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лексикология Shpory.doc
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Вопрос 20

Entlehnung

Formen der Entlehnung

Entlehnung-sowohl der Entlehnungsvorgang, als auch die Übernahme fremden Sprachgutes, als auch Resultat dieses Prozesses-das entlehnte fremde Sprachgut selbst.

Formale Entlehnung:

  • Lehnwort → dem deutschen Sprachsystem völlig inkorporiertes und angeglichenes fremdes Wortgut: Straße, Banner ;

  • Fremdwörter behalten noch Aussprache und Schreibweise der Herkunftssprache: Bassin, Abenteuer, Stewardess;

  • Lehnbildungen → Neubildungen aus übernommenen, meist griechischen und lateinischen Morphemen: Atmosphäre, thermonuklear, Phonologie.

Teilentlehnung/ Lehnprägung/ Kalkierung ? die Bedeutung eines fremden Wortes wird einem deutschen Formativ zugeordnet:

  • Lehnbedeutung: ein deutsches Wort, das oft mit einem Semem des fremden Wortes übereinstimmt, übernimmt von diesem weitere Bedeutungen: schneiden ← engl. cut ’einen Bekannten demonstrativ nicht beachten’;

  • Lehnübersetzung: Glied-für-Glied-Übersetzung → Morphologisch genaue Nachbildung von fremden Syntagmen,Lexem Lexemstrukturen: frz. ordre du jourTagesordnung, dt. Übermensch сверхчеловек

  • Lehnübertragung: freie Nachbildung eines fremden Wortes mit deutschen Morphemen und Wörtern: lat. paeninsula, eigtl. = FastinselHalbinsel.

Wege der lexikalischen Entlehnung

  • Direkter Kontakt zwischen den Sprachträgern: Grenzzonen, Krieg, Handel;

  • Sachentlehnung → Entlehnung des Wortes mit der von ihm bezeichneten Sache;

  • literarische Entlehnung → in literarischen Quellen fand man Wortgut, für das es im deutschen Schriftentum keine Äquivalente gab.

Arten der lexikalischen Entlehnung

  1. direkte Entlehnung → Sachentlehnung, literarische und kontaktive Übernahme des fremden Wortgutes;

  2. indirekte/ vermittelte Entlehnung → ein Wort einer Sprache wird über ein anderes Land vermittelt: Festival aus dem Engl. über das Russ. ins Deutsch;

  3. Rückentlehnung → ein Wort wurde in eine andere Sprache übernommen, kehrt dann zurück, oft mit veränderter Bedeutung: Salon, Balkon;

  4. Lehnbildung → s. oben.

(не всё)

Frage 21

Phraseologie

Phraseologismen/ feste Wortkomplexe sind reproduzierbare Syntagmen oder festgeprägte Sätze, die über eine besondere Semantik verfügen und als deren Träger in das semantische System der Sprache eingehen.

  • FWK übernehmen in System und Satz Funktion und Bedeutung einzelner Lexeme;

  • FWK sind ein Mittel zur:

a) Erweiterung des Wortschatzes,

b) Nomination (Benennung) → phraseologische Benennung ist sekundär, da sie aus einer Kombination schon im lexikali-schen System vorhandener arbiträrer Zeichen besteht,

c) Verarbeitung der Welt in der mensch-lichen Sprachtätigkeit. → Emotionen und (negative) Verhaltensweisen.

† Phraseologie als ein relativ neuer Bereich der Linguistik wird aufgefasst als:

a) selbständige Disziplin,

b) Bestandteil der Lexikologie, weil sie Einheiten des Lexikons beschreibt,

c) Bestandteil der Syntax wegen der Modellhaftigkeit der Bildung der FWK.

† Sie bezeichnet:

a) das Teilgebiet der Sprachwissenschaft, die die FWK untersucht,

b) die Gesamtheit der FWK einer Sprache ? Phraseolexikon.

Teilklassen der FWK und deren terminologische Bezeichnung

  • Phraseologismus/ fester Wortkomplex ? Ober-begriffe für die anderen Termini;

  • Idiom/ (sprwtl.) Redensart/ Redewendung -nicht satzwertige Wortgruppen mit unterschiedlicher syntaktischer Wortstruktur und mehr oder weniger ausgeprägter Umdeutung der Komponenten: Bahnhof verstehen, unter alle Sau, jm über die Schulter gucken, das Herz in der Hose haben

  • phraseologische Verbindung – zweigliedriger FWK mit singulärer Verknüpfung einer semantisch transformierten, umgedeuteten Konstituente: der kalte Krieg, schwarz sehen;

  • phraseologischer Vergleich/ komparativer Phraseologismus – ein fester Vergleich, der der Verstärkung eines Verbs/ Adjektivs dient, die in ihrer freien Bedeutung verwendet sind: sterben wie die Fliegen, stumm wie ein Fisch;

