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Wollen wir Deutsch sprechen 2 часть

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Anhang zum Thema « Berlin »

5 Gründe, besser nicht in Berlin zu wohnen

Sicher, Berlin hat kulturell viel zu bieten¹. Aber im Vergleich mit anderen

Großstädten im deutschen Sprachraum hat Berlin mehrere Nachteile, die das Leben dort unangenehm bis unerträglich machen können. Ich habe selbst sieben Jahre in Berlin gewohnt und war schließlich erleichtert und froh, aus dieser Stadt wegzuziehen. Und zwar deshalb :

1) Der Pleitegeier

krächzt einem in Berlin überall entgegen². Die Stadt hat kein Geld, aber viele Schulden. Im Kalten Krieg als Frontstadt und als Hauptstadt der DDR mit Subventionen überschüttet3 , konnte sich die provinzielle und korrumpierte

Berliner Politik nie an ordentliches Wirtschaften gewöhnen. Die Folgen der katastrophalen wirtschaftlichen Situationen sind Springbrunnen ohne Wasser,

Straßen voller Schlaglöcher, Schulen, in die es hineinregnet, geschlossene Schwimmbäder und Universitätsinstitute, gestrichene Professuren, ständig steigende Preise für Metro, Tram und Busse.

2) Müll und Dreck

Auch für die Reinigung von Trottoirs und Parks fehlt das Geld. Dabei wäre es hier besonders nötig, denn die Berlinerinnen und Berliner lieben es, ihre Stadt zu vermüllen. Dazu setzen sich auch ihre Hunde ein, von denen es in dieser Stadt wimmelt. Auf Gehweg muss man oft Slalom um Hundedreck laufen, und manche

Grünflächen sind regelrecht zugeschissen4. Auch scheint es ein Berliner Volkssport zu sein, möglichst jede Wand mit irgendwelchen Schriftzeichen zu besprühen und die Fenster in öffentlichen Transportmitteln mit Nägeln zu zerkratzen.

3) Die Umgangsformen

Der Prototyp des Berliners männlichen wie weiblichen Geschlechts ist ein aggressiver Kleinbürger oder Prolet, der nicht « Wie bitte? »fragt, sondern « Wat will er? » « Er »- der Mitmensch wird nur als 3. Person wahrgenommen. Besonders verbreitet ist diese entfremdete Art menschlicher Kommunikation in

Ämtern und Behörden. Sie scheinen in Berlin auf die systematische Demütigung der Bürgerinnen und Bürger spezialisiert zu sein. In Geschäften und Restaurants sind die am häufigsten zu hörenden Antworten5 auf Wünsche der Kunden « Ham wa nich » (« Haben wir nicht ») und « Nee, is nich » (« Nein, gibt es nicht »).

Als ich mit einer Berliner Freundin nach Stuttgart fuhr, wunderte sie sich sofort, wie freundlich hier die Leute waren. Und als ich im bayerischen

Regensburg meinen Pass verlängern ließ, war ich überrascht, dass ich mit « Sie » angeredet, freundlich behandelt wurde und darauf nicht 1,5 Stunden, sondern nur 5 Minuten warten musste.

Warum geht das in Berlin nicht, warum sind die Leute dort so, wie sie sind? Ein Grund ist die preußisch-militaristische Tradition. Der Kasernenhof-Ton hat auch die alltägliche Kommunikation infiziert. In Ostberlin kommt noch das DDR-

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Erbe hinzu. Der so genannte real existierende Sozialismus auf deutschem Boden war in Wahrheit eine ideologisch modifizierte Fortsetzung preußischer Zucht und

Ordnung. Die Missachtung des Individuums ist charakteristisch für alle kollektivistischen Staaten.

