Vokabeln zum Text

Petersburg liegt an der Mündung der Newa am Finnischen Busen. - Петербург расположен при впадении Невы в Финский залив.

öffentliche Gebäude - общественные здания

in Granit gefaßte Kais - облицованные гранитом набережные

die freie Aussicht zum Meer - открытый вид на море

Nach den Entwürfen - по проектам

darunter - среди них

dank der Aufopferungsarbeit - благодаря самоотверженной работе

Fragen zum Text

1. Wieviel Einwohner zählt Petersburg?

2. Wo liegt es?

3. Wer gründete Sankt-Petersburg?

4. Was ist für das Petersburger Stadtbild typisch?

5. Warum nennt man Petersburg eine der schönsten. Städte der Welt?

6. Nennen Sie einige architektonische Denkmäler von Petersburg!

7. Welche Industrie ist in der Stadt entwickelt?

8. Warum ist Petersburg ein sehr wichtiges Kulturzentrum Rußlands?

9. Wodurch sind die Vororte von Petersburg berühmt?

10. Wurden die Vororte im Krieg fast völlig zerstört?

11. Sind die Petersburger auf ihre Stadt stolz?

BERLIN

Hauptstadt mit bewegter Vergangenheit. Berlin, die heutige deutsche Hauptstadt, entwickelte sich von einem Fischerdorf und einem Handelszentrum am Spreeübergang innerhalb von wenigen Jahrhunderten zur preußischen Residenzstadt. 1237 wurde Cölin erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadt wuchs mit ihrer Schwesterstadt Berlin zusammen, profitierte vom Aufstieg Preußens zur Großmacht und wurde nach Grüdung des Deutschen Reiches 1871 zum politischen, industriellen, wissenschaftlichen und kulturellen Zentrum Deutschlands. Im ]ahre 1939 zahlte die deutsche Hauptstadt über vier Millio­nen Einwohner. Der von den Nationalsozialisten entfesselte Zweite Weltkrieg hatte fur Berlin verheerende Folgen und führte zu weit gehender Zerstörung der Innenstadt und der Industriebezirke. Die Stadt wurde von den Siegermachten in vier Sektoren aufgeteilt. Der Versuch der Sowjetunion im Jahre 1948/49, mit einer elfmonatigen Blockade der Landwege die West-Berliner Bevölkerung in die Knie und die westlichen Alliierten zum Abzug zu zwingen, schlug wegen der von den West-alliierten eingerichteten Lüftbrucke fehl. Der massenhaften Flucht von Menschen aus der DDR und dem Ostteil Berlins begegnete die kommunistische Führung 1961 mit dem Bau der Mauer. Sie fiel1989, als der kommunistische Machtblock zer-brach. Am 3.0ktober_1990 wurde mit einem Staatsakt die Vereinigung Deutschlands in Berlin vollzogen._Das vereinigte Berlin ist seitdem wieder Hauptstadt des geeinten Deutschlands.

Kulturmetropole im Herzen Euгоpas. Berlins kulturelle Vielfalt hat eine lange Tradition. Dazu gehören die Museen und Sammlungen auf der Museumsinsel, die im März 2000 in die Liste des Kultur- und Naturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, im Kulturforum oder im Stadtteil Dahlem; sie alle haben; Weltrang und werden jährlich von rund sechs Millionen Menschen besucht. Drei Opernhauser, die Philharmonie Oder die vielen Theater, Konzertsale und Bibliotheken sowie die Berliner Festwochen, die internationalen Filmfestspiele und das Theatei treffen bieten weitere Höhepunkte in der europäischen Kultur metropole. Berlin hat sich aber nicht nur auf diesen klassische: künstlerischen Feldern einen Namen gemacht, sondern erfreui sich seit vielen Jahren auch großer Beliebtheit bei jungen Künstlern, die aus alien Teilen der Welt in die deutsche Hauptstadt kommen und die quicklebendige und progressive kulturelle Szene bereichern.