  • Zwillings-/ Paarformel – zwei Wörter einer Wortart/ zweimal dasselbe Wort werden mit einer Konjunktion/ Präposition zu einer paarigen Formel verbunden: Schulter an Schulter, durch dick und dünn

  • Kinegramm – sprachliche Fassung konventionalisierten nonverbalen Verhaltens: die Achseln zuckenmit der Faust auf den Tisch schlagen;

  • onymischer Phraseologismus – die Funktion von Eigennamen: das Weiße Haus, der Ferne Osten;

  • Modellbildungen/ Phraseoschablonen – Ausdrücke, die nach einem Strukturschema gebildet sind, dem eine konstante semantische Interpretation zugeordnet ist und dessen lexikalische Kompo- nenten relativ frei besetzbar sind zum Weinen sein, von Mann zu Mann, eine Frau von Welt, sicher ist sicher.

  • Streckform des Verbs/ Funktionsverbgefüge –feste Wortverbindung aus einem deverbalen Substantiv und einem semantisch „leeren“ Verb, mit dem die Aktionsart differenziert werden kann: zur Kenntnis nehmen, Zeugnis ablegen, zur Entscheidung kommen/ bringen/ stellen/ stehen;

  • Sprichwort – feste Satzkonstruktion mit lehrhafter, oft ironischer Tendenz: Es ist nicht alles Butter, was von Kühen kommt, Ein Jetzt ist besser als zwei Dann, Am vielen Lachen erkennt man den Narren;

  • geflügeltes Wort – „ein landläufiges Zitat, ein dauernd angeführter Ausspruch, Ausdruck oder Name, dessen historischer Urheber, oder dessen literarischer Ursprung nachweisbar ist“ (W.Fleischer): Scheidung auf italienisch (Fellini) Grau, teurer Freund, ist alle Theorie (Goethe) Es lebe der kleine Unterschied! (Kästner) die Gnade der späten Geburt (Kohl)

Feste und freie Wortverbidungen

Unterschiede zwischen freien und festen Wortverbindungen

? nicht in gleicher Weise erweiterungsfähig: das ist (alles) kalter Kaffee → das ist kalter schwarzer Kaffee/ Milchkaffee ohne/ mit Zucker,

? nicht im gleichen Maße lexikalische/ grammatische Substitution zulassend: das ist kalter Kaffee → das ist kalter Milchkaffee/ Tee/ Kakao; der Kaffee ist kalt,

? Bedeutung der FWK ≠ Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten: das ist (alles) kalter Kaffee = ‘das ist längst bekannt, uninteressant‘

Merkmale der FWK

  1. Polylexikalität _ der Ausdruck besteht aus mehr als einem Wort → komplexes Lexem, Mehr-Wort-Lexem, Paralexem;

  2. Festigkeit/ Stabilität, Fixiertheit _ die Ausdrücke sind relativ stabile sprachliche Ganzheiten, ihre Abwandlung ist nur begrenzt möglich;

  3. Reproduzierbarkeit _ im Prozess der Rede nicht neu gebildet sondern reproduziert ? der Ausdruck ist in genau dieser Kombination von Wörtern mental gespeichert und kann abgerufen werden;

  4. Idiomatizität/ semantische Umdeutung _ die Komponenten des FWK bilden eine durch die syntaktischen und semantischen Regularitäten der Verknüpfung nicht voll erklärbare Einheit: † voll-idiomatische Einheiten _ alle Komponenten sind semantisch transformiert: vom Fleisch fallen ‘abmagern‘

† teil-idiomatische Einheiten _ einige Komponenten behalten freie Bedeutung: aus der Schule plaudern ‘Geheimnisse ausplaudern‘

† nicht-idiomatische Einheiten _ ohne semantische Umdeutung: der Ferne Osten

Die Heterogenität der festen Wortkomplexe

in Hinsicht ihrer Herkunft

† FWK aus einer „Quelle“, von einem Autor geprägt: La dolce vita (F.Fellini),

† FWK ohne Autor, ohne „Erfinder“ wie Wörter einer natürlichen Sprache.

♣ in funktionaler Hinsicht

1) FWK mit rein benennender/ denotativer Funktion: blinder Passagier.

Sonderstellung bei:

a) onymischen Bezeichnungen: das Rote Kreuz;

b) bei Kommunikations- (Guten Appetit), Ausrufformeln (mein lieber Mann!) soziale Funktion innerhalb bestimmter Situationen;

2) FWK mit der konnotativen Funktion → charakterisierende, wertende FWK: sich die Haare raufen ugs., am Arsch der Welt sein – vulgär, passen wie die Faust aufs Auge – ironisch;

3) FWK mit der kommentierenden, verallge-meinernden Funktion, oft mit stilistischer Markiertheit: Aufs Geratewohl ist kühn, aber nicht klug;