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Redewiedergabe Vorlesung.doc
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Stilistik

Vorlesung 9

Thema: Rededarstellung und Darstellungsarten im Text und ihre stilistischen Leistungen

Zeit: 2 Stunden

Plan

  1. Begriff „Rededarstellung“.

  2. 3 Arten der Rededarstellung (direkte, indirekte, erlebte Rede)

  3. Die Figurenrede, das Sprachporträt, die Erzählperspektive

  4. Begriff „Darstellungsart“. Darstellungsarten: Beschreiben, Berichten, Erzählen, Erörtern, Schildern.

Literatur: Riesel E. Stilistik der deutschen Sprache. M., 1959. S.389-417.

Gluschak T. Funktionalstilistik des Deutschen. Minsk, 1981.

Tschishova V.N. Wörterbuch zur deutschen Stilistik. Teil 1. Tscherepowez, 2000

Brinker K. Linguistische Textanalyse.

Гончарова Е.А., Шишкина И.П. Интерпретация текста. М., 2005. гл. 3-5. (шифр 81.2 Нем-5 Г-65).

  1. Begriff „Rededarstellung“

Die Rededarstellung (-wiedergabe, -gestaltung) ist mündliche und schriftliche Wiedergabe von Gesprochenem in Sach- und Kunstprosa und von Gedachtem in der Kunstprosa.

Hauptformen der Redewiedergabe sind: 1) die direkte (wörtliche) Rede 2) die indirekte (abhängige) Rede 3) erlebte Rede 4) die Autorenrede und noch einige Mischformen.

Die Rededarstellung ist eng mit der Erzählperspektive verbunden. (Die Erzählperspektive = die Erzählhaltung.). Wenn der Autor sich für wörtliche Redewiedergabe entscheidet, so tritt die Figur stärker in den Vordergrund. Die Erzählhaltung: unmittelbares Erzählen. Lässt der Autor seine Figur in indirekter oder erlebter Rede sprechen, so verliert die Figur an ihren sprachlichen Besonderheiten. Der Autor schiebt sich zwischen die Figur und den Leser/ das Publikum. Dadurch werden unterschiedliche Nuancen in der Darstellung erreicht (Erzählhaltung: distanziertes Erzählen).

  1. Arten der Redewiedergabe

Direkte Rede (= wörtliche Rede) ist unveränderte, wörtliche Wiedergabe der Rede einer (tatsächlich existierenden oder erfundenen) Person. Sie bringt die Rede / Gedanken wörtlich genau, wie sie sie spricht oder denkt. Daraus ergibt sich die spezifische Wirkung – die Authentizität der Rededarstellung; Ausdruckswert des Unmittelbaren, Lebendigen.

Direkte Rede hat unterschiedliche stilistische Funktionen in Sach- und Kunstprosa. In der Sachprosa kann die direkte Rede dokumentieren, erörtern, illustrieren und tritt als Zitate zutage. Sie kann auch der Kommentierung und Wertung von Sachverhalten dienen.

In der Kunstprosa charakterisiert sie Figuren durch das Erzählen von Tätigkeiten und Handlungen:

„Die drei Männer hatten Karten gespielt. Walbeck legte die Karten weg, schaute auf die Uhr und sagte: „Ein Glas Bier könnten wir eigentlich noch trinken!“ Menz zögerte. „Eigentlich wollte ich nach haus. Aber ein Bier …“ „Na schön“, brummte Petzold, „und wer bezahlt?“ Die drei schauten einander an. (Hans-Joachim Arndt).

Bei der direkten Rede wird die Perspektive von Figur und von Autor gewechselt.

Eine wichtige Rolle spielt bei der Rededarstellung die so genannte Redeeinkleidung, d.h. die Worte, mit denen die Rede eingeleitet, abgeschlossen und unterbrochen wird, z.B.: „Die Stadt ist unser Juwel“, murmelte sie. „Da stemmte Zips die Hände in die Hüfte und brummte: „Ich habe den Eindruck, mein Leiber, dass Sie ganz gewaltig übertreiben!“ „Unsere – unsere Vorfahren?“ stammelte der Vertreter mit rotem Kopf. (H.-J.Arndt).

Das können sein:

  • Verben des Sagens (sagen, reden, sprechen),

  • Verben des Antwortens und des Fragens (antworten, erwidern, entgegnen, fragen),

  • Verben, die die Art des Sprechens nennen (flüstern, lispeln, murmeln, stottern, zischen) (darüber: E.Riesel).

Die indirekte Rededie Wiedergabe der Rede einer Person durch Autorenvermittlung, als Er-Rede. Im Vergleich zur direkten Rede wirkt sie weniger expressiv, weil sie keine unmittelbare Charakterisierung ist. Sie wird daher öfters in Berichten gebraucht. Ihr Anwendungsgebiet: nüchtern-sachliche Redestile.

Wie die direkte Rede bedarf die indirekte Rede der Redekennzeichnung. Sprachliche Merkmale der indirekten Rede sind: der Ersatz der 1,2 Person aus der Äußerung durch die 3.Person und der Ersatz des Indikativs durch den Konjunktiv 1. Der Einsatz von Konjunktiv oder Indikativ kann zur Wertung der Äußerung benutzt werden (Positives – durch den Einsatz des Indikativs, Negatives wird durch den Konjunktiv 11 angegeben), z.B.: Er ist fast 4 Jahre alt und glaubt, sein Vater sei ein Blödmann.

