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Das Aufkommen von hiv und aids

Kaum war die so genannte sexuelle Freiheit aus den Kinderschuhen gewachsen, traten 1980 in Los Angeles, New York und San Fransisco Krankheitsverläufe auf, die es vorher nicht gegeben hatte.

1980 wurden rund 80 Fälle der neuen mysteriösen Krankheit erfasst, darunter 26 Todesfälle. Die Gesundheitsbehörden der USA begannen die Ursachen dieser Erkrankung zu untersuchen. Zuerst glaubte man, dass nur homosexuelle Männer von der Krankheit betroffen seien. Schon ein Jahr später gab es erste ernsthafte Hinweise, dass ein über Blut und Spermien übertragbares Virus, der Erreger sein könnte. Bereits 1982 war man sich einig, dass der Erreger ein Virus sein müsse.

In den Jahren 1983 und 1984 gelang es den beiden Wissenschaftlern (Montagnier und Gallo) unabhängig von einander das Virus zu identifizieren.

Bis heute ist weder ein heilendes Medikament noch eine Impfung gegen HIV/AIDS entwickelt worden, auch wenn von Zeit zu Zeit anders lautende Pressemeldung publiziert werden.

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Hiv und aids verändern das Sexualverhalten

Mit der Gewissheit, dass gegen HIV und AIDS in absehbarer Zeit keine medizinische Antwort – in Form eines Heilmittels oder eines Impfstoffes entwickelt werden kann, war und ist es notwendig neue Wege im Sexualverhalten bzw. in der Sexualpädagogik zu beschreiten.

Neue Wege mussten eingeschlagen werden, wenn man nicht in die alten rigiden Strukturen zurückfallen wollte, aber auch um eine Katastrophe zu verhindern.

Vorurteilsfreie Aufklärung über die Übertragungswege und Prävention stellen daher die wesentliche Basis für eine erfolgreiche Prävention dar.

Die zwei Übertragungswege – durch Blut und Sperma – waren bekannt. Daher boten sich auch Lösungswege zur Risikominimierung an.

Ein weiteres wesentliches Problemfeld zeichnete sich aber im Umgang mit bereits infizierten Menschen – hauptsächlich Homosexuellen - ab.

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Uninformiertheit über das Virus, die Übertragungswege und die Übertragungswahrscheinlichkeit führten anfänglich zu heftigen Reaktionen, die häufig in Stigmatisierung und Diskriminierung von Betroffenen endete. Daher war es wichtig, neben der Aufklärung auch gegen Stigmatisierung und Diskriminierung tätig zu werden.

Zwei große Säulen der Präventions- und Aufklärungsarbeit mussten parallel und verzahnt entstehen, um nicht nur eine epidemische Ausbreitung des Virus in Deutschland zu verhindern, sondern auch um aufkeimender Diskriminierung, Hass und Angst Einhalt zu gebieten.

Die beiden Einrichtungen auf Bundesebene sind die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH).

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Präventionsmaßnahmen

Spritzentausch

Insbesondere intravenös konsumierende Drogenabhängige waren und sind durch den Spritzentausch sehr gefährdet. Hierauf wurde bundesweit schon recht früh reagiert, indem den Junkies der Zugang zu Einwegspritzen ermöglicht wurde. Ein anderer Workshop wird darauf näher eingehen.

Was die zweite Übertragungsmöglichkeit – also durch Sperma - anbelangt, war von Anfang an klar, dass nur der Gebrauch eines Kondoms bei sexuellen Kontakten der einzig sichere Schutz vor einer HIV-Infektion sein kann und auch weiterhin sein wird.

Massenmediale Kampagnen

Um viele Menschen vom notwendigen Kondomgebrauch zu überzeugen, dafür zu sensibilisieren und zu motivieren, war es notwendig, die Kondome aus der so genannten Schmuddelecke heraus zu holen.

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Da HIV/AIDS jeden von uns treffen kann, wurden unter dem Motto „Gib AIDS keine Chance“ pfiffige und witzige Kampagnen (mit Stimmungsbezug z.B. „Schmetterlinge im Bauch“ zum Kondomgebrauch gestartet, die u.a. führten, dass laut BZgA im Jahre 2007

  • die positive Einstellung zu Kondomen im Laufe der Jahre kontinuierlich zugenommen hat (über 70% der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die Benutzung von Kondomen die Stimmung bei der Liebe nicht stört),

  • Kondome sich als sicherer Schutz gegen HIV/AIDS etabliert haben (95 % der Alleinlebenden unter 45 Jahren akzeptieren den Kondomgebrauch bei neuen Sexualkontakten)

  • die Kondomverwendung in riskanten Situationen noch nie so hoch war wie jetzt (87 % der 16 bis 45 jährigen Alleinlebenden mit wechselnden Sexualpartnern benutzen Kondome).