Wirtschaft und Wissenschaft. Berlin hat einen wirtschaftlichen Umbruch erlebt, der mit schmerzhaften Einschnitten vei bunden war. Aber die Zukunftsaussichten sind gut: Viele Milliarden fließen in die Verbesserung der Infrastruktur, den Verkehr und in den Wiederaufbau der Stadt._Als Sitz von Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung, als Tor nach Osteuropa und ausgestattet mit einer erstklassigen Infrastruktur, brauchef Stadt und Region keinen Vergleich zu scheuen. Herausragender Standortvorteil ist die enge Verbindung von Forschung und Ent wicklung, Produktion und Vermarktung. Drei Universitaten, vier künstlerische Hochschulen, die Europaische Wirtschafts-hochschule, neun Fachhochschulen, rund 250 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und eine Fülle mittlerer und kleinerer Technologieunternehmen bilden ein entscheidendes Potenzial für zukünftiges Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze. Im Südosten entsteht mit dem Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof (WISTA) einer der grbßten integrierten Technologieparks Europas. Die steigende Zahl von Unternehmen im Kommunikationssektor, auch im Bereich neuer Informationstechnologien, machen Berlin zu einem leistungsfahigen und innovativen Medienstandort. Mit zehn Tages- und vier Sonntagszeitungen, elf Stadt- und zwolf Anzeigenmagazinen verfflgt Berlin Aber die groBte Pressevielfalt in Europa. Mit 210 Buchverlagen ist Berlin die zweitgroBte deutsche Verlagsstadt. 25 regionale Radioprogramme lassen von sich hören. In Berlin entfaltet sich_seit Jahren die großte Bautatigkeit in Deutschland. Unternehmen wie debis, Sony und ABB waren die Bauherren spektakularer Vorhaben am Potsdamer Platz. Die großen Neubauten des Bundes, wie das Bundeskanzleramt und die Gebaude fur die Verwaltung des Deutschen Bundestages, gehen der Vollendung entgegen. Der vom Autoverkehr weitgehend befreite Tiergarten ist vom wieder erstehenden Botschafts-viertel, von Parteizentralen, Vertretungen der Bundeslander, Spitzenverbanden und Stiftungen gepragt. Die Konturen des neuen Lehrter Bahnhofs, des kunftigen zentralen Bahnknotenpunkts in unmittelbarer Nahe des Regierungsviertels, sind schon erkennbar. Die Friedrichstraße hat sich zu einer attraktiven Einkaufsmeile in der Stadtmitte entwickelt. Aber auch in den äußeren Bezirken Berlins drehen sich Baukräne und wer­den Altbauten saniert.

Berlin ist eine bedeutende Messe- und Kongressstadt. Veranstaltungen wie die Internationale Funkausstellung, die Grüne Woche Berlin Oder die Internationale Tourismus-Börse machen die Stadt zu einem attraktiven Treffpunkt für jährlich über 4,2 Millionen Besucher.

Die Hauptstadt hat sich eingerichtet. Der Ausbau Berlins zur Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ist fast vollendet. Den vorgeplanten zeitlichen Abläufen für den Umzug der Bundesregierung, des Bundestages und des Bundesrates von Bonn nach Berlin entsprechend, sind die Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten an den Gebäuden der Ministerien weitge hend abgeschlossen. Das Gebäude des Reichstages ist zum Sitz des Deutschen Bundestages umgebaut und im April 1999 offiziell.eröffnet worden. Mit seiner Kuppel, die von jedermann be sichtigt werden kann, hat Berlin ein neues Wahrzeichen erhalten. Im Reichstag fand im Mai 1999 die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung statt. Der Bundestag nahm seine Arbeit im September 1999 auf. Seitdem wird Deutschland wieder von seiner alten Hauptstad Berlin aus regiert.

Preußisches Erbe. Das Land Brandenburg umschließt die deutsche Hauptstadt Berlin; die Landeshauptstadt Potsdam (130 000 Einwohner) liegt im Südwesten der Metropole. Im Sommer 1945 fassten im Schloss Cecilienhof während der Potsdamer Konferenz die politischen Führer der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion weit reichende Beschliisse über die Zukunft Deutschlands. Potsdam war mit der preußisch-deutschen Geschichte seit jeher verbunden. Vom Jahr 1157 an nannte sich Albrecht der Bar Markgraf von Brandenburg. 1640 übernahm der Hohenzoller Kurfürst Friedrich Wilhelm, später „Großer Kurfürst" genannt, die Regierung im größten Kurfürstentum Deutschlands. Er siedelte Hugenotten aus Frankreich, Höllander und Schweizer an und förderte auf diese Weise die Entwicklung von Handel und Gewerbe. Den Zuwanderern wurde 1685 mit dem Edikt von Potsdam Religionsfreiheit gewährt; das „Holländische Viertel" und die „Französische Kirche" in Potsdam erinnern noch heute an die freundlich aufgenommenen Ausländer. Kurfürst Friedrich III. begründete das preußische Königtum; die Mark Brandenburg wurde Teil von Preußen. Unter Friedrich., dem Großen (1740-1786), wuchs Preußen zu einer Großmacht von europäischer Bedeutung; er machte Potsdam zu seiner Residenz und ließ das Gesamtkunstwerk des Parkes von Sanssour.; mit seinen Schlössern und weiteren Prunkgebäuden anlagen.