4) Der Dialekt

Eine Rolle spielt auch der Dialekt. Er wird meist in hoher Lautstärke und Geschwindigkeit ausgestoßen und klingt für die Ohren Zugereister wie Maschinen- Gewehr-Feuer. Die Grobheiten, die die Berlinerinnen und Berliner sich und anderen in ihrem Dialekt an den Kopf werfen, bezeichnen sie selbst als « Berliner Schnauze » und halten diese Art des Umgangs miteinander für spontan und originell. Aber drückt nicht schon die Selbstbezeichnung « Icke » (statt « ich ») ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Person aus, auf dem die mangelnde Achtung der Anderen basiert?

5) Essen und Trinken

Vielleicht ist am beklagenswerten Zustand der Berliner/innen aber auch ihre

Ernährung Schuld. Eine regionale Küche gibt es in dieser Stadt nicht; was dafür verkauft wird, ist ein schlechter bis gefährlicher Scherz - dass in einem Restaurant mit Berliner Küche « Misthaufen »6 als Spezialität auf der Karte steht, braucht keinen Kommentar. Durch die vielen Immigrantinnen und Immigranten gibt es zwar in Berlin an jeder Ecke internationale Gastronomie, aber auch die chinesischen, indischen, türkischen Restaurants sind in dieser Stadt oft schlechter als anderswo (dafür billiger). Was in Berlin als Pizza serviert wird, würde in den meisten Fällen in München, Hamburg oder Frankfurt niemand essen.

Die Biere, die dieser Stadt produziert werden, vor allem die der SchultheissBrauerei, die den Markt beherrscht, erinnern im Geschmack nur entfernt an Bier, garantieren aber hartnäckige Kopfschmerzen für den ganzen nächsten Tag.

Einige der aufgezählten Punkte können Russinnen und Russen kaum erschrecken. Und auch in Deutschland fasziniert Berlin immer noch viele junge

Leute. Für die anderen gibt es Alternativen, in denen das kulturelle Angebot nicht schlechter ist. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es durch die föderale Tradition keine Kultur-Hauptstadt, sondern mehrere Zentren. Zum Glück.

Пояснения к тексту

1.Sicher, Berlin hat kulturell viel zu bieten.- Конечно, в плане культурной жизни Берлину есть что предложить.

2.Der Pleitegeier krächzt einem in Berlin überall entgegen.- Призраки разорения на каждом шагу встречаются в Берлине.

3.… mit Subventionen überschüttetизбалованная денежными субсидиями

4.… sind … zugeschissen - загажены

5.… die am häufigsten zu hörenden Antworten – ответы, которые можно услышать чаще всего.

6.« Misthaufen » – «навозная куча»

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Thema 2

Die Baukunst

Wortschatz zum Thema

die Architektur, die Baukunst

архитектура, зодчество

das Bauwesen (-s)

строительное дело,

 

строительство

der Architekt (-en ; -en)

архитектор, зодчий

der Baumeister (-s ; -)

 

der Bau (-s), die Bauten

архитектурное сооружение,

das Bauwerk (-s, -e)

постройка, строение

architektonisch, baukünstlerisch

архитектурный, в архитектурном

 

отношении

bauen

строить

errichten

сооружать

aufführen

возводить

seiner Bestimmung übergeben

сдавать в эксплуатацию

der praktischen Bestimmung

соответствовать своему

entsprechen

функциональному назначению

unter Denkmalschutz stehen

находиться под охраной

 

государства

das Schulgebäude (-s,-)

школьное здание

das Industriegebäude (-s, -)

промышленное здание

das Verwaltungsgebäude (-s,-)

административное здание

der Kreml (-s)

кремль

der Turm (-s, Türme)

башня

die Burg (-, -e)

крепость, замок

das Schloß (-sses, Schlösser)

замок, дворец (das Schloß

 

Sanssouci)

der Palast (-es ; Paläste)

дворец (der Winterpalast)

der Dom (-s ; -e)

собор (кафедральный)

die Kirche (-, -n)

церковь

die Kapelle (-, -n)

часовня

baufällig

ветхий, обветшалый

abtragen (trug ab ; abgetragen)

сносить

der Zielbestimmung nach

в соответствии с

 

