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Сыктывкарский государственный университет

Кафедра немецкой филологии

Erfindungen und Entdeckungen in Deutschland

( XX. Jahrhundert )

Сыктывкар 1999

От составителя

Методические указания рекомендуются студентам физического и математического факультетов для самостоятельной внеаудиторной работы на третьем семестре обучения.

Оригинальный материал представляет сведения об открытиях в области точных наук в 20-ом веке. Тексты снабжены пояснениями и заданиями, которые помогут закрепить знания грамматики и разговорные навыки.

T E X T 1

Entdeckungen und Erfindungen (das XX. Jahrhundert, Deutschland) Einführung

/1/ Gewiss, schon an der Wende zum 20. Jahrhundert gab es in Deutschland Telefon, Automobile, Funksender, Röntgengeräte, Kunststoffe, Schallplatten, die Magnettonaufzeichnung und Flüssigkristalle. Auch kannte man um diese Zeit hierzulande bakterielle Krankheitserreger, Doppelsterne im Weltall, die Bedeutung der Enzyme, den osmotischen Druck und die molekulare Struktur des Benzolrings. All diese Dinge waren deutsche Erfindungen, Entwicklungen oder Entdeckungen.

/2/ Und trotzdem war Deutschland an der Schwelle zum 20. Jahrhundert grob gesehen nicht viel mehr als ein Volk von Ackerbauern und Viehzüchtern. Über 85 Prozent der Bevölkerung arbeitete in der Landwirtschaft, und auf dem Weg zum Industriestaat hatten andere europäische Nationen, allen voran Großbritannien, die Nase vorn1. Die Deutschen kümmerten sich nicht um die wegweisenden Erkenntnisse ihrer eigenen Naturwissenschaftler und begegneten den technischen Errungenschaften der Ingenieure und Tüftler mit Misstrauen.

/3/ Als 1835 zwischen Nürnberg und Fürth die erste Dampfeisenbahn mit einem Tempo von gerade mal 40 km/h eine Strecke von wenig mehr als sechs Kilometern bewältigte, befürchteten Ärzte, die Fahrgäste müssten angesichts der hohen Geschwindigkeit geistesgestört werden. 1886 entwickelten CARL FRIEDRICH BENZ und unabhängig von ihm das Ingenieurgespann WILHELM MAYBACH/GOTTLIEB W. DAIMLER die ersten Benzinautomobile der Welt. Aber in Deutschland fanden sie keinen Markt. Die ersten Serienautos bauten 1890 nach DAIMLER-Lizenzen französische Hersteller.

Das deutsche Phänomen

/4/ In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts begann in Deutschland ein gewisses Technikbewusstsein um sich zu greifen. Zwar konnte man noch nicht so recht sagen, ob und wie man Innovationen, die aus dem eigenen Lande hervorgingen, selbst nutzen sollte, aber zumindest eine Flut von Zeitungsberichten ließ klarwerden, daß von Deutschland einige Impulse ausgehen würden, die die Welt verändern könnten. Eine dieser Komponenten, die sich abzeichneten, betraf den Straßenverkehr.

/5/ Allein die Tatsache, dass in Frankreich ab 1890 Autos nach Patenten von MAYBACH und DAIMLER in Serienfertigung gingen und auf Anhieb gute Umsätze machten, gab Mut auch zu eigenem Kraftfahrzeugbau: Vier Jahre später ging CARL BENZ in Produktion. Rasch gingen von Deutschland neue Impulse im Automobilbau aus: Ein Jahr vor der Jahrhundertwende erfand WILHELM MAYBACH mit seinem “Bienenwabenkühler” das erste technisch befriedigende System der Motorkühlung. 1907 führte der Nesseldorfer Waggonbau erstmal Trommelbremsen ein und verbesserte damit die Verkehrssicherheit erheblich, und 1902 brachte die Firma ROBERT BOSCH die Hochspannungs-Magnetzündung für den Benzinmotor auf den Markt. Die wichtigsten Grundsteine des modernen Automobils waren damit gelegt. 1923 fuhr das erste Auto, ein Lastkraftwagen der Firma MAN, mit einem Dieselmotor. Im Prinzip hatte ihn RUDOLF DIESEL schon 1897 erfunden, doch bis nach dem Ersten Weltkrieg ließ er sich nicht klein genug bauen, um damit Straßenfahrzeuge anzutreiben.