Die erlebte Rede ist die Widerspiegelung von Gedanken im Zusammenhang mit bestimmten Gefühlsempfindungen und Stimmungen einer Person. Sie wird in der 3. Person dargestellt.

Das ist die Darstellung der Gedanken und Gefühle der handelnden Personen in solch einer Form, als würden sie auch vom Autor (= Darsteller) miterlebt. Erlebte Rede ist ein sehr wirksames Mittel der Rededarstellung. Ihre künstlerischen Möglichkeiten sind reicher als die der direkten und indirekten Rede. Sie dient zur Darstellung seelischer Probleme der Figuren, dient zum Ausdruck innerer Konflikte.

Die Abgrenzung der erlebten Rede von der Autorensprache ist nicht leicht. Es wird in der Regel die 3.Person Sg. und das Präteritum als Erzähltempus verwendet. Man erkennt den Übergang von der Autorensprache zur erlebten Rede am spezifischen Inhalt und am Wechsel der stilistischen Tönung der Rede (Ausrufesätze, Fragesätze, Ellipsen, Satzabbruch und andere Zeichen der lebhaften, emotionellen Rede: Partikeln, Interjektionen, umgangssprachliche Wörter, Soziolekte, Lieblingswörter, bestimmte Intonation; auch oft man-Sätze). Die Aufgabe von alldem ist das Vergangene zu verlebendigen.

Solche Redewiedergabe erzeugt Sympathie, Humor, Satire usw.

Z.B.: „Das hatte sich Franz Bücke ganz fest vorgenommen: in diesem Sommer lerne ich schwimmen. Er war zwar dreißig Jahre alt geworden, ohne schwimmen zu können, aber allmählich wurde es ihm zu dumm, stets wie ein armes Landhuhn am Ufer zurückbleiben und auf die Siebensachen seiner Freunde aufpassen zu müssen, die sich indessen im Wasser vergnügen. Und so beschloss er: in diesem Sommer lerne ich schwimmen!“ (J.Schellenschmied).

In dem Abschnitt ist es deutlich, wo die erlebte Rede erscheint (der Autor lässt seine Figur ihren eigenen Wunsch selbst sagen, wobei er die 1.Person Singular beim Verb und das Pronomen „ich“ gebraucht; nach dem Doppelpunkt wird der Übergang zur erlebten Rede besonders auffallend). Im letzten Satz des Abschnitts erscheint diese Aussage nochmals. Dadurch wird dem Leser klar, wie stark der Wunsch und wie fest die Entscheidung der Person, schwimmen zu lernen, ist. Im letzten Satz erscheint noch das Ausrufezeichen.

In dem anderen Textbeispiel wird klar, dass eine Figur (Gustav Büdner) sehr empört ist, weil seine Frau ihre Pflicht nicht erfüllt hat: „Am Feldrand sollte ein beladener Handwagen stehn. Büdner wollte ihn heimzerren… Seine Lena hatte kein Unkraut für die Ziegen gerupft!“ (E.Strittmatter).

Der innere Monolog

Er unterscheidet sich von der erlebten Rede durch die Ich-Form (auch Du-Form). Er bedeutet eine mehr oder weniger ausführliche Analyse eines Sachverhalts vom Standpunkt der Figur aus. Die Darstellung kann vollständig und logisch zusammenhängend sein, sie kann auch abgerissen, entsprechend dem Zustand der Figur sein.

Die Zeitform ist oft das Präsens. Es ist fähig, den Inhalt in seiner Zeitlosigkeit zu gestalten.

Vergleiche verschiedene Formen der Rededarstellung:

Die Frau sagte: „Ich liebe Musik.“ – direkte Rede.

Die Frau sagte, dass sie Musil liebe (liebt). – indirekte Rede.

Die Frau neben mir saß regungslos und lauschte aufmerksam. Wahrscheinlich liebte sie Musik und schien jetzt hingerissen zu sein. – Autorensprache.

Die Frau saß regungslos und lauschte aufmerksam. Wie schade, dass sie so selten in den Konzertsaal kam! Sie liebte doch die Musik von klein auf! – erlebte Rede.

Ein Ausrufesatz, die persönliche Einschätzung wie schade, die Partikel doch verraten die unausgesprochenen Gedanken der handelnden Person. Die erlebte Rede gestattet einen Einblick in das Innenleben der Figuren. (Schendels E., S.411).

Ein Beispiel für einen inneren Dialog (fiktiven Dialog, Traumdialog, Denkdialog). In H.Kants „Die Aula“ stellt sich Robert Iswall ein Zusammentreffen seiner Klassenkameraden vor: „Hoch die Tassen! Was bist du? Donnerwetter! Und du? Allerhand! Und du? Sieh an, sieh an1 Und du, Jakob Filter, was machst du so? Ach, du liebe Güte! Im Ministerium sitzt du? Im Ernst? Kinder, hört mal!“. (Weitere Beispiele siehe: E.Schendels. Deutsche Grammatik, M., 1988, S.411-412).

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