruhe dieser lichten Einsamkeit... leise, leise wiegt mich weiter in die Ferne zu den stillen, weißen Wolken.

Tragt mich fort, wohin ihr wollt! Immer mehr versinkt die Küste mit dem Strand und mit den Bergen... alles wird zu blauem Glanz... Seelig lieg ich auf dem Rücken, horche auf die Ammenlieder, die mir Wind und Wellen singen... falte langsam meine Hände... schließe lächelnd meine Augen, wie ein Kind in stiller Wiege... meine Mutter ist die Sonne und ich weiß, sie hat mich lieb!

Übung 41. Bestimmen Sie die Ausdrucksmittel aller substantivischen Kategorien bei den Eigennamen. Stellen Sie Haupt- und Neben­funktionen der Kasusformen aller Substantive fest.

Der Sängerstreit auf der Wartburg

Über Eisenach und der Wartburg neigte sich ein milder Junitag zu Ende. Die Bürger saßen erzählend auf den Bänken vor ihren Häusern und auf der Straße sangen die Kinder ihre Liedchen. Da klangen vom Tore her Geigentöne goldrein durch den Abend, und alles schaute auf nach dem Spieler. Die Geige am Kinn, stand dort neben seinem Röslein ein junger Mann und blickte lächelnd bei seinem Spiel auf die Kinderschar.Bald wußte das ganze Stadtviertel, daß der Heinrich von Oster­dingen aus der fröhlichen Steiermark, „der Heini von Steier“, wieder da sei. Alle wollten ihn sehen und hören. Er sang neue Lieder vom fröhlichen Wandern, vom schönen Mägdelein und vom goldenen Wein und erzählte in neuen Versen die alten Geschichten von Sieg­fried dem Drachentöter.

Am anderen Morgen stieg der Osterdinger hinauf auf die Wart­burg. In der Burg weilten schon sechs berühmte Minnesänger, darunter Walter von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach. Ein Sangesfest folgte nun dem anderen. Die Sänger priesen ihren Wirt, den Landgrafen Hermann und seine Gemahlin Sophie, vergli­chen ihn mit dem hellen Tage und erhoben ihn über alle Fürsten. Da gedachte Heinrich von Osterdingen seines Herrn, des Herzogs Leopold von Österreich, er rühmte ihn noch höher und stellte ihn der Sonne gleich.

Die Sänger wurden immer erbitterter und verabredeten sich zuletzt, wer im Streite unterliegender solle sterben durch des Henkers Hand. Heinrich verteidigte sich aufs eifrigste, mußte aber trotz seiner hohen Kunst den Gegnern unterliegen. Sie rufen nun den Henker. Der geängstigte Sänger floh in die Gemächer der Landgräfin Sophie und barg sich unter ihrem Mantel. Er bekam ein Jahr Frist und reiste nach Ungarn, um den Meister Klingsor zu holen, der ihren Streit entscheiden sollte.

Klingsor galt für den berühmten deutschen Minnesänger jener Zeit. Er fuhr mit Heinrich über Berge und Wälder, Wiesen und Felder von Ungarn nach Eisenach in Thüringen. Nun begann der Kampf von neuem. Aber obgleich Klingsor selbst gegen Walter und Wol­fram sang, konnte er sie nicht überwinden. Doch versöhnte er die Sänger miteinander und machte Heinrich von Osterdingen frei.

Übung 42. Zeigen Sie die Rolle der syntaktischen Kongruenz bei der Ge­nus-, Zahl- und Kasusdetermination der Substantive an

Sprechen wir es schon an dieser Stelle aus, daß Johann Wolfgang Goethe zu denjenigen Menschen gehörte, deren Selbstbewusstsein systematisch auch darauf gerichtet war, der Nachwelt ihr Bild in jeglicher Form möglichst eindrucksam und getreu zu übermitteln. Wir wissen keinen Künstler oder Dichter, der so wie er seinen Nach­ruhm selbst mitgestaltet hat. Und dazu gehörte nicht nur sein poeti­sches, sein philosophisches und naturwissenschaftliches Werk, son­dern auch sein äußeres Bild und vieles andere mehr. (W. Victor. Goethe im Gespräch)

Übung 43. Begründen Sie den Gebrauch und das Fehlen des Artikels.

Georg Binnet kam plötzlich spät abends zu mir. Fr war der ein­zige Mensch in Marseille, der wußte, wo ich wohnte. Doch war er noch nie in mein Zimmer gekommen. Soweit war damals unsere Freundschaft noch nicht gediehen. Der Junge sei plötzlich erkrankt, eine Art Asthma, an dem er bisweilen litt, doch nie so schwer wie diesmal. Er brauche dringend einen Arzt. Der alte Arzt in der Nach­barschaft sei ein versoffener Schmutzfink, er sei vor zehn Jahren von der Marine hinausgeworfen worden und im korsischen Viertel gelandet. Claudine behaupte, unter den deutschen Flüchtlingen gebe es gute Ärzte. Ich möchte einen in meiner Umgebung ausfindig machen.

Ich hing an dem Jungen vom ersten Tag ab. Um seinetwillen ver­brachte ich Stunden um Stunden auf den albernsten Komitees, um von dem dort erbeuteten Geld; das man für Abfahrtsvorbereitungen austeilte, die Dinge zu kaufen, die ihm fehlten. Ich schielte, wenn ich mit Binnets sprach, nach dem Fenster hin, wo er saß und lernte. Ich wählte auch unwillkürlich die Worte, die er verstehen konnte. Ich nahm ihn manchmal auf Bootsfahrten mit oder hinaus in die Berge. (A. Seghers. Transit)

Arnold überfliegt den Theaterplan der Abendzeitung und ist noch unschlüssig.