Naturreservate und Industriestandort. Im Vergleich zuanderen Landern ist Brandenburg dünn besiedelt. Havel und Spree durchziehen das hügelige Land. Naturschutz wird in den zahlreichen Naturparks, Landschaftsschutzgebieten und Biospharenreservaten praktiziert, etwa in der Uckermark, der Altalaue, der Schorfheide und im Spreewald. Im Nationalpark „Unteres Odertal" wird grenzüberschreitend mit dem Nachbarland Polen Naturschutz in die Tat umgesetzt. „Streusandbüchse des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" wurde das Land wegen seines kargen, sandigen Bodens vor Zeiten genannt. Heute verlagert sich die Wirtschaftsstruktur immer stärker von der Landwirtschaft mit traditionellem Roggen- und Ölfrüchteanbau zur Industrie mit ihren Sektoren Fahrzeug- und Maschinenbau, Elektronik, Optik, Energiewirtschaft, Umwelt-technik, Lebensmittel- und chemische Industrie. Im Zuge des Aufbaus Ost konnte Brandenburg bisher über 120 Großinvestoren gewinnen, die jeweils mehr als 50 Millionen Mark bereitstellten. Durch die Einffihrung des visumfreien Verkehrs zwischen Deutschland und Polen gewinnt Frankfurt /Oder (76 000 Einwohner), Umschlagplatz fur die osteuropäischen Länder, immer mehr an Bedeutung. Eine Deutsch-Polnische Regierungskommission arbeitet seit 1991 im Interesse einer Förderung der gutnachbarlichen Kontakte.

„Viadrina" und Membranforschunq. Die Frankfurter Uniyersitat Viadrina bestand bereits von 1506 bis 1811. Heinrich von Kleist und die Brüder Humboldt haben dort studiert.J991wurde die Hochschule als Europa-Universität wieder ins Leben gerufen; sie ist besonders auf eine polnisch-deutsche Zusammenarbeit bei der Forschung und Lehre ausgerichtet. Aber auch die weiteren Universitäten von Brandenburg in Cottbus und Potsdam, seine fünf Fachhochschulen und 15 Technologiezentren machen die Region zu einer gewichtigen deutschen Forschungslandschaft. Das Geo-Forschungszentrum in Potsdam betreibt seit 1992 Grundlagenforschung zu globalen geowissenschaftlichen Themen. Die ebenso einzigartige Forschungsstelle für Membranforschung in Teltow widmet sich der Entwicklung von Hochleistungsmembranen für Anwendungsgebiete wie Umwelttechnik, Wertstoffgewinnung, Recycling und Medizin. Das Potsdamer Institut für Klimafölgenforschung beobachtet die heutigen Klimaveranderungen als Probleme eines gestörten Verhätnisses zwischen Mensch und Natur. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die im März 1993 ihre Arbeit aufnahm, pflegt neben den Natur-, Bio-und Sozialwissenschaften auch die Geisteswissenschaften. Eine Glasfenstermalerei in den ostdeutschen Ländern stehen auf dem Programm. Die „Förderungsgesellschaft wissenschaftliche Neuvorhaben" hat die Europäische Auf klärung zum Thema eines interdisziplinären Forschungsschwe punktes bestimmt.

Theodor Fontane und Marlene Dietrich. Theodor Fontan hat im vergangenen Jahrhundert in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg" die Schönheit und Ursprünglicf keit Brandenburgs beschrieben. Rund 350 Schlösser und Herrenhauser gibt es hier, von denen neben Sanssouci in Potsdam vor allem Rheinsberg (von Kurt Tucholsky zum Gegenstand einer Novelle gemacht) und Branitz (mit Fürst-Pückler-Museum) Ziel zahlreicher Besucher sind. Aus den rund 150 Museen und Gedenkstätten soll hier nur die Heinrich-von-Kleist-Forschungs stätte in Frankfurt/Oder herausgehoben werden. Das ganze Jahr tiber gibt es Kulturfeste. Über die Grenzen des Landes hinaus sind die Rheinsberger Musiktage, die Konzerte in den sehenswerten ehemaligen Klöstern Chorin und Lehnin Ш» die Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci bekannt. Eine techniscl) Leistung besonderer Art ist das größte Schiffshebewerk der Welt in Niederfinow (Baujahr 1934), das Schiffe im Zuge des Oder-Havel-Kanals einen Höhenunterschied von 36 Metern überwinden lässt. Die Filmstadt Potsdam-Babelsberq knüpft mit ihren Film- und Fern sehstudios, der Hochschule für Film und Fernsehen, dem Higfr tech Center und zahlreichen Unternehmen der Medienbranche an die Tradition der Ufa an, die Zeit, als Stars wie Marlene Die rich und Regisseure wie Friedrich Wilhelm Murnau, Ernst Lu-bitsch oder Fritz Lang hier ihre berühmten Filme drehten.