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Darüber hinaus bekennen sich jährlich anlässlich des Welt–AIDS-Tags Sportlerinnen und Sportler, wie z.B. Anni Freisinger, Philipp Lahm aber auch Schauspielerinnen und Schauspieler sowie bei Jugendlichen bekannte Musiker im Rahmen der Kampagne „Gemeinsam gegen AIDS“ zum Tragen der „Roten Schleife“.

Wichtige Kampagnen

Eine der wichtigsten Zielgruppen in punkto AIDS-Prävention stellen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen dar.

Die Kultur- und Bildungshoheit ist Aufgabe der Bundesländer. Und diese sind somit auch verantwortlich für die Lehrpläne.

Die Problematik „AIDS“ wird in den verschiedensten Unterrichtsfächern (z.B. Biologie, Ethik, Deutsch) behandelt.

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Ein weiteres hervorragendes Medium zur AIDS Prävention sind die ebenfalls von der BZgA initiierten und geförderten Jugendfilmtage zu „Sexualität, Liebe, Freundschaft, HIV/AIDS.

Wesentliche Ziele dieser Filmtage, die Schülerinnen und Schüler altersgerecht ansprechen sollen, sind

  • Bewusstmachen und Aufklären über die Problematik,

  • Abbau von Vorurteilen gegenüber Betroffenen und deren Diskriminierung.

Jugendliche haben ihre eigene Sprache, sprechen auch häufig auf andere Darstellungsformen (z.B. Zeichentrick, Cartoons) an. Auch dies berücksichtigt die BZgA bei der Entwicklung entsprechender Materialien (Alles ganz easy und Leporello). Jungens und Mädchen sprechen andere Sprachen, durchleben auch ihre Pubertät anders. Auch diese Phänomene wurden bei der Entwicklung der Materialien berücksichtigt (Gender-Aspekt).

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Jugendliche bedienen sich auch anderer Medien. Hier nimmt das Internet einen wichtigen Stellenwert ein. Um Jugendliche über Sexualität im weitesten Sinne anzusprechen hat die BZgA verschiedene Internetseiten eingestellt. Dies sind:

  • www.sexualaufklaerung.de

  • www.welt-aids-tag.de

  • www.gib-aids-keine-chance.de

Deutschland ist inzwischen ein Einwanderungsland geworden, Unterschiedliche Kulturen, Religionen aber auch unterschiedliche Bildungs- und Wissensstufen treffen hier aufeinander.

Um den Menschen mit Migrationshintergrund auch für das Thema „sexuell übertragbarer Krankheiten“ zu sensibilisieren, wurde die Präventionsmappe „Sexuell übertragbare Krankheiten, Text- und Bildtafeln, zur Information und Beratung für Menschen verschiedener Kulturen“ entwickelt. Darüber hinaus gibt es einen Informationsfilm in 13 Sprachen

Aber auch präventive Angebote für besonders gefährdete Jugendliche stellen einen wesentlichen Baustein der Aidsprävention dar.

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In einigen Bundesländern wurden Initiativen gestartet und entsprechende Einrichtungen geschaffen, die männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die gelegentlich oder dauerhaft der gleichgeschlechtlichen Prostitution nachgehen, ein zielgruppenorientiertes Angebot vorhalten. Themenschwerpunkte sind u.a.

  • Aufklärung und Information zu HIV/AIDS und andere STD’S

  • Prostitutionsprävention

  • Suchtprävention und Drogenberatung,

  • Sozialberatung

  • Ausstiegsberatung

  • Psychosoziale Betreuung.

Krankheiten kosten nicht nur viel Geld, sondern bedeuten neben physischen Schmerzen auch psychisches Leid für die Betroffenen. Prävention kostet auch viel Geld, macht sich aber langfristig bezahlbar. Nicht nur für den einzelnen Betroffenen und seine Familie sondern trägt auch mit dazu bei, die Behandlungskosten von AIDS zu senken.

33 HIV-Neudiagnosen pro 1 Mio. Einwohner gibt es derzeit in Deutschland. Damit steht Deutschland sehr gut da, aber immer wieder schwebt das Damoklesschwert einer Mittelreduzierung für die AIDS-Prävention über den Bundesländern.

Aufgabe 2. Übersetzen Sie den Text ins Ukrainische.

Zurzeit wird der Bekämpfung von HIV/Aids insbesondere in den Bereichen der Prävention, der Überwachung sowie der Bekämpfung der Diskriminierung der Betroffenen immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Entwicklung läuft den Zielvorgaben wie der Beendigung der Mutter-Kind-Übertragung sowie dem Zugang aller zur Behandlung entgegen. Daher will die Europäische Kommission eine gemeinsame Aktion auf Gemeinschaftsebene initiieren, die nationale und internationale Initiativen ergänzen soll. Mit dieser Aktion wird Folgendes angestrebt:

  • Beteiligung der Zivilgesellschaft

  • Überwachung von HIV/Aids

  • Prävention

  • Tests

  • Behandlung, Pflege und Unterstützung

  • Forschung

  • Zusammenarbeit mit Nachbarländern

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