Lohengrin — Die Glocken von Corneville — Der Stolz der Kompanie — Herzogin und Hutmacherin. Ihm fällt ein großes Inserat auf: Ufa-Palast. Filmpremiere —Das Glück im Winkel. Das ist gut. Wann sind die Vorführungen? Fünf, sieben und neun Uhr. Er hat sich entschieden, faltet die Zeitung zusammen, steckt sie ein» und setzt seinen Weg fort.. (W. Bredel. Die Enkel)

Übung 44. Erklären Sie den Artikelgebrauch vor allen Personennamen.

Die Büdners berieten den Namen des neuen Jungen. Vater Gustav zählte seine Söhne. Sein Daumen hieß Erich, sein Zeigefinger Paul, Artur der Mittelfinger, der Gold- und der Kleinfinger hießen Willi und Herbert.

„Jetzt brauchen wir einen Stanislaus“, sagte er.

„Ich hätte an einen Bodo gedacht“, sagte Lena. 1

„Bodo? Ein großer Hund könnte zur Not Bodo heißen.“

Gustav schaukelte den vierjährigen Herbert auf dem Schöße. „Stanislaus heißt kein Mensch in der Welt. Wir brauchen einen Günther. Alle Leute haben schon Günthers,“ Elsbeth, die Älteste, stemmte die Hände in die Hüften.

Der Standesbeamte schob die Brille hoch. Eine große bläuliche Warze auf seiner Stirn sorgte dafür, daß sie nicht zurückrutschte. „Stanislaus? Ist das nicht ein bißchen zu polnisch?“ Gustav Büdner fuchtelte mit der Mütze, „Stanislaus steht im Kalender!“

„Wär Wilhelm nicht ein Name für dein Kerlchen? Schon seitenlang kein Wilhelm im Register.“ Der Standesbeamte putzte die Schreib­feder an der Löschwiege.

Gustav wurde unleidlich. Alle Welt hatte etWas gegen seinen Stani­slaus. „Wilhelm kann jeder Popanz heißen. Der meine, der heißt Stanislaus. Dü hast ihn nicht gemacht.“

Der Standesbeamte rieb sein wulstiges Ohrläppchen/ „Bei den So­zialdemokraten bist du nicht, Büdner, wie?“

„Geh mir mit Spezialkameraden! Ich bin, der ich bin, und Sta­nislaus wird Stanislaus und ein Glasfresser sein!“

„Und du weißt nicht, wer Wilhelm heißt?“

„Der Name steht nicht im Kalender.“

Der Standesbeamte schrieb widerwillig ins Register: „... ein Kind auf den Namen Stanislaus...“.

Gustavs Gruß blieb unbeachtet, als er ging. (E. Strittmatter. Der Wundertäter)

Übung 45. Bestimmen Sie grammatische und semantische Funktionen aller Artikelformen und Verschmelzungen. Begründen Sie das Fehlen des Artikels.

Ich brauche das Äußere dieses ungewöhnlichen Menschen nicht zu beschreiben. Das ist in vielen Büchern und Artikeln geschehen. Er besuchte mich das erstemal im November 1930. Wir wohnten noch bei Walter. Richard Sorge war fünfunddreißig Jahre alt. Ein schmaler Kopf, dichtes, lockiges Haar, das Gesicht schon da­mals durchfurcht, die Augen intensiv blau, umrahmt von dunklen Wimpern: der Mund schön geformt.

Bei unserem ersten Zusammensein wußte ich seinen Namen noch nicht... Bald darauf begannen Zusammenkünfte, die Richard Sor­ge zwei Jahre lang, bis Ende 1932, leitete. Danach trat „Paul“ an seine Stelle. Richard legte Wert darauf, mich in seiner Gruppe zu behalten. Erst viel später erfuhr ich, daß es sich um Mitarbeit bei der sowjetischen Aufklärung handelte. Für mich änderte das nichts. Ich wußte, meine Tätigkeit unterstützten die Genossen des Landes, in dem ich lebte — ging diese aktive Solidarität von der Sowjetunion aus, fand ich das doppelt schön. (Nach R. Werner. Sonjas Rapport)

Die Welt des Generals war bevölkert von Wesen, die in Uniformen gekleidet waren und mit einer Salve ins Grab gelegt wurden. Diese Wesen bewegten sich nach bestimmten unverrückbaren Gesetzen. Sie kamen in breiten, langen Kolonnen einher wie die Brandung des Meeres, oder sie standen still in Reih und Glied, zu Tausenden gestaffelt, wie aus Stein. Ein Gebirge.