функциональным назначением

das Wohnhaus (-es ; häuser)

жилой дом

landwirtschaftliche Bauten

сельскохозяйственные постройки

 

 

gesellschaftliche Bauten

коммунальные сооружения

die Verkehrsanlage (-, -n)

транспортное сооружение

die Sportanlage (-, n)

спортивное сооружение

die Kulturstätte (-, -n)

учреждение культуры,

 

культурное учреждение

die Handelseinrichtung (-, en)

торговое учреждение

die Lehranstalt (-, en)

образовательное учреждение

das Krankenhaus (-es, Krankenhäuser)

больница

Reißbrett (-s ; -er)

чертежная доска

die Baustelle (-, n)

строительная площадка

das Dach (-es ; Dächer)

крыша

unters Dach bringen (brachte, gebracht)

подвести под крышу

das Richtfest (-es, -e)

праздник по поводу возведения

 

стен

die Innenraumausstattung

внутреннее оборудование

 

внутренняя отделка

die Verputzarbeiten

штукатурные работы

die Mauer (-, -n)

стена

Text A

Das Bauwerk. Allgemeines.

Die Architektur hängt aufs engste mit dem Bauwesen zusammen. Der Architekt wirkt in ständiger Zusammenarbeit mit dem Bauingenieur und den Bauarbeitern. Jede seiner Schöpfungen muß sowohl ihrer praktischen Bestimmung einwandfrei entsprechen ( daher architektonische Unterschiede, z.B. zwischen Schul- , Industrieund Verwaltungsgebäuden), als auch günstigen ästhetischen Eindruck machen, sich durch eigene architektonische Schönheit auszeichnen und mit der

Umgebung harmonieren.

Wir unterscheiden zwischen den historischen Bauten, die einen hohen kulturgeschichtlichen und künstlichen Wert haben und gewöhnlich unter Denkmalschutz stehen , z.B. der Kreml, der Turm, die Burg, das Schloss, der Palast, der Dom, die Kirche, die Kapelle usw., den alten baufälligen Bauten, die bald abgetragen werden sollen, und den modernen Bauten. Ihrer Zielbestimmung nach werden sämtliche Bauwerke in Wohnhäuser, Industriebauten, landwirtschaftliche Bauten und gesellschaftliche Bauten eingeteilt. Zu den letzteren gehören u. a. Verkehrsanlagen, Sportanlagen, Kulturstätten,

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Handelseinrichtungen, Verwaltungsgebäude, Lehranstalten, Krankenhäuser usw. Die Errichtung eines Bauwerkes fängt am Reißbrett an und wird dann auf der Baustelle fortgesetzt. Sind die Mauern errichtet und das Gebäude unters Dach gebracht, so wird nach altem deutschem Brauch das Richtfest gefeiert. Danach folgen die Innenraumausstattung und die Verputzarbeiten. Nach ihrer Vollendung wird der Neubau seiner Bestimmung übergeben.

Пояснения к тексту

aufs engste – самым тесным образом

Übung 1. Найдите в тексте прилагательные, образованные от данных существительных, переведите:

Die Praktik, die Ästhetik, die Architektur, die Kunst, die Baukunst, die

Landwirtschaft, die Gesellschaft.

Übung 2. Найдите в тексте подходящие по смыслу существительные к следующим прилагательным, переведите:

Architektonisch, baukünstlerisch, ästhetisch, gesellschaftlich.

Übung 3. Употребите каждый из нижеследующих глаголов с возможно большим количеством существительных из текста. Составьте предложения с полученными словосочетаниями:

Abtragen, errichten, projektieren.

Übung 4. Ответьте на вопросы к тексту:

1.Womit hängt die Architektur zusammen?

2.Mit wem wirkt der Architekt ständig zusammen?

3.Welche Bauten unterscheidet man der Zielbestimmung nach?

4.Welche Bauwerke gehören zu den gesellschaftlichen Bauten?

5.Welche Bauten stehen gewöhnlich unter Denkmalschutz?

6.Wo beginnt die Errichtung eines Bauwerkes?

7.Wann wird nach altem deutschem Brauch das Richtfest gefeiert?

8.Wann wird der Neubau seiner Bestimmung übergeben?

9.F.W. von Schelling sagte, die Baukunst ist „eine erstarrte Musik ». Wie verhalten Sie sich zu diesen Worten?

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TEXT B

die Wörter zum Text

die Gegenwartsarchitektur

современная архитектура

berücksichtigen

принимать во внимание, учитывать

 

что-либо

die Ausgangssituation (en)

исходная ситуация

vernachlässigen

пренебрегать чем-либо

die Elementarbedürfnisse decken

удовлетворять элементарные

 

потребности

sich haufen

становиться все больше

die Klage (n) über + Akk.

жалоба на что-либо

die Trabantenstadt (städte)

город-спутник

die Innenstadt (städte)= das Stadtzentrum

центр города

prägen

оказывать влияние на что-л.

Funktionalismus

функционализм (архитектурный

 

стиль)

Dessauer Bauhaus

архитектурная школа Баухаус

die Einzelleistung (en)

отдельные успехи

der Repräsentationsbau

репрезентативное, показательное

 

строительство

die Skelettkonstruktion (en)

каркасная конструкция

die durchgehende Verglasung

сплошное остекление

der Konzernbau (bauten)

здание концерна

Prinzip vertikaler Reihung

принцип вертикальной

 

последовательности

folgen+ Dat.

следовать чему-л.

die Bayerischen Motorenwerke (BMW)

Баварские Моторостроительные

 

заводы

auffällig

бросающийся в глаза

die Vierzylinderform

здесь: в форме

 

четырехцилиндрового двигателя

der Fernsehturm (türme)

телебашня

das Verlustgeschäft (e)

убыточное предприятие

vorsehen ( sah vor; vorgesehen)

предусматривать

sich amortisieren

окупить затраты

weinbergartig

расположенный уступами

einbeziehen (bezog ein; einbezogen)

включать

der Baukörper

корпус здания

zu nennen sind

необходимо назвать

wuchtig

массивный

die Wallfahrtskirche

церковь Паломника

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Moderne deutsche Architektur

Wenn man über den Stand der Gegenwartsarchitektur in der Bundesrepublik Deutschland spricht, muss man die besondere Ausgangssituation berücksichtigen, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hat. Man musste schnell die Städte wiederaufbauen, die Menschen brauchten dringend Wohnungen. Städtebauliche Konzepte und architektonische Qualität wurden leider vernachlässigt. Nachdem diese Elementarbedürfnisse gedeckt waren, häuften sich die Klagen über monotone Trabantenstädte, Kaufhäuser, Verwaltungsbauten der Innenstädte, die architektonisch kaum interessant sind. Das Bauen wurde als brutal bezeichnet. Man kann deshalb sagen, dass Architektur mehr als alle andere Künste Menschensgefühle prägt.

Es gibt aber auch heute in Deutschland hervorragende Beispiele einer modernen und doch menschlichen Architektur. Manche Bauten entstanden dank einem Baustil, der in den zwanziger Jahren in Dessau begründet wurde. Der Grundgedanke dieses Stils ist eine Synthese von Kunst und Technik. Der Baustil wurde Funktionalismus genannt. Die führenden Köpfe des Dessauer Hauses –

Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe mussten nach 1933 emigrieren. Funktionalistische Meisterwerke kann man heute in allen Erdteilen finden.

Bedeutende Einzelleistungen. Während im Wohnungsbau und in der

Stadtplanung fast keine besondere Leistung gibt, kann man auf dem Gebiet des Repräsentationsbaus herausragende Einzelleistungen nennen. In New York wurde von Mies van der Rohe das Seagram-Building geschaffen. Das ist ein Hochhaus in Skelettkonstruktion mit durchgehender Verglasung. Die Varianten dieses

Bauwerkes finden wir in Deutschland: z.B. Verwaltungsgebäude der Hamburgischen Elektrizitätswerke (Arne Jacobsen und Otto Weitling, 1969). Konzernbauten müssen nicht dem Prinzip vertikaler Reihung folgen. Das demonstrierten die Hauptverwaltung der Bayerischen Motorenwerke in München mit der auffaligen Vierzylinderform (Karl Schwanzer, 1972) oder Keksfabrik in

Hannover (Dieter Bahlo, Jörn Köhle, Klaus E.Stosberg und Partner, 1974).

Der Fernsehturm in Stuttgart (Fritz Leonardt, 19541956) ist ein Musterbeispiel dafür, dass architektonische Kultur nicht unbedingt ein Verlustgeschäft sein muss. Dieser Turm kostete natürlich viel mehr als Alternativentwurf, der nur

Antennenaufbauten vorsah. Der Turm hat sich mit Restaurant und Aussichtterrasse rasch amortisiert.

Auch Kulturbauten, wie Theater, Museen, Bibliotheken haben originelle Lösung gefunden. Am bekanntesten sind die neue Philharmonie in Berlin von Hans

Scharoun (1964) mit ihren weinbergischen Zuhörerterrassen, das Stadttheater in Münster (1954 – 1956). Der Baukörper dieses Theaters stellt eine klassische Ruine dar.

Seit Kriegsende sind mehrere tausend Kirchen gebaut worden. Zu nennen sind architektonische Experimente solche wie die wuchtige Gottesburg der

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Wallfahrtskirche in Nerviges von Gottfried Böhm (1967) oder die Pyramidenkonstruktion des Katholischen Kirchenzentrums „Maria am Wege“ in

Windach (Josef Wiedemann mit Rudolf Ehrmann und Karlheinz Scherer, 1971).

Übung 5. Ответьте на вопросы к тексту:

1.Welche Ausgangssituation hat der Zweite Weltkrieg in Deutschland hinterlassen?

2.Was für ein Baustil wurde in den zwanziger Jahren in Dessau begründet?

3.Worin besteht der Grundgedanke dieses Stils?

4.Nennen Sie bitte die führenden Köpfe des Dessauer Bauhauses.

5.Warum kann man funktionalistische Meisterwerke in allen Erdteilen finden?

6.Nennen Sie bitte die bedeutendsten funktionalistischen Bauwerke in Deutschland und im Ausland.

7.Gibt es funktionalistisches Bauwerk in Ihrer Stadt?

8.Wie finden Sie funktionalistische Bauwerke?

Hans Schmidt hat in seiner Rede auf dem Architektenkongreß (1927) betont:“ … Das Bauen hat begonnen, möglichst neutrale, allgemeingültige Typen für ein

Maximum an Anforderungen zu schaffen, zu vereinfachen, zu normalisieren. Die

Architekten stehen dieser Entwicklung im Wege“. Das die Architekten dieser Entwicklung auch heute im Wege stehen, davon zeugt das Schaffen von Friedensreich Hundertwasser (eigentlich Fritz Strowasser). Seine Bauwerke machten Furore; eines davon ist das Hundertwasser-Haus in Wien. Im nachfolgenden Text finden Sie Auskunft über architektonische Besonderheiten des Bauwerkes und über das künstlerische Prinzip, das Hundertwasser in seinem Bau realisiert hat.

Übung 6. Lesen Sie die Kurzinformationen zu dem Künstler, der dieses Gebäude geschaffen hat.

Was sagt sein Name über seine Persönlichkeit?

Was stellen Sie sich unter Fensterrecht und Baumpflicht vor?

Friedensreich Hundertwasser

Eigentlich Fritz Strowasser/österreichischer Maler

1928 in Wien geboren

1972 Entwurf des Plakats zur Olympiade in München

1972 verfasst das Manifest „Dein Fensterrecht – Deine Baumpflicht –

Architekturmodelle für Dachbewaldung und individuelle Fassadengestaltung“ 1983 – 1985 Entwurf und Bau des „HundertwasserHauses“ in Wien.

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Text C

Wörter zum Text

 

 

Friedensreich Hundertwasser

Фриденсрайх Хундертвассер -

 

австрийский художник

im Rahmen

зд.: в рамках программы, по

 

программе

der Rummel

шумиха

pilgern

совершать паломничество

umstritten

спорный

in Ziegelbauweise

из кирпича

die Arztpraxis

поликлиника

die“Toleranz der Unregelmäßigkeiten“

«толерантность к неправильному»

 

(разрушение стандартов)

im Innern

во внутренних помещениях здания

die Verfliesung

облицовка керамическими плитками

 

(кафелем)

der Wandelgang (gänge)

крытый проход, крытая галерея

uneben

неровный

der Zwiebelturm (türme)

византийский купол (купол

 

луковичной формы)

laut Hundertwasser

по мнению Хундертвассера

die Verzierung(en)

украшение (архитектурные детали)

Das HundertwasserHaus in Wien

Den österreichischen Maler Friedensreich Hundertwasser nennt man Architektenfeind. Seine Phantasie schuf ein natur-und menschenfreundliches Haus. Die Gemeinde Wien erbaute diese Wohnanlage im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus.Die Mieten kann man allerdings sozial nicht nennen. Im Grunde wohnen Künstler in diesem Künstlerhaus, was den Maler Hundertwasser wiederum freut:“ Wenn hier Privilegierte einziehen, dann ist das ein Beweis für mich, daß das

Haus gut ist. Es ist doch bemerkenswert, wenn solche Leute Bereitschaft zeigen, in diese doch relativ kleinen Wohnungen einzuziehen“.

Doch die Bewohner nervt der Rummel, der um dieses Gebäude entstanden ist, denn über 1500 Menschen pilgern täglich zu dieser umstrittenen ArchitekturAttraktion Wiens.

Der Komplex ist in Ziegelbauweise errichtet, hier gibt es 50 Wohnungen, unterschiedlich groß, ein-oder zweigeschossig, für arme und reiche Mieter, mit oder ohne Garten, mit viel Sonne oder viel Schatten, mit Straßenlärm oder ruhig, 19

mit Blick auf die Straße oder in den Hof. Ein Terrassen-Café, eine Arztpraxis und ein Bio-Laden sind organisch eingefügt. Jede Wohneinheit hat ihre eigene Farbe. Ein rund fünf Kilometer langes Keramikband verläuft durch die gesamte Anlage, vereiningt die Wohnungen miteinander und trennt sie zugleich durch eine andere Farbe. Generell verfolgte Hundertwasser die „Toleranz der Unregelmäßigkeiten“. So sind alle Ecken des Baues abgerundet, die Fenster sind verschieden groß, breit und hoch. Individualität ist auch im Innern angesagt: Die Verfliesung der Badezimmer ist uneinheitlich. Der Fußboden des Wandelgangs ist uneben. Die

Wand des Wandelgangs ist gewellt. Der untere Teil dieser Wand, die 500 Meter lang ist, dient als Malund Kritzelwand für Kinder.

Zwei goldene Zwiebeltürme schmücken das Gebäude, weil – laut Hundertwasser –

«ein goldener Zwiebelturm am eigenen Haus den Bewohner in den Status eines

Königs erhebt». Ob man diese Verzierungen und das Haus insgesamt für Kunst oder Kitsch hält, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Übung 7. Отметьте в тексте ключевые слова, т.е. слова, содержащие основную информацию.

Übung 8. Ответьте на вопросы, касающиеся основной информации текста:

1.Wer ?

a)Architekt

b)Bauherr (застройщик)

с) Bewohner

2.Was befindet sich in dem Haus?

a)

b)

c)

d)

3)Welche optische Besonderheiten hat der Bau?

4)Würden Sie gern in so einem Haus wohnen?

a)Argumente dafür (за)

b)Argumente dagegen (против).

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