/6/ Wie die Wurzeln des Automobils, so reichen auch jene der Luftfahrt ins 19. Jahrhundert zurück. Auch hier hatte ein deutscher Ingenieur entscheidene Vorarbeiten geleistet: OTTO LILIENTHAL, der bereits 1877 erste Gleitflugzeuge konstruierte und 1889 mit seinem Buch “Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“ das wissenschaftliche Fundament der Flugzeug-Aerodynamik gelegt hatte. Ein Schüler LILIENTHALS, GUSTAV WEIßKOPF, war es denn auch, dem 1901 in Amerika der erste Motorflug der Luftfahrtgeschichte gelang. Die von WEIßKOPF selbst gebaute Maschine verfügte bereits über alle wesentlichen Elemente eines modernen Flugzeugs: einen geschlossenen Rumpf, ein Fahrwerk, Höhen- und Seitenrunder, einen verstellbaren Propeller und natürlich einen leichten, fluggeeigneten Motor.

/7/ 1936 baute HEINRICH FOCKE den ersten funktionsfähigen Hubschrauber der Welt. Und wenige Monate später wartete ERNST HEINRICH mit einer neuen Sensation in der Luftfahrt auf: Sein Firmentestpilot ERICH WARSITZ steuerte das erste Raketenflugzeug der Welt, die “He 176”. Das war die Vorstufe des modernen Düsenflugzeugs, das 1939 HANS PABST VON OHAIN als Prototyp mit Gasturbinen vorstellte. Doch dauerte es noch zwei Jahre, bis mit der “He 280” das erste Düsenflugzeug der Welt auf Jungfernflug ging. Aber die Liste der großen Erfindungen in der Luftfahrt wäre nicht vollständig ohne die Konstruktion des ersten Starrluftschiffs. Bekannt ist es heute als “Zeppelin”, denn FERDINAND GRAF ZEPPELIN war es schließlich, der es zusammen mit THEODOR KOBER konzipierte und als Modell “LZ1” im Jahre 1900 erstmals aufsteigen ließ.

/8/ Der Traum vom bemannten Raumflug war wenigstens zum Teil ebenfalls ein deutscher Traum. Dass er sich nicht als nationale Leistung erfüllte, gehört zu den Folgen des Zweiten Weltkrieges. Begonnen hatte es so: 1929 schrieb der Raketenpionier HERMANN OBERTH ein fundamentales Werk über die “Wege zur Raumschifffahrt”. Damit stand er freilich nicht allein, denn der russische Mathemariker und Physiker KONSTANTIN ZIOLKOWSKY entwickelte schon Ende des 19. Jahrhunderts ernsthafte Raumfahrtpläne, und 1919 hatte der US-Amerikaner ROBERT H. GODDARD sogar vorgeschlagen, einen kleinen raketenbetriebenen Flugkörper zum Mond zu schicken.

/9/ In Deutschland aber machte ein kleiner Kreis ingeniöser Enthusiasten ernst: 1937 begannen Männer wie WERNHER VON BRAUN unter der Leitung von WALTER ROBERT DORNBERGER, als “A1“ eine erste Mittelstreckenrakete zu entwickeln. Als es 1942 mit einem solchen Projektil (“A4”) erstmals gelang, ein von Menschen gemachtes Objekt 90 Kilometer hoch ins All zu schicken, resümierte DORNBERGER: “Wir haben mit unserer Rakete in den Weltraum gegriffen und zum ersten Mal den Weltraum als Brücke zwischen zwei Punkten auf der Erde benutzt. Wir haben bewiesen, dass der Raketenantrieb für die Raumfahrt brauchbar ist. Neben Erde, Wasser und Luft wird nun auch der unendliche leere Raum Schauplatz Kontinente verbindenden Verkehrs werden und als solche politische Bedeutung erlangen ...”

/10/ Diese lag dann allerdings ganz woanders, als es sich der geistigen Väter der ersten Rakete gewünscht hatte. ADOLF HITLER befahl den Einsatz der “A4”, die er in “V2” umbenennen ließ, im Krieg gegen England. Doch als der militärische Alptraum 1945 sein Ende fand, wurde die “A4” zur Grundlage der US-amerikanischen Raumfahrtentwicklung. Schon 1949 startete die erste Zweistufenrakete. Sie erreichte 600 Kilometer Scheitelhöhe. Die erste Stufe dieses Raumflugkörpers war eine deutsche “V2”. Heute arbeitet Deutschland mit zahlreichen anderen Staaten der Welt gemeinsam an ehrgeizigen Raumfahrtprogrammen. Zum Aufbau der neuen Internationalen Raumstation ISS, deren Montage Ende 1998 begann, trägt Deutschland Bedeutendes bei.

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