Sie waren ohne eigenes Leben, ohne eigene Gedanken, ohne Namen, ohne Gesichter, ohne Seele, von wenigen Auserwählten in Bewegung gesetzt und mit Leben und Geist erfüllt. Sie waren mit einem Wort Soldaten, Werkzeuge in der Hand der Starken dieser Erde, die das Rad der Weltgeschichte bewegten. Zuweilen fluteten unübersehbare Heerscharen, alle im gleichen Schritt, durch seinen Kopf. Armee­korps, die wie ein Bataillon in fehlerloser Geschlossenheit schwenk­ten, nach rechts, nach links, um zu erstarren, wenn die Gedanken des Generals es wollen. Zuweilen sah der General die ganze Erde davon erfüllt. Ungeheure Menschenwellen wälzten sich quer durch Europa und ergossen sich in der Breite des Urals in die endlosen Steppen Sibiriens. Eine Blutwelle in den Gehirnwindungen des Generals ließ sie auferstehen und versinken... (B. Kellermann. Der 9. November)

Übung 46. Begründen Sie den Gebrauch und das Fehlen des Artikels vom stilistischen Standpunkt aus.

Ich will aber nicht Minister werden! Ich rede nicht erst von können,, können scheidet schon ganz aus, aber ich will auch nicht. Vor allem will ich nicht.

Das macht die Lage schwierig, ich weiß. Wenn ich ihnen sage, ich will nicht, dann fassen sie Mut; damit, glauben sie, werden sie fertig. Wollen ist subjektiv, und Nichtwollen ist defensiv, und es ist eine Herausforderung, wenn einer damit kommt. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg, und wo kein Wille ist, da ist auch einer. (H. Kant. Das Impressum)

Janek stieß Kringel an. Hartmut schlief noch nicht, wie konnte er auch. „Meine Gedanken spielen Zukunft, Janek. Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum wir nicht an die Zukunft denken soll­ten, weshalb ausgerechnet wir im Dreck liegen müssen. Und nicht erst seit heute, immer schon liegen wir darin, solange wir leben. Wer bestimmt das eigentlich, ob wir unten oder oben schwimmen dürfen? Mohammed, Gott, Buddha, Zeus? Sitzt er vor oder hinter den Wolken? Ist er über oder unter uns? Wer ist es?“

„Über mein Leben bestimme ich“, sagte Janek. „Wer denn sonst?“ „Was hast du in deinem Leben schon bestimmen dürfen? Deine Ideale, deinen privaten Katechismus, ja. Und was nützen dir Ideale? Lebst du glücklicher, wenn du mit diesem Klimbim lebst?“ „Ich lebe ohne Klimbim. Ich lebe aus Lust.“ (M. Viertel. Sankt Urban)

Er sieht das Tal, kahl, trocken, nur bewachsen mit Olivenbäumen. Im Hintergrund der einen Talhälfte stand das Gutshaus, etwas auf der Höhe, als sei es gebaut, alles bis zu den graugrünen Bäumen auf den jenseitigen Hügeln zu sehen. Er fühlt jetzt, da er den von Sonnenbrand heißen Stein vor sich schiebt, wie oft er damals so* im Tal gelegen ist, Steine, Holzstücke, von brennender Sonne und’ den Jahren zerrissene Bäume umklammernd. Wie fern alles trotz der Nähe der Erinnerungen. (E. Claudius. Das Opfer)

Übung 47. Erklären Sie die grammatische Gestaltung der Berufsnamen.

In Heidelgrün gab es keine Apotheke. Einen Bäcker gab es, einen Friseur, einen Grünwarenhändler, einen Ortsfotografen, selbst einen Hermann Obermeyer, Besitzer einer Holzschleiferei, gab es, aber keinen Apotheker. Einen Postrat hatten sie auch nicht. (M. Viertel. Sankt Urban)

Also für das Jahr neunzehnhundertsechsundvierzig habe ich folgen­de persönliche Wünsche: Erstens möchte ich nicht mehr Polizist sein, weil ich nämlich Maurer bin und Polizist nur bin, weil ich sonst hätte Bürgermeister werden müssen, weil ich in Esterwege war, und dann möchte ich, daß die Berliner Bevölkerung zur Verkehrsdisziplin zurückfindet, weil es so nicht mehr weitergeht. (H. Kant. Das Impressum)

Übung 48. Analysieren Sie alle substantivierten Wortarten. Erklären Sie ihre grammatische Gestaltung.

Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen. (Schiller) Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. (Horaz) Arbeit macht das Leben süß... Arzt sein heißt: der Stärkere von zweien sein. (E. Schweninger) Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. (Goethe) Ich sei, gewährt mir die Bitte, in euerm Bund der Dritte. (Schiller) Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. (H. Hesse) Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren. (Goethe) Das Ew’ge regt sich fort in allen. (Goethe) Nicht so vieles Federlesen! (Goethe) Ferien vom Ich. (P. Keller) Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. (Goethe) Des Lebens ungemischte Freude ward keinem Irdischen zuteil. (Schiller) Dem Friedlichen gewährt man gern den Frieden. (Schiller) Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. (Goethe) Dem Glücklichen schlägt keine Stunde. (Schil­ler) Nur ungewöhnliche Kraft darf nach Ungewöhnlichem streben. (Körner) Frisch auf zum fröhlichen Jagen! (Lied)

Übung 49. Bestimmen Sie die Besonderheiten der grammatischen Gestal­tung der Substantive in der Alltagsrede.

„Na, Herr... Bangert, dieser Text ist Ihnen doch nicht unbekannte was?“ ,

Arnold blickt den Fragenden schweigend an.

Um eine deutliche Nuance unwilliger wird er gefragt, ob er den Text kenne.

„Nein!“

„Sie lügen!“.

„Nein, Herr!“

„Sie haben doch in der Leitung der Kommunistischen Jugend gear­beitet?“ .

