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Ганс Пфицнер Палестрина ЛИБРЕТТО.doc
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HANS PFITZNER

(1869–1949)

Palestrina

Musikalische Legende in drei Akten (Text vom Komponisten)

Papst Pius IV.

Giovanni Morone

Bernardo Novagerio

Kardinallegaten des Papstes

Kardinal Christoph Madruscht, Fürstbischof von Trient

Carlo Borromeo, römischer Kardinal

Der Kardinal von Lothringen

Abdisu, Patriarch von Assyrien

Anton Brus von Müglitz, Erzbischof von Prag

Graf Luna, Orator des Königs von Spanien

Der Bischof von Budoja, italienischer Bischof

Thoephilus, Bischof von Imola, italienischer Bischof

Avosmediano, Bischof von Cadix, spanischer Bischof

Bischof Ercole Severolus,

Zeremonienmeister des Konzils von Trient

Dandini von Grosseto

Der Bischof von Fiesole

Der Bischof von Feltre

Zwei Bischöfe

Ein junger Doktor

Spanischer Bischof

Ein Diener

Giovanni Pierluigi Palestrina,

Kappelmeister von Santa Maria Maggiore in Rom

Ighino, sein Sohn, 15 Jahre

Silla, Palestrinas Schüler, 17 Jahre

Fünf Kapellsänger von Santa Maria Maggiore in Rom

Erscheinungen:

Lukrezia, Palestrinas verstorbene Frau

Neun verstorbene Meister der Tonkunst

Drei Engelstimmen

Kappelsänger der päpstlichen Kapelle, Erzbischöfe, Äbte, Ordensgenerale, Gesandte, Prokuratoren geistlicher und weltlicher Fürsten, Theologen, Doktoren aller christlichen Nationen, Diener, Stadtsoldaten, Straßenvolk.

Die Handlung spielt im November und Dezember 1563, dem Jahr

der Beendigung des Tridentiner Konzils: Der Erste und Dritte Akt

In Rom, im Hause Palestrinas, der Zweite Akt in Trient, im Palast

des Fürst-erzbischofs Madruscht. Zwischen dem Ersten und Zweiten

Akt liegen etwa 8 Tage, zwischen dem Zweiten und Dritten Akt

etwa 14 Tage.

ГАНС ПФИЦНЕР

(1869 – 1949)

Палестрина

Музыкальная легенда в трех актах (текст композитора)

Папа Пий IV

Джованни Мороне

Бернардо Новаджерио

Кардиналы-легаты Папы

Кардинал Кристоф Мадрушт, князь-епископ Трента

Карло Борромео, римский кардинал

Кардинал Лотарингии

Абдизу, патриарх Ассирии

Антон Брюс фон Мюглиц, архиепископ Праги

Граф Луна, посланец короля Испании

Епископ Будойи, итальянский епископ

Теофилус, епископ Имолы, итальянский епископ

Авосмедиано, епископ Кадикса, испанский епископ

Епископ Эрколе Северолус,

Церемониймейстер собора в Тренте

Дандини Гроссето

Епископ Фьезоле

Епископ Фельтре

Два епископа

Юный доктор

Испанский епископ

Слуга

Джованни Пьерлуиджи Палестрина,

Капельмейстер Санта Мария Маджиоре в Риме

Игино, его сын, пятнадцати лет

Силла, ученик Палестрины, семнадцати лет

Пять певчих капеллы Санта Мария Маджиоре в Риме

Призраки:

Лукреция, умершая жена Палестрины

Девять умерших мастеров музыкального искусства

Три голоса ангелов

Певчие папской капеллы, архиепископы, епископы, аббаты,

генералы орденов, посланники, прокураторы духовных и светских

князей, теологи, доктора всех христианских наций, слуги,

городовые солдаты, уличный народ.

Действие разыгрывается в ноябре и декабре 1564 года, года

завершения Тридентского собора. Первый и третий акт

в Риме, в доме Палестрины, второй акт в Триденте, во дворце

князя-архиепископа Мадрушта. Между первым и вторым актом

приблизительно 8 дней, между вторым и третьим актом

около 14 дней.

Vorspiel

ERSTER AKT

Zimmer im Wohnhause Palestrinas. Der Raum ist nicht gross,

ziemlich dunkel; dunkelbraune alte Möbel. Alles einfach,

fast ärmlich. In der Mitte der Arbeitstisch, darauf

unbeschriebenes Notenpapier. An der Hinterwand ein grosses

Bild, eine schöne Frau in mittleren Jahren darstellend:

Lukrezia, Palestrinas verstorbene Gemahlin. Rechts ein

grosses (das einzige) Fenster mit Blick auf Rom in ziemlicher

Entfernung. Am Fenster ein Stuhl mit Lehne. – Es ist gegen

Abend; im Verlaufe der ersten Szene, zumal der dritten

und vierten, wird es ganz dunkel.

Erste Szene

Beim Aufgehen des Vorhanges sitzt in dem grossen Lehnstuhl

am Tisch Silla, ein 17jähriger Mensch. Er verschwindet

fast in dem geräumigen Sitz; das rechte Bein liegt mit dem

Knöchel auf dem linken Knie, in den Händen hält er eine

grosse Geige in einer der willkürlichen Formen jener Zeit.

Er probiert, sich oft unterbrechend, eine eigene Komposition.

SILLA

„Schönste, ungnäd’ge Dame…“

(unterbricht sich)

Lang bleib’ ich nimmermehr beim alten Meister;

das steht nun fest.

(fährt wieder fort)

„Nymphe mit Sternenaugen.

Des treuesten Schäfers Klagen

Lass erweichen… lass erweichen…“

(unterbricht sich wieder)

Ighino merkt noch nichts;

Ob ich’s ihm heut’ wohl sage?

(spielt weiter)

„Von Hyazinthen ein Regen

Fliesse auf dich…“

(bricht wieder ab)

Dass mich der Alte willig lässt,

Das ist doch sehr die Frage!

(fährt wieder fort)

„Schönste, ungnäd’ge Dame,

Nymphe mit Sternenaugen…“

(hält wieder ein)

Er hat mich wahrlich gern, fast tut mir’s leid –

(er wirft Geige und Bogen auf den Tisch

und steht vom Stuhl auf)

Welch herrlich freier Zug

Geht doch durch unsre Zeit!

(durchmisst das Zimmer mit elastisch-hoffnungsfreudigen

Bewegungen)

Ist’s nicht bei dem Gedanken schon

Ans heitere Florenz,

Als dürfte sich mein eig’nes Wesen

Vom dummen Joch der Allgemeinheit lösen

Und die höchste Stufe erklimmen.

Wie in meiner lieben Kunst die Singestimmen,

Abhängig von jeher, erbärmlich polyphon,

Sich dort befrei’n zur Einzelexistenz. –

(steht jetzt vor dem Fenster und sieht hinaus)

Da liegt mein Rom! – Ehrwürd’ges Nest, behalte

Alt, wie du selber bist, getrost das Alte!

Bewach’ mit Feu’r und Schwert, wie deine Religion,

So in der schönen Kunst die alte Tradition.

Die lass vom alten Palestrina hüten,

ВСТУПЛЕНИЕ