Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Redewiedergabe Vorlesung.doc
Скачиваний:
4
Добавлен:
10.09.2019
Размер:
58.37 Кб
Скачать

3. Die Figurenrede (-sprache)

Die Figurenrede ist die Rede, die aus der Perspektive der Figur in der Kunstprosa gestaltet wird- Sie dient der Charakterisierung der Figur, gibt die Individualität wieder (Charakter, Temperament, soziale, nationale usw. Besonderheiten, situationsbedingtes Verhalten). Möglichkeiten figurensprachlicher Charakteristik bieten Sprachporträt, Besonderheiten der Redeankündigung und Redegestaltung.

Das Sprachporträt – bewusst gestaltet sprachliche Charakteristik einer Figur. Wichtig sind hier Besonderheiten der Figur, sich sprachlich auszudrücken sowie die Redeankündigung (modale Verben, Verben des Sagens, verba dicendi), charakterologische Lexik (zeitlich markierte Lexik, Fremdwörter, Soziolekte, Regionalismen; Dialektismen; Berufslexik).

Die Erzählperspektive (Erzählhaltung)

In der Fachliteratur wird damit der Standpunkt bezeichnet, von dem aus ein geschehen aufgefasst und dargestellt wird. Der Autor kann als auktorialer Erzähler und als personaler Erzähler auftreten.

Der auktoriale Erzähler gestaltet den text aus der Perspektive des Autors (= Er-Erzähler). Er kann dabei die Haltung eines objektiven Beobachters einnehmen und über das Geschehen sachlich und distanziert berichten (dadurch wird eine besondere Tiefe des Einblicks erreicht).

Beim personalen Erzählen wird in der Ich-Form aus dem Blickwinkel einer Person der Handlung (aus der Perspektive einer Figur) erzählt (Der Autor tritt in den Hintergrund).

Aus der Ich-Perspektive werden die Ereignisse als selbst erlebt dargestellt. Damit wird eine stärkere Beglaubigung erzielt, der Horizont (der subjektive, begrenzte) wird eingeschränkt.

Personifizierter Erzähler ist mit einem Namen genannt.

Z.B.: „Richard war von seinem Freund eingeladen worden, das Wochenende in dessen Landhaus zu verbringen. Als er am Sonnabend ankam, waren schon viele Gäste da.“ (Th.Nieße) – auktorialer Erzähler.

„Dass ich nach der Volksschule auf das Gymnasium gesandt wurde, war nur eine Selbstverständlichkeit“ (St.Zweig. Die Schule im vorigen Jahrhundert.) – personaler Erzähler.

4. Die Darstellungsart

Beim Erschließen von Texten ist nicht nur die Rededarstellung an sich, sondern auch die Darstellungsart (Kommunikationsverfahren) von Bedeutung. In der Stilistik versteht man darunter Typen sprachlich-kommunikativen Handels / der Textgestaltung. Die Definition des Begriffs „Darstellungsart“ wird traditionell „Verfahren der Textgestaltung“ genannt. (Vergleiche: „Die Darstellungsarten sind elementare Verfahren der Textgestaltung, die innerhalb des Textes auf eine bestimmte Weise strukturiert werden und von denen die Struktur des Textes, dessen kompositorischer Aufbau in wesentlichem Maße geprägt werden“; Bogatyrewa, Nosdrina 2005:151). Es werden folgende Darstellungsarten unterschieden: Beschreiben (описание), Berichten (сообщение), Erzählen (рассказ), Erörtern (рассуждение), Schildern (повествование). Häufiger treten die Darstellungsarten nicht in reiner Ausprägung, sondern in Kombinationen auf. Sie kommen durch verschiedene Textabschnitte zum Ausdruck (Textfragmente, Absätze, übersatzmässige syntaktische Einheiten).

Als Grundlage für die Ausgliederung der Darstellungsarten betrachtet man zwei Kriterien:

1) der Charakter des Sachverhalts, der der Darstellung zu Grunde liegt (Gegenstand, Vorgang, Problem),

2) unterschiedliches Reagieren des Verfassers auf verschiedene Sachverhalte (bei N.A.Bogatyrewa: das Verhältnis des Senders zu den darzustellenden Sachverhalten, S.151).

Je nach dem, ob der Verfasser informieren will oder seine Eindrücke wiedergibt, ergeben sich nach W.Fleischer und G.Michel unterschiedliche Text- und Gestaltungstypen: Darstellungsarten der Information oder Wiedergabe von Eindrücken. Dieses unterschiedliche Reagieren des Verfassers auf bestimmte Sachverhalte wird als informativ oder impressiv bezeichnet (Fleischer, Michel 1977:273) (objektive und subjektive; nullexpressive und expressive; sachbetonte und erlebnisbetonte D.- Bogatyrewa):

objektiv

subjektiv

Gegenstand

Beschreibung

Schilderung

Vorgang

Bericht

Erzählung

Diese Klassifikation wird durch den Darstellungstyp der Erörterung erweitert. Die Erörterung = argumentative Auseinandersetzung mit bestimmten Sachverhalten der objektiven Realität.

Als Ergebnis konkreter Darstellungsarten sind: Erzählung, Bericht, Erörterung, Beschreibung, Schilderung.

  1. Beschreiben wird als sachliches, informatives Darstellen von Gegenständen, Zuständen und wiederholbaren Vorgängen bestimmt (Gegenstands- und Vorgangsbeschreibungen), z.B. von Kunstwerken, Landschaften, Vorgängen (sachbetont, verallgemeinert), von Lebewesen und Dingen (sachbetont, merkmalscharakterisierend, statisch).

Man beschreibt einen Gegenstand nach seinen Bestandteilen (Form, Beschaffenheit, Funktion), man gibt genau die Größe, Formen und Lagebezeichnungen an. Dann geht man zu den Einzelheiten über.

Den genannten Merkmalen entsprechen die sprachlichen Merkmale: der große Anteil von Adjektiven, exakte Fachausdrücke, Maßangaben verschiedener Art; Zeitform – Präsens, einfache Sätze, kurze überschaubare Satzgefüge. Auch fachspezifischer Wortschatz, Verben, Passiv, man-Sätze, Aufbauprinzip – chronologisch. Beschreiben kann als ein Teil des Textes sein oder selbständige Texte (in Gebrauchsanweisungen wird ein Gerät zunächst beschrieben).

  1. Berichten – ein sachliches, objektives Informieren über einmalige Vorgänge und Geschehnisse. Wesentliche Merkmale: Auswahl von wesentlichen Einzelmomenten aus dem Geschehen, chronologische Reihung dieser Einzelmomente, so dass eine klare Vorstellung zum zeitlichen Ablauf vermittelt wird (wann, wo, was, unter welchen Umständen passiert, wie sind die Folgen/ Ergebnisse).

Sprachliche Merkmale: relativ viele Verben, Lokal- und Temporalangaben. Das dominierende Tempus – das Präteritum.

Formen des Berichtes: Tatsachen-, Sport-, Wetter-, Protokoll-, Rechenschaftsbericht, Reportage.

  1. Erzählenerlebnisbetontes, subjektives Informieren über ein Geschehen. Der Erzähler hat sich selbst daran beteiligt. Wichtig ist die Absicht des Erzählers, andere zu unterhalten, auf ihr Denken, Fühlen gezielt Einfluss zu nehmen. Deshalb wählt er den Stoff so aus, um das Ziel zu erreichen. Er verbindet Einzelheiten des Geschehens so aus, dass die Spannung des Empfängers (des Hörers/ Lesers) einem Kulminationspunkt zustrebt, um zum Schluss gelöst zu werden. Die Komposition der Erzählung: Angabe der Erzählsituation – Ziel, Ort, Person, Spannungssteigerung, Kulmination, Lösung der Spannung. Die Stilzüge: emotionale Bewegtheit und Lebendigkeit; Anschaulichkeit, Lockerheit. Sprachliche Merkmale: emotional gefärbte Lexik, Bilder, Vergleiche, Wiederholungen, Aufzählungen, Parallelismen, emotional gefärbte Satzstrukturen, Wortstellung, Modalpartikeln. Diese Darstellungsart wird in erster Linie in der Alltagsrede und in der Kunstprosa realisiert.

  1. Erörtern – komplexe informative Darstellungsart. Im Mittelpunkt der Erörterung steht die Klärung eines Problems. Wichtige Grundelemente sind: Argumentieren, Kommentieren, die beim Erfassen eines Problems zusammenwirken. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Beweisführung, das Definieren, das Urteilen und verallgemeinernde Schlussfolgerungen. Die Stilzüge sind: Exaktheit, Folgerichtigkeit, Objektivität. Sprachliche Mittel: Konjunktionen; Adverbien, adverbiale Fügungen, der Anteil der Substantive ist groß, viele Fachwörter. Erörtende Elemente dienen als basis für kombinierte Darstellungsarten. Rezensieren (von Büchern), Beurteilen, Charakterisieren (in Charakteristiken).

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]