„Nein!“

„Wo haben Sie den gearbeitet?“

„Nirgends!“

„Und was treiben Sie in Berlin?“ '

„Ich suche Arbeit.“ (W. Bredel)

Ich rief: „Hör auf mit dem Unsinn! Du weißt, daß es Unsinn ist. Was ein Zufall ist, wird nie Schicksal, was ein Schatten ist, wird nie Fleisch und Blut, was wirklich Bestand hat, wird nie ein Schatten. Du lügst auch und hast mir selbst alles einmal ganz anders erzählt. Du hast auch damals deinem Mann einen Brief geschrieben...“ Sie rief: „Ich? Einen Brief? Wieso weißt du etwas von diesem Brief? Ja, ich schrieb einen Brief. Doch dieser Brief kann nie angekommen sein.“ (A. Seghers. Transit)

Ich lief. „Was ist los?“

Sie jappte nach Luft. „Rasch — Frau — Unglück —“

Ich rannte den Sandweg entlang, durch den Wald, dem Hause zu. Das hölzerne Gartentor verhedderte sich, ich sprang hinüber und stürzte ins Zimmer. Da lag Pat auf dem Bett, mit blutiger Brust und gekrampften Händen, und, Blut lief ihr aus dem Munde. Neben ihr stand Fräulein Müller mit Tüchern und einer Schale Wasser. „Was ist los?“ rief ich und schob sie beiseite.

Sie sagte etwas. „Bringen Sie Verbandzeug!“ rief ich. „Wo ist die Wunde?“'

Sie sah mich mit zitternden Lippen an. „Es ist keine Wunde—“ Ich richtete mich auf. „Ein Blutsturz“, sagte sie.

Mir war, als hätte ich einen Hammerschlag erhalten. „Ein Blut­sturz?“ Ich sprang auf und nahm ihr die Schüssel mit Wasser aus der Hand.

„Holen Sie Eis, holen Sie rasch etwas Eis.“ (E. M. Remarque. Drei Kameraden)

Übung 50. Bestimmen Sie das Geschlecht der Substantive!

Niederlande, Pfalz, Ukraine, Antarktis, Elsass, Rom, Krim, USA, Afrika, Haag, Bretagne, Riviera, Tibet, Hamburg, Sahara, Thüringen, Vesuv, Harz, Weser, Euphrat, Montblanc, Eifel, Main, Ebro, Ätna, Himalaja, Neckar, Po, Kilimandscharo, Donau, Amazonas, Themse.

  1. Wenn es dir passt, so möchte ich heute in ... „Newa“ essen.

  2. Was für ein Film läuft heute in ... „Aurora“?

  3. IL-86 flog in der Höhe von 9000 Meter.

  4. Sagen Sie, bitte, wann startet ... Adler?

  5. ... "Metropol" ist ... der besten Hotels in Moskau.

  6. Wo bist du abgestiegen? - Ich bin in ... "Astoria" abgestiegen.

  7. ... "Europa" läuft morgen in den Hafen ein.

  8. ... "Bremen" nahm noch 34 Fahrgäste an Bord.

Übung 51. Bestimmen Sie das Geschlecht der Substantive! Entziffern Sie Die Abkürzungen!

Lok Mannsperson Hausbau

Uni Frauenzimmer Hinterteil

FDP Gegenteil Toto

Mig 21, WHO, Uni, Zoo, Mathe, Mi 4, UKW, Fewa, Labor, BRD, DSF, DFU, NVA,

UNO, WBDJ, EG, WGB.

Übung 52. Setzen Sie das richtige Geschlechtswort ein und erklären Sie Ihre Wahl!

Weib Pferd Kranich Fohlen Fräulein Kalb Ferkel Kamel Vetter Igelweibchen Schwester Krokodil Reif Bronze Pappel Tulpe Bora Kreide Pfund Helium

Taifun Eiche Tau Basalt Lehm Gewässer Brom Schwefel Erz Westen Geschrei

Ja Drachme Euro Vier Ahorn Gestirn Kalk Gulden Nelke Rubel

Übung 53. Schreiben Sie die nachstehenden Sätze richtig!

  1. “Scher dich zum Teufel!“ - schrie er mit (der oder einer) vor Wut zitternden Stimme.

  2. (Vom oder von einem) blinden Hass getrieben, beschloss sie, (die oder eine) grausame Rache zu nehmen.

  3. Er war (der oder ein) Cicero unserer Zeit.

  4. Dieses Bild ist (der echte oder ein echter) Rembrandt.

  5. Dein Freund ist (der zweite oder ein zweiter) Beethoven.

  6. Seine Frau ist (die oder eine) Xanthippe.

Übung 54. Mit oder ohne Artikel? Entscheiden Sie!

  1. Dieses Geschäft führt (beste Weinsorten).

  2. Kurt ist (fleißigste Schüler) in unserer Klasse.

  3. Das Kraftwerk verfügt über (modernste Einrichtungen).

  4. (Speck) ist (nahrhafte Kost).

  5. Umsonst ist (Tod), und er kostet doch (Leben).

  6. Ist (Milch) noch heiß?

  7. Ich habe schon zu Mittag gegessen. Ich möchte nur (Eis), weiter nichts.

Übung 55. Wo es nötig ist, setzen Sie den bestimmten oder unbestimmten Artikel ein!

a) Meme kennt das. Zuerst ist es stets ... Herr Soundso, dann wird er ... Herr Soundso, dann wird er... Heinz oder Rene, und dann ist es eine Weile niemand mehr, bis wieder ... Herr Dr. Lehmacher an­ruft. (G. Weisenborn, „Der dritte Blick“)

b) Sie erschrak vor... Hochmut, mit dem sie sprach.

Aber irgendwie musste sie sich laut und deutlich ... eigene Kraft bestätigen, um selber daran zu glauben. Denn diese Kraft war doch da, sie wuchs, auch wenn man sie gängelte, beaufsichtigte, ihr miss­traute.

Man brauchte sie, ja, ja und nochmals ja! Es gab ... Alma Katz,... Anna Budde, die in ihren verdorrten Erinnerungen gelebt hatten wie auf... Stück verqueckter Gartenerde, in die man mit einem scharfen Spaten fahren musste, damit... Unkraut heraus, ... gute Samen hinein konnte. (H. M. Rauchfuß, „Die grünen Straßen“)

c) Von ihm war auch ... Herr Fröhlich abhängig, vielmehr sein Bank­konto in München oder Luzern. (H. M. Rauchfuß, „Die grünen Straßen“)

Obgleich er sie mein Kind nannte und... Du gebrauchte. (M. W. Schul­ze, „Wir sind nicht Staub im Wind“)

... Achilles hält man sich besser als Schwager denn als Gegner. (R. Hagelstange, „Spielball der Götter“)

Übung 56. Mit oder ohne Artikel? Entscheiden Sie!

(Schnecke)

Es war (Frühling). (Schnecke) sagte zu ihrer Tochter: „Geh, mein Kind, zu jenem kleinen, schwarzen Strauch dort, unter dem (Schneeglöckchen) wachsen, und koste (junge Blättchen), ob sie gut schmecken.“ Die kleine Schnecke machte sich auf den Weg. Sie kroch sehr lan­ge, und als sie zurückkam, sagte sie:

„Der kleine Strauch ist gar nicht schwarz, sondern grün, und darunter wachsen keine Schneeglöckchen, sondern (Walderdbeeren).“ „Ach. es ist schon (Sommer)!“ freute sich (Mutter). „Dann mach (Spaziergang) zu (grün... Strauch), unter dem (Walderdbeeren) wach­sen, und koste dort (Sommerblättchen), ob sie gut schmecken.“

Die kleine Schnecke machte sich auf den Weg. Sie kroch sehr lan­ge, und als sie zurückkam, sagte sie:

„(Strauch) ist nicht grün, sondern gelb, und darunter sind keine Walderdbeeren, sondern (Pilze).“

„Ach, es ist schon (Herbst)!“ wunderte sich (Mutter). „Dann mach einen Spaziergang zu (gelb... Strauch), unter dem (Pilze) wachsen, und koste dort (Herbstblättchen), ob sie gut schmecken!“

Die kleine Schnecke machte sich wieder auf den Weg. Sie kroch sehr lange, und als sie zurückkam, sagte sie:

„(Strauch) ist nicht gelb, sondern weiß, und darunter sind keine (Pil­ze), sondern (Hasenspuren).“

„Wenn dem so ist“, meinte (Mutter) mit (Seufzer), „dann wollen wir zu Hause bleiben. Wozu im (Winter) noch irgendwohin wandern? Warten wir (Frühling) ab, dann wollen wir weiter sehen.“

Übung 57. Falsch oder richtig ist der Gebrauch des Artikels in den nachstehenden Sät­zen?

  1. Was für ein verteufelt kluges Weib ist die Anna!

  2. Wolfgang erblickte ihn zuerst, sprang auf und eilte ihm entgegen. „Der Frank!“ rief er erfreut aus. „Seht an, der Frank!“

  3. Dann fragte er plötzlich nach der Therese. „Ist denn die Therese nicht mehr im Haus, Konrad?“ fragt er.

  4. Da sah ich einen feinen Herrn in den Garten kommen, aber ich wusste nicht, dass es der Hannes war, so vornehm sah er aus, ein richtiger großer Herr.

  5. Der Teil holt ein verlorenes Lamm vom Abgrund und sollte sei­nen Freunden sich entziehen.

  6. Bedürft ihr meiner zur bestimmten Tat. Dann ruft den Teil, es soll an mir nicht fehlen.

  7. Ich will's nicht glauben, dass mich der Max verlassen kann.

Übung 58. Gebrauchen Sie den Artikel, wo es nötig ist!

  1. Diese Ausgabe (Homer) ist sehr gut illustriert.

  2. Ich habe („Wilhelm Teil“) leidenschaftlich gern.

  3. Jetzt möchte ich (Havanna) rauchen.

  4. (Jasnaja Poljana) ist (Mekka) der Tolstoifreunde.

  5. „Es war (letzte Nacht) auf (Spaniens Straßen),

  6. Als (Franzose), den ich nicht gekannt,

  7. Und ich, (Deutscher), beieinander saßen.

  8. Und jeder sprach von seinem Vaterland.“ (E. Weinert)

Übung 59. Streichen Sie das Falsche weg!

  1. Wie viel Fahrgäste hattet ihr (an oder am) Bord, als das Schiff (in oder in die) See stach?

  2. Wollen wir heute (in oder im) Gasthaus „(zu oder zum) Adler“ (zu oder zum) Abend essen!

  3. Er wird mit seiner Meinung nicht (hinter oder hintern)) Berg halten.

  4. Ich bin (in oder im) Begriff (gegen oder gegen den) Morgen (auf oder aufs) Deck zu gehen.

  5. Hier (zu oder zum) Lande ist das nicht üblich.

  6. Die Sache ist leider (in oder ins) Stocken geraten.

  7. ich rate dir (von oder vom) Herzen, den Vertrag so rasch wie mög­lich (unter oder unterm) Dach und Fach zu bringen.

Übung 60. Korrigieren Sie folgende Sätze!

Überall in der Stadt sprach man vom komischen Alten und sei­nen Kindern.

Wenn der Alte durch die Stadt spazierte, erkannten wir ihn sofort im Gang und der Haltung. Seine drei Kinder konnte man oft im Dom sehen.

Übung 61. Was ist an den nachstehenden Sätzen auszusetzen?

  1. Ich weiß nicht, ob ich nächsten Donnerstag nach der BRD verreisen kann, weil ich noch kein Visa bekommen habe.

  2. Die Statisten haben errechnet, dass der Kohlenverbrauch in diesem Jahr um 3,9 Prozent gestiegen ist.

  3. Für diesen Konzertzyklus wurde von uns ein namhafter Meister Taktstocks aus Frankreich arrangiert.

  4. Restaurateure wollten ihr Bestes tun, um diese Fresken instandzusetzen.

Übung 62. Worte oder Wörter ?

  1. Lernt zwölf... auswendig.

  2. Sie sang so undeutlich, dass man von den ... des Liedes nur einzelne ... verstehen konnte.

  3. Die ... des Redners gingen im Tumult unter.

  4. Zählen Sie die ... in diesem Telegramm.

  5. Nennen Sie mir einige ... mit dem Suffix -keit.

  6. In diesem Satz haben Sie drei... falsch geschrieben.

  7. Die Haupt... einer Rede brauchen keine Haupt... zu sein.

  8. Vor der Entscheidung soll man die ... auf die Goldwaage legen.

  9. Ich möchte mit ihm einige ... wechseln.

  10. Der Text ist zu lang, wir müssen einige ... streichen.

  11. Vertrauen Sie seinen ... nicht?

  12. Der... sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten se­hen!“ (J. W. Goethe, „Faust“)

Übung 63. Gebrauchen Sie die Pluralform von den eingeklammerten Wörtern!

  1. (das Wasser) trennen, (das Wasser) verbinden.

  2. Diese (das Mineralwasser) sind für unsere Versuche von riesen­großer Bedeutung.

  3. Der Gefangene lag schon zwei Wochen in (das Band).

  4. Ich kaufte mir eine Auswahl Goethes Werke in 6 (der Band): die zwei letzten (der Band) sind besonders interessant.

  5. Führt Ihr Geschäft (das Halsband)?

  6. Sind es einfache Flecke oder sind es (das Muttermal)? — Es sind (das Brandmal).

  7. An solchen Konzerten hat der berühmte Cellist schon ein paar Dutzend (das Mal) teilgenommen.

  8. Diese (das Denkmal) sind von hohem künstlerischen Wert.

  9. Auf der linken Hand waren blaue (das Mal) sichtbar.

  10. Ich kann diese (das Sprichwort) jetzt nicht druckfertig machen; ich habe heute noch zwei (das Vorwort) zu redigieren.

  11. Um 9 Uhr abends sind schon alle (der Laden) in unserer Straße zu; ihre graue (der Fensterladen) bleiben die ganze Nacht geschlossen.

Übung 64. Entscheiden Sie: Singular oder Plural? Setzen Sie die richtige Form der eingeklammerten Wörter in die Satzlücke! (das Glas, der Euro, das Fass, der Schuss, das Blatt, der Sack).

  1. Das Heft kostete ein ....

  2. Im Keller lagen vier ... Bier, zwei... Wein und fünf leere ....

  3. Nehmen Sie die leeren... wieder mit und bringen Sie uns vier... Milch!

  4. Ich warf in den Zuckerautomaten sieben ... ein.

  5. Drei ... für zehn Euro.

  6. Karl, gib mir bitte noch zwei ... Papier.

  7. Die drei... saßen mitten auf der Scheibe.

  8. Die ... eines Buches sind mit Seitenzahlen versehen.

  9. Der Angestellte gab sechs leere ... zurück und bestellte zwei ... Kaffee.

Übung 65. Entscheiden Sie, ob in den nachstehenden Sätzen die fett gedruckten Wörter mit n oder ohne n geschrieben werden müssen:

  1. Dort sahen wir eine uralte Mauer von 20 Meter... Höhe.

  2. Durch diese Straße von 30 Meter... Breite fuhr ein Lastkraftwa­gen mit 90 Kilometer... Geschwindigkeit.

  3. Es weht Ostwind mit einer Geschwindigkeit von 40 Kilometer... in der Stunde.

  4. Dieses Dorf liegt in einer Höhe von 1200 Meter...

  1. Das Viereck hat 72 Zentimeter... Länge und 28 Zentimeter... Breite, passt dir das? — Nein, die Länge ist gut, aber die Breite von 28 Zentimeter... passt mir nicht, ich brauche ein Viereck mit 50 Zentimeter... Breite.

  2. Das Flugzeug flog mit einer Geschwindigkeit von 650 Kilome­ter... in der Stunde.

  3. Darf man hier mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometer... fahren?

  4. Mit einer Länge von 70 Zentimeter... kann ich nichts anfangen.

  5. Das ist ein Standbild von 3,5 Meter... Höhe.

  6. Dieser Stoff hat 160 Zentimeter... Breite

  7. Kann dieses Flugzeug mit einer Geschwindigkeit von 800 Kilo­meter... in der Stunde fliegen? — Nein, es fliegt höchstens mit 600 Kilometer... Geschwindigkeit.

Übung 66. Mit oder ohne s

  1. Die Rolle des Parsifal(s?) übernahm Siegmund Schulz.

  1. Diese Worte Nathan(s?) des Weisen klingen auch heute sehr aktuell.

  2. Das Buch heißt „Die Taten des glorreichen Cäsar(s?)“.

  3. Das geschah in der Zeit Ludwig(s?) des Vierzehnten.

  4. Auch dieser Feldzug Alexanders?) des Großen war siegreich.

  5. Die Genesung unseres Karl(s?) freut mich sehr.

  6. Diese Ausgabe des Duden(s?) ist die neueste.

  7. Die zwei letzten Hinweise des Baedeker(s?) sind besonders zu beachten.

  8. Gedenke des Horaz(s’?) Satiren!

  9. Gotthold(s?) Ephraim(s?) Lessing(s?) Werke werden in dieser Saison auf dem Spielplan vieler Theater(s?) stehen.

  10. Sie liest die Gedichte Johann(s?) Wolfgang(s?) Goethe(s?).

  11. Antoni(s?) van Dyck(s?) Gemälde machten auf mich einen gro­ßen Eindruck.

  12. Die Erfindungen Leonardo(s?) da Vinci(s?) versetzten die Welt ins Staunen.

  13. Nur wenige Werke Rainer(s?) Maria(s?) Rilke(s?) wurden ins Rus­sische übersetzt,.

  14. Wo ist Onkel(s?) Paul(s?) Hut?

  15. Professors(s?) Kreinin(s?) Sprechstunde beginnt Punkt 9.30.

  16. Architekt(s?) Müller(s?) Einwand, dass Herrn Schmidt(s?) Einladung zu spät erfolgte, wurde von Anwesenden einfach übergan­gen..

  17. Die Lieder Bertolt(s?) Brecht(s?) sind weltberühmt.

  18. Viele Gedichte Friedrich(s?) Schiller(s?) kennt er auswendig.

Übung 67. Setzen Sie De­klinationsendungen ein, wo es nötig ist!

  1. Na also, kennen Sie Herr... Schmidt?

  2. Wo ist Herr... Schmidt jetzt?

  3. Ach so, er ist in seiner Wohnung. Wo ist aber Herr... Schmidts Wohnung?

  4. Wohnt dort Herr... Schmidts Sohn auch?

  5. Und die Frau des Herr... Schmidt? Arbeitet sie immer noch?

  6. Ich habe heute Herr... Schmidts Einladung angenommen und werde ihn am Sonntag besuchen.

  7. Werden Sie Herr... Schmidt frühersehen, so grüßen Sie Ihn von mir und von meiner Frau.

  8. Die Ausführungen des Herr... Studienrat... Müller... und die Be­merkungen des Herr... Regierungspräsident... waren sehr auf­schlussreich.

  9. Der feine Humor des Franzose..., die sprudelnde Heiterkeit des Wiener..., die Zurückhaltung des Engländer..., die Tanzlustigkeit des Ungar..., die Hartnäckigkeit des Schwab... und die Gutmü­tigkeit des Neger...— alles finden Sie in diesen Gedichten.

  10. Das sind Zitate aus Büchmann... „Geflügelt... Wort...“.

  11. Nie wird das deutsche Volk den Dichter des Götz... und des Faust... vergessen.

  12. Wir bringen diesen Artikel entweder in der „Hamburg... Illust­riert...“ oder im „Badisch... Pfeil“.

  13. In Schiller... „Räuber....“ finden wir Motive, die für die Periode des Sturm... und Drang... typisch waren.

  14. Der Preis eines Pfund... Fleisch... ist natürlich nicht so hoch wie der Preis eines Zentner... Roggen....

  15. Wir sind im „Sächsisch... Hof“ abgestiegen.

  16. Trotz Sturm... und Regen... setzten sie ihren Marsch längs des Lauf... des Bach... Mid... fort.

Übung 68. Wählen Sie die richtige Variante!

  1. Karl, der glückliche Besitzer des (Papageis oder Papageien) lehrte ihn hässliche (Wörter oder Worte). - „Was muss ich hören?“ sag­te die Mutter empört. „Aber nein“, antwortete der Sohn seiner Mutter, „ich sage meinem Papagei nur, welche (Wörter oder Wor­te) er nicht sprechen soll.“

  2. Ein Mann kommt in (eine oder die) Apotheke. „Haben Sie Radi­um?“ Der Apotheker bejaht. „Wie viel kostet das?“ „( Das oder der) Gramm — 33 525 (Euro oder Euren)“, sagt der Apotheker. „Dann ; geben Sie mir für zwanzig (Cent oder Cents) Hustentee.“

  3. „Nun, wie fanden Sie (den oder das) Schnitzel, mein Herr?“ fragte ein Gast seinen (Nachbar oder Nachbarn). „Ich danke, ganz leicht, ich brauchte nur die (Kartoffel oder Kartoffeln) beiseite zu schieben, da sah ich (ihn öder es) schon liegen.“

  4. Drei kleine (Worte oder Wörter)

Professor. „Welche drei (Worte oder Wörter) gebrauchen die Studenten am häufigsten?“

Student: „Ich weiß nicht.“

Professor. „Sehr richtig.“

Übung 69. Gebrauchen Sie den Artikel, wo es nötig ist!

... Georg riss sich zusammen. Er sah sich um. All die erstaunten Äugelchen! Er sagte: “Ihr habt ja inzwischen allerlei fertig gebracht“ — „Weißt du denn nicht, das sich das deutsche Volk vervierfachen muss?“ sagte ... Paul mit lachenden Augen. „Du hörst nicht zu, wenn der Führer spricht. “ - „Doch, ich hör'zu“ sagte ... Georg. „Aber er hat doch nicht gesprochen, das muss Paulchen Röder aus Bockenheim alles ganz allein machen.“ - „Es ist wirklich nicht mehr so schwer“, sagte ... Liesel Röder, „Kinder zu bekommen.“ — „Das war’s ja nie.“ — „Ach, Georg“, rief... Liesel, „dir kommen deine Lebensgeister zurück.“ „Nein, es ist wahr, wir waren fünf zu Haus, und ihr?“ — ... Fritz, ... Ernst, ich und ... Heini — vier.“ „Nie hat ein Hahn nach uns gekräht“, sagte ... Liesel. „Jetzt geschieht doch was.“ ... Paul sagte mit lachenden Augen: „... Liesel hat einen staat­lichen Glückwunsch von der Direktion bekommen.“ „Und ein solcher Stoß bester Windeln“, sagte ... Liesel. „Nein, so was war noch nie da auf der Welt.“ — „Nie“, sagte ... Georg. (A. Seghers, „Das siebte Kreuz“)

Übung 70. Setzen Sie, wo es nötig ist, den richtigen Artikel ein!

(Morgenröte) über (München)

Auf der Reise nach München hält sich Heine einige Tage in Frank­furt am Main auf. Jetzt wird er (Mann) besuchen, den er in (Loge) zur Morgenröte nur scheu zu mustern wagte: (berühmten Börne). Aber er kommt nicht mehr als (Unbekannte) zu ihm, denn der Name Heine wird ebenso häufig genannt wie der Name Börne, dessen Ruf als politischer Schriftsteller unter (Liberalen) unsagbar groß ist. Er ge­nießt (unbegrenzte... Vertrauen).

Lange muss Heine umherfragen, bis er die Wohnung Börnes findet, und als er ihm dann gegenübersitzt, zweifelt er: Ist das Börne? (kleiner, sehr schmächtiger Mann, flinker Kopf), (Wangen) leicht gerötet, muntere lichtbraune Augen, schwarze glatt gestrichene Härchen auf dem Schädel, dabei gemütlich in jedem Blick, jeder Bewegung, jeder Gebärde.

Er begrüßt Heine herzlich, fasst ihn mit beiden Händen und sagt: „Willkommen, Heine. (Bruder) im Kampf gegen (Unfreiheit)!“

Nach kaum drei Minuten sind sie im angeregtesten Gespräch, Hei­ne fühlt sich heimisch. Er berichtet von Campe, und Börne zeigt sich interessiert, denn er will seine gesamten politischen Schriften gesam­melt herausgeben, und vielleicht sei Campe (Mann) dazu.

„Er hat zweifellos (Mut)“, sagt Börne. „Ich habe (zweiten Teil) Ihrer Reisebilder gelesen: Es ist nicht nur mutig, sie zu schreiben, es ist auch mutig, sie herauszugeben! Nur (Napoleon) sollten Sie nicht diese tiefe Reverenz erweisen! Schaun Sie, Heine: Wie liebte ich diesen Mann bis zum achtzehnten Brumaire. Noch bis zum Frieden von Campe war ich ihm zugetan, als er aber (Stufen) des Thrones erstieg, sank er immer tiefer. Man konnte von ihm sagen: Er ist (rote Treppe) hinaufgefallen!“ Er zeigte auf Thiers Geschichte der Französischen Revolution, die auf seinem Tische liegt. „Dieses Buch müssen Sie lesen!“

„Ich kenne es.“

„Und dies!“ Börne zeigt auf zwei Bände. „(Literaturgeschichte) von Wolfgang Menzel.“

„Menzel?“ Heine horcht auf.

„Sie müssen seinen Namen kennen. Er redigiert seit zwei Jahren (Literaturbeilage) zu Cottas Morgenblatt in Stuttgart.“

„Jetzt erinnere ich mich“, sagt Heine langsam, und es taucht vor ihm (Bild) in Bonn auf.

...Spätergehen sie gemeinsam durch Frankfurt. Börne hat an Heinrich Heine (Gefallen) gefunden. „Drei Tage Ihres Lebens müssen Sie mir schen­ken, Heine. Wir sehen Frankfurt an und besuchen meine Freunde.“

Börne ist voller Temperament. In allem sieht er (liberale Zukunft), und er sieht in Heine (Waffenbruder). Heine wird (politische Annalen) (Barons) Cotta redigieren, und (liberale Presse) wird damit (neues Organ) besitzen.

Heine sitzt in (Kutsche), und Börne steht daneben. Unruhig wiehern (Gäule), Börne beugt sich vor und flüstert hinter vorgehaltener Hand Heine zu: „Und seien Sie vorsichtig! Hüten Sie sich in München, mit (Pfaffen) zu kollidieren!“ Als (Coupe) Heine entführt, winkt Börne ihm noch lange nach. (W. Steinberg, „Der Tag ist in die Nacht verliebt